Buch, Deutsch, 536 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 688 g
Buch, Deutsch, 536 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 688 g
Reihe: Schriftenreihe Studien zur Musikwissenschaft
ISBN: 978-3-339-12096-0
Verlag: Verlag Dr. Kovac
Untersucht werden aus den Jahren 1990 bis 2015 Staatsakte, Trauerfeierlichkeiten, zentrale Festakte zum Tag der Deutschen Einheit und zentrale Veranstaltungen am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus. Ausführlich dargestellt wird die Entwicklung des Großen Zapfenstreichs von seiner ersten Aufführung 1838 bis heute. Dies ermöglicht einen neuen Blick auf die Musik der Serenade bei Zapfenstreichen, die für Bundespräsidenten, Bundeskanzler und Verteidigungsminister aufgeführt wurden sowie zu Jubiläen der Bundeswehr.
Ausführlich analysiert werden Fälle, in denen öffentlich über die Musikauswahl gestritten wurde: Passen „Smoke on the water“ und „Over the rainbow“ in einen Großen Zapfenstreich? Warum führte ein sogenannter „Hymnenmix“ zum Tag der Deutschen Einheit zu politischen Verwerfungen? Überhaupt: Wer wählt die Musik aus und engagiert die Ensembles? Zahlreiche Personen aus Protokoll-Abteilungen, Militär und Musikbetrieb gaben Auskunft. Etliche Archivdokumente wurden erstmals zugänglich gemacht und vom Autor ausgewertet.
Die Vorbilder für diese Feiern liegen oft in Zeremonien der Weimarer Republik. Diese musste sich von der Repräsentation des Kaiserreichs abgrenzen, gleichzeitig aber durch Formen und Stücke genug Identifikation mit dem neuen Staat ermöglichen. Durch die Analyse der Feiern zum Verfassungstag und der staatlichen Trauerfeiern wird deutlich, wie die Demokratie sich immer selbstbewusster und aufwändiger darstellte und doch stets Elitefeier und Volksfeier musikalisch trennte.