Strobel | Werte für eine soziale und gerechte Welt | Buch | 978-3-89674-128-8 | sack.de

Buch, Deutsch, Band 125, 113 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 194 g

Reihe: Herrenalber Protokolle

Strobel

Werte für eine soziale und gerechte Welt

Globalisierung neu denken

Buch, Deutsch, Band 125, 113 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 194 g

Reihe: Herrenalber Protokolle

ISBN: 978-3-89674-128-8
Verlag: Evangelische Akademie Baden


Die Globalisierung hat ein Doppelgesicht: Einerseits bringt sie Menschen, Kulturen und Ideen einander näher. Anderseits leiden weltweit immer mehr Menschen unter den ökonomischen Folgen. Sie ist verantwortlich für die starke Dominanz der Marktmächte, welche weltweit die ökonomischen, politischen und sozialen Systeme unter einen ungeheueren Veränderungsdruck setzt.

Dabei ist Globalisierung nichts Neues. Es gab sie schon immer, wenn auch im kleineren Maßstab. Neu dagegen ist der ungeheure ökonomische Druck den sie erzeugt, so dass Solidarität und Mitmenschlichkeit oft auf der Strecke bleiben. Die Globalisierung braucht deshalb verlässliche Regeln und Werte, die nicht nur die Renditen, sondern auch die Menschen und die begrenzten Ressourcen unserer Welt berücksichtigen.
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Weitere Infos & Material


Vorwort

Klaus Heidel
Globalisierung als Herausforderung für Kirchen
Dreizehn Thesen

Johannes Küstner
Zukunftsfähiges Deutschland in einer globalisierten Welt
Sind wir auf dem richtigen Weg?
Die Suche nach dem rechten Maß

Traugott Jähnichen
Was heißt soziale Gerechtigkeit?
Anmerkungen aus theologisch-sozialethischer Perspektive

Franz Josef Radermacher
Endlicher Mensch – unendliches Wachstum

Hans Gerhard Koch
Von der Sozialen Marktwirtschaft zur globalen Machtwirtschaft
Armut, Reichtum und Gerechtigkeit damals und heute

Michael Nüchtern
Ein gutes Stück Kirche

Willi Rojek
50 Jahre ean

Verfasser


Die Globalisierung hat ein Doppelgesicht: Einerseits bringt sie Menschen, Kulturen und Ideen einander näher. Anderseits leiden weltweit immer mehr Menschen unter den ökonomischen Folgen. Sie ist verantwortlich für die immer stärker werdende Dominanz der Marktmächte, welche weltweit die ökonomischen, politischen und sozialen Systeme unter einen ungeheueren Veränderungsdruck setzt. Globalisierung wird dafür verantwortlich gemacht, dass Produktionen in Billiglohnregionen abwandern, dass Kapitalströme global wild zirkulieren, dass nationale Gesetze mehr und mehr ihre Wirksamkeit einbüßen und Politik vielen ökonomischen Prozessen ohnmächtig ausgeliefert ist. Andererseits ist „Globalisierung“ der Entwicklungsmotor schlechthin. Politische und soziale Systeme konkurrieren weltweit und führen zu mehr Effizienz und Nutzen. Die endlich entfesselten Marktkräfte können sich frei entfalten, Potenziale können neu entdeckt und Synergien besser ausgeschöpft werden. Zum Nutzen aller, wird behauptet. Globalisierung, ein Doppelgesicht.

Dabei ist Globalisierung nichts Neues. Es gab sie schon immer, wenn auch im kleineren Maßstab. Neu dagegen ist der ungeheure ökonomische Druck den sie erzeugt, so dass Solidarität und Mitmenschlichkeit oft auf der Strecke bleiben und letztlich weltweite Ungerechtigkeiten den Frieden gefährden. Die Globalisierung braucht deshalb verlässliche Regeln und Werte, die nicht nur die Renditen, sondern auch die Menschen und deren Schicksal im Blick haben, aber auch die begrenzten Ressourcen unserer Welt. Die Tagung „Werte für eine soziale und gerechte Welt“ anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Evangelischen Arbeitnehmerschaft Baden (ean) hat sich mit diesem Themenkomplex auseinandergesetzt. Die ean fühlte sich in ihrer 50-jährigen Geschichte schon immer den Werten von Solidarität und Gerechtigkeit aus christlicher Überzeugung verpflichtet. Daher sieht sie es als ihre Aufgabe an, im Diskurs und in Überzeugungsarbeit Wege zu finden, wie diese Werte in einer globalisierten Welt verstärkt zur Geltung kommen können.

Die Beiträge der vorliegenden Dokumentation zeigen die ganze Bandbreite der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen im Zuge der Globalisierung auf. Sie durchleuchten die gegenwärtige globale Finanz- und Wirtschaftskrise und deren soziale Folgen, welche arme Länder besonders hart zu spüren bekommen. So steigt nach Schätzungen der Weltbank die Zahl der Hungernden allein 2009 um 100 Millionen an. Eine Forderung lautet daher: Den Globalisierungsprozess so zu gestalten, dass er der globalen Verwirklichung der Menschenrechte dient. Dazu bedarf es einer Neubestimmung der Idee der sozialen Gerechtigkeit als Grundnorm gesellschaftlicher Gestaltung und deren Verankerung in einer gelebten Sozialkultur. Diese schließt die Haltung der Solidarität mit den Schwachen und Barmherzigkeit mit den Ohnmächtigen mit ein.

Ein weiterer Schwerpunkt, der auf der Tagung diskutiert wurde, liegt in der Gestaltung eines nachhaltigen Wachstums, das neben einem sozialen Ausgleich den Erhalt der ökologischen Systeme zum Ziel hat – eine Voraussetzung dafür, den globalen Bedrohungen des Klimawandels erfolgreich zu begegnen.

Insgesamt verdeutlichen die Beiträge, dass die sozialen, ökonomischen und ökologischen Herausforderungen der Gegenwart nur dann bewältigt werden können, wenn sie im Zusammenhang erkannt und in einer großen Gemeinschaftsanstrengung aller Verantwortlichen und Beteiligten in Taten umgesetzt werden. Der „konziliare Prozess“, der weltweit von den Kirchen vor einem Vierteljahrhundert angestoßen wurde, hat an seiner Aktualität nichts verloren. Im Gegenteil, der sich daraus abzuleitende Handlungsbedarf hat an Dringlichkeit dramatisch zugenommen.

Ein Rückblick auf 50 Jahre Evangelische Arbeitnehmerschaft in der Evangelischen Landeskirche in Baden (ean) rundet diesen Tagungsband ab. Er lässt als Hintergrundfolie die Entwicklung von der Sozialen Marktwirtschaft der Fünfzigerjahre zur globalen Machtwirtschaft von heute an uns vorbeiziehen und fordert dazu auf, Geschichte auch heute auf allen Handlungsebenen demokratisch mitzugestalten. Nur so kann es uns gelingen, eine für alle Menschen bewohnbare Welt zu erhalten und den bedrohlichen ökonomischen, sozialen und ökologischen Zerstörungen Einhalt zu gebieten.

Siegfried Strobel
Evangelische Akademie Baden
Karlsruhe, im November 2009


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