Straub | Integrales Gestalten mit Tonerde | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 248 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

Straub Integrales Gestalten mit Tonerde

Grundlagen und Wirkung Integraler Kunsttherapie
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-456-95864-4
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Grundlagen und Wirkung Integraler Kunsttherapie

E-Book, Deutsch, 248 Seiten, Format (B × H): 155 mm x 225 mm

ISBN: 978-3-456-95864-4
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Die Methode des Integrale Gestaltens mit Tonerde wird in ihren Grundzügen erläutert und beispielhaft mit Gestaltungsprozessen aus der kunsttherapeutischen Praxis verbunden. Die Autorin versteht Gestaltungsprozesse als Wandlungsprozesse, die sie beispielhaft für Lebensthemen und -situationen zeigt. Wichtige Impulse stammen aus dem Werk des Kulturphilosophen Jean Gebser; die von Gebser aufgezeigte Entwicklung, Manifestation und Wirksamkeit der Bewusstseinsstrukturen, die uns Menschen konstituieren, spiegeln sich in eindrücklicher Weise im gestalterischen Ausdruck und können sowohl in ihrem Potenzial wie auch in Krisen und psychischen Störungen beobachtet werden. Aus dem Inhalt: - Tonerde als Werk- und Wirkstoff - Die Hände als Werkzeug - Die Methode des Integralen Gestaltens mit Tonerde - Gestaltungswege und Wandlungsprozesse - Selbst- und Lebensgestaltung Die Entwicklung der Methode basiert auf fast 40 Jahren praktischer Erfahrung und der langjährigen Ausbildungstätigkeit der Autorin. Zahlreiche Fotografien dokumentieren die Gestaltungsentwicklungen von Kindern und Erwachsenen zum Teil über eine große Zeitspanne hinweg. „Integrales Gestalten mit Tonerde" ist das Ergebnis eines jahrelangen Forschungs- und Entwicklungsprozesses.

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Zielgruppe


Studierende, Ausbilderinnen und Ausbilder sowie Fachleute im Bereich Kunsttherapie, Psychotherapie, Kunst und verwandte Fachgebiete. Forschende und Interessierte im wachsenden Gebiet der Integralen Therapie, interessierte Laien, Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer im Ausdrucksbereich.


Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Inhalt und Geleitwort;7
2;1 Zu diesem Buch;11
3;2 Tonerde als Werk- und Wirkstoff;17
4;3 Die Hände als Werkzeug;25
5;4 Die Methode des Integralen Gestaltens mit Tonerde;37
5.1;4.1 Grundlegende Gedanken zur Methodik;37
5.2;4.2 Dem Leben Spielraum geben – der Gestaltungsraum;40
5.3;4.3 Die kunsttherapeutische Haltung;47
5.3.1;4.3.1 Schaffens-Raum und Schaffens-Zeit;48
5.3.2;4.3.2 Konfluenz und Resonanz;48
5.3.3;4.3.3 Annehmen;49
5.3.4;4.3.4 Anregung zur Selbstgestaltung;50
5.3.5;4.3.5 Umgang mit Schwierigkeiten und Krisen;51
5.3.6;4.3.6 Begegnung und Beziehung;51
5.3.7;4.3.7 Intervention;52
5.3.8;4.3.8 Konfrontation;54
5.4;4.4 Der integrale Ansatz;57
5.4.1;4.4.1 Die Bedeutung von Jean Gebsers Werk für die Integrale Kunsttherapie;57
5.4.2;4.4.2 Die Bewusstseinsstrukturen nach Jean Gebser – ihre Manifestation und Wirksamkeit in Gestaltungsprozessen;60
5.4.3;4.4.3 Störungen in der Entwicklung der einzelnen Bewusstseinsstrukturen;81
5.5;4.5 Kunsttherapeutische Betrachtungskriterien;85
5.5.1;4.5.1 Aufnahmegespräch – Situation und Lebensgeschichte;89
5.5.2;4.5.2 Symptome;90
5.5.3;4.5.3 Methodenspezifisches Erarbeiten von Therapiezielen;90
6;5 Gestaltungswege und Wachstumsprozesse;95
6.1;5.1 Die Entwicklung von Lebensraum;95
6.1.1;5.1.1 Der Spielraum;96
6.1.2;5.1.2Urraum und Urform;99
6.1.3;5.1.3Der organisch gewachsene Raum;109
6.1.4;5.1.4Der konstruierte, gebaute Raum;111
6.1.5;5.1.5 Der sakrale Raum;118
6.1.6;5.1.6Das Gefäß;122
6.2;5.2 Der Mensch als Werdender;126
6.2.1;5.2.1 Schöpfungsmomente;126
6.2.2;5.2.2 Geborgenheit und Öffnung – Geburtsprozesse;130
6.3;5.3 Körper-bewusst-sein;141
6.4;5.4 Im Angesicht des Lebens;151
6.5;5.5 Vom Gesicht zur Maske;157
6.6;5.6 Der Mensch in Beziehung;161
7;6 Selbst- und Lebensgestaltung;177
7.1;6.1 Archetypische Bilder, Urbilder, Symbole;177
7.2;6.2 Das Selbst;180
7.3;6.3 Vom Inbild zur Selbstgestaltung;185
8;7 Prozesse der Wandlung;193
8.1;7.1 Gestaltend unterwegs;193
8.1.1;7.1.1 Das Tier als Wegbegleiter;201
8.2;7.2 Kindheitserinnerungen;205
8.3;7.3 Ent-Wicklung, Ent-Faltung, Metamorphose;216
8.4;7.4 In der Ordnung sein;220
8.5;7.5 Das Leben bewegen oder Die Kraft der Aufrichtung;227
8.6;7.6 Von der Handlung zur Haltung;228
9;Literaturverzeichnis;235
10;Weiterführende Literatur zur therapeutischen Maskenarbeit;237
11;Bildernachweis, Die Autorin und Register;241


4 Die Methode des Integralen Gestaltens mit Tonerde

4.1 Grundlegende Gedanken zur Methodik

Eine Methode kann weder lehrplanmäßig vorgeschrieben noch in Mode sein. Wie methodisch zu arbeiten ist, ergibt sich nur aus einer umfassenden und fundierten Anthropologie. Die methodische Verbindlichkeit ist im Menschen selbst eingeschrieben, aus der Kenntnis und Erkenntnis seines Wesens ergibt sich, wie und in welchem Schrittmaß er auf dem Weg zu seiner Verwirklichung begleitet und unterstützt werden kann. (Marti, 1998, S. 30)

Der Begriff „Methode“ stammt vom griechischen méthodos und bedeutet ‚Weg‘, ‚Weg zu etwas hin‘. Thomas Marti zeigt auf, dass die Qualität methodischen Vorgehens nicht am messbaren Erfolg beurteilt werden kann, sondern am Gelingen der zu vollziehenden Wandlung. Angestrebt wird nicht das Erreichen gesteckter Ziele, sondern das Gehen selbst.

Nur dieses Gehen bewirkt im Gehenden eine Wandlung. Kunsttherapie ist in diesem Sinne als Wegbegleitung zu verstehen. Thomas Marti zeigt auf, dass ein Kriterium für die Qualität einer Methode das „Unterstützen von Entwicklung“ sein kann. Eine Methode, die sich auf „Techniken“ beschränkt, bleibt lebensfremd. So soll jede Methode zum Werkzeug einer breit angelegten Lebensgestaltung werden. Entwicklung ist ihrer Natur nach Gestaltung in der Zeit. Alles hat seine Zeit, und was wir als lebendig empfinden, ist immer in der Zeit. Eine lebendige Methode nimmt Rücksicht auf das Wesen der Zeit und stellt sich so in den Dienst der Unterstützung und Förderung seelischer Entwicklungsprozesse. „Jede Entwicklung hat ihre Zeit. ‚Abkürzungen‘ respektive Beschleunigungen sind nur um den Preis einer Entseelung möglich. Das Üben in der ‚Kunst der Langsamkeit‘ gehört deshalb zu den Prioritäten in der Ausbildung methodischer Fähigkeiten.“ (Marti, 1998, S. 30.) Nach Jean Gebser sind Seele und Zeit in ihrer Prozessqualität wesensgleich. Heute wird die Zeit zur messbaren, linearen Uhrzeit degradiert und damit ihres zyklischen Pulsierens beraubt. Als Subjekt wird die Seele der Objektwelt unterworfen, was Beziehungslosigkeit zur Folge hat. Methode, wie sie Thomas Marti versteht, hat keine äußeren „Horizontmarken“ als Ziel, sondern ein inneres Motiv. Damit ist sie gegenwärtig und zukunftsoffen. Im hier verstandenen Sinne ist Methode nicht effiziente Strategie, sondern „künstlerische, entwickelnde Gestaltung“. (Marti, 1998, S. 31.) Diese Ausführungen von Thomas Marti sind mir zu einer wichtigen Anregung geworden, die Entwicklung unserer Gestaltungsmethode unter diesen Gesichtspunkten zu betrachten. Für den langen und intensiven Werdegang mit seinen vielen wichtigen Umwegen finde ich in den Worten „künstlerische, entwickelnde Gestaltung“ eine stimmige Überschrift. Lange Jahre der Praxis und der Forschung gehen dieser Veröffentlichung voraus. Das Ergebnis dieses Entwicklungsprozesses, der meine ganze kunsttherapeutische Arbeit und Lehrtätigkeit umfasst, war zu Beginn noch nicht absehbar. Unzählige Gestaltungsprozesse wollten dokumentiert, in ihrer Wirkung betrachtet und in einen thematischen Zusammenhang gebracht werden.

Forschungsverläufe von Forschungsprojekten sind zwar planbar, aber nicht absehbar. Jeder Forschungsvorgang steht somit am Horizont seiner eigenen unabsehbaren Praxis. Genau das macht auch einen Forschungsprozess aus, dass noch nicht erkannt wird, wohin es den Forscher trägt. (Girg, 2007, S. 45 f.) Ich beziehe mich in der Formulierung von methodischen Gesichtspunkten auf Forschungsgrundlagen aus der eigenen Praxis, zum einen aus dem Material zur Entwicklung des bildnerischen und gestalterischen Ausdrucks, zum anderen auf Dokumentationen von Langzeit-Gestaltungsprozessen und deren Wirkung auf die Gestaltenden. Diese eigenen Grundlagen stelle ich in Zusammenhang mit der umfassenden Forschung von Jean Gebser zur Entwicklung, Manifestation und gleichzeitigen, gleichwertigen Wirksamkeit der Bewusstseinsstrukturen (der archaischen, magischen, mythischen, mentalen, integralen; siehe Kapitel 4.4.2), die uns heutige Menschen konstituieren, und der Art, wie wir durch sie uns und die Welt wahrnehmen.

Was sich nach den vielen Jahren deutlich als Qualität zeigt, lässt sich mit zwei vielschichtigen Begriffen markieren: „Zeit“ und „Vertrauen“.



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