Thomas | Rock My World - Ein heißer Sommer | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 1, 416 Seiten

Reihe: Rock My World - Serie

Thomas Rock My World - Ein heißer Sommer


1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-641-15871-2
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 1, 416 Seiten

Reihe: Rock My World - Serie

ISBN: 978-3-641-15871-2
Verlag: cbt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Als Jasmin (17) auf ihrer Geburtstagsparty ihren Freund Conall beim Fremdgehen mit ihrer besten Freundin erwischt, ist sie dankbar, nach L.A. flüchten zu können. Ihre Mutter hat beschlossen, dort als Schauspielerin neu durchzustarten. Während ihr bester Freund Leon ihren Rachesong »Sorry Ass« zum YouTube-Hit macht, jobbt Jasmin in L.A. bei Starbucks und verliebt sich dort in den geheimnisvollen Raoul. Doch mit dem Erfolg von »Sorry Ass« tritt Conall, der mit seiner Band ebenfalls immer bekannter wird, wieder auf den Plan. Wird Jasmin auf seine medienwirksamen Versöhnungsversuche eingehen oder sich für Raoul entscheiden?

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Autoren/Hrsg.


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01 Die schrille Melodie von Chris Browns »Don’t Wake Me Up« reißt mich wie ein Kübel Eiswasser aus meinem Schlummer. Normalerweise braucht es einen Vorschlaghammer von einem Wecker, um mich aus dem Bett zu treiben, doch das Gejaule von Rihannas Ex hat die gleiche Wirkung auf mich. Allerdings hat mich nicht mein Wecker in die Vertikale befördert, es ist ein Anruf, war ja klar. Ein Blick auf die Nummer lässt mich stöhnend zurück in die Kissen sinken. »Hast du sie noch alle?« Für gewöhnlich begrüße ich meinen besten Freund nicht so, aber um diese Uhrzeit mache ich eine Ausnahme. »Dir auch einen sonnigen Morgen, Süße – und alles Gute zum Geburtstag!« »Leon, du bist zwei Jahre jünger als ich. Du kannst mich nicht Süße nennen.« Pause. »Und, ähm, danke.« Ich kann sein Lächeln eher fühlen als hören und muss ebenfalls schmunzeln. Leon und ich sind beste Freunde, seit er und seine Eltern vor sieben Jahren ins Nebenhaus gezogen sind. Trotz des Altersunterschieds haben wir uns auf Anhieb verstanden, wobei Leon den Jungs unserer Schule weit voraus ist. Aus diesem Grund hat er zuerst eine Klasse, ein Jahr später eine weitere übersprungen, sodass wir nun in die gleiche Stufe gehen. Wie ihr euch denken könnt, macht ihn das bei unseren Mitschülern nicht gerade beliebt. Es hilft auch nicht, dass er wie ein Nerd aussieht und sich wie einer kleidet. Zum Teufel, er ist ein Nerd. Gebt dem Typen ein Notebook und einen Internetzugang, und er zeigt euch, was man damit machen kann. Oft genug ist das nicht legal. »Ich nenne dich so, seit wir uns kennen, warum sollte ich jetzt damit aufhören?« »Weil dich meine Freunde für meinen perversen Nachbarn halten werden, wenn du heute Abend auf meiner Party aufkreuzt und mich Süße nennst.« »Ich bin dein perverser Nachbar, wo ist das Problem?« Typisch Leonard. Er schafft es immer, mich zum Lachen zu bringen, und heute ist keine Ausnahme. »Ah, das ist mein Lieblingsgeräusch«, zieht er mich auf, was mich einmal mehr auflachen lässt. »Chris Brown?«, frage ich, um das Thema zu wechseln. »Wann hast du dir diesen Klingelton verpasst?« »Ich wollte sichergehen, dass du rangehst«, sagt er, ohne auf meine Frage einzugehen, was eine Macke von ihm ist. »Hast du Zeit, vor deiner Shoppingtour bei mir vorbeizukommen?« »Frag mich noch mal, wenn ich meinen Kaffee intus habe«, gebe ich zurück und unterdrücke ein Gähnen. »Aus dir wird nie ein Morgenmensch.« »Wie scharfsinnig du bist, Sherlock.« Darauf schnaubt er. »Dann bis heute Abend?« »Jep, bis heute Abend, Leon.« Schmunzelnd lege ich auf und schwinge die Beine aus dem Bett. Ich habe ein Morgenritual, an dem ich seit zwei Jahren eisern festhalte. Zu der Zeit war ich ziemlich durch den Wind und auf dem besten Weg in eine faustdicke Depression. Kaum zu glauben, aber ich stand kurz davor, Antidepressiva einzuwerfen. Um das zu vermeiden, ist dieses Ritual so wichtig für mich, eine emotionale Krücke, die mir Halt gibt. Dazu setze ich mich im Schneidersitz auf die Dielen, schließe die Augen und atme tief ein. Dann halte ich den Atem einen Moment an und lasse ihn mit einem langen Zug aus. Das wiederhole ich ein paarmal, fühle dabei in meinen Körper und sage mein Mantra auf: Ich bin noch hier. Ich bin noch hier. Ich bin hier. Das hilft nebenbei bemerkt auch bei Panikattacken und Angstzuständen. Nicht dass ich in letzter Zeit so etwas gehabt hätte. Zumindest nicht oft. Ich bin übrigens Jasmin Winter und bis vor zwei Jahren war ich eine lebenshungrige Partymaus. Ich liebte es, zu lachen, zu trinken, und ich mochte Jungs. Und sie mochten mich. Meine Jungfräulichkeit habe ich mit vierzehn verloren, und gegen den allgemeinen Trend – von wegen das erste Mal ist für die Tonne und so – hatte ich eine tolle Zeit. Sex hat mir eine ganz neue Welt eröffnet, und, oh Mann, das wollte ich keine Minute länger versäumen. Dann kam der Tag, der mein Leben, und das meiner Familie, unwiderruflich verändern sollte, denn nach einem verheerenden Unfall war nichts mehr wie vorher. Obwohl es uns allen dreckig ging, hat es meine Mutter am schlimmsten getroffen. Ich kann nicht sagen, dass ich es nicht verstehe, dennoch ist es beängstigend, wie sie sich in den Wochen und Monaten danach vor meinen Augen aufgelöst hat und zu etwas Monströsem geworden ist. Ich erkenne sie nicht wieder, und allmählich habe ich Schwierigkeiten, mich an die Frau zu erinnern, die sie einmal war. Die mich großgezogen hat und trotz ihres zeitraubenden Jobs für mich da war. »Jas-min!« Das ist der Grund, warum ich eine halbe Stunde früher als nötig aufstehe. Ich brauche die Ruhe, bevor der Tag starten kann. Bevor ich meiner Mutter gegenübertreten kann, um genau zu sein. Ein letztes Mal atme ich tief aus, lasse die Beklommenheit raus, die mich beim Klang der schrillen Stimme meiner Mutter befällt, und stehe auf. »JASMIN!« »Ich bin wach!« »Frühstück ist fertig.« Na toll, dem entkomme ich heute wohl nicht. Normalerweise schaue ich morgens im Coffeeshop vorbei, bestelle einen extra starken Latte inklusive Muffin und nehme mit Leon den Bus zur Schule. Heute ist allerdings Samstag, von daher muss ich mich mit meiner Mutter rumschlagen. Ich mache das Dusch-Ding, das Anzieh-Ding und das Schmink-Ding, ein bisschen Mascara und Lipgloss. Dann gehe ich in die Höhle des Löwen alias unsere Küche, in der meine Mutter im seidenen Bademantel auf mich wartet. Und Max, der Mann, der mich großgezogen hat. Als ich die Küche betrete, schweigen beide gleichzeitig, was bedeutet, dass sie über mich geredet haben. Keine große Sache, immerhin habe ich heute Geburtstag. Allerdings hasse ich meinen Geburtstag, und beide wissen das. Nichtsdestotrotz hat mich meine Mutter gezwungen, eine Riesenparty im »Mandala« zu schmeißen, einem überkandidelten Designerhotel am Potsdamer Platz. Und alles nur weil wir in knapp vier Wochen in die Staaten ziehen und ich mich in großem Stil von meinen Freunden verabschieden soll. Dass ich kaum noch Freunde habe, ist meiner Mutter dabei entgangen. Die Umzugsbombe hat sie am Weihnachtsabend losgelassen. In ihrer unnachahmlichen Art hat sie sogar ein Geschenk daraus gemacht – als ob ich mich darüber freuen würde. Mittlerweile habe ich mich an den Gedanken gewöhnt, aber ein bisschen gruselig ist die Vorstellung immer noch. Meine Mutter ist Elisabeth Winter – die Elisabeth Winter. Schauspielerin und Gewinnerin der Goldenen Palme in Cannes. Das ist allerdings zweieinhalb Jahre her, seitdem stagniert ihre Karriere. Sie bildet sich ein, dass sie in den Staaten mehr Erfolg haben wird als in Deutschland. Als Mittdreißigerin werden ihr hier nur noch Rollen frustrierter Tatortkommissarinnen angeboten. Oder sie soll die betrogene Ehefrau spielen, die durch eine jüngere Geliebte ersetzt wird. Wenn man eine Leinwandkarriere anstrebt kommt das nicht gut. »Alles Gute zum Geburtstag, Liebes!« Max nimmt mich in den Arm und drückt mich fest an sich. Ich finde, er sieht traurig aus, aber vielleicht bilde ich mir das auch ein. Von wegen Übertragung und so. Möglicherweise haben die beiden wieder gestritten, was keine Überraschung wäre. Es gab eine Zeit, da lagen sie sich ständig in den Haaren, doch in den letzten Monaten ist es besser geworden. Ich schmelze in Max’ Umarmung und atme seinen sauberen Seifengeruch ein. Max alias Maximilian Brenning ist Drehbuchautor und schreibt Serien für ARD, ZDF, Sat.1 & Co. Er und meine Mutter haben sich bei einem Dreh kennengelernt, als ich fünf Jahre alt war. Mein richtiger Vater hatte sich zu dem Zeitpunkt schon lange vom Acker gemacht, hatte nicht mal den Anstand, meine Geburt abzuwarten. Keine Ahnung wie meine Mutter das Leben als alleinerziehende Schauspielerin auf die Reihe bekommen hat, denn ihr Job hält sie ständig auf Trab. An einem Tag dreht sie in Budapest, am nächsten in Italien. Seltsamerweise habe ich nur wenige Erinnerungen an die Zeit vor Max, doch mit ihm kam Ordnung in unser bis dahin chaotisches Leben. »Geht’s dir gut?«, flüstert er mir ins Ohr. Eher nicht, aber das behalte ich für mich. Habe ich schon erwähnt, dass ich meinen Geburtstag hasse? Um der Antwort zu entgehen, zucke ich mit den Schultern, doch Max kennt mich und drückt mich noch einmal an sich. Genau das brauche ich, ich wünschte meine Mutter würde das verstehen. Statt mich zu umarmen, stellt sie eine gigantische Schokotorte mit siebzehn brennenden Kerzen auf den Esstisch. Das hier wird immer besser. Ich kann Kuchen nicht ausstehen, erst recht keine Schokolade. Wer ist diese Frau und was hat sie mit meiner Mutter gemacht? Max ist meinem Blick gefolgt. Er seufzt und küsst meine Stirn. »Blas die Kerzen aus, du musst nichts davon essen«, flüstert er, bevor er mir mit einem Zwinkern einen prall gefüllten Umschlag zusteckt. »Viel Spaß beim Shoppen.« Mein dankbarer Blick spricht Bände. Ich brauche ein Kleid für die Feier heute Abend, und da ich zusammen mit meiner Freundin Alex losziehe, wird das vermutlich ein teurer Spaß. Einmal tief Luft geholt, dann puste ich die tanzenden Flammen aus. Innerhalb weniger Sekunden liegt Kerzenrauch in der Luft. »Happy Birthday, Liebes!«, trällert meine Mutter und zückt ein Tortenmesser. Die Türklingel rettet mich davor, mich diesem Theater weiter aussetzen zu müssen. »Ich muss los!«, rufe ich über...


Thomas, Christine
Christine Thomas ist verrückt nach Latte Macchiato und American Football. Sie liebt Lakritz, lange Spaziergänge und das Meer. Eine Sache gibt es allerdings, die sie noch mehr mag, und das sind Happy Endings. Da es im wahren Leben oft zu wenig davon gibt schreibt sie ihre eigenen. Ihre Romane handeln von Freundschaft, Leidenschaft, Familie und der großen Liebe. Zusammen mit ihrem Schatz und einem albernen Goldfisch lebt sie abwechselnd in Köln und Frankreich.



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