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E-Book

E-Book, Deutsch, 328 Seiten

Reihe: Das Handbuch zur Kamera

Schwabe / Moto Canon EOS R8

Das Handbuch zur Kamera

E-Book, Deutsch, 328 Seiten

Reihe: Das Handbuch zur Kamera

ISBN: 978-3-98890-043-2
Verlag: dpunkt
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das R8-Kamerahandbuch für den Praxiseinsatz

- Genaue Anleitung für die Fotopraxis mit der R8
- Umfassende Informationen zum Einsatz des Autofokus
- Mit Kapitel zu BlitzfotografieDies ist das Handbuch für alle, die mit der Canon EOS R8 anfangen möchten, im spiegellosen Vollformat zu fotografieren. Die beiden Autoren machen Sie darin schnell und praxisnah mit der Kamera und den Vorzügen des spiegellosen Systems vertraut.
Nach einem kurzen Rundgang durch die Bedienelemente steigen Sie direkt ein. Sie lernen, wie die Kamera Belichtung und Schärfe misst, wie Sie die mächtigen Funktionen des Autofokus sowie die Motiverkennung für Personen, Tiere und Fahrzeuge nutzen und mit einem externen Blitz arbeiten.
Die Autoren erläutern außerdem die Einsatzszenarien für die verschiedenen Programme P, Tv und Av und wie die R8 mit alten und neuen Objektiven optimal zusammen spielt. Ein Schnelleinstieg in die Videofunktionen der EOS R8 rundet das Buch zu einem idealen Ein- und Umstiegsleitfaden ab.
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Der Autofokus
Der Autofokus (AF) der EOS R6 und R5 hatte sich gegenüber den vorherigen R-Modellen schon erheblich verbessert. Der Autofokus der EOS R8 ist identisch mit dem Autofokus ihrer größeren Schwester, der Canon EOS R6 Mark II, und legt funktional noch mal eine »ordentliche Schippe drauf«. Der Funktionsumfang wurde deutlich weiterentwickelt. Am Anfang der Kapitel über den Autofokus der EOS R8 werden wir die technischen Grundlagen der Autofokus-Funktionen beschreiben. Da es viele neue Funktionen zu erklären gibt, werden wir uns in diesem Grundlagenteil sehr kurz fassen und uns später auf die spezifischen Funktionen konzentrieren. 2.1Funktionsweise und Technik
Kameras der Modellreihe R (also auch die EOS R8) verfügen gegenüber einer klassischen digitalen Spiegelreflexkamera (DSLR) im optischen Betrieb über zwei unterschiedliche Autofokussysteme, die sich ergänzen: den Phasen- und den Kontrast-Autofokus. Eine DSLR benötigt diese Kombination nicht, da sie für den Autofokus einen eigenen »Bildsensor« und einen extra Strahlengang hat. Aufgrund der technischen Weiterentwicklung sowohl aufseiten der Objektive als auch aufseiten der Kameras erreicht die EOS R8 beim Autofokus die Leistungsfähigkeit der gehobenen DSLR-Klasse und ist diesen Kameras in weiten Bereichen sogar überlegen. 2.1.1Der Kontrast-Autofokus Fokussieren hat immer nur ein Ziel, nämlich das gewünschte Motiv an der richtigen Stelle scharf zu stellen. Egal welchen Autofokus Sie verwenden, dieses Ziel bleibt identisch. Der Weg dahin unterscheidet sich allerdings erheblich. Die Schärfemessung findet bei der EOS R8 auf dem Bildsensor statt, genau genommen anhand der Messdaten des Sensors. Der Kontrast-Autofokus nutzt dafür eine einfache Methode: Der Punkt der größten Schärfe wird beim Kontrast-Autofokus nicht berechnet, sondern schrittweise ermittelt. Der Anwender legt einen Messbereich fest, also ein Feld, in dem der Autofokus die Schärfe messen und dann fokussieren soll. Dieser Bereich (Autofokus-Feld) kann anders als beim Phasen-Autofokus (DSLR) beliebig positioniert werden. Der Kontrast-Autofokus kann bei der ersten Messung nur feststellen, dass der gewählte Bildausschnitt (vermutlich) unscharf ist. Er beginnt daher, den Autofokus-Motor anzusteuern und die Fokusebene zu verschieben – im Nahbereich zuerst in Richtung zunehmender Entfernung, in der Distanz in Richtung Nahbereich. Diese Drehrichtung des Autofokus muss nicht gleich die gewünschte sein. Nach der Verschiebung wird deshalb neu gemessen: Ist das Foto schärfer geworden (hat also der Kontrast zugenommen), wird die Drehrichtung des Autofokus beibehalten; ist das Foto dagegen unschärfer geworden (hat der Kontrast abgenommen), wird die Drehrichtung geändert. Die Messung wird so lange fortgeführt, bis der Punkt erreicht ist, an dem beide Drehrichtungen nur noch zu unschärferen Ergebnissen führen. Man kann dies daran feststellen, dass kurz vor der finalen Fokussierung der Autofokus erkennbar »pumpt«, um zu probieren, ob es noch ein wenig schärfer geht. Die Messung wird dann beendet – die maximale Schärfe ist erreicht. 2.1.2Der Phasen-Autofokus Die Arbeitsgrundlage für den Phasen-Autofokus ist ein Bildvergleich: Es wird ein Bild aus zwei leicht versetzten Richtungen abgetastet und dann übereinander projiziert. Ist das Bild unscharf, entsteht ein Bildversatz beider Bilder zueinander, der sich mit einem Winkel beschreiben lässt. Aus diesem Winkel kann nicht nur eine Entfernung berechnet werden, sondern auch eine Richtung. Im Idealfall reicht eine einzelne Messung, um zu fokussieren, da der Phasen-Autofokus nicht nur die Entfernung ermittelt, sondern auch die Richtung, in die die Schärfeebene verlagert werden muss. Im Detail funktioniert es so: Liegt das Motiv in der Schärfeebene, sind die beiden Teilbilder deckungsgleich. Liegt es nicht in der Schärfeebene, sind sie zueinander verschoben. Dies wird auch »Phasendifferenz« genannt. Durch eine Triangulation – also ein geometrisches Verfahren – kann die Kamera nicht nur die Distanz berechnen, die bis zur Schärfeebene des Motivs fehlt, sondern tatsächlich auch die Richtung, in der scharf gestellt werden muss. Abb. 2.1 Befindet sich das Motiv nicht in der Schärfeebene des Objektivs, sind die Teilbilder gegeneinander verschoben. Die Verschiebung wird als »Phasendifferenz« bezeichnet (siehe Pfeile). Damit wird schnell klar: Objektiv und Kamera müssen miteinander kommunizieren (früher wurden die Stellschritte tatsächlich von einem Motor in der Kamera über eine mechanische Verbindung an das Objektiv übertragen). Das Objektiv stellt Tabellen zur Verfügung, die den Wert der Phasendifferenz in eine Bewegung des Autofokus übersetzen, sowohl in puncto Richtung als auch in puncto Länge. Es werden dabei keine tatsächlichen Entfernungen gemessen oder übermittelt, sondern nur Stellwerte, die sich aus der Phasendifferenz ergeben. Die Kamera benötigt bei einem unbewegten Objekt also nur eine einzige Messung, um im Idealfall mit einer Berechnung aus der gerade gemessenen Phasendifferenz die korrekte Stellung für den gewünschten Fokus zu erreichen. Dass sich der Fokus dabei auf eine andere (und bei vielen Objektiven ablesbare) Entfernung einstellt, macht es einfacher, seine Arbeitsweise zu verstehen – tatsächlich findet aber gar keine Entfernungsmessung statt. Triangulation Dieses Verfahren wird schon seit vielen Jahrhunderten beim Militär und in der Kartografie verwendet. Mittels optischer Messung und trigonometrischer Verfahren lassen sich damit räumliche Abstände genau berechnen. Die Messung ergibt einen »Rechenwert«, aus dem dann ein Stellwert generiert und an das Objektiv gesendet wird. Das Objektiv setzt diesen Stellwert um in der Form: »Drehe um x Schritte in Richtung y.« Nach Ausführung des Befehls sollte das Bild scharf sein. So viel zur grundsätzlichen Funktionsweise des Phasen-Autofokus. 2.1.3Kontrast- und Phasen-Autofokus im Vergleich Vorteile des Kontrast-Autofokus Die Autofokus-Messung ist nahezu im gesamten Bereich des Sucherbildes möglich. Die Erkennung und Fokussierung von Gesichtern funktioniert zuverlässig (wenn gewünscht). Der Autofokus kann Strukturen und Formen (Farben) erkennen und verfolgen. Durch Signalverstärkung kann er auch bei sehr dunklen Motiven fokussieren. Es gibt keine Beschränkung durch die Offenblende des verwendeten Objektivs. Nachteile des Kontrast-Autofokus Er ist relativ langsam. Er fokussiert oft über die Fokusebene hinaus und muss dann nachfokussieren. Es ist keine Verfolgung (schnell) bewegter Motive möglich, denn der Kontrast-Autofokus kann keine Distanzänderung – also keine Bewegungsgeschwindigkeit – ermitteln und daher nicht prädiktiv arbeiten. Der reine Kontrast-Autofokus kann bei bewegten Motiven komplett versagen, weil sich die Schrittbewegung des Autofokus und die Motivbewegung genau überschneiden. Vorteile des Phasen-Autofokus Er arbeitet mit hoher Genauigkeit (sofern die Abstimmung zwischen Objektiv und Kamera stimmt). Er ist dank der ermittelten Richtungs- und Entfernungsinformationen schneller. Er kann bewegten Motiven schnell folgen. Er arbeitet prädiktiv (d. h., der Phasen-Autofokus kann die notwendige Position zum Zeitpunkt der Aufnahme errechnen und zeitgerecht anfahren). Er kann bei bewegten Motiven die Änderung der Distanz und die Geschwindigkeit messen, mit der diese Änderung erfolgt, und erlaubt damit die ständige Nachführung der Bewegung. Nachteile des Phasen-Autofokus Die Messung wird unterbrochen, während der Verschluss arbeitet. Er findet bei fehlenden Strukturen im Motiv unter Umständen kein Ziel. Es wird nicht die tatsächliche Schärfe gemessen, sondern die berechnete Schärfe eingestellt. Sie kennen nun die beiden grundsätzlichen und sehr unterschiedlichen Funktionsweisen des Autofokus einer spiegellosen Digitalkamera. Betrachten wir nun den Autofokus der EOS R8 im Detail. 2.1.4Das Beste aus beiden Welten: Dual Pixel CMOS AF II Die EOS R8 verfügt über beide Autofokus-Versionen – weil es auch gar nicht anders funktionieren würde. Anders als bei einer DSLR sieht der Phasen-Autofokus...


Martin Schwabe ist Diplom-Ingenieur und schreibt heute als unabhängiger Autor für Print- und Onlinemedien. Nach über 15 Jahren als fotocommunity-Admin und Hauptautor einer Online-Fotoschule verfügt er über viel Erfahrung in der Vermittlung fotografischen Wissens. Er besitzt ein eigenes Fotostudio und hat bereits mehr als ein Dutzend erfolgreiche Bücher über Canon-EOS-Kameras veröffentlicht.

Akki Moto fotografiert seit Anfang der 90er-Jahre mit Canon-Kameras und ist seit mehr als 10 Jahren auch als Foto-Trainer, Foto-Reisender, Autor und Fachlektor tätig. Sein umfangreiches Fachwissen vermittelt er u.a. in etlichen Einstellworkshops für Kameras aus dem Canon R-System. Akki Moto testet gern die Grenzen des Machbaren in der Fotografie aus. Seine Schwerpunkte sind Geschwindigkeit (Tiere, Motorsport), Sport, Events und natürlich die Reisefotografie.


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