Stolze | Nonverbale Kommunikation | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 164 Seiten

Stolze Nonverbale Kommunikation

Soft Skills - Lernen & Trainieren

E-Book, Deutsch, 164 Seiten

ISBN: 978-3-7534-3634-0
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Die Fähigkeit, nonverbale Signale bewusst wahrzunehmen, sinnvoll zu interpretieren und gezielt einzusetzen, ist ein wichtiger Baustein der persönlichen Soft Skills. Mit Hilfe dieses Wissens können Sie Ihre persönliche Kommunikation verbessern und Ihre gewünschten Botschaften klarer transportieren.

Jürgen Stolze studierte Betriebswirtschafts- und Volkswirtschaftslehre in Mannheim und Heidelberg. Er war zwanzig Jahre Führungskraft in einem großen deutschen DAX-Unternehmen. Als IT-Manager beschäftigte er sich mit neuen Technologien, der digitalen Transformation und deren Auswirkungen auf die Führung von Menschen. Heute arbeitet er als freier Business Coach, Trainer und Berater von Führungskräften.
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Nonverbale Kommunikation
Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare. “ Christian Morgenstern Nonverbale Kommunikation bezeichnet jenen Teil der zwischenmenschlichen Kommunikation, der nicht durch wörtliche Sprache vermittelt wird. Dazu gehören die Körpersprache mit allen Formen der Gestik, Körperhaltung und Körperbewegung sowie paraverbale Signale, zum Beispiel die Stimmhöhe, Sprechrhythmus, Lautstärke und Atmung. Die nonverbale Sprache ist für die zwischenmenschliche Interaktion äußerst bedeutsam. Diese Annahme findet ihre Bestätigung auch in der wissenschaftlichen Arbeit von ALBERT MEHRABIAN über die Wirkfaktoren der Kommunikation. Danach verteilen sich die Anteile des Wirkungsgrades der Kommunikation wie folgt: verbale Kommunikation in der Regel 7 %, die Stimmmodulation 38 % und die Körpersprache 55 % (55-38-7-Regel)2. Abb. 10: Anteile nonverbaler, paraverbaler und verbaler Wirkfaktoren Funktionen nonverbaler Kommunikation Betrachten wir die nonverbale Kommunikation etwas näher und stellen uns die Frage, welche Funktionen Mitteilungen und Informationen im Bereich der nonverbalen Kommunikation haben. Eine wichtige Funktion ist das Ausdrücken von Gefühlen und Stimmungen. Mit fast allen Körperteilen drücken wir unsere Emotionen aus. Aber Körpersprache gibt uns auch wie bereits erwähnt einen Aufschluss über die Beziehungen von Kommunikationspartnern zueinander. So erkennen wir, ob jemand dem anderen freundlich oder feindlich gesinnt ist, ob er sich in der Beziehung eher dominant oder unterwürfig sieht, ob er sich jemandem oder einem bestimmten Sachverhalt gegenüber unnachgiebig oder nachgiebig verhält. Die Körpersprache einer Person ist auch eine Art „Selbstoffenbarung“, die mehr oder weniger bewusst erfolgt. So werden mit der Art und Weise des Auftretens einer Person, mit dem damit verbundenen räumlichen Verhalten und der Kleidung Beziehungen zu anderen definiert. Dabei werden auch klare Signale der bewussten oder unbewussten Selbstdarstellung gesendet. So hebt sich beispielsweise eine Führungskraft durch das Tragen eines Sakkos oder Anzugs von der Gruppe seiner Mitarbeiter ab. Wir setzen Körpersprache auch ein, um verbale Äußerungen zu unterstützen. So kann der Tonfall in Verbindung mit einem Augenzwinkern eine Bemerkung als Ironie kennzeichnen. Im Dialog regelt unter anderem der Blickkontakt, wer wann sprechen darf. Körpersprache vermittelt auch ein „Wir-Gefühl“, sodass ein klarer Ausdruck von Gemeinschaftsbildung transportiert wird. Beispielsweise tragen Fußballfans das Vereinstrikot und Demonstranten marschieren mit erhobenen Fäusten durch die Straßen und vermitteln ritualisierte Drohgesten. In fast jeder Kultur gibt es Riten und Zeremonien, die allein mit nonverbalen Ausdrucksformen vollzogen werden. Beispielsweise gehören hierzu religiöse Segnungen, Handauflegen jeder Art oder auf dem Boden Knien dazu. Körpersprache kann uns aber auch manipulieren. Denken Sie nur an die Werbung, in der eine attraktive Frau mit einem "raffinierten Augenaufschlag" oder mit einem Spiel der Zunge am Rande der Lippen ein Produkt "transportiert". Hier werden wir bewusst durch sexuelle Attraktion, die beim Flirten zu beobachten ist, beeinflusst. Aber auch Politiker trainieren regelrecht die Auftritte in Fernsehsendungen, damit sie sich vor dem Wähler perfekt nonverbal präsentieren. Es wäre ideal, wenn wir ein „Wörterbuch“ der Körpersprache erstellen könnten, in dem jedes „Wort“ eine bestimmte Bedeutung hätte. Dies ist jedoch leider nicht möglich. Körpersprache ist immer mehrdeutig und damit auch missverständlich. Es gibt kein einfaches „Wörterbuch“ der Körpersprache. Die Deutung analoger Signale hängt unter anderem von der aktuellen Situation, der Stimmung oder den unterschiedlichen Persönlichkeiten der Menschen ab, die an einer Kommunikation beteiligt sind. Des Weiteren spielt die soziale Schicht, das Geschlecht, die nationale Herkunft oder auch der Kulturkreis eines Menschen bei der Interpretation einzelner Signale eine wichtige Rolle. Wenn ein Saudi in der Öffentlichkeit die Hand eines anderen Mannes hält, ist das ein Zeichen des gegenseitigen Respekts. In Nordeuropa würde dieses Signal mit Sicherheit zu Missverständnissen führen. Zunächst hilft es uns jedoch eine grobe Einteilung der Kategorien zu bilden, in denen sich nonverbale Kommunikation abspielt. Bewusste, teilbewusste und unbewusste Gesten und Signale „Nichts ist drinnen, nichts ist draußen: Denn was innen, das ist außen.“ Johann Wolfgang Goethe Ein Teil unserer Gesten wird eher beiläufig ausgeführt. Es sind in der Regel Handlungen mit unbeabsichtigter Aussagekraft, wie zum Beispiel das sich Kratzen, Husten, Gähnen usw. Diese Gesten sind aufschlussreich, um die Stimmung oder das Befinden einer Person zu erkennen. Werden jedoch diese Gesten bewusst durchgeführt, wie zum Beispiel beim demonstrativen Gähnen von Gastgebern, die Ihre Gäste darauf aufmerksam machen möchten, sich jetzt langsam zu verabschieden, so wandeln sich diese Handlungen zu primären Gesten. Diese Gesten werden stilisiert und beiläufig ausgeführt. Abb. 11: Stilisierte Gesten Zu den stilisierten beiläufigen Gesten gehören auch Höflichkeitsgesten. Ein gut erzogener Mensch wird bei einer Essenseinladung dem Gastgeber seinen großen Appetit beim Essen zeigen, obwohl es ihm vielleicht gar nicht schmeckt. Viele dieser beiläufigen Gesten sind kulturell sehr unterschiedlich. So bedeutet beispielsweise das Kopfnicken in Griechenland Ablehnung, das Kopfschütteln in Indien Zustimmung oder der direkte Augenkontakt in islamischen Ländern wird als Belästigung empfunden. Im Gegensatz zu den teilbewussten Ausdrucksformen nonverbaler Sprache ist es in den bewussten Bereichen der Körpersprache möglich, nonverbale Ausdrucksformen zu erlernen. Sie sind ebenfalls wie unsere Gesten angelernt und nicht wie Gesichtsausdrücke angeboren. So lächeln wir in der Regel unser Gegenüber zur Kontaktaufnahme an und unterstützen unseren Dialog mit den Händen. Dabei bleiben wir während der Unterhaltung ruhig sitzen oder stehen. Bewusste Gesten und Signale Bewusste Gesten und Signale der Körpersprache können sehr unterschiedlich in vielen Kombinationen in Erscheinung treten. Auch hier spielen viele kulturbedingte Aspekte eine Rolle. Frauen und Männer verwenden Parfum, um gut zu riechen. Sie betreiben eine verstärkte Körperpflege und Frauen nutzen die Möglichkeit der Kosmetik, um beispielsweise die Augen durch dunkle Lidschatten zu betonen. Der Einsatz von Duft- und Farbstoffen sowie ausgewählter Kleidung in entsprechender, gesellschaftlicher Umgebung stellen nichts anderes als Lockmittel dar. Mit Hilfe dieser Lockmittel erhöhen sich die Paarungsmöglichkeiten, da gepflegte, attraktiv und jugendlich wirkende Menschen in unseren Kulturkreisen als „gesund“ interpretiert werden und damit zu den in uns genetisch veranlagten Kriterien des Fortpflanzungstriebs passen. Nicht nur, dass wir dadurch für andere Partner an Attraktivität gewinnen, nein, auch unsere eigenen Wahlmöglichkeiten bei der Partnersuche nehmen durch ein gehobenes Selbstwertgefühl, ausgelöst durch eine intensive Körperpflege in Verbindung mit passender Kleidung zu. Die Kleidung als Element der Körpersprache stellt somit einen weiteren Bereich der bewussten nonverbalen Kommunikation dar. Es ist offensichtlich, dass Geschmack, Stil, Wert und Funktion der menschlichen Kleidung als gezielte Ausdruckselemente nonverbaler Kommunikation gewählt werden. Kleidung ist Ausdruck des Wunsches nach Macht und Status. Die Kleidung als Element der Körpersprache wird gegebenenfalls um weitere Aspekte ergänzt, wie beispielsweise der verwendete Schmuck, das "angemessene" Verkehrsmittel oder die Wohnungswahl und -einrichtung als erweiterte Elemente individueller nonverbaler Kommunikation. Auch hier lassen sich wiederum Motivationselemente des sogenannten "social standing", der (unbewussten) Partnerwahl oder zur Bildung von Hierarchien in sozialen Gruppen erkennen. Neben den oben beschriebenen Elementen der bewussten Körpersprache können wir sogenannte primäre Gesten unterscheiden. Primäre Gesten werden in Ausdrucks- und mimische Gesten eingeteilt: Ausdrucksgesten sind Signale des Gesichtsausdrucks und der Hände (Gestikulation). Mimische Gesten sind Versuche, eine andere Person, ein Tier, ein Objekt oder eine Handlung (zum Beispiel das fiktive Hut-Ziehen) zu imitieren. Wenn wir die Sprache unseres Partners überhaupt nicht beherrschen oder verstehen, können wir uns über diese Gesten verständlich machen. Die meisten bewusst eingesetzten Gesten sind eindeutig und verständlich. Sie sind meist dann zu beobachten, wenn eine verbale Kommunikation nicht möglich oder gewünscht...


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