Aufnahmen der Fotografen des „Bochumer Vereins für Gussstahlfabrikation“, 1927-1945
Buch, Deutsch, 304 Seiten, GB
ISBN: 978-3-402-25115-7
Verlag: Aschendorff
Die angestellten Fotografen dokumentierten für interne Zwecke, unterstützten die Materialprüfung der Firma und trugen maßgeblich zu Werbung und Öffentlichkeitsarbeit bei. Ihre Aufnahmen sind qualitativ herausragend. Vorsichtig, aber spürbar griffen sie Innovationen der Kunstfotografie ihrer Zeit auf, der „Neuen Sachlichkeit“. Auch das Spektrum ihrer Themen erweiterte sich Ende der 1920er Jahre: Neben Werkshallen, Maschinen, Produkten, Büros oder Arbeitersiedlungen rückten nun vor allem Porträts der Beschäftigten in den Fokus. Oft verließen die Fotografen auch das Werk: Sie lichteten Sportwettkämpfe ab, Kundgebungen der NSDAP, Theateraufführungen, Feste und manches besondere Ereignis.
Was heißt überhaupt Werksfotografie? Das Buch erweitert die bisherige Forschung, indem es nach den Lebensläufen der Fotografen fragt, ihrer Haltung, ihren Auftraggebern und Arbeitsbedingungen. Es rekonstruiert die Verwendung der Bilder, benennt aber auch Lücken und Schwachstellen dieser Form von Auftragsfotografie.
Der Band präsentiert rund 400 Motive – Momentaufnahmen ebenso wie aufwendige Inszenierungen, die meisten bislang unbekannt. Die Fotografien erlauben einen facettenreichen Blick in den industriellen Alltag zwischen 1927 und 1945. Mehr noch: Sie erzählen Zeitgeschichte zwischen Demokratie und Diktatur