Vermeulen Autismus als Kontextblindheit
1. Auflage 2016
ISBN: 978-3-647-49010-6
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
Format: PDF
Kopierschutz: 0 - No protection
E-Book, Deutsch, 333 Seiten
ISBN: 978-3-647-49010-6
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht
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Untersuchungen in Europa, Kanada und den USA ergaben, dass bei sechs bis sieben von tausend Personen eine Autismus-Spektrum-Störung (ASS) diagnostiziert wird. Was bedeutet das?
Mit 'Autismus als Kontextblindheit' beschreibt Peter Vermeulen eine neue Sichtweise zum Autismus-Verständnis. Seine Kernaussage lautet: Menschen mit Autismus zeigen in der Wahrnehmung ihrer objektbezogenen und sozialen Umwelt Probleme bei der schnellen, vorbewussten, intuitiven Erfassung und Nutzung von Kontextinformation. Dieses im Vergleich zu anderen Menschen herabgesetzte Gespür für Kontext ist hirnorganisch begründet und erklärt die autistischen Besonderheiten in Wahrnehmung, sozialer Interaktion, Kommunikation und Denken. Peter Vermeulen knüpft (kritisch) an viele bestehende neurokognitive Erklärungsansätze an und untermauert und belegt seine Thesen mit zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungsergebnissen, aber auch mit Beispielen aus seiner langjährigen praktischen Erfahrung mit Menschen aus dem Autismus-Spektrum.
Allgemeinverständlich und unterhaltsam geschrieben eröffnet das Buch Betreuern, Lehrern, Begleitern und Eltern von Menschen mit Autismus neue Sichtweisen. Es zeigt Strategien zur Kompensation bzw. Hinweise und Beispiele für eine autismusfreundliche Gestaltung der Umwelt und gibt so neue Impulse für den Alltag der Betroffenen.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1;Cover;1
2;Title Page;4
3;Copyright;5
4;Table of Contents;6
5;Body;10
6;Vorwort zur deutschen Ausgabe;10
7;Vorwort;14
8;Einleitung;18
9;1. Kapitel: Kontext;30
9.1;Was ist Kontext?;32
9.2;Der Begriff »Kontext« und seine Geschichte;33
9.3;Wo beginnt Kontext und wo hört er auf?;35
9.4;Externer und interner Kontext;37
9.5;Wichtiger und nebensächlicher Kontext;41
9.6;Resümee;42
10;2. Kapitel: Kontext im Gehirn;44
10.1;Wahrnehmung: Zwei Missverständnisse;46
10.2;Das Gehirn: Mehr Regisseur als Zuschauer;49
10.3;Erst der Wald und dann die Bäume;53
10.4;Detailblindheit;56
10.5;Veränderungsblindheit;57
10.6;Das Gehirn als Sinfonieorchester;60
10.7;Kontextsensitivität und neuronale Netzwerke im Gehirn;64
10.8;Das autistische Gehirn: Weniger kontextbasierte Top-down-Ste;69
10.9;Kontext und Spiegelneuronen;70
10.10;Kontext und sensorische Probleme;72
10.11;Resümee;74
11;3. Kapitel: Kontext in der Wahrnehmung;76
11.1;Kontext führt und leitet die Wahrnehmung;78
11.2;Kontext schafft Erwartungen;82
11.3;Kontext sorgt für schnelles Erfassen;85
11.4;Kontext fokussiert unsere Aufmerksamkeit;90
11.5;Kontext verdeutlicht, was undeutlich ist;96
11.6;Kontextblindheit – ein anderer Blick auf die Welt;101
11.7;Resümee;105
12;4. Kapitel: Kontext in der sozialen Interaktion;108
12.1;Kontext im Verständnis menschlichen Verhaltens;110
12.2;Mimik im Kontext;114
12.3;Gefühle erkennen im Kontext;119
12.4;Kontext und Aufmerksamkeit für mentale Zustände;126
12.5;Kontext und Einfühlungsvermögen (Theory of Mind);128
12.6;Kontext und sozial angemessenes Verhalten;135
12.7;Kontext und die Fähigkeit, soziale Probleme zu lösen;141
12.8;Kontext, Systemizing und Empathizing;144
12.9;Resümee;149
13;5. Kapitel: Kontext in der Kommunikation;150
13.1;Kontext und Lauterkennung in der Sprache;154
13.2;Kontext und Worterkennung;158
13.3;Kontext und das Verstehen von Wörtern;161
13.4;Kontext und doppelter Wortsinn;165
13.5;Kontext und die Unbestimmtheit (Vagheit) von Wörtern;173
13.6;Kontext und konkrete versus abstrakte Wörter;178
13.7;Kontext und Satzverständnis;179
13.8;Kontext und das Verstehen der Welt hinter den Wörtern;184
13.9;Kontextblindheit und wortwörtliches Verstehen;189
13.10;Kontext und Pragmatik in der Kommunikation;194
13.11;Kontext in Symbolen und Piktogrammen;200
13.12;Resümee;202
14;6. Kapitel: Kontext im Wissen;204
14.1;Begriffe: Kriterien, Prototypen, Beispiele;209
14.2;Von der Schwierigkeit, Hunde oder Fahrräder zu kategorisieren;213
14.3;Kontext und atypische Beispiele;217
14.4;Wie kategorisiere ich etwas, das ich noch nie gesehen habe?;218
14.5;Wechselnde Kategorien;218
14.6;Kontext, konkrete und abstrakte Kategorien;220
14.7;Kontext und die Kriterien, nach denen wir kategorisieren;225
14.8;Begriffe sind Chamäleons;228
14.9;Kontext und Gedächtnis;230
14.10;Kontextblindheit und Widerstand gegen Veränderungen;234
14.11;Kontext aktiviert Begriffe;237
14.12;Kontext und Skripte (Handlungsschemata);241
14.13;Kontext und Intelligenz;242
14.14;Resümee;249
15;7. Kapitel: Autismus als Kontextblindheit – die Theorie;252
15.1;Kontextblindheit und zentrale Kohärenz;254
15.2;Sind Menschen mit Autismus Detaildenker?;256
15.3;Zentrale Kohärenz auf verschiedenen Ebenen: Lokale und zentrale Kohärenz;262
15.4;Kontextblindheit: Die Definition;264
15.5;Kontextblindheit und die sozial-kognitiven Theorien zum Autismus;269
15.6;Kontextblindheit und exekutive Funktionen;270
15.7;Kontextblindheit: Ein subkognitives Problem;273
15.8;Kontextblindheit: Eine gute Theorie?;275
15.9;Resümee;284
16;8. Kapitel: Autismus als Kontextblindheit – die Praxis;286
16.1;Autismus autistisch betrachtet: Kontextblindheit bei Menschen ohne Autismus;288
16.2;Diagnostik und Kontextblindheit;290
16.3;Kann Kontextsensitivität erlernt werden?;293
16.4;Den »Kontextknopf drücken«;296
16.5;Kontext hervorheben;297
16.6;Kontext verdeutlichen: Konkrete Kommunikation;300
16.7;Kontextbezogen umdeuten;301
16.8;»Braille« (Blindenschrift) für Kontextblindheit;303
16.9;Kontextbezogenes Training von Fertigkeiten;305
16.10;Nicht nur Fertigkeiten, sondern auch Situationen trainieren;307
16.11;Die Notwendigkeit einer autismusfreundlichen Lebenswelt;310
16.12;Kontextblindheit im Kontext;311
17;Literatur;312
Mit einem Vorwort von Sven Bölte, übersetzt von Rita Hallbauer und Reinhard Rudolph
Mit einem Vorwort von Sven Bölte, übersetzt von Rita Hallbauer und Reinhard Rudolph