Terrid | Time Squad 16: Der Zeit-Fürst | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 16, 169 Seiten

Reihe: Time Squad

Terrid Time Squad 16: Der Zeit-Fürst

E-Book, Deutsch, Band 16, 169 Seiten

Reihe: Time Squad

ISBN: 978-3-8328-5114-9
Verlag: Bildner Verlag
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Time Squad ist eine deutsche Science-Fiction-Serie, die in 21 Heften zwischen 1977 und 1985 erschien. Die Protagonisten der Serie sind die Agenten der Zeitpolizei, die zu verschiedenen Zeitpunkten und an den unterschiedlichsten Orten die Gegner der Menschheit bekämpfen und Veränderungen der Zeitlinie verhindern.
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1.
»Der Fürst erwartet Euch, Herr!« Der Robot nahm die vorgeschriebene und einprogrammierte Demutshaltung ein, bis er aus Imhoteps unwilliger Geste folgerte, daß er sich wieder rühren sollte. Die Maschine, silberbeschlagen und mit dem Wappen des Fürsten auf der Front, nahm den weiten karmesinfarbenen Umhang entgegen, den Imhotep von den Schultern streifte. »Bringe mich zum Fürsten«, sagte Imhotep. Er hatte es eilig. Von dem Robot geführt, wanderte er durch die Gänge des Palasts. Manhaar, Fürst zu Egol, als solcher Mitglied des Imperialen Rates und einflußreicher Politiker, galt als der kunstsinnigste unter den Räten. Seine Sammlungen hatten hohen Ruf, seine Monographie über Simchod den Einäugigen galt als ebenso wissenschaftlich wie brillant geschrieben. Manhaar genoß den Ruf eines vorzüglichen Gastgebers, rühmte sich des edelsten Weinkellers und gebot über eine Privatarmee von annähernd zwei Millionen Mann. Außerdem war Manhaar, Fürst zu Egol, Imhoteps Vater. Entsprechend dem Ruf des Fürsten war sein Palast ausgefallen. Zehntausend Personen konnten gleichzeitig bedient werden, im Notfall verkrafteten Küchen, Keller und Vergnügungsräume noch etliches mehr. An diesem Tag war der Palast verwaist. In den nächsten Tagen würde es keine Feiern und Feste geben. Der Kaiser lag im Sterben, sein Nachfolger war insgeheim bereits bestimmt. Zehn Mann aus Manhaars Leibgarde, jeder ein ausgesucht guter Einzelkämpfer, hielten Wache vor den privaten Gemächern des Fürsten. Sie kannten Imhotep, und präsentierten ihre Waffen. Eine breite Tür, mit kostbaren Bronzebeschlägen verziert, wurde geöffnet, dann trat Imhotep in das Besuchszimmer. Manhaar saß in einem bequemen Sessel. Die Vorhänge waren zugezogen. Er hörte Imhotep kommen, sah auf und machte eine fragende Miene. »Er lebt«, sagte Imhotep zur Eröffnung. »Noch.« Manhaar nickte. »Ich habe mit ihm gespielt, als wir Kinder waren. Seltsamer Gedanke, daß ich ihn begraben soll.« »Und beerben, Vater«, sagte Imhotep. »Du weißt, daß du als nächster Kaiser so gut wie feststehst?« Der Fürst winkte ab. »Es interessiert mich nicht«, murmelte er. »Ich verliere einen Freund und du redest vom Thron.« »Ich rede von Glyssaan, Vater«, beharrte der junge Mann. »Vom Kaiserreich, das bald einen neuen Herrscher brauchen wird.« »Der alte ist einstweilen gut genug«, versetzte Manhaar. »Jetzt setze dich erst einmal. Ruhe ist eine Eigenschaft, die einem Manne wohl ansteht.« Imhotep stutzte, dann warf er sich in einen Sessel in der Nähe seines Vaters. In der Tastatur der Lehne gab es auch einen Knopf, der einen Robot mit einem Erfrischungsgetränk erscheinen ließ. Obwohl auch die Robots des fürstlichen Haushalts doppelt und dreifach gesiebt worden waren, wartete Imhotep, bis die Maschine den Raum verlassen hatte. »Wir müssen zur Initiative übergehen, Vater«, sagte er nach dem ersten Schluck, nun etwas ruhiger. »Du weißt, daß Glyssaan von allen Selten bedroht ist. Die Turqaaner sind im Aufstand, von den Blauen Sonnen droht Gefahr, und von unserem eigentlichen Erz-und Hauptgegner brauche ich wohl nicht zu sprechen.« »Was willst du tun?« fragte der Fürst. Sein Gesicht zeigte keinerlei Gemütsregung. Es war vom Alter gezeichnet, von viel Erfahrung und noch mehr Gelassenheit. »Expandieren«, sagte Imhotep. »Leute zusammenrufen, neue Planeten besuchen und besiedeln – und zwar in der Vergangenheit.« »Du willst durch die Zeit reisen?« fragte Manhaar betroffen. »Woher weißt du überhaupt, daß es Zeitmaschinen gibt?« Imhotep grinste breit. »Ich bin der gewitzte Sohn eines klugen Vaters«, sagte er. »Auch ich habe meine Verbindungen. Ich weiß sogar noch mehr.« Der Fürst kniff die Augen zusammen. »Mein Sohn«, sagte er sehr deutlich, »du mischst dich in Angelegenheiten, die dir nicht zukommen. Du bist Edler, kein Fürst. Du bist noch nicht reif für diese Geheimnisse, nicht als Mensch und auch nicht als mein Sohn.« »Ich habe bereits ein Memorandum abgegeben, Vater«, erklärte Imhotep. »Es liegt dem Kaiser vor, und wenn er nicht erkrankt wäre, hätte er es bereits gelesen. Er kennt mich, und ich erfreue mich seiner Wertschätzung, auch ohne deine Protektion Vater.« Ein leises Summen verriet, daß jemand Einlaß begehrte. Manhaar betätigte den Knopf, der dem Robot den Eintritt befahl. »Darcyr, Fürst der Blauen Sonnen, bittet um Audienz«, sagte der Robot. »Einlaß«, antwortete Manhaar sofort. Er sah seinen Sohn an. »Dein Werk?« »Keineswegs, Vater. Ich verbünde mich nicht mit einem Feind des Reiches.« »Darcyr, Fürst der Blauen Sonnen, Edler zu...« »Willkommen«, sagte Manhaar. Höflich erhob er sich aus seinem Sessel. »Ich muß Euch sprechen, Fürst«, sagte Darcyr ohne Umschweife. Er nahm in einem der Sessel Platz. Manhaar glitt langsam in seinen Sessel zurück. »Es geschehen wichtige Dinge. Der Kaiser ist krank.« »Er wird genesen«, sagte Manhaar ruhig. »Ich hoffe für die Gesundheit des Monarchen.« »Machen wir uns nichts vor«, sagte Darcyr scharf. »Der Kaiser wird sterben, wenn nicht jetzt, dann wenig später. Er wird den Jahreswechsel in keinem Fall mehr erleben.« »Wie darf ich diese letzte Bemerkung auffassen?« erkundigte sich der Fürst. »Als Prophezeiung?« »Als Mutmaßung«, versetzte Darcyr. Er wählte sich einen Drink. »Ihr und ich, wir sollten schon jetzt beraten, was aus dem Imperium werden soll. Einer von uns beiden wird der Nachfolger sein.« »Ich beschäftige mich nicht mit dieser Frage«, erklärte Manhaar. »Der Imperiale Rat wird über dieses Thema zu befinden haben, mehr habe ich dazu nicht zu sagen.« Darcyr nippte an seinem Getränk. Sein Gesicht war verschlossen. »Es muß etwas getan werden«, sagte er. »Der Kaiser ist in seinem derzeitigen Zustand nicht in der Lage, wichtige Entscheidungen zu treffen. Abzuwarten, hieße dem Gegner in die Hand zu spielen. Es klingt grotesk, ist aber wahr – jeder Tag, den der Kaiser in seinem Zustand länger lebt, bedeutet eine Gefahr für das Imperium. Die augenblickliche Führungsschwäche ist für Glyssaan lebensgefährlich.« »Und was wollt Ihr dagegen unternehmen?« Darcyr machte eine wegwerfende Geste. »Tun wir uns zusammen«, sagte er. »Wir beide vereint stellen eine Macht dar, der niemand im Imperium zu trotzen wagt. Wir beide regeln einvernehmlich die Geschäfte des Imperiums, als Prokuratoren oder in ähnlicher Position.« »Und der Kaiser?« »Wird selbstverständlich gepflegt und gehegt, bis an sein Ende, das sich unter diesen Umständen hinausziehen mag, solange es will.« »Ich werde der Majestät von Eurer Großzügigkeit zu berichten wissen«, versetzte Manhaar gelassen. »Und was wird nach Eurer Meinung geschehen, wenn der Kaiser endgültig stirbt?« »Der Imperiale Rat ernennt einen Nachfolger, Fürst, ganz einfach.« »Und warum, lieber Ratskollege, habt Ihr diesen Plan nicht bereits dem Imperialen Rat vorgetragen?«. »Ohne Eurer Zustimmung gewiß zu sein? Ihr scherzt, Manhaar. Unterstützen wir beide diesen Plan, wird der Rat ihn billigen. Trägt einer von uns ihn allein vor, schmeckt er nach Hochverrat.« »Ich bewundere die Feinnervigkeit Eurer Zunge«, sagte Manhaar sanft. »Mir drängte sich der gleiche Gedanke auf.« »Eure Entscheidung?« »Ist längst gefallen, Fürst der Blauen Sonnen. Ich werde dem Kaiser dienen, bis er stirbt, nicht ihn stürzen. Der Rat wird entscheiden was im Einzelfall zu tun ist, die kleineren Entscheidungen werden, wie bisher auch, von den Fürsten und Edlen des Reiches in ihren Bezirken gefällt. Zu einem Vorgehen, wie Ihr es plant, fehlt jeglicher Grund – außer einem ganz bestimmten.« »Und der wäre?« Manhaar erhob sich langsam aus seinem Sessel und deutete damit an, daß er die Unterredung zu beenden wünschte. Darcyr blieb sitzen. »Ihr sucht nach einem Vorwand Fürst der Blauen Sonnen, Eure bewundernswert tapferen und trainierten Truppen in der Nähe von Glyssaan zusammenziehen zu können. Ich bezweifle, daß ich noch lange zu leben hätte, würde ich Euch in diesem Vorhaben unterstützen.« »Wollt Ihr mich des Meuchelmords bezichtigen?« fragte Darcyr scharf. »Nichts dergleichen«, entgegnete Manhaar. »Ich lebe ja noch. Im übrigen bin ich Vater eines Sohnes, der wohl in der Lage wäre, meinen Tod zu sühnen. Versteht mich recht Fürst – zu sühnen, nicht zu rächen. Ich bin ein Mann des Gesetzes.« Darcyr stand langsam auf. »Ihr lehnt ab?« »Unwiderruflich«, sagte Manhaar. Er reichte Darcyr die Hand. »Lebt wohl, Fürst. Wir sehen uns morgen in der Sitzung des Rates.« Darcyr machte eine leidlich freundliche Miene. Erst als er das Zimmer verließ, zeigte sein Gesicht deutlichen Unmut. »Du hast dir einen Feind gemacht, Vater«, sagte Imhotep. Manhaar lächelte zurückhaltend. »Gemacht?« fragte er. »Er war mein Feind schon an dem Tag, da er geboren wurde; die Feindschaft zwischen Egol und den Blauen Sonnen ist so alt wie das Licht selbst.« »Trotzdem mußt du auf der Hut sein. Er wird dir nach dem Leben trachten.« »Das tut er, seit er mich kennt«, sagte Manhaar. »Du sagtest, du hättest einen Plan?« Imhotep zögerte. »Du wirst mich anhören, ohne mir ins Wort zu fallen?« »Sprich.« »Meine Idee ist diese«, begann Imhotep, nachdem er einen großen Schluck aus seinem Glas genommen hatte. »Wir versammeln einige tausend Kolonisten und siedeln sie...


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