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E-Book, Deutsch, 242 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm

Skiera Erziehung und Kontrolle

Über das totalitäre Erbe in der Pädagogik im ‚Jahrhundert des Kindes’
1. Auflage 2018
ISBN: 978-3-7815-5684-3
Verlag: Verlag Julius Klinkhardt GmbH & Co. KG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark

Über das totalitäre Erbe in der Pädagogik im ‚Jahrhundert des Kindes’

E-Book, Deutsch, 242 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 210 mm

ISBN: 978-3-7815-5684-3
Verlag: Verlag Julius Klinkhardt GmbH & Co. KG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Pädagogik und Politik agieren seit je im Rahmen einer Weltbildstruktur, die ein jenseitiges „Oben“ und ein diesseitiges „Unten“ kennt. Beide Sphären sind konstitutiv und hierarchisch aufeinander bezogen. Zunächst waren es Gott(heiten), später vor allem verschiedene Ersatzgrößen des „Absoluten“ wie Volksgemeinschaft, kosmische oder geschichtliche Bestimmung, „Objektiver Geist“, „Rasse“ u.a., mit denen angeblich unbedingte, „wahre“ Normen und Werte zur Legitimation von Herrschaft in Anspruch genommen wurden, auch zur Generierung von Dienst-, Kampf- und Opferbereitschaft. Viele Fraktionen der Pädagogik sind auf ambivalente Weise in diesen transzendental-martialischen Diskurs eingebunden – bis hinein in die neuere Zeit. Das soll in dieser Studie hinsichtlich repräsentativer Konzepte (u.a. solche der Reformpädagogik und der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik) des 20. Jahrhunderts, das eigentlich ein freundliches „Jahrhundert des Kindes“ (Key) hätte sein sollen, gezeigt werden.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1;Ehrenhard Skiera: Erziehung und Kontrolle;1
2;Titelei;4
3;Impressum;5
4;Inhaltsverzeichnis;8
5;1 Einleitung: Zur Funktion „absoluten Wissens“ in Politik und Pädagogik;14
6;2 Existentielle Verlusterfahrungen und Visionen der Rettung. Zum sozio-psychologischen Hintergrund pädagogischer, lebensreformerischer und politischer Sinnkonstruktionen;26
6.1;Entfremdung;26
6.2;Rettende Visionen;27
6.3;Evolutionismus als Ferment und Grundlage neuer Heilslehren;28
6.4;Neue Heilslehren;29
6.5;Exkurs: Liberalismus im Gegenwind radikaler und fundamentalistischer Strömungen;31
6.6;Kampf der rettenden Ideen;33
6.7;Neue Gesellschaft, Neuer Mensch und die Aufgabe der Erziehung;34
6.8;Erziehung und Kontrolle;36
6.9;Fragen und leitende Gesichtspunkte der Studie;36
6.10;Gang der Darstellung;38
7;3 Über den besonderen Reiz und die Folgen einer maximal optimierten Kontrolle in der Erziehung – historische und systematische Perspektiven;40
7.1;Erziehung zwischen Anpassungsforderung und Widerstand;40
7.2;Strukturmomente der Erziehung und ihr historischer Entstehungsort;40
7.3;Exkurs I: Nachdenken über Erziehung – die platonische Akademie und die Impulse des Christentums;42
7.4;Exkurs II: Johann Amos Comenius – der erste Systematiker einer universellen Pädagogik auf christlicher Grundlage;44
7.5;Kontingenz in der Erziehung;46
7.6;Der „panoptische“, totalitäre Kontrollraum als heilende Vision;47
7.7;Zur Attraktivität totalitärer Ansätze in der Erziehungstheorie und -praxis;48
8;4 Zur Konstruktion des Grandiosen Erkenntnissubjektes – historisch-systematische und pädagogische Aspekte;50
8.1;Pico della Mirandola – Mitschöpfer des leibfernen Erkenntnissubjektes (1486);50
8.2;Werte und Werteerziehung im Horizont absoluten Wissens;54
8.3;Über die Schwierigkeit der Entdeckung totalitärer Ideologeme in neueren Erziehungstheorien;56
8.4;Über die Aufteilung der Lebenswelt in das „Jenseits“ und das „Diesseits“ – weitere historische Spuren;57
8.5;Das „Grandiose Erkenntnissubjekt“ – über seine Geburt und seine Metamorphosen;58
8.6;Pädagogische Aspekte der letzten Vereinigung und Überwindung der Gegensätze und der Vernichtung der Kontingenzen;68
8.7;Transzendentale Surrogate Gottes und des Absoluten;69
8.8;Über die (verborgene) Mächtigkeit des „Grandiosen Erkenntnissubjektes“ und seinen pädagogischen Nutzen;70
8.9;Über martialische Implikationen des „Grandiosen Erkenntnissubjektes“;71
9;5 „Das Jahrhundert des Kindes“ (Ellen Key) – Ideologeme, Reformmotive, Impulse;74
9.1;Zur Wirkungsgeschichte eines pädagogischen Bestsellers;74
9.2;Theoretische Grundzüge: Eugenik, natürliche Erziehung, eugenisch motivierter Suizid und neue „Ethik“;75
9.3;Evolution und der Mensch der Zukunft;77
9.4;Gesellschaftskritik, Erziehung und Reformpädagogik;78
9.5;Schulkritik, der Neue Mensch und die Erziehung als Evolutionshilfe;80
9.6;Gegenstimmen und theoretische Probleme;83
9.7;Fazit: Zusammenfassung und Ausblick;85
10;6 Geisteswissenschaftliche Pädagogik und Reformpädagogik: Standpunkte, Konfliktzonen, Widersprüche in einem transzendental-normativ besetzten Handlungsfeld;88
10.1;Erziehung als religiös bestimmte Arbeit am Heil des Menschen;88
10.2;Relativistische Gegenbewegungen der Kultur- respektive Geisteswissenschaftlichen Pädagogik und deren konträre Implikationen;88
10.3;Über die Stellung der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik zur „Pädagogischen Bewegung“;91
10.4;Wilhelm Flitners Dreiphasenkonstruktion der „Pädagogischen Bewegung“;92
10.5;Über die „geisteswissenschaftliche“ Rezeption der Reformpädagogik nach dem Zweiten Weltkrieg und deren epistemische Folgen;94
10.6;Über den politisch-pädagogischen Sinn und die Problematik geschichtsphilosophischer Phasenkonstruktionen in der Pädagogik;97
10.7;Zur disziplinpolitischen Bedeutung des geschichtsphilosophischen Deutungsanspruchs der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik;98
10.8;Über zeitentrückte pädagogische Werte – im Anschluss an Theodor Litt;99
10.9;Über martialische Implikationen der idealistischen Bildungsformel „Maximale Bindung gleich maximale Freiheit“ und ihr klösterliches Vorbild;101
10.10;Reformpädagogik und Geisteswissenschaftliche Pädagogik im Gespräch;104
10.11;Wolfgang Klafki (1927-2016) und seine „Kategoriale Bildung“als transzendental emanzipiertes Kind der idealistischen Heilsformel Litt’scher Prägung – und deren Probleme;107
10.12;Bildung und gesellschaftlicher Wandel. Von der idealistischen Bildungsformel zum pragmatischen Appell moderierenden Handelns – Auf dem Weg zu einem neuen Lehrerbild;110
10.13;Zur Resistenz idealistischer Heilsformeln gegenüber geschichtlicher Erfahrung;112
10.14;Absolutheitsglaube und politischer Totalitarismus – Zum Verhältnis der Geisteswissenschaftlichen Pädagogik zum Nationalsozialismus;114
10.15;Zur Ambivalenz idealistischer Heils- und Erziehungsformeln;117
10.16;Exkurs: Zur Attraktivität sozialer „Wärmekreise“ (Göran Rosenberg), ihre gesamtgesellschaftliche Relevanz und Brüchigkeit;119
10.17;Der Idealist im Spannungsfeld zwischen hohem Anspruch und den Bedingungen der niederen Wirklichkeit;122
10.18;Auf der Suche nach dem „richtigen“ Weg der Erziehung in geisteswissenschaftlicher Sicht;124
10.19;Über den „richtigen“ Weg der Erziehung in der Reformpädagogik;127
11;7 Maria Montessori (1870–1952): Erziehung als Einspurung in das kosmisch-göttliche Entwicklungsgesetz;130
11.1;Systematischer Zusammenhang der wichtigsten Grundbegriffe;130
11.2;„Normalisierung“ des Menschen als Grundstein einer humanen Gesellschaft;131
11.3;Die „horme“ als universale Entwicklungskraft;131
11.4;Der Preis der Harmonie;132
11.5;Exkurs ins Zentrum: Zur Struktur des Montessorianischen Denkens;132
11.6;Wie aber mit Widerständen, das heißt schädigenden Deviationsfolgen umgehen? Über Montessoris kategorischen Imperativ des Gehorsams;134
11.7;Das widerständige Kind;137
11.8;Zum Einfluss totalitär-deterministischen Denkens auf die pädagogischen Begriffe;138
11.9;Über den brüchigen Zusammenhang von transzendental-normativer Vorschrift und praktischem Handeln;138
11.10;Über die ideologische Indienstnahme Montessoris und ihr missionarisches Selbstverständnis;141
11.11;Der Nukleus der Erziehungslehre: das „gehorsame“ ist das „befreite“ ist das „gute“ Kind;144
12;8 Rudolf Steiner (1861–1925): Erziehung im Lichte der „Vergeistigung“ des Menschen – Zusammenhänge in anthroposophischer Sicht. Eurythmie, die „schöpferische“ Kraft des Wortes und das „Rätsel der Sexualität“;146
12.1;Vorbemerkungen zur folgenden Darstellung;146
12.2;Die Anthroposophie – eine Variante esoterisch-holistischen Denkens;146
12.3;Der Mensch und sein Eingebundensein in das kosmische Entwicklungsgeschehen;148
12.4;Eurythmie als Werkzeug des Geistes und der Erziehung;150
12.5;Das Wort als Werkzeug des Geistes und seine Bedeutung für die „Vorbereitung“ der Geschlechtsreife;152
12.6;Über die Arbeitweise des Kehlkopfes;156
12.7;Über den Zusammenhang von Wort, Selbstzeugung, Fremdzeugung, Überwindung der Geschlechtlichkeit und die Höherentwicklung des Menschen;157
12.8;Ansätze zu einer „geistwissenschaftlichen“ Physiologie und die Bedeutung der menschlichen Stimme;159
12.9;Sprache, Gedankenwirkungen, geistige Zeugungsfähigkeit und das „Rätsel der Sexualität“;161
12.10;Exkurs I: Kehle und Kehlkopf in der Anthroposophie heute;163
12.11;Eine kritische Zwischenbilanz – Fragen und Kontroversen;166
12.12;Exkurs II – ins Zentrum: Zur Dialektik des Steiner’schen Denkens, seine geistesgeschichtlichen Wurzeln und die Aufgaben des „wahren Sehers“;168
12.13;Zur Struktur und zum Inhalt des Steiner’schen Weltbildes;173
12.14;Epistemologische und handlungstheoretische Prämissen – über die absolute Entgrenzung des Erkennens und Handelns;174
12.15;Epistemologische Allmacht und deren Wurzeln;176
12.16;Über das epistemologische Größenselbst der Anthroposophie;178
12.17;Spiritueller, kein politischer Faschismus;180
12.18;Zum Facettenreichtum des Steiner’schen Werkes;183
12.19;Über den Umgang mit Kritik in einem heterogenen,transzendental-normativ besetzten Diskursraum;184
12.20;Von der totalitären zur anarchistischen Epistemologie – und zurück;187
13;9 Pavel Petrovi? Blonskij (1884–1941) und die industrielle Arbeitsschule. Auf dem Weg zu einer pädagogischen und sozio-biologischen „Anthropotechnik“;190
13.1;Blonskijs Wirken im Horizont des dialektischen Materialismus;190
13.2;Arbeit als pädagogische Kategorie;192
13.3;Arbeit in den sozialistischen Zweigen der Reformpädagogik;194
13.4;Historische, biographische und werkgeschichtliche Aspekte zu Blonskij;195
13.5;Zentrale Konzepte – Über die „Neugestaltung der ganzen Struktur der Schule“;200
13.6;Zur Struktur der Erziehung und Bildung;201
13.7;Erziehungsziel: der „Arbeiter-Philosoph“;202
13.8;Die vorschulische Erziehung;202
13.9;Die Robinsonade „im Sommer des ersten Jahres“ vor Beginn der Arbeitsschule der ersten Stufe;203
13.10;Die „Schule der ersten Stufe“ bzw. die „Elementar-Arbeitsschule“;204
13.11;Die „Schule der zweiten Stufe“;205
13.12;Erziehung und Schule unter den Prämissen einer utopischen gesellschaftspolitischen Vision;206
13.13;„Die Arbeitsschule erzieht … einen Narodnik bis in die Knochen, der das Volk kennt und liebt“;207
13.14;Das vollständig emanzipierte Subjekt – ein Widerspruch in sich selbst;209
13.15;Epilog zur Aktualität der Blonskij’schen anthropotechnischen Vision;210
14;10 Zusammenfassung, Diskussion, Fazit: Die Erziehung des Kindes als Werkzeug der Evolution;212
14.1;Zum Menschen- und Weltbild – über die politische und pädagogische Dimension transzendental-normativer Bestimmungen;212
14.2;Surrogate des Heiligen in anderen Erziehungskonzeptionen;216
14.3;Zur Notwendigkeit, Möglichkeit und Form diskursiver, symbolgestützter Verständigung in Politik, Pädagogik und bezüglich spiritueller Praxis;218
14.4;Zur Ambivalenz der Reformpädagogik;222
14.5;Zur Erziehungssituation in der „Alten Erziehung“;225
14.6;Die „Neue Erziehung“ im Vergleich – Erziehung in der Botmäßigkeit einer transzendenten Kontrollmacht und Vorschrift;226
15;11 Epilog – als Hommage an Pico della Mirandola;230
16;Literaturverzeichnis;234
17;Rückumschlag;242



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