Die Arbeit befaßt sich mit dem Zusammenhang zwischen Diskussionsprozeß und Gruppeneffektivität. Als für die Effektivität wichtige Aspekte des Diskussionsprozesses werden Intensität und Ausrichtung (Macht- vs. Einflußausübung) der sozialen Einwirkung sowie die Kontroversität der Diskussion betrachtet und untersucht. Ferner wird die Wirkung der Diskussionsrichtlinien von Hall und Watson überprüft, die die Gruppe zu intensivem, kontroversem Diskutieren auffordern und abkürzende Entscheidungsverfahren wie z.B. Mittelwertbildungen verbieten. Die empirische Untersuchung wird mit 20 Dreiergruppen durchgeführt, von denen jede das komplexe ökonomische Planspiel EPEX zu bewältigen hat. Die Gruppenleistung wird über den Eigenkapitalzuwachs getroffen. Daten zur sozialen Einwirkung und Kontroversität werden durch Befragungen und Analyse der Videoaufzeichnungen der Gruppendiskussionen gewonnen. Die Ergebnisse zeigen, daß gerade in den besseren Gruppen weniger Kontroversen auftreten. Eine effektivitätssteigernde Wirkung der Diskussionsrichtlinien ist nicht nachweisbar. Letzteres wird darauf zurückgeführt, daß EPEX so intransparent ist, daß auch über eine sehr intensive und kontroverse Diskussion die wahren Systemeigenschaften von EPEX nicht herausgefunden werden können. Werden die individuellen Vorschläge der Gruppenmitglieder einfach ohne Diskussion gemittelt, so ergeben sich in der Regel gute Systemeingriffe. Die "goldene Mitte" verkleinert das Risiko eines "Zuviel" oder "Zuwenig".
Stumpf
Diskussionsprozeß und Gruppeneffektivität beim Lösen komplexer ökonomischer Probleme jetzt bestellen!
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1. Einführung.- 2. Theorie.- 3. Methode.- 4. Ergebnisse.- 5. Diskussion.- 6. Zusammenfassung.- 7. Literaturverzeichnis.