Buch, Deutsch, Band 14, 262 Seiten, Format (B × H): 158 mm x 235 mm, Gewicht: 418 g
Reihe: Veröffentlichungen der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft e. V. (VGH)
Buch, Deutsch, Band 14, 262 Seiten, Format (B × H): 158 mm x 235 mm, Gewicht: 418 g
Reihe: Veröffentlichungen der Gerhart-Hauptmann-Gesellschaft e. V. (VGH)
ISBN: 978-3-503-09852-1
Verlag: Erich Schmidt Verlag
Mit der danach einsetzenden Anerkennung Stehrs als "hervorragendster der gegenwärtig in Deutschland wirkenden Prosadichter" (Rathenau, 1919) verdichten sich allerdings die Spannungen zwischen dem dichtenden Volksschullehrer im schlesischen Pohldorf (später Bad Warmbrunn und Mittel-Schreiberhau) und seinem zunächst ungleich berühmteren Entdecker, Freund und Mäzen in Agnetendorf (bzw. Hiddensee oder Oberitalien). Diese Spannungen sind nicht zuletzt politisch, nämlich im beiderseitigen Anspruch auf Repräsentanz des schlesischen Geistes, begründet und verschärfen sich nach der Inanspruchnahme Stehrs durch die NS-Kulturpolitik nach 1933.
Die Erstedition des Briefwechsels, die wesentlich auf dem Briefnachlass Hauptmanns beruht, ergänzt den Dialog der Dichter um den Part der Ehefrauen: Die Geigerin Margarete Hauptmann lässt sich vom musikhungrigen Verfasser der "Geschichten aus dem Mandelhause" charmant umwerben; Hedwig Stehr bringt dagegen die Perspektive des häuslichen Alltags ein, bevor sie in geistiger Verwirrtheit Liebesbriefe an das frühere Idol ihres Mannes richtet.
Eine umfangreiche biographische und literaturwissenschaftliche Einleitung rekonstruiert die Geschichte der Beziehung beider Autoren unter der Überschrift "Brüder im heiligen Geist? Tragik einer Dichter-Freundschaft". Ein mehrteiliger Anhang beschließt den Band, der wichtige Aufschlüsse sowohl für die Entwicklung der postnaturalistischen Literatur als auch für die schlesische Geistesgeschichte der Moderne liefert.
Zielgruppe
Germanisten; Literaturwissenschaftler; Komparatisten, an schlesischer Kultur- und Literaturgeschichte Interessierte; Bibliotheken; Dozenten an polnischen Hochschulen