Szép | Die Liebe am Nachmittag | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 304 Seiten

Szép Die Liebe am Nachmittag

Roman

E-Book, Deutsch, 304 Seiten

ISBN: 978-3-423-40638-3
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Vom flüchtigen Glück der Liebe
Mihály ist Feuilletonist,Theaterkritiker, Dichter, neurasthenisch - ein Flaneur wie Baudelaire ihn geträumt haben mag. Ein Mann von 47 Jahren, betrachtet er die Welt und sich selbst kontemplativ und abgeklärt, eingehüllt in den dekadenten Hauch des untergehenden Kaiserreichs, die verlorene Monarchie. Er versteht viel von Verführung, doch sein Verhältnis zu Frauen ist wie das zwischen einem Chinesen und seinem Fächer. Während Mihály die gutsituierte, verheiratete 5Fleur, wie er sie nennt - eine namenlose grande dame, anziehend und bedeutungslos zugleich -, halbherzig begehrt und 'besitzt', erduldet er die Liebe der unschuldigen jungen Schauspielschülerin Iboly.- "Irgendetwas fehlt. Irgendetwas kriege ich von ihr nicht. So als hielte ich eine Muschel ans Ohr und sie wollte nicht rauschen - In meinem ganzen Leben habe ich von Frauen nur den Nachmittag bekommen, und wie oft hat sich auch der noch zerschlagen."
Mihálys Eingehen auf die Liebe, die Frauen, das Leben, das Alter, die Armut, den Tod, das so flüchtige Glück, ist betörend, klug und berührend.
- Darmstädter Jury: Buch des Monats 12/2008
- Hörbuch-Bestenliste des Hessischen Rundfunks 02/2009 (Hörbuchfassung, gelesen von Dieter Wien)
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3. Nacht
Bei einem Abendessen verbündete ich mich mit jener Dame. Es war eines jener Abendessen, bei denen mindestens dreißig Leute speisen. Manchmal ist mir nicht einmal die Hälfte der Gäste bekannt. Und von manch einem, den ich zwar kenne, weiß ich den Namen nicht. Bis zu sechsmal wollte ich ihn mir merken und habe ihn doch immer wieder vergessen. Bin schon so weitgehend anonymisiert, dass ich mich überhaupt nicht mehr darum kümmere, neben wem ich zu stehen komme: Servus, sage ich zu ihm, mein Bester, und rede eine Minute lang irgendetwas Belangloses. Es gibt Herren und Damen, die ich niemals anders als in Smoking und Abendkleid gesehen habe; kriege sie nur so zu Gesicht, als drehte sie ein Karussell immer wieder herbei, als existierten sie anders überhaupt nicht, sie sind nirgendwo sonst und tun nichts anderes, als ununterbrochen auf diesem Abendgesellschaftskarussell zu sitzen, vom Herbst bis in den Sommer. Ich registriere bei den Herren, wie viel stärker sich ihre Nasen seit letztem Jahr gerötet haben und um wie viel mehr ihre Augäpfel hervortreten, ferner ob sich bei dieser oder jener Dame die Nase schärfer abzeichnet oder sich bei dem einen oder anderen Herrn das Haar vorn oder seitlich gelichtet hat. Als Student bekam ich in fremden Häusern gelegentlich ein Mittagessen, jetzt ist es das Essen am Abend. Heute kann ich mir auch schon aus eigenen Einkünften das Nachtmahl leisten, bin nicht mehr darauf angewiesen, in diesem oder jenem Haus Essen und Trinken zu schnorren. Für solcherlei Wohltaten pflege ich mich nicht zu revanchieren. Sicher nicht, schließlich zahle ich bei diesen Gratisspeisungen drauf, indem ich für das Dienstmädchen zwei Pengo Trinkgeld zurücklasse, zudem erreiche ich spät abends meist keinen Bus mehr und muss oft von ziemlich weit draußen per Taxi nach Hause fahren, das kostet mich drei Pengo, die getragene Hemdbrust ist ebenfalls bei den Kosten zu verbuchen. Im Club oder in einer Kneipe kann ich für zwei Pengo zu Abend essen. Dabei habe ich bei den Minusposten noch gar nicht in Rechnung gestellt, dass ich anderntags nicht rechtzeitig aus dem Bett komme und den Vormittag abschreiben muss. Es gibt Häuser, in die ich aus Berechnung gehe, sagen wir aus Dankbarkeit gegenüber einem Geldgeber, der mir was geborgt hat, ein anderer Hausherr wieder ist sonst ein wichtiger Mensch, der mir noch einmal nützlich sein könnte, gelegentlich aber nehme ich auch aus Schwäche eine Einladung an, einfach weil man auf mich zählt; hier und da bin ich meiner Eitelkeit wegen in nobler Gesellschaft, auch wenn ich mir das nicht eingestehe; ich sage mir, du musst die Welt studieren, die Gesellschaft, diese Dame, jener Herr bieten Stoff für den nächsten Roman oder ein Stück Schauspiel; dabei nehme ich von solchen Abenden niemals etwas mit, höchstens den Lärm, der im Ohr verhallt wie das Gejohle in den Unterrichtspausen des Gymnasiums. Auf jeden Fall lerne ich Damenmode, Teppiche, Gemälde, Möbel kennen und profitiere von allem soviel wie möglich. Wo immer ich Gelegenheit dazu habe, hefte ich mich an eine Bücherwand, nasche von diesem oder jenem Klassiker, ich selbst besitze nämlich keine Bibliothek. Einer der Kavaliere starrte mich, als ich ihm bei einer dieser Soireen sagte, ich könne kein Bridge und auch nicht tanzen, fassungslos an. »Aber ich bitte dich, wozu lebst du dann überhaupt?« Ich konnte ihm darauf nichts Besseres erwidern als die modische Wendung: Frag mich was Leichteres. Also bei jener Abendgesellschaft guckte ich gegen eins ins Zwielicht, wo die Paare tanzten. Ich setzte mich, um den Tänzern zuzusehen. Das Grammofon jaulte, ein wenig gedämpft, irgendeinen Tango, den ich schon vom Film kannte. Es brannte kein Licht in dem Raum, aus dem anderen Zimmer, in dem Bridge gespielt wurde, drang so viel Helligkeit herein, dass man hier darauf verzichten konnte. Auch jene Dame tanzte mit Ichweißnichtwem. Der Ichweißnichtwer hielt beim Tanzen den Kopf so tief geneigt, als wäre er ein Boxer. Die Frau gewahrte mich und nickte mir zu. Beim Abendessen hatte sie ziemlich weit von mir entfernt gesessen, ich blickte einige Male in ihre Richtung, wusste nicht, ob ich sie kenne. Doch, ich kenne sie. Sie schaut wieder zu mir herüber und lächelt. Sie lächelt, so oft ihr Gesicht bei einer Tangodrehung in meine Richtung weist. Der Boxer redet pausenlos, die Frau hört vielleicht auch nicht, was er sagt. Ein anderes Paar kreist in einem fort neben ihnen, dort plappert die Frau, ihren Kopf dem hoch aufgeschossenen Partner unters Kinn geschoben, ohne Unterlass, während er keine Silbe von sich gibt, doch presst er die Dame hartnäckig gegen seinen Bauch. Meine Dame hat schöne Hände. Sie leuchten richtig auf der Schulter des Smokings. Auch ihr Rücken ist wohlgeformt. Von den Beinen kann ich nichts sehen, nur die vergoldeten Schühchen leuchten von Zeit zu Zeit etwas blässlich auf. Diese Herren, alle sechs oder sieben Herren, die hier eifrig das Parkett bohnern, wie sehr ich sie bewundere! Dass sie den Damen nicht in die entblößten Schultern beißen, dass sie nicht aufschreien wie brünstige Tiere, nicht gleich die ganze Frau packen und mit ihr ins Schlafzimmer stürzen. Welche Selbstdisziplin, die sie sich bei diesem schummrigen Licht auferlegen! Bei derart gedämpfter Beleuchtung habe ich selbst in sehr gepflegten Häusern schon höchst wagemutige kleine Annäherungen erlebt, auf Kanapees oder Teppichen hingekauerte Paare, oft nur Zentimeter von den Ehegatten entfernt, die inzwischen auf denselben Kanapees oder Teppichen mit irgendwelchen anderen fremden Frauen ihr Glück versuchten. Mir hat der Atem gestockt ob der Raffinesse ihrer Lippen und Hände, die ich sah. Ich selbst hätte niemals gewagt, mich in einem herrschaftlichen Haus so sehr daheim zu fühlen. Der Tango ist eingeschlafen. Die Paare sind wieder in die Wirklichkeit zurückgekehrt, mit leisem Kichern, einer der Tänzer summte weiter den Tango und zerrte seine Partnerin immer noch im Rhythmus hinter sich her. Die anderen gingen in die Ecke und machten sich an dem Grammofon zu schaffen. Die Dame ließ ihren Boxer plötzlich stehen und kam auf mich zu. Sie schubste ein Sitzkissen neben mich und ließ sich fallen. »Guten Abend. Sie hat man lange nicht gesehen.« Hatten wir schon einmal miteinander geredet? Mir schien, ich hörte ihre Stimme zum ersten Mal. Ich bat sie augenblicklich, mich nicht auf die Folter zu spannen und meinem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Ja, nett, dass sie sich an mich erinnert. Ihre Hand, so möchte ich sagen, hatte einen sehr angenehmen Geschmack. Beim Handkuss habe ich ein wenig von ihrem Parfum inhaliert. Es sind nur Bruchteile einer Sekunde, in denen der Mann die Hand einer Frau kennenlernt, ihre Textur, ihre Wärme, den Duft, ihr Benehmen, ihre Willfährigkeit, den Instinkt, die ganze Botschaft. Nach manchem Handkuss meines Lebens habe ich das Gefühl gehabt, ich hätte den Mund dieser Frau geküsst. Sie begann damit, dass sie dieser Tage einen Artikel von mir gelesen habe, in einem gewissen Wochenblatt, das eher Frauen interessiert. »Ich mag sie sehr«, sagte sie. Nämlich meine Artikel. Ich fragte sie auf der Stelle, welches Parfum sie benutzt. »Les 5Fleurs. Kennen Sie es?« Jetzt ja, und ich bin erfreut, dass ich es kennenlernen durfte. »Gefällt es Ihnen?« Ich mag es. Welche fünf Blumen sind das, aus denen es gewonnen wird? Ich bitte sie um ihre Hand, um daran zu wittern. Als ob ich Maiglöckchen spürte und dann Hyazinthen, wahrscheinlich enthält der frische, zarte Duft auch etwas von Rosen und Veilchen. Zu einer endgültigen Entscheidung kommen wir nicht. Die Frau sagt, ihr fallen, wenn sie dieses Parfum riecht, als erstes Hyazinthen ein. Wer stellt das Destillat her? »Forvil.« Kenne ich nicht. Also auch so ein Parfumeur, der für sein Produkt keine weltweite Reklame macht. Es gibt in Paris Marken, die im Ausland für ebenso wenige Menschen ein Begriff sind wie manche ausgezeichneten Schriftsteller. Etwa ein Rallet, ein Lantheric oder Millet. Mich hat in Paris sehr überrascht, dass man solchen den Vorzug gibt vor Coty und Chanel. Die Dame besitzt auch ein Parfum de Millet, das Crêpe de Chine. Und gelegentlich verwendet sie eines von Milineux, nämlich Vivre. Kompliment. Und sie sagt, sie bevorzugt Eau de Toilette von Lanvin, es nennt sich Geranium d’Espagne. Mit seinem Duft eignet es sich durchaus auch als Tagesparfum, sagt sie. Denn es gibt natürlich ausgesprochene Tages- und Abendparfums, wie auch ganz unterschiedliche Lippenrouges für den Tag und den Abend. Von ihrem Crêpe de Chine aus dem Hause Millet etwa sagt sie, dass es nicht jede Frau verwenden kann. An einer blonden Freundin beispielsweise entwickle es eine geradezu störende Duftnote, sei ausgesprochen unangenehm. Das Crêpe de Chine harmoniert also nicht mit dieser Frau. Welch ein Mysterium! Ja, Parfum ist etwas Geheimnisvolles. Manche Kompositionen machen mich traurig. Es gibt Duftmischungen, die bei mir, wenn ich sie in die Nase bekomme, Todesahnungen hervorrufen. »Interessant«, sagt sie, »auch ich musste bei gewissen Düften manchmal an den Tod denken, mir war, als röche ich Chrysanthemen.« Sie lachte, gerade nur flüchtig, verhalten, wandte sich kurz ab und nahm die Tanzenden in Augenschein. Das Grammofon in der Ecke begann erneut zu heulen, als hätte man ein Hündchen hineingesperrt. Die Damen und Herren stampften gerade einen Quickstep. Der Boxer war verschwunden. Aus dem Nebenraum ließ sich kein Laut vernehmen, als hätte ein Hypnotiseur die Bridgepartie in Schlaf versenkt. Ich greife nach meinem Etui, um mir eine Zigarette zu drehen, betrachte dabei das...


Szép, Ernö
Ernö Szép wurde 1884 in Huszt geboren, einer kleinen Stadt am Oberlauf der Theiss, an der nordöstlichen Grenze des historischen Österreich-Ungarn (heute zur Ukraine gehörig). Er wuchs als Sohn eines Dorfschullehrers in bescheidenen Verhältnissen auf. Noch als Schüler kam er nach Budapest, wo er sich mit Nachhilfestunden und Gelegenheitsgedichten bei verschiedenen Zeitungen sein Brot verdiente. Sein erstes Gedichtbändchen erschien, als er achtzehn war. Seit ihrer Gründung arbeitete er für die Zeitschrift ›Nyugat‹ (Der Westen), dem wichtigsten Organ der modernen ungarischen Literatur. Mit seinen Gedicht- und Erzählbänden, Beiträgen und Glossen in Zeitungen und Zeitschriften, Theaterstücken, Chansons und Kabaretttexten gehörte er bald zu den Prominenten des literarischen Lebens der Hauptstadt. Nicht zuletzt auf Grund seiner sechs Romane gilt Szép als einer der Mitbegründer der ungarischen Moderne.
Nach dem Sturz der Räterepublik verließ Szép 1919 das Land und verbrachte die Jahre 1920/21 in Wien, wo er auch verschiedene Erzählbände publizierte. 1944 wurde er als Jude zunächst in einem der 'geschützten' Budapester Sternhäuser interniert und zur Zwangsarbeit verpflichtet. Wie viele andere jüdische Prominente erhielt er auf Initiative von Raoul Wallenberg einen sogenannten schwedischen Schutzpass und überlebte so in einem der sogenannten Sternhäuser den Krieg. Nach 1945 konnte er nur noch wenig publizieren, in der 'neuen Zeit' fand er sich nicht mehr zurecht. Aufgrund seines bürgerlichen Hintergrunds wurde er 1949 aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. Verarmt, krank und nahezu vergessen starb er 1953 in Budapest. Sein Werk erlebt derzeit in Ungarn eine Renaissance.

Zeltner, Ernö
Erno Zeltner, geboren 1935 im ungarisch-österreichischen Grenzgebiet, zweisprachig aufgewachsen, studierte zwischen 1953 und 1956 in Budapest Ungarische und Deutsche Literatur- und Sprachwissenschaft. 1956 Flucht nach Wien. Übersetzer von Sándor Márai, Miklós Vámos, Pál Závada u.a. 2010 wird Erno Zeltner für seine Verdienste um die ungarische Literatur mit der ›Pro Cultura Hungariae‹-Medaille geehrt.

Ernö Szép wurde 1884 in Huszt geboren, einer kleinen Stadt am Oberlauf der Theiss, an der nordöstlichen Grenze des historischen Österreich-Ungarn (heute zur Ukraine gehörig). Er wuchs als Sohn eines Dorfschullehrers in bescheidenen Verhältnissen auf. Noch als Schüler kam er nach Budapest, wo er sich mit Nachhilfestunden und Gelegenheitsgedichten bei verschiedenen Zeitungen sein Brot verdiente. Sein erstes Gedichtbändchen erschien, als er achtzehn war. Seit ihrer Gründung arbeitete er für die Zeitschrift ›Nyugat‹ (Der Westen), dem wichtigsten Organ der modernen ungarischen Literatur. Mit seinen Gedicht- und Erzählbänden, Beiträgen und Glossen in Zeitungen und Zeitschriften, Theaterstücken, Chansons und Kabaretttexten gehörte er bald zu den Prominenten des literarischen Lebens der Hauptstadt. Nicht zuletzt auf Grund seiner sechs Romane gilt Szép als einer der Mitbegründer der ungarischen Moderne.
Nach dem Sturz der Räterepublik verließ Szép 1919 das Land und verbrachte die Jahre 1920/21 in Wien, wo er auch verschiedene Erzählbände publizierte. 1944 wurde er als Jude zunächst in einem der 'geschützten' Budapester Sternhäuser interniert und zur Zwangsarbeit verpflichtet. Wie viele andere jüdische Prominente erhielt er auf Initiative von Raoul Wallenberg einen sogenannten schwedischen Schutzpass und überlebte so in einem der sogenannten Sternhäuser den Krieg. Nach 1945 konnte er nur noch wenig publizieren, in der 'neuen Zeit' fand er sich nicht mehr zurecht. Aufgrund seines bürgerlichen Hintergrunds wurde er 1949 aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. Verarmt, krank und nahezu vergessen starb er 1953 in Budapest. Sein Werk erlebt derzeit in Ungarn eine Renaissance.

Ernö Szép wurde 1884 in Huszt geboren, einer kleinen Stadt am Oberlauf der Theiss, an der nordöstlichen Grenze des historischen Österreich-Ungarn (heute zur Ukraine gehörig). Er wuchs als Sohn eines Dorfschullehrers in bescheidenen Verhältnissen auf. Noch als Schüler kam er nach Budapest, wo er sich mit Nachhilfestunden und Gelegenheitsgedichten bei verschiedenen Zeitungen sein Brot verdiente. Sein erstes Gedichtbändchen erschien, als er achtzehn war. Seit ihrer Gründung arbeitete er für die Zeitschrift ›Nyugat‹ (Der Westen), dem wichtigsten Organ der modernen ungarischen Literatur. Mit seinen Gedicht- und Erzählbänden, Beiträgen und Glossen in Zeitungen und Zeitschriften, Theaterstücken, Chansons und Kabaretttexten gehörte er bald zu den Prominenten des literarischen Lebens der Hauptstadt. Nicht zuletzt auf Grund seiner sechs Romane gilt Szép als einer der Mitbegründer der ungarischen Moderne.
Nach dem Sturz der Räterepublik verließ Szép 1919 das Land und verbrachte die Jahre 1920/21 in Wien, wo er auch verschiedene Erzählbände publizierte. 1944 wurde er als Jude zunächst in einem der »geschützten« Budapester Sternhäuser interniert und zur Zwangsarbeit verpflichtet. Wie viele andere jüdische Prominente erhielt er auf Initiative von Raoul Wallenberg einen sogenannten schwedischen Schutzpass und überlebte so in einem der sogenannten Sternhäuser den Krieg. Nach 1945 konnte er nur noch wenig publizieren, in der »neuen Zeit« fand er sich nicht mehr zurecht. Aufgrund seines bürgerlichen Hintergrunds wurde er 1949 aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. Verarmt, krank und nahezu vergessen starb er 1953 in Budapest. Sein Werk erlebt derzeit in Ungarn eine Renaissance.


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