Buch, Deutsch, 200 Seiten, PB, Format (B × H): 210 mm x 270 mm, Gewicht: 1035 g
ISBN: 978-3-932030-87-1
Verlag: Verlag Uwe Krebs
Stadt und Herzogtum Braunschweig bieten ein durchaus interessantes Beispiel für eine der regionalen Novemberrevolutionen, die 1918 in Deutschland stattfanden. Es war der Braunschweiger Herzog Ernst August, der am 8. November 1918 als erster der deutschen Monarchen abdankte und im konkreten Fall sogar förmlich die Macht in die Hände der Vertreter des Arbeiter- und Soldatenrates legte. Im Herzogtum gab es schon vor dem Ausbruch der Revolution eine angespannte Situation, die die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Widersprüche und Konflikte der Zeit deutlicher hervortreten ließen als andernorts im Kaiserreich. Der Verlauf der Revolution selbst war vor diesem Hintergrund hingegen erstaunlich friedlich, was nicht zuletzt auf die handelnden Personen zurückzuführen war.
Im Mittelpunkt der Tagung standen keine thematischen Vorträge zu Vorgeschichte, Verlauf oder Nachwirkungen der Revolution. Die Geschehnisse sollten vielmehr im Spiegel von insgesamt zehn Biographien zentraler Protagonisten der Zeit, die mehr oder weniger stark vom Revolutionsgeschehen betroffen waren, behandelt werden.
Im Rahmen der Tagung und dieses Berichtsbandes werden behandelt: der abgesetzte Welfenherzog Ernst August, der Präsident der flüchtigen Sozialistischen Republik Braunschweig und Arbeiterführer August Merges, der Regierungschef der Räterepublik Sepp Oerter, die Volkskommissarin Minna Faßhauer, der herzogliche Staatsminister Carl von Wolff, der dann erste SPD-Politiker im Amt des Ministerpräsidenten Heinrich Jasper sowie der zeit- weise der USPD angehörende Minister Otto Grotewohl. Komplettiert wird das Spektrum an Handlungsträgern durch Beiträge zu einem der wichtigsten Braunschweiger Industriellen Heinrich Büssing, zur Bürgerstochter und Fotografin Käthe Buchler sowie zum Braunschweiger Oberbürgermeister Hugo Retemeyer. Der Bogen spannt sich also über alle gesellschaftlichen Schichten hinweg.