Ujma | Fanny Lewalds urbanes Arkadien | Buch | 978-3-89528-584-4 | sack.de

Buch, Deutsch, 494 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 650 g

Ujma

Fanny Lewalds urbanes Arkadien

Studien zu Stadt, Kunst und Politik in ihren italienischen Reiseberichten aus Vormärz, Nachmaärz und Gründerzeit

Buch, Deutsch, 494 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 650 g

ISBN: 978-3-89528-584-4
Verlag: Aisthesis


Fanny Lewalds urbanes Arkadien analysiert die Reisebeschreibungen Fanny Lewalds als Werke, die in den wenig erforschten Traditionen der weiblichen und der kritisch-alternativen Italienbeschreibung stehen. 1845, als die junge deutsch-jüdische Schriftstellerin erstmals nach Italien aufbrach, suchte sie, ganz in der Tradition der grand tour, Bildung und Welterkenntnis. In ihrem Italienischen Bilderbuch wie im Römischen Tagebuch beschreibt sie aber keine Museumslandschaften, sondern die Volksfeste und das Theater, das sich auf italienischen Straßen abspielt. Im zweiten Reisebericht, Ein Winter in Rom (1866/67) geht es darum, wie der Erfolg des Risorgimento und der daraus resultierende Prozeß der Nationenbildung italienische Städte verändern. Thema der Studie ist immer wieder Fanny Lewalds Schilderung der deutsch-römischen Geselligkeit, in der kosmopolitische Intellektuelle aus ganz Europa zusammentrafen. Die Aufarbeitung der Salons und Zirkel in der Analyse des Italienischen Bilderbuchs wie des Winters in Rom betritt genauso wissenschaftliches Neuland wie die Analyse von Lewalds Reisebriefen der Jahre 1876/77. In diesen Jahren wurde die ‚Ewige Stadt‘ zur Hauptstadt umgebaut, was unter vielen nordeuropäischen Italienliebhabern zu hitzigen Debatten führte. Im Vordergrund der Analyse der Reisebriefe stehen die veränderte Physiognomie Roms und Lewalds Einschätzungen des Risorgimento samt seiner Protagonisten Mazzini und Garibaldi. Die wenig erforschte Italienrezeption der Gründerzeit wird analysiert und aufgezeigt, dass politisierte und kulturelle Italienrezeption keinen Widerspruch bilden müssen, denn italienische Kunst und Kultur kommen bei Lewald selten zu kurz. Besonders ihre letzte Reisebeschreibung Vom Sund zum Posilip. Briefe aus den Jahren 1879 bis 1881 schafft es immer wieder, den Zauber italienischer Städte lebendig werden zu lassen, was nicht zuletzt durch intensive Beschreibung der sinnlichen Qualitäten des urbanen Lebens gelingt.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


I. Italienreisen im 19. Jahrhundert oder von der Widerstandsfähigkeit eines Mythos
I.1. Italienberichte des 19. Jahrhunderts – Explorationen eines Stiefkinds der Literaturgeschichte
I.2. Nach Goethe und Winckelmann – Neue Sichtweisen, vielfältige Perspektiven
I.3. Kosmopolitisches Idyll – Italien als Thema der europäischen Literatur
I.4. Postromantische Affinitäten – Das Italienische Bilderbuch im literarischen Kontext
I.5. Hinaus ins freundliche Leben – Das Italien der Frauen
I.6. Fanny Lewalds Italienisches Bilderbuch – Aufbruch zu Weltläufigkeit, Freiheit und Bildung
I.7. Desillusionierte Reise und Reise in die Revolution – Lewald und Stahr im Italien des Nachmärz
I.8. Das neue Rom und das Ende des Risorgimento
I.9. Neue Bilder und alte Vorbilder – Fanny Lewald über Italien und Deutschland in der Gründerzeit

II.1. Norditalienische Städte als Gesamtkunstwerk – Stadtlandschaften im Italienischen Bilderbuch
II.1.1. Deutsche Schriftsteller und italienische Städte
II.1.2. Mailand – Letzte Bastion des Nordens
II.1.3. Genua – Mediterraner Überschwang
II.1.4. Ambivalentes Florenz
II.1.4.1. Missvergnügt am Arno – Florenz und die deutsche Literatur
II.1.4.2. Burgarchitektur und moderne Urbanität
II.1.4.3. Florentiner Kunst – Protzige Mannsbilder und schwächliche Weiblichkeit
II.1.4.4. Kultivierter Radikalismus in erlesenem Ambiente
II.1.5. Italienische Städte sind weiblich
II.1.6. Venezianisches Finale

II.2. Rom – Stadt des Begehrens
II.2.1. Lewalds Schwierigkeiten mit einem Mythos
II.2.2. Laufende Annäherung
II.2.3. Weibliche Visionen der Antike
II.2.4. Vom Kopf auf die Füße – Römisches Leben, Römische Straßen
II.2.5. Römische Feste: Müßiggang ist aller Tugend Anfang
II.2.6. Karneval – Sinnlichkeit und Anarchie
II.2.6.1. Festverachtung und Festfreude in der deutschen Italienliteratur
II.2.6.2. Die verbotene Frucht der Freiheit
II.2.7. Offizieller Katholizismus – die repressive Seite des schönen Lebens
II.2.8. Paradies für Frauen
II.2.9. Römische Geselligkeit – Ein soziales Modell?
II.2.9.1. Die deutsche Kolonie im Italienischen Bilderbuch
II.2.9.2. Begrenzte Freiheit? – Das Römische Tagebuch
II.2.9.3. Die Stadt der Frauen
II.2.9.4. Römische Romanze mit Hindernissen
II.2.9.5. Das Unsagbare und die Sprache der Leidenschaft

II.3. Jahrmarkt mit Hades
II.3.1. Süditalien und das europäische Italienbild
II.3.2. Neapel und die „redende Menschheit“
II.3.3. Barockes Leben – Die Stadt als Fest
II.3.4. Memento Mori
II.3.5. Barocke Weiterungen
II.3.6. Sommerfrische
II.3.6.1. Ansichten einer Urlaubslandschaft
II.3.6.2 Urbanes Arkadien
II.3.7. Palermo
II.3.7.1. Straßen mit Wäsche, Nudeln und Advokaten
II.3.7.2. Die heilige Rosalia

II.4. Italienische Städte als Schauplatz des Politischen
II.4.1. Sehnsucht nach Germania – Italien und die Schriftsteller des Vormärz
II.4.2. Universalismus und Freiheitsliebe – Politik im Italienischen Bilderbuch
II.4.3. Norditalien – Politik en passant
II.4.3.1 Mailand und Genua
II.4.3.2 Florenz – Stadt des republikanischen Geistes
II.4.3.3. Das rebellische Bologna
II.4.4. Politische Missstände im römisch-katholischen Imperium
II.4.5. Religionskritik und kultureller Hochmut
II.4.6. Die Emanzipation der Sinne – der politische und philosophische Subtext des Italienischen Bilderbuchs
II.4.7. Nachgetragene Erkenntnisse

III.1. Zwischen Gestern und Morgen – Die Italienreise 1866/67
III.1.1. Ein Winter in Rom und das neue Italien
III.1.2. Italien als politisches Vorbild
III.1.3 Bologna und die Mythen des Risorgimento
III.1.4. Firenze Capitale – Italien ist eine Baustelle
III.1.4.1. Florentiner Flegeljahre
III.1.4.2. Das Risorgimento – Eine kosmopolitische Geselligkeit

III.2. Im Transit zwischen altem und neuem Italien
III.2.1. Eisenbahnen in Arkadien

III.3. Ein Winter in Rom und das alte Italien
III.3.1 Roms ausgebliebene Metamorphose
III.3.2. Rom er-fahren
III.3.3. Missstände des Römischen Alltags
III.3.4. Das Sterben des Karnevals
III.3.5. Römische Geselligkeit – Wissenschaft, Adel und Risorgimento
III.3.6. Ferdinand Gregorovius und eine neue Sichtweise Roms
III.3.7. Mutmaßungen über die Zukunft der ewigen Stadt
III.3.8. Römischer Obskurantismus
Exkurs Gestalten des Risorgimento I: Garibaldi, Mazzini und Rom
III.3.9. Neapolitanisches Nachspiel – Urlaub in Zeiten der Cholera

IV.1. Alte Städte im neuen Italien – Die Reisebriefe 1877 und 1878
IV.1.1. Coraggio e avanti – Von der veränderten Natur des Reisens
IV.1.2. Stadt mit Aussicht – Wiedersehen mit Florenz
IV.1.3 Roma Capitale
IV.1.4. Ein Streit um Rom
IV.1.5. Das Rom der Italiener und das Rom der Fremden
IV.1.6. Traditionelle und moderne Kunst

IV.2. Römische Fragen – Die Stadt, das Risorgimento, der König und der Papst
IV.2.1. Wir sind endlich wer! und Wer sind wir eigentlich? – Deutsche und italienische Identitäten
IV.2.2. Prosaische Zeiten
IV.2.3. Zwei Todesfälle und das Ende einer Epoche
IV.2.4. Die Ewige Stadt als Zankapfel – Rom und die Römische Frage
IV.2.5. Liberale Aussichten? – Die Konturen des neuen italienischen Staates

IV.3. Nizza – Das reine Vergnügen

V. Ausklang – Vom Sund zum Posilip, Fanny Lewalds Schwanengesang
V.1. Das letzte Reisebuch
V.2. Die Exotik des Alltäglichen – Fanny Lewald im Norden
V.3. Von der veränderten Natur des Reisens
V.4. Norditalien und Nordeuropa
V.5. Wiedersehen mit Venedig
Exkurs Gestalten des Risorgimento II: Daniele Manin, der bürgerliche Revolutionär
V.6. Rom – Vergnügen und Vergänglichkeit
V.6.1. Rom 1880 – Impressionen und Paradoxien
V.6.2. Ein verlorenes Paradies?
V.6.2.1. Der Preis des Fortschritts
V.6.2.2. Ein kosmopolitischer Traum, Lewalds späte Rom-Romane
V.6.3. Noch einmal römische Geselligkeit und römische Feste
V.6.4. Das Ewige und die Kunst
V.6.5. Abschied von Rom
V.7. Gesellschaftliche Innovation, Frauen, Juden und Literatur
V.7.1. Intellektuelle Konstellationen in Deutschland und Italien
V.7.2. Frauen im neuen Italien
V.7.3. Neue und alte Wege der italienischen Literatur
V.7.4. Juden in Italien
V.8. Zum Schluss – Wieder am Golf von Neapel
V.8.1. Neapel – Ungebrochene Faszination
V.8.2. Sorrent – Sommertage im Paradies
V.9. Lewalds Nachfahren

VI. Nachwort

VII. Bibliographie


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