Buch, Deutsch, 241 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm
Entgrenzte Autonomie?
Buch, Deutsch, 241 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 230 mm
Reihe: Essener Gespräche zum Thema Staat und Kirche
ISBN: 978-3-402-10581-8
Verlag: Aschendorff
Das Urteil hat eine breite Diskussion in Gesellschaft und Politik, aber auch und gerade im rechtswissenschaftlichen Schrifttum initiiert, die einen erheblichen Vergewisserungsbedarf über Prämissen, Argumente und Ergebnisse der Entscheidung hat deutlich werden lassen. Darüber hinaus hat es neuen gesetzgeberischen Handlungsbedarf ausgelöst, da in seiner Konsequenz die Gefährdungslagen unbewältigt bleiben, die den Gesetzgeber 2015 zur Einführung des Verbots der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung veranlasst haben. Das Urteil selbst stellt diesbezüglich ausdrücklich klar, dass aus der Nichtigerklärung des § 217 StGB nicht etwa folgt, „dass der Gesetzgeber sich einer Regulierung der Suizidhilfe vollständig zu enthalten hat“.
Vor diesem Hintergrund besteht ein mehrfacher Anlass, die 56. „Essener Gespräche zum Thema Staat und Kirche“ den mit dem Urteil vom 26. Februar 2020 verbundenen Fragestellungen zu widmen. Die im vorliegenden Band enthaltenen Abhandlungen nähern sich dem Begriff der Autonomie hierbei aus der für die Essener Gespräche charakteristischen interdisziplinären Perspektive. Sie analysieren die in der Entscheidung zum Ausdruck kommende Autonomiekonzeption und untersuchen die Frage, inwiefern sich ein Autonomieschutz auch durch strafrechtliche Regelungen gewährleisten lässt. Schließlich richten sie den Blick auf eine Analyse der verbleibenden Handlungs- und Gestaltungsspielräume des Gesetzgebers. Einbezogen wird hierbei eine rechtsvergleichende Analyse einschlägiger Regelungen in anderen Ländern und Rechtskreisen.
Mit Beiträgen von
Franz-Josef Bormann
Thomas Lobinger
Gunnar Duttge
Anna-Bettina Kaiser und Ines Reiling
Gernot Sydow
Theo A. Boer