Stenzl | Dmitrij Kirsanov | Buch | 978-3-86916-238-6 | sack.de

Buch, Deutsch, 238 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 230 mm

Stenzl

Dmitrij Kirsanov

Ein verschollener Filmregisseur

Buch, Deutsch, 238 Seiten, Format (B × H): 150 mm x 230 mm

ISBN: 978-3-86916-238-6
Verlag: edition text+kritik


Als Marc David Kaplan in eine jüdische Kaufmannsfamilie hineingeboren, verließ der Musiker und spätere Filmemacher Dmitrij Kirsanov (1899–1957) kurz vor dem Ende des Ersten Weltkriegs seine Geburtsstadt Dorpat (Tartu) in Estland und ging nach Paris, um dort sein Cellostudium fortzusetzen. Er spielte in Stummfilmorchestern und wurde ab 1921 selbst zu einem unabhängigen und herausragenden Filmregisseur, dessen Filme mittlerweile restauriert und teilweise auf DVD erschienen sind. Aufsehen erregte sein nach einem Pariser Arbeiterviertel benannter Film "Ménilmontant" (1926), danach das kurze "Filmgedicht" "Brumes d'automne" ("Herbstnebel", 1928) und der 1933 im schweizerischen Wallis gedrehte kühne Tonfilm "Rapt" ("Frauenraub"), zu dem Arthur Honegger und Arthur Hoérée eine ganz ungewöhnliche Musik komponierten. 1952 entstand ein weiteres "Filmgedicht", "Arrière saison" ("Spätherbst"). Erst 20 Jahre nach seinem Tode wurde "Ménilmontant" in Frankreich und den USA als einer der zentralen Stummfilme wiederentdeckt, doch im deutschen Sprachgebiet blieb Kirsanov weiterhin unbekannt.

Die Monografie erschließt Dmitrij Kirsanovs wichtigste Filme, ergänzt durch seine Aufsätze und Gespräche über den Film sowie Texte seiner Komponisten. Besonderes Gewicht wird dabei auf die in Kirsanovs Filmen verwendete Musik gelegt. Neues Licht fällt dabei auch auf einen weiteren Verschollenen, den bedeutenden österreichischen, 1938 in die USA emigrierten Theater- und Filmkomponisten Arthur Kleiner (1903–1980).
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


- Einleitung
- Dmitrij Kirsanovs Stummfilm "Ménilmontant" (1926) und dessen Musikbegleitung
- Anhang: 1. Incipits der nicht identifizierten Stücke der Klavierpartitur zu "Ménilmontant", 2. Dauern der Versionen und Dauernvergleich von "Ménilmontant"
- Musik zu einem unbekannten Film: "Sables" (1928)
- Dmitrij Kirsanovs Stummfilme: "Brumes d'automne" (1928), "La Mort du Cerf" (1948), "Arrière-saison" (1952) und die drei "Cinéphonies" "Les Berceaux"," La Fontaine d'Aréthuse", "Jeune fille au jardin" (1935)
- Dmitrij Kirsanovs Tonfilm "Rapt" (1934) und dessen Musik von Arthur Honegger und Arthur Hoérée
- Anhang: 1. Arthur Hoérées und Arthur Honeggers Anteile zur Filmmusik von "Rapt", 2. Gesamtübersicht der Musik von Hoérée und Honegger in "Rapt"
- Dokumente: I Dmitrij Kirsanov: "Für oder wider den Film ohne Zwischentitel" (1924), II Dmitrij Kirsanov: "Die Mysterien des Fotogenies" (1925), III Dmitrij Kirsanov: "Die Probleme des Fotogenies" (1926), IV Marcel Lapierre: "Mit Dmitrij Kirsanov über Film sprechen" (1929), V Dmitrij Kirsanov: "Gedanken über den aktuellen Film" (1930), VI Dmitrij Kirsanov: "Über die kinematografische Synthese" (1934), VII Arthur Honegger: "Vom Tonfilm zur realen Musik" (1931), VIII "Gespräch von Lucien Ray mit Benjamin Fondane über 'Rapt'" (1934), IX Arthur Honegger/Arthur Hoérée: "Klangliche Besonderheiten des Films 'Rapt'" (1934), X Arthur Hoérée: "Geschichte und Funktion der Filmmusik" (1949/50), XI "'Ich benötigte drei Jahre und viel Mut um 'Faits divers à Paris' herzustellen'. Gespräch von Jacqueline Fabre mit Dmitrij Kirsanov" (1950), XII Walter S. Michel: "Dmitrij Kirsanov in memoriam: Ein vernachlässigter Meister" (1957)
- Dmitrij Kirsanov – Filmografie, Filmeditionen (DVD, VHS), Bibliografie
Nachweis der Abbildungen und Notenbeispiele
Register


Stenzl, Jürg
Jürg Stenzl, der 1942 in Basel geborene und bis 2010 an der Universität Salzburg wirkende Musikhistoriker, ist durch seine Veröffentlichungen über die Musik des Mittelalters (etwa die Vertonungen des erotischen "Hohen Liedes"), des 20. Jahrhunderts (insbesondere zum Leben und Schaffen von Luigi Nono) und seine Bücher über die Relationen zwischen Filmen und Musik (Jean-Luc Godard, Dmitrij Kirsanov), die musikalischen Interpretationsgeschichten von Wagner bis Karajan, aber auch als Musikkritiker bekannt.

Jürg Stenzl, geb. 1942 in Basel, studierte in Bern und Paris, lehrte von 1969 bis 1991 als Musikhistoriker an der Universität Freiburg (Schweiz), von 1992 an in Wien und Graz und hat seit Herbst 1996 den Lehrstuhl für Musikwissenschaft an der Universität Salzburg inne. Zahlreiche Gastprofessuren, zuletzt 2003 an der Harvard University. Publizierte Bücher und über 150 Aufsätze zur europäischen Musikgeschichte vom Mittelalter bis in die Gegenwart.


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