Buch, Deutsch, 287 Seiten, GEKL, Format (B × H): 121 mm x 195 mm, Gewicht: 366 g
Buch, Deutsch, 287 Seiten, GEKL, Format (B × H): 121 mm x 195 mm, Gewicht: 366 g
ISBN: 978-3-944146-72-0
Verlag: Pagina Verlag GmbH
Die Autorin greif in ihrem Buch das Thema sexueller Missbrauch in der Kindheit auf, ein Thema, das für viele noch immer ein Tabuthema ist. Es ist ein Kampf gegen eine gut vernetzte, feine Gesellschaft, der wir ein Kampf gegen Windmühlenflügeln scheint, der keine Aussicht auf Erfolg hat.
Autoren/Hrsg.
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Vorwort
Die Geschichte ist frei erfunden. Personen, Orte, Namen haben keinerlei Bezug zur Wirklichkeit. Wohl aber gab und gibt es Personen, die unversehens ihr Gedächtnis verlieren und sich dann in einer für sie völlig neuen alten Welt zurecht finden müssen.
Angeregt zu diesem Roman wurde ich durch einen Artikel von Klaus Wilhelm in „bild der wissenschaft“ (12/2012): „Und plötzlich ist das Leben weg“. Hier wird u. a. der Fall
des Heinz Jürgen Overfeld herangezogen. Kuno Kruse hat die Geschichte dieses Mannes in seinem Buch: „Der Mann, der sein Gedächtnis verlor. Die Geschichte des Jonathan Overfeld“ (Goldmann TB, München 2012) in biographischer Weise beschrieben. Weitere Informationen verdanke ich den Schriften des Hirn- und Gedächtnisforschers Hans Markowitsch.
Um 1900 nannte man Menschen, die ganz plötzlich die Erinnerung an ihre eigene Biographie verloren und dabei weit von zu Hause fort gingen, „wanderlustig“. Das Krankheitsbild wird auch heute noch nach dem französischen Wort für Flucht: „fugue“ benannt. Die Amnesie, d.h. der Erinnerungsverlust, betrifft dabei ausschließlich die eigene Biographie.
Das übrige, gelernte, erworbene Wissen bleibt erhalten. Solche Amnesien beruhen allein auf psychischen Ursachen, es liegen keine körperlichen Defekte vor. Das auslösende Moment für den Verlust der Erinnerung bleibt auch heute noch rätselhaft, aber die tieferen Gründe lassen sich sehr wohl aufspüren. Sie hängen mit der Zerstörung der Menschen zusammen, die stattgefunden hat, lange bevor sie
von der „Wanderlust“ befallen wurden.
Brigitte Tietzel