Bis zur Neuzeit waren Philosophie und Theologie, philosophische und theologische Ethik Geschwister, die zwar den Unterschied zwischen Vernunft und Glauben in ihren Reflexionen bedachten und wahrten, doch zugleich beide Erkenntnisweisen zueinander in Beziehung setzten und auf diese Weise das Gespräch zwischen ihnen nicht abreißen ließen. In der Moderne hat sich das Verhältnis von Philosophie und theologischer Ethik gewandelt: Die philosophische Ethik hat sich von der theologischen mehr und mehr emanzipiert und geht inzwischen ganz eigene Wege. Die theologische Ethik sieht sich gegenwärtig mit einer Vielzahl philosophisch-ethischer Ansätze konfrontiert, deren Relevanz für ihre Weiterentwicklung kaum abschließend zu beurteilen ist. Dass theologische Ethik auf philosophische Reflexion angewiesen ist, gehört zu ihrer geschichtlichen wie systematischen Mitgift, doch damit ist noch nicht die Aufgabe erfüllt, in ein Gespräch mit zeitgenössischen philosophisch-ethischen Entwürfen zu kommen, von dem beide Partner profitieren können. Die Beiträge des vorliegenden Bandes dokumentieren die Referate des 34. Kongresses der "Internationalen Vereinigung für Moraltheologie und Sozialethik_, der vom 6. bis zum 9. September 2009 an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main stattfand und sich um eine Intensivierung des Gesprächs der Theologischen Ethik mit der Philosophie bemüht hat.
Schuster
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Josef Schuster SJ., Prof. Dr. theol., geboren 1946;. Mitglied der Gesellschaft Jesu seit 1967; Studium der Philosophische und Theologie in Münster, Pullach und Frankfurt/M.; Promotion 1982 in kath. Theologie in Tübingen; seit 1987 Hochschulassistent und seit 1996 Professor für Moraltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen. Buchveröffentlichungen: Ethos und kirchliches Lehramt, Frankfurt 1984; Moralisches Können. Studien zur Tugendethik, Würzburg 1997.