Suter | Im Namen der Gesundheit | Buch | 978-3-8376-3886-8 | sack.de

Buch, Deutsch, 380 Seiten, Kt, Format (B × H): 146 mm x 226 mm, Gewicht: 590 g

Reihe: Kultur und soziale Praxis

Suter

Im Namen der Gesundheit

Gesundheitsförderung an Schulen zwischen Disziplinierung und Ermächtigung. Eine soziologische Studie
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-8376-3886-8
Verlag: Transcript Verlag

Gesundheitsförderung an Schulen zwischen Disziplinierung und Ermächtigung. Eine soziologische Studie

Buch, Deutsch, 380 Seiten, Kt, Format (B × H): 146 mm x 226 mm, Gewicht: 590 g

Reihe: Kultur und soziale Praxis

ISBN: 978-3-8376-3886-8
Verlag: Transcript Verlag


. mit Simone Suter

1. Warum ein Buch zu diesem Thema?

Viele Menschen in den Industrieländern beschäftigen sich sehr intensiv mit der Förderung ihrer Gesundheit. Die Chancen, ›gesund‹ leben zu können, sind aber ungleich verteilt, ebenso die Risiken, krank zu werden. Ich wollte untersuchen, welchen Auftrag zur Gesundheitsförderung die Schulen wahrnehmen und wie ihn Lehrpersonen umsetzen. Ich stelle die Frage, ob es sinnvoll ist, dass die Schule auf die Lebensführung der Schüler_innen einwirkt und ob sich dies mit dem Bildungsauftrag vereinbaren lässt.

2. Welche neuen Perspektiven eröffnet Ihr Buch?

Den gängigen Gesundheitsförderungsdiskurs, dem die Gesundheitsdefinition der WHO zugrunde liegt, unterziehe ich einer kritischen Analyse. Dabei zeigt sich eine Tendenz, die Verantwortung den einzelnen Menschen aufzubürden und Gesundheit nicht als gesellschaftspolitische Aufgabe zu sehen. Die Logik des Diskurses spiegelt sich in der Bandbreite, in der Lehrpersonen den Auftrag zur Gesundheitsförderung verstehen: Sie reicht von Disziplinierung, der Vermittlung von Normen der Lebensführung über ermächtigende Ansätze bis hin zum Versuch, gesellschaftliche Strukturen zu verändern.

3. Welche Bedeutung kommt dem Thema in den aktuellen Forschungsdebatten zu?

Gesundheitsförderung, die auf die Einzelnen zielt, lässt sich einfügen in Forschungen auf der Basis von Foucaults Konzept der Bio-Politik. Wenn die Schule diesen Auftrag unhinterfragt übernimmt, trägt sie zur Verinnerlichung von ›Selbst-Technologien‹ bei. Die Übernahme dieses Auftrags führt zu Spannungen im Arbeitsbündnis zwischen Lehrperson und Schüler_innen und tangiert somit pädagogische Professionalität. Schliesslich steht auch die Rolle der Soziologie im Aufstieg der Gesundheitsförderung ab den 1980er Jahren zur Debatte.

4. Mit wem würden Sie Ihr Buch am liebsten diskutieren?

Zum Beispiel mit Reinhold Hedtke, Professor für Didaktik der Sozialwissenschaften an der Universität Bielefeld. Bezogen auf politische Bildung stellt er fest, dass sozialwissenschaftliche Befunde nicht ausreichend berücksichtigt werden. Das von vielen Fachdidaktiker_innen verfolgte Ziel der Aktivierung im Sinne politischer Partizipation trägt tendenziell sozialtechnokratische Züge mit paradoxen Effekten. Vergleichbares lässt sich zur Gesundheitsförderung an Schulen feststellen.

5. Ihr Buch in einem Satz:

Die soziologische Studie deckt die Paradoxien des Gesundheitsbegriffs auf und zeigt die Ambivalenzen der Norm einer gesundheitsorientierten Lebensführung, mit der die Schule zur Etablierung eines Zwangs zum Gesundsein beitragen kann.

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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Suter, Simone
Simone Suter, geb. 1968, studierte Erziehungswissenschaften an der Universität Bern und promovierte in Soziologie an der Universität Siegen. Sie lehrt und forscht am Institut Vorschule und Primarstufe der Pädagogischen Hochschule Bern mit den Schwerpunkten Bildung und soziale Ungleichheiten, Professionalisierungstheorien und Kindheitssoziologie.

Simone Suter, geb. 1968, studierte Erziehungswissenschaften an der Universität Bern und promovierte in Soziologie an der Universität Siegen. Sie lehrt und forscht am Institut Vorschule und Primarstufe der Pädagogischen Hochschule Bern mit den Schwerpunkten Bildung und soziale Ungleichheiten, Professionalisierungstheorien und Kindheitssoziologie.



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