Variz / Stößer / Onkels | Galaktische Spuren | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 330 Seiten

Variz / Stößer / Onkels Galaktische Spuren

E-Book, Deutsch, 330 Seiten

ISBN: 978-3-95720-245-1
Verlag: net-Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Und es gibt sie doch ... die Außerirdischen, die fer-nen Sterne, auf denen Lebewesen existieren. Sie werden in den folgenden Kurzgeschichten in fremde Welten entführt, in denen Krieg, Liebe und Freundschaft existieren. Oder die Außerirdischen erscheinen auf der Erde und lassen uns wissen, dass es sie gibt.
Variz / Stößer / Onkels Galaktische Spuren jetzt bestellen!

Weitere Infos & Material


Eva Johanna Onkels Geschichten, die wir erzählen
»Wenn du möchtest, dass du in Erinnerung bleibst, hinterlasse Spuren, denen andere folgen wollen; diesen Spruch kennt heute jedes Kind in der ganzen Galaxie. Es ist nur ein kleiner Satz, aber so unendlich wichtig. Mache etwas, das alle Lebewesen berührt, sei ein Vorbild! Der eine Satz, der sich über die Jahrhunderte hinweg zu etwas gewandelt hat, das sich an jeder Außenhülle der zahlreichen Sternenschiffe befindet, die diese Galaxie bevölkern. Wisst ihr, wer den Satz geprägt hat?« Der Museumsführer blickte auf die Schülerschar hinunter, die ihn mit großen Augen ansieht. Ein kleines Mädchen in der ersten Reihe meldet sich. »Ja, bitte.« »Nal’xa von Voria«, antwortet sie mit großen Augen. Die anderen nicken zustimmend. Gliedmaßen kratzen über den Boden. Ein Junge meldet sich: »Und Michael Jakobson«, antwortet er, noch bevor der Museumsführer ihn zu einer Antwort aufgefordert hat. »Richtig«, antwortet der Museumsführer. »Heute erzähle ich euch ihre Geschichte.« Nal’xa griff nach dem Steuerhebel, zog ihn zu sich hin, und die Morning-Star beschleunigte. Die Vorianerin wusste genau, was sie tat. Sie würde sich später nicht herausreden können, sie würde dafür bezahlen müssen, und sie wusste genau, dass sie alles aufs Spiel setzte. Ihren Ruf, ihre Karriere, ihr ganzes bisheriges Leben. Aber sie konnte nicht zusehen. Sie konnte einfach nicht; diesen Kompass hatte ihre Mutter, Xa’Maor, ihr mit auf den Weg gegeben, und sie konnte ihn nicht einfach ignorieren. Ihre Mutter hatte Spuren in ihrem Leben hinterlassen, und sie wollte diese Spuren ehren, egal, was ihr Vorgesetzter davon hielt, und egal, was ihr später die Richter sagen würden. Dabei war der Tag eigentlich genauso langweilig verlaufen wie die Tage zuvor … Die Morning-Star war ein Beobachtungsschiff. Nicht eines dieser Kriegsschiffe, die an der Grenze zum Territorium der Nokck patrouillierten und den eher brüchigen Friedensvertrag überwachten, sondern eines, das die drei Sonnen eines Asteroidengürtels überwachte, von dem Voria seine Rohstoffe gewann. Die Sonnen waren instabil und würden in der absehbaren Zeit von einigen hunderttausend Jahren vermutlich in einer gigantischen Supernova vergehen. Die Minen waren wichtig für Voria, auch wenn nur alle paar Monate tatsächlich ein Bergbauschiff hier eintraf und das Personal wechselte sowie Rohstoffe zurücktransportierte. Nal’xa hatte wenig Kontakt zum Bodenpersonal, eigentlich nur, um sie über massive Sonnenstürme zu informieren und Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Als sie sich für den Dienst gemeldet hatte, hatte sie noch gedacht, dass dies die Möglichkeit wäre, ihren – eher mäßigen – Abschluss für etwas Vernünftiges zu nutzen, denn für eine Aufnahme in die Akademie der Sternfahrer hatten ihre Noten nicht gereicht. Die wollten die »Besten der Besten«, und dazu hatte Nal’xa nun einmal nicht gehört. Also der Dienst auf der Morning-Star. Ziemlich einsam, dafür aber mit genügend Zeit zum Lernen, um sich vielleicht doch noch für die Akademie zu qualifizieren. Jetzt war sie schon drei Sonnenumläufe hier, doch viel passiert war nicht. Ja, da war der eine Sturm gewesen, der wirklich das ganze System lahmgelegt und Kahan, so der Name des Asteroiden, für Wochen von den anderen Systemen abgeschnitten hatte, aber sie hatte alles getan, was man von ihr verlangte. Gemeldet, die genauen Daten durchgegeben, Ausweichrouten kalkuliert und vorgelegt. Ihre Vorgesetzten waren zufrieden; den Sturm hätte sie sowieso nicht verhindern können. Nur leider – oder zum Glück – passierte das nicht jeden Tag, und die meiste Zeit war es auf dem Schiff still wie in einem Grab. Alle paar Monate wurde sie für einen Urlaub abgelöst, von ihrer Bezahlung konnte sie sich einen Urlaub an den lakaptanischen Stränden leisten. So langsam wünschte sich Nal’xa aber doch ein Abenteuer. Sie hatte gerade im Lebensmittelspender das Abendessen aufgewärmt, als ein Alarmsignal ertönte. »Unbekanntes Schiff in Sektor 4.1; Unbekanntes Schiff in Sektor 4.1.« Vermutlich, so dachte Nal’xa, wieder nur so ein vorianischer oder lakaptanischer Frachter, der vergessen hatte, seine Signatur offenzulegen. Das Essen noch im Mund setzte sie sich an die Steuerkonsole, richtete die Sensoren auf den Sektor aus und erstarrte. Das war ein Schiff, wie sie noch keines gesehen hatte. Es war nicht vorianisch und entstammte auch keinem anderen Reich – aber es schien Probleme zu haben. Sie modifizierte die Sensoren und scannte das Schiff genauer. Es sendete eine Nachricht aus, zumindest sahen die Werte danach aus. Mit einigen Handgriffen passte sie den Computer an das Signal an; der begann, die Nachricht zu entschlüsseln. »Morning-Star, übertrage die Nachricht auf den Kontrollbildschirm!«, wies Nal’xa den Computer an. Einen Sekundenbruchteil später erschien auf dem Bildschirm das Gesicht einer ihr völlig unbekannten Spezies. Sie waren Zweifüßler, aber mit einer völlig glatten, dunklen Haut, und statt Federn, wie die Lakapt, schwarzem Haar auf dem Kopf. Die Nachricht bestand aus einer sich immer wiederholenden Frequenz: »Morning-Star, Sprache entschlüsseln.« Es dauerte. Und dauerte. Und dauerte. Während der Computer rechnete, betrachtete Nal’xa eingehender den Hintergrund. Das Bild war völlig verraucht, Lichter blinkten, und rechts neben der Person explodierte eine Konsole. Sie blickte auf die Werte, die ihr der Scan geliefert hatte. Oh, dachte sie. Im Grunde war der Antrieb vergleichbar mit dem der Vorianer. Das Schiff bog in den Weltraum, um Überlichtgeschwindigkeit zu erreichen. Aber das Material, aus dem die Hülle bestand, war völlig ungeeignet, um den Druckverhältnissen des gebogenen Raums standzuhalten. Diese Lektion hatten die Vorianer schmerzlich lernen müssen. Außerdem schien die Navigation ausgefallen zu sein, das Schiff schien im gebogenen Raum zu treiben. Das Problem daran war: Im gebogenen Raum zu treiben, war ein ziemlich sicheres Todesurteil. Man musste in Bewegung bleiben oder sich gegen die »Bewegung« des Raums stemmen. Sie wusste, sie konnte helfen. Die Morning-Star war mit einem Mechanismus ausgestattet, der in der Lage war, Schiffe aus dem gebogenen Raum herauszuziehen, denn es war auch dafür gedacht, während Sonnenstürmen oder anderen Fluktuationen des Raums fehlerfrei zu navigieren und als Lotse für größere Schiffe zu dienen. Aber ein unbekanntes Schiff? Eine unbekannte Spezies? Sie hatte nicht viel Zeit. Den Sensorenwerten zufolge blieben der Person in dem Schiff nur noch zehn, vielleicht fünfzehn Minuten, bis es auseinandergerissen wurde. Sie öffnete einen Kommunikationskanal zu ihrem direkten Vorgesetzten mit einem Dringlichkeitsvermerk, der eher Richtung »Sonne explodiert« als gegen »fremdes Schiff in Not« ging, aber sie wollte helfen. Ihre Mutter hatte gesagt: »Helfe, wo du kannst! Wenn du Spuren hinterlassen willst, helfe deinem Nächsten.« Spuren hinterlassen. Die Vorianer waren kein gläubiges Volk im eigentlichen Sinne, aber spirituell. Und Spuren waren das, was jeder hinterlassen wollte, denn darin, so ihre Vorstellung, würde sich die Seele manifestieren. Das Gesicht ihres Vorgesetzten löste die Nachricht auf dem Bildschirm ab. »Notfall, Kommandeur Nal’xa?« »Unbekanntes Schiff. Technologisch rückständig, verliert die Kontrolle im gebogenen Raum.« »Das ist der Notfall?«, fragte ihr Vorgesetzter, Lam’arag, genervt. »Es handelt sich um ein unbekanntes Schiff und eine unbekannte Spezies. Das Schiff wird zerstört werden, wenn ich nicht helfe.« »Ist ein Verteidiger in der Nähe?«, fragte Lam’arag. »Negativ.« Verteidiger war ein Euphemismus für die schwer bewaffneten Patrouillenschiffe, die an der Grenze kreuzten. »Dann lassen Sie es da, wo es ist! Wir können das Risiko nicht eingehen, dass es sich um einen feindlichen Kreuzer handelt. Das ist ein Befehl! Lam’arag Ende.« Das Gesicht ihres Vorgesetzten verschwand. Eine eindeutige Aussage, dachte Nal’xa. Aber es fühlte sich falsch an. Sie hatte nicht das Gefühl, dass es sich um eine Falle handelte. Warum hier? Kanah war nichts Besonderes, Minen dieser Art gab es überall und vor allem deutlich grenznäher und rohstoffreicher. »Kommander Michael Jakobson …« Rauschen. »Notfall …« Rauschen. »Helfen …« Rauschen. Langsam erkannte der Computer erste Sprachmuster. Die Technik war hochentwickelt und entstammte aus einer...


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.