Buch, Deutsch, Band 001, 48 Seiten, PB, Format (B × H): 140 mm x 220 mm, Gewicht: 84 g
Reihe: Uni im Café
Reihe Uni im Café
Buch, Deutsch, Band 001, 48 Seiten, PB, Format (B × H): 140 mm x 220 mm, Gewicht: 84 g
Reihe: Uni im Café
ISBN: 978-3-943556-11-7
Verlag: Blaues Schloss Marburg
Heldinnen sind uns durch gelungene Verfilmungen der letzten Jahre präsent. Ihr soziales Milieu ist
der niedrige Adel bzw. die gehobene ländliche Mittelschicht. Literaturgeschichtlich jedoch gehören
ihre Werke in die Reihe des englischen Frauenromans, den sie nicht nur durch die Kunst ihrer
Stilmittel, sondern auch durch ihre klaren moralischen Begriffe und Verhaltensnormen verfeinert
und bereichert.
Zielgruppe
an Jane Austen interessierte Leser, an Englischer Literatur Interessierte, Universität: Bereich Anglistik, EnglischlehrerInnen etc.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Einführung
CLAUS UHLIG
Jane Austens Romane
Kostüme, Dialoge und Philosophie
Jane Austen (1775–1817) erfreut sich seit nunmehr fast zweihundert Jahren einer großen Leserschaft, die sie liebt und verehrt. Vor allem ihre Heldinnen sind uns zudem durch gelungene Verfilmungen der letzten Zeit in der Erinnerung präsent. Aber prächtige Kostüme und eindrucksvolle Landsitze sind nicht alles. In der Tat ist ihr soziales Milieu das der südenglischen Gentry, also des niederen Adels bzw. der gehobenen ländlichen Mittelschicht. Literaturgeschichtlich jedoch gehören ihre Werke in die Reihe des englischen Frauenromans, den sie nicht allein durch ihre Kunst – etwa die Stilmittel des Dialogs oder der „erlebten Rede“ –, sondern auch durch ihre klaren moralischen Begriffe und Verhaltensnormen verfeinert und bereichert. Die Autorin oder die jeweilige Erzählerin mißt dabei die Beziehungen innerhalb einer Familie, zwischen den Familien und zwischen den Liebenden an einem System von Tugenden (oder Lastern), das der Aufklärung des 18. Jahrhunderts entstammt. Darauf weisen allein schon drei ihrer Romantitel hin, nämlich Sense and Sensibility (1811), Pride and Prejudice (1813) und Persuasion (1818); unschwer hätte sie dazu noch Emma (1815), wie der Philosoph Gilbert Ryle meint, Influence and Interference nennen können. Vergleicht man daraufhin ausgewählte Passagen ihrer Werke mit parallelen Stellen herausragender Vertreter der englisch-schot¬tischen Moralphilosophie – in Frage kommen hier insbesondere A. Shaftesburys Characteristics of Men, Manners, Opinions, Times (1711), D. Humes Treatise of Human Nature (1739–40) und A. Smiths Theory of Mo-ral Sentiments (1759) –, dann ergeben sich überzeu-gende Affinitäten im Hinblick auf Themen wie „common sense“, „sympathy“ oder „Stolz und Vor-urteil“ (eben!), die als solche für den harmonischen Zusammenhalt in einer Gesellschaft bis auf den heutigen Tag relevant sind.