Ther | Die dunkle Seite der Nationalstaaten | Buch | 978-3-525-36806-0 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 005, 304 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 697 g

Reihe: Synthesen

Ther

Die dunkle Seite der Nationalstaaten

»Ethnische Säuberungen« im modernen Europa

Buch, Deutsch, Band 005, 304 Seiten, Format (B × H): 170 mm x 240 mm, Gewicht: 697 g

Reihe: Synthesen

ISBN: 978-3-525-36806-0
Verlag: Vandenhoeck & Ruprecht


»Ethnische Säuberungen« wurden nicht nur von Diktatoren, sondern auch von demokratisch gewählten Politikern veranlasst. Sie sind vor allem eine Folge des modernen Nationalismus und der Nationalstaatsbildung im 19. und 20. Jahrhundert. Dieses Buch bietet grundlegende Einsichten in eines der dunkelsten Kapitel des modernen Europa. Es befasst sich mit den Voraussetzungen »ethnischer Säuberungen« ebenso wie mit den Perioden und den verantwortlichen Akteuren von Flucht, Vertreibung, Zwangsaussiedlung und Deportation. Dabei beschränkt es sich nicht auf Osteuropa, sondern beleuchtet auch die Rolle der westlichen Großmächte. Der Autor spannt einen weiten thematischen Bogen von den Balkankriegen am Vorabend des Ersten Weltkriegs über die »ethnischen Säuberungen« während und infolge des Zweiten Weltkrieges bis zu den Bürgerkriegen im ehemaligen Jugoslawien und im Kaukasus der 1990er Jahre.

Der Schwerpunkt dieses Buches liegt auf den Tätern und ihren Motiven. Angelehnt an das Paradigma der europäischen Moderne wird die Rationalität und die Planung »ethnischer Säuberungen« betont. Das erste Kapitel befasst sich mit den Voraussetzungen »ethnischer Säuberungen«, der ideologischen Entwicklung des modernen Nationalismus, der Nationalstaatsbildung im 19. und 20 Jahrhundert, Minderheitenproblemen und zusammenfassend mit dem Komplex der »europäischen Moderne«. Darauf folgt der empirische Hauptteil, der auf einer chronologisch gegliederten Darstellung über die Perioden und Akteure von Flucht, Vertreibung, Zwangsaussiedlung und Deportation beruht. Insbesondere die Kapitel über die Präzedenzfälle »ethnischer Säuberungen« (1912–1925) sowie unter NS-Besatzung und Vorherrschaft (1938–1944) und über die Etablierung der Nachkriegsordnung (1944–1950) bieten empirisch viel neues Material. Das Buch beruht auf westlicher Literatur und den wichtigsten Publikationen und Quellen aus mehr als 20 Ländern, die von gewaltsamen und massenhaften Bevölkerungsverschiebungen betroffen waren.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1. Einleitung

2. Voraussetzungen ethnischer Säuberungen
Die Ideologie des Nationalismus – Idee und Praxis des Nationalstaats – »Minderheitenprobleme« – Die europäische Moderne – Christliche Intoleranz – Zusammenfassung

3. Perioden und Akteure ethnischer Säuberungen

3.1 Ethnische Säuberungen als Mittel
der internationalen Politik (1912–1925)
Die Balkankriege und ihre Folgen – Deportationen im Ersten Weltkrieg – Nachkriegsmigrationen – Die »Triage« im Elsass –
Schutz und Reduktion von Minderheiten in den Pariser Vorortverträgen – Das Abkommen von Lausanne – Zusammenfassung

3.2 Totaler Krieg und totale Säuberungen (1938–1944)
Vom Münchner Abkommen bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges – »Heim ins Reich« – Unter NS-Besatzung – »Soviet Ethnic Cleansing« – Kriege im Krieg: der polnisch-ukrainische und
der serbisch-kroatische Konflikt – Weitere Fälle im deutschen Einflussbereich – Exkurs: Die ethnische Säuberung von Juden –
Zusammenfassung

3.3 Eine saubere Nachkriegsordnung (1944–1948)
Die Planungen der Alliierten – Polen und die Tschechoslowakei – Weitere Fälle im sowjetischen Machtbereich – An den Bruchzonen des Kalten Krieges – Der Transfer des europäischen Modells – Zusammenfassung

3.4 Geister der Vergangenheit: Das ehemalige Jugoslawien
und der Kaukasus (1991–1999)
Der Zerfall Jugoslawiens – Kroatien und Bosnien und Herzegowina – Kosovo – Die Konflikte im Kaukasus im Vergleich – Zusammenfassung

4. Schlussbetrachtung und historische Typologie

5. Kommentierte Bibliographie
5.1 Überblicksdarstellungen über ethnische Säuberungen
5.2 Literatur über die Wiederbesiedlung
ethnisch gesäuberter Gebiete
5.3 Literatur über Erinnerung und kollektives Gedächtnis
5.4 Literatur zu einzelnen Ländern

Register


Ther, Philipp
Prof. Dr. Philipp Ther lehrt am Institut für Osteuropäische Geschichte der Universität Wien. Er beschäftigt sich mit Transformationsprozessen, der Sozial- und Kulturgeschichte Ostmitteleuropas im 19. und 20. Jahrhundert.

Dr. Philipp Ther ist Professor für Geschichte Ostmitteleuropas an der Universität Wien.


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