Sturm / Graf / Kramer | Identität ohne Feindbild | Buch | 978-3-99138-091-7 | sack.de

Buch, Deutsch, 208 Seiten, Format (B × H): 133 mm x 209 mm, Gewicht: 272 g

Sturm / Graf / Kramer

Identität ohne Feindbild

Von der Konfrontation zur Friedensvermittlung in Kärnten und in der Alpen-Adria-Region
Erscheinungsjahr 2024
ISBN: 978-3-99138-091-7
Verlag: Drava Verlag

Von der Konfrontation zur Friedensvermittlung in Kärnten und in der Alpen-Adria-Region

Buch, Deutsch, 208 Seiten, Format (B × H): 133 mm x 209 mm, Gewicht: 272 g

ISBN: 978-3-99138-091-7
Verlag: Drava Verlag


Als Schüler war Marjan Sturm anti-autoritärer Aktivist, als Student links „abgedriftet in totalitäre Ideologien“, als Obmann des Zentralverbands Slowenischer Organisationen / Zveza slovenskih organizacij (ZSO) sowie als Vorsitzender des Volksgruppenbeirats im Bundeskanzleramt unermüdlicher Streiter für die Rechte der slowenischen Minderheit. Als Mitglied der Kärntner Konsensgruppe setzte er schließlich auf den Dialog mit dem politischen Gegner. Dafür wurde und wird er geschätzt, sogar vielfach ausgezeichnet, aber auch heftig kritisiert.

In seinem bisher wohl persönlichsten Buch reflektiert Sturm seinen politischen Weg und Lernprozesse der letzten zwei Jahrzehnte. Getragen ist sein Engagement nach wie vor von einem emanzipatorischen Impetus, verändert hat sich aber sein Verhältnis zum „ethnonationalen Paradigma“, das die Volksgruppe nach innen einigen sollte: „Heute bin ich auf der Suche nach einer offenen, komplexen Identität.“ In ihr sieht er die Chance für eine zukunftsorientierte Minderheitenpolitik und kommt damit postkolonialen Denkansätzen nahe.

„Identität ohne Feindbild“ setzt den von Gudrun Kramer und Wilfried Graf begleiteten Dialog fort, dessen Anfänge in den Büchern „Kärnten neu denken“ (2007) und „Kärnten liegt am Meer“ (2012) dokumentiert wurden. Die Reflexionen von Marjan Sturm lassen sich so auch als Einladung zu einem Dialog über den Dialog lesen.

„Die Minderheiten müssten aufhören, sich selbst zu folklorisieren, und könnten lernen, sich in einem größeren Rahmen zu präsentieren. Sie wären nicht mehr eine kleine Parallelgesellschaft oder ein Staat im Staat, sondern ein Teil der Gesellschaft.“

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Weitere Infos & Material


Graf, Wilfried
Wilfried Graf, Dr. phil., studierte Soziologie und Pädagogik und arbeitet als Friedens- und Konfliktforscher, Berater und Trainer in Konfliktregionen und Nachkriegsgesellschaften (etwa Sri Lanka, Zentralasien, Israel/Palästina). 2005 Mitbegründer und seither Ko-Direktor des Herbert C. Kelman Instituts für Interaktive Konflikttransformation in Wien. Von 1983 bis 2005 Mitarbeiter am Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (heute ACP), 2006 bis 2011 am Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie Wien und von 2011 bis zur Pensionierung 2017 am Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Seit 2017 Senior Research Fellow an der Universität Graz. Zu seinen Arbeitsschwerpunkten zählen Transdisziplinäre Theorien von Konflikt, Gewalt und Frieden sowie Methodologie interaktiver Konfliktbearbeitung.

Für seinen Beitrag zur Lösung des Ortstafelkonflikts erhielt Wilfried Graf 2023 das Ehrenzeichen des Landes Kärnten.

Zusammen mit Gudrun Kramer moderierte Graf drei Gespräche zwischen Marjan Sturm (Zentralverband slowenischer Organisationen) und Josef Feldner (Kärntner Heimatdienst) zum Konflikt zwischen deutschsprachiger Mehrheit und slowenischsprachiger Minderheit in Kärnten, die im Buch Kärnten neu denken (Drava & Heyn 2007) nachlesbar sind.

Sturm, Marjam
Marjan Sturm, Dr. phil., MES (Master in European Studies, Donau Universität Krems) geboren 1951 in Klagenfurt/Celovec, Studium Volkswirtschaft, Osteuropäische Geschichte und Slawistik an der Universität Wien, Promotion 1980. 1981 bis 1983 wissenschaftlicher Mitarbeiter des Slowenischen Wissenschaftsinstituts/Slovenski znanstveni inštitut v Celovcu. Zeitweise Lektor an verschiedenen Universitäten, Geschäftsführer der Drava Druck- und Verlagsges. m. b. H. sowie Ko-Geschäftsführer der SloMedia Ges. m. b. H., zahlreiche Publikationen.

1983 bis 1992 Sekretär und dann bis 2019 Obmann des Zentralverbands slowenischer Organisationen/Zveza slovenskih organizacij na Koroškem (ZSO) sowie 1992 bis 2016 Vorsitzender des Beirates für die slowenische Volksgruppe im Bundeskanzleramt.

Sturm war ab 2005 Mitglied der Konsensgruppe zur Lösung des sogenannten Ortstafelstreits, die mehrfach ausgezeichnet wurde, u.a. mit dem Europäischen Bürgerpreis des Europaparlaments und dem Österreichischen Verfassungspreis (beide 2009) sowie mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen der Republik (2012). Darüber hinaus erhielt Marjan Sturm 2019 das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten und den Verdienstorden der Republik Slowenien.

Kramer, Gudrun
Gudrun Kramer, Mag.a phil., studierte Geschichte und Publizistik, arbeitete 1997–1999 in Bosnien-Herzegowina und Kroatien in den Bereichen Flüchtlingsrückführung und Demokratisierung, war von 1999 bis 2005 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Österreichischen Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung (ASPR) und 2017 bis 2021 dessen Leiterin. 2005–2010 Mitbegründerin und Co-Direktorin des Institute for Integrative Conflict Transformation and Peacebuilding (IICP) in Wien, das 2012 in Herbert C. Kelman Institut für interaktive Konfliktbearbeitung (KIIK) umbenannt wurde. Im Rahmen des IICP war sie in Krisenregionen und Nachkriegsgesellschaften in den Bereichen Fortbildung, Beratung, Konfliktvermittlung und Versöhnung in Friedensprozessen im Besonderen in Sri Lanka, Israel/Palästina und Zentralasien tätig. Leitete Workshops sowie Lehrgänge an internationalen Universitäten und seit 2022 regionale Programme zur Unterstützung der Westbalkanstaaten bei der EU-Integration für die Deutsche Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ).

2023 wurde Grudrun Kramer mit dem Ehrenzeichen des Landes Kärnten ausgezeichnet für ihren Beitrag zur Lösung des Ortstafelkonflikts.

Zusammen mit Wilfried Graf moderierte Kramer drei Gespräche zwischen Marjan Sturm (Zentralverband slowenischer Organisationen) und Josef Feldner (Kärntner Heimatdienst) zum Konflikt zwischen deutschsprachiger Mehrheit und slowenischsprachiger Minderheit in Kärnten, die im Buch Kärnten neu denken (Drava & Heyn 2007) nachlesbar sind.



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