Schicksale, Erfolge, Karrieren, Vorbilder
Buch, Deutsch, 136 Seiten, Format (B × H): 154 mm x 223 mm, Gewicht: 220 g
ISBN: 978-3-945961-37-7
Verlag: Edition Karo
Mit allen Frauen, die in diesem Buch versammelt sind, habe ich mich im Laufe meines Lebens beschäftigt. Sei es, dass ich ihre Bücher gelesen habe, ihre Filme gesehen oder von ihnen und ihrem Erfolg gehört habe. Die Auswahl ist persönlich und auch zufällig. Man könnte viele, viele Namen hinzufügen."
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
INHALT
Zuvor 7
Aus dem Tagebuch einer Studentenfrau 15
Vorsicht, das Alter ... 19
Lieselotte Pulver 22
Niki de Saint Phalle 31
Brigitte Bardot 42
Maria Callas, Prinzessin Soraya 51
Doris Lessing 58
Françoise Sagan 63
Angelica Krogmann 70
Dorothee Sölle 83
Simone de Beauvoir 92
Marion Gräfin Dönhoff 101
Karen Horney 108
Margarte Susmann 111
Qellenangaben 119
Impressum 121
Selbstbewusst tingelte Liselotte Pulver Ende der vierziger Jahre durch die Schweizer Lande, um ein Engagement zu bekommen. Und am berühmtesten Theater der Schweiz, dem Züricher Schauspielhaus, das vor allem von Emigranten aus Nazideutschland, wie Kurt Hirschfeld, Leonhard Steckel und Therese Giese zu einer der führenden Bühnen Europas gemacht wurde, gelang es ihr, angenommen zu werden. Die älteren Herren, die dort das Sagen hatten, Don Juans, Homosexuelle oder beides, mochten das jungenhafte Mädchen. "Sie sah nicht so aus, wie Mädchen aussehen, die Schauspielerin werden wollen, eher wie eine Sportlerin, um nicht zu sagen, wie ein großer Junge, nicht schön, jedoch mit einem lebendigen, eher frechen Gesicht", heißt es in einer Besprechung über die Inszenierung von "Unsere kleine Stadt".
Der Typus der frechen, unweiblichen Frau hat bei Männern wie Frauen zu allen Zeiten großen Erfolg. Sie ist ein Kumpel, nicht gefährlich. Anders als die Femme fatale, von Männern sowohl geliebt wie gefürchtet, von Frauen zugleich beneidet und abgelehnt, ist der androgyne Hosentypus für alle da.
Viele, die sie als junge Schauspielerin in Zürich in "Faust II" mit Will Quadflieg, in Shakespeare- und Schillerrollen sahen, mögen bedauert haben, sie so schnell an den Film verloren zu haben. Auch hier fing sie gleich recht etabliert an: "Swiss Tour" hieß der Film, in dem sie neben Cornel Wilde, Simone Signoret und Heinrich Gretler spielen durfte. Und ebenfalls 1950 spielte sie mit Hans Albers und Adrian Hoven die weibliche Hauptrolle in Föhn. Nicht erst damit begann die schier endlose Verliebtheit der Liselotte Pulver in ihre Partner, die dann allerdings wie Hans Albers erstaunt waren, dass sie nicht so leicht zum Zuge bei ihr kamen, wie sie dachten.