Medienkombination, Deutsch, 224 Seiten, Format (B × H): 147 mm x 12 mm, Gewicht: 344 g
Wegweisungen aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil
Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der deutschen Nationalbibliografie.Copyright Initiativkreis kath. Laien und Priester in der Diözese Augsburg
ISBN: 978-3-00-071226-5
Verlag: Initiativkreis Kath. Laien u. Priester in d. Diözese Augsburg
30. Theologische Sommerakademie
Medienkombination, Deutsch, 224 Seiten, Format (B × H): 147 mm x 12 mm, Gewicht: 344 g
ISBN: 978-3-00-071226-5
Verlag: Initiativkreis Kath. Laien u. Priester in d. Diözese Augsburg
WEGWEISUNGEN AUS DEM ZWEITEN VATIKANISCHEN KONZIL
Vorwort
Die Theologische Sommerakademie, eine Veranstaltung des Initiativkreises katholischer Laien und Priester in der Diözese Augsburg, fand in diesem Jahr zum 30. Mal statt. Sie will der Vertiefung und Verbreitung des katholischen Glaubens dienen. Referenten, die sich unterschiedlich Disziplinen der katholischen Glaubenslehre widmen, nehmen zugleich eine Verantwortung gegenüber dem Lehramt der Kirche wahr. Sie sehen in dieser Akademie ein Forum des Gedankenaustauschs und der gemeinsamen Feier der Liturgie.
Kardinal Gerhard Ludwig Müller, dessen Dienst in der Glaubenskongregation durch Papst Franziskus beendet wurde, hat sich nicht in einen Schmollwinkel zurückgezogen, sondern im Sinne des Dienstes eines Kardinals immer wieder klare Positio-nen in der Öffentlichkeit vertreten. Im CIC 334 heißt es: Hilfe bieten dem Papst u. a. die Kardinäle. Alle Personen und Ein-richtungen walten „in seinem Namen und in seiner Autorität des ihnen übertragenen Amtes zum Wohl aller Kirchen“ … Der Kardinal weist auf das Selbstverständnis der katholischen Kirche hin. Sie ist „in Christus das universale Sakrament des Heils
der Welt, Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit. (vgl. LG 1; 45; GS 48).“ Das wollen die Priester durch ihre Weihe und Sendung mit ihrer Verkündigung und Spendung der Sakramente vollziehen. Der priesterliche Dienst orientiert sich an Jesus Christus.
Sicherlich dokumentieren die Konzilien die Einheit der Kirche im Glauben und den Willen zur Verbreitung des Glaubens. Das schließt ein, dass die wissenschaftlichen Erkenntnisse berücksichtigt werden und macht verständlich, dass, wie es ge-schehen ist, im II. Vatikanischen Konzil in der Erstellung der Konstitution Verbum Dei, um die gesicherten historischen und literarischen Ergebnisse gerungen wurde.
In einem gewissen Maße wird von allen Gläubigen gleich welchen Standes Gehorsam verlangt. Wolfgang Tschuschke zitiert aus den Konzilstexten: „Dem offenbarenden Gott ist der ‚Gehorsam des Glaubens‘ (...) zu leisten. Darin überantwortet sich der Mensch als ganzer in Freiheit Gott, indem er sich dem offenbarenden Gott mit Verstand und Willen voll unterwirft und seiner Offenbarung willig zustimmt“ (DV 5). Hier geht es um den Gehorsam gegenüber Gott. Er hat sich uns geoffenbart in Jesus Christus. Wir antworten darauf durch den „Gehorsam des Glaubens“. Tschuschke ergänzt: „Die Gläubigen müssen mit einem im Namen Christi vorgetragenen Spruch ihres Bischofs in Glaubens- und Sittensachen übereinkommen und ihm mit religiös gegründetem Gehorsam anhangen. Dieser religiöse Gehorsam des Willens und Verstandes ist in besonderer Weise dem authentischen Lehramt des Bischofs von Rom ... zu leis-ten“ (LG 25). Das Konzil fordert also Gehorsam gegen Gott und Gehorsam gegen die Kirche.
Letztlich fordert der Gehorsam im Glauben und Willen von den Getauften und Gefirmten den Einsatz mit dem ganzen Le-ben. Prälat Helmut Moll dokumentiert in Deutschland die Märtyrer, die ihr Leben für Christus und seine Botschaft eingesetzt haben, die von den Päpsten Paul VI., Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus unter die Schar der Seligen und Heili-gen eingereiht wurden.
Wenn es aber in Glaubensfragen Verständnisschwierigkeiten gibt, gilt es die Ursachen zu analysieren. Ralph Weimann nennt Problemfelder: Schwierigkeit der Interpretation, Mehrdeutigkeit von Begriffen und Inhalten, bewusste und gezielte Umdeu-tung von Texten und Voraussetzungen ideologischer Art z. B. mit dem Menschenbild und Weltbild, die mit den katholischen Grundaussagen nicht kompatibel sind.
Monika Born stellt ihren Lehrer Josef Pieper vor, der während des 2. Vatikanischen Konzils auf mögliche Gefahren hin-wies, gegen die man angehen müsse:
? gegen die Versuche, das überlieferte Stilprinzip der kultischen Feier zu zerstören
gegen die Abschaffung der sakralen Sprache
gegen den Verzicht auf die rituelle Form symbolischer Gebärden und Handlungen
gegen die ausdrücklich gewollte Anpassung von Kult-bauten an Büro und Fabrik
gegen alle Versuche, die Sicht auf den Priester als eigens für den Vollzug der sakramentalen Mysterienfeier Geweihten abzuschaffen
Man wird mit Fug und Recht sagen können, dass Kern des katholischen Glaubens der sich in Christus geoffenbarte dreifalti-ge Gott ist und dass das Leben aus dem Glauben der Heiligkeit Gottes verpflichtet ist. Liturgie und Alltag gehören zusammen. Wo dies nicht geschieht entwickelt sich das Leben, wie es in den Sendschreiben an die Gemeinden in Kleinasien geschildert wird.
Sr. Theresia Mende OP nennt Ephesus. Es ist eine Gemeinde, die viel Lob und einen Tadel erntet. Die Gemeinde, die fleißig arbeitet, dabei aber das Wichtigste vergisst: die Liebe zum Herrn. Bemerkenswert ist das Ausharren der Gemeinde und das unermüdliche Ertragen der Last um Jesu Namen willen. Das Wohlgefallen Gottes ist damit aber nicht garantiert. Die Ge-
meinde hat nämlich ihre „erste Liebe“ verlassen. Die Umkehr zur „ersten Liebe“ und zur Treue ist das Gebot zu jeder Zeit. Diese Aufforderung, an die erste Liebe zu denken, wird in einem drastischen Bild aufgezeigt: „Bedenke, aus welcher Höhe du gefallen bist!“ (Apk 2,5).
In diese Nähe der ersten Liebe zu Gott sind wir durch die Taufe gehoben worden. Mit dem Empfang des Bußsakramentes können wir immer wieder in diese Nähe zu Gott emporgehoben werden, im Empfang der hl. Eucharistie werden wir der Gegen-wart unseres Erlösers bewusst und, kurz gefasst, in der Gemeinschaft der Kirche erleben wir die Gegenwart Gottes im Wort und in den Sakramenten.
In der Nähe zu dem in Jesus Christus geoffenbarten Gott sehen wir die Mutter Jesu. Sie ist die wahrhaft Glaubende, die auf das Wort Gottes hört und danach lebt. Sie ist in ihrer Jungfräulichkeit und Mütterlichkeit Urbild und Vorbild für die Kirche. In ihr sieht die Kirche ihre Heiligkeit und ihre Zuflucht in allen Nöten der Zeit, wie Achim Dittrich ausführt.
Der Glaube findet seinen Ausdruck im Alltag, will aber auch im Kult zum Ausdruck kommen. Das Geheimnis des katholi-schen Glaubens entfaltet sich in besonderer Weise in der Feier der heiligen Eucharistie. Während der Sommerakademie gestal-teten Chormitglieder, Solisten und Instrumentalisten unter Lei-tung von Michael Denk und mit der Orgelbegleitung von Peter Bader das Choralamt zur Eröffnung der Tagung, das Pontifikalamt am spirituellen Tag in Marienfried und den Abschluss in der Basilika St. Ulrich und Afra. Die Teilnehmer konnten den Zusammenklang von Musik, kirchlichem Raum und Sakrament erspüren.
Am Fest Mariä Verkündigung 2024
Gerhard Stumpf
Zielgruppe
Besonders geeignet ist das Buch für religiös aufgeschlossene Menschen und für Leute, die die katholische Kirche kennen und verstehen wollen.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
WEGWEISUNGEN
AUS DEM ZWEITEN VATIKANISCHEN KONZIL
Inhaltsverzeichnis
Vorwort Gerhard Stumpf 11
Die Mariologie des II. Vatikanums und ihre Entfaltung durch die hll. Päpste Paul VI. und Johannes Paul II.
Achim G. Dittrich 17
Dienst und Sendung des Priesters nach dem
Zweiten Vatikanum
Gerhard L. Müller 47
„… die katholische Kirche in ihrer Autorität und Präzi-sion“ (Romano Guardini) – Religiös gegründeter Gehor-sam des Willens und Verstandes gemäß den Weisungen des Zweiten Vatikanischen Konzils
Wolfgang Tschuschke 63
Wahre und falsche Reform der Kirche ein Blick auf die Sendschreiben an die Gemeinden in Kleinasien Offb 1-3
Theresia Mende OP 89
Schwierigkeit mit der richtigen Interpretation des Konzils. Ursachen, Hintergründe und Lösungsansätze Ralph Weimann 115
8
Josef Piepers Schriften – als notwendige Klärungs- versuche – in Reaktion auf Konzil und Liturgiereform
Monika Born 135
Die Befreiung der katholischen Exegese
im 20. Jahrhundert
Marius Reiser 157
Die allgemeine Berufung zur Heiligkeit
nach Lumen Gentium und
die Heiligsprechung deutscher Glaubenszeugen
in nachkonziliarer Zeit
Helmut Moll 177
Anhang: Dokumentation mit vom Referenten
zur Verfügung gestellten Fotos (in Auswahl) 196
Predigten
Maria – unsere Mutter und Fürsprecherin Predigt in der hl. Messe in Marienfried am spirituellen Tag Gerhard Ludwig Müller 205
Begegnung mit dem lebendigen Gott Predigt in St. Margareth in Augburg zur Eröffnung der Tagung Ralph Weimann 209
Referenten 217