Buch, Deutsch, Band 57, 124 Seiten, GEBL, Format (B × H): 210 mm x 290 mm
Reihe: Libertas Paper
Buch, Deutsch, Band 57, 124 Seiten, GEBL, Format (B × H): 210 mm x 290 mm
Reihe: Libertas Paper
ISBN: 978-3-921929-15-5
Verlag: Libertas
Nach den wechselvollen Erfahrungen der Vergangenheit kommt der deutsch-französischen Freundschaft im europäischen Integrationsprozess eine besondere Bedeutung zu. Mittlerweile sind Frankreich und Deutschland vor allem im Rahmen der EU auf vielfältige Weise eng verbunden. So findet die grenzüberschreitende Zusammenarbeit u.a. im Oberrheingebiet nun seit über drei Jahrzehnten statt.
Doch wie gestaltet sich diese Zusammenarbeit auf regionaler und kommunaler Ebene an der räumlichen Schnittstelle der beiden Staaten? Ist der Europa-Optimismus, den viele Politiker der Region verbreiten auch in den Kommunen vorhanden? Sind die Grenzregionen immer noch durch ihre periphere Lage innerhalb der Nationalstaaten gekennzeichnet oder gibt es neue Impulse durch eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen und auf unterschiedlichen Ebenen? Entsteht hier eine grenzüberschreitende, europäische Region oder kann davon noch lange keine Rede sein?
Schon 1991 wurde in einer für den Europarat durchgeführten Studie festgestellt, dass die Grenzregionen besonders von der europäischen Integration betroffen sein würden und daher aktiv eine eigene grenzüberschreitende Regionalpolitik entwickeln müssten, um diesen neuen Herausforderungen zu begegnen. Das ist nur realisierbar, indem die bestehenden Verflechtungen erfasst, im Hinblick auf den regionalen Kontext analysiert und die Problemfelder herausgearbeitet werden, welche schließlich durch eine grenzüberschreitende Regionalpolitik beseitigt werden können, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Zukunft zu vereinfachen und attraktiver zu gestalten.
Ziel dieser Arbeit ist es, räumliche bzw. regionale Aspekte menschlichen Handelns in der Grenzregion und ihre Beziehungen zur Umwelt gebündelt innerhalb einer gesellschaftlich relevanten Fragestellung zu untersuchen. Diese lautet vereinfacht: Was passiert, wenn Grenzen abgebaut werden und welchen Nutzen kann die Bevölkerung daraus ziehen?
Um im Rahmen dieser regionalwissenschaftlichen Untersuchung dazu entsprechende Daten zu erheben, wurden Bürgermeister grenznaher Gemeinden (in ihrer Funktion als örtliche Entscheidungsträger) und Einzelhändler, die in der Grenzregion tätig sind, zur aktuellen sozialen, wirtschaftlichen und politischen Situation und zum Stand der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit befragt. Das Untersuchungsgebiet befindet sich im deutsch-französischen PAMINA-Raum, in dem seit nunmehr fünfzehn Jahren die grenzüberschreitende Zusammenarbeit durch die EU im Rahmen der INTERREG-Programme gefördert wird.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Inhaltsverzeichnis
Vorwort 4
Inhaltsverzeichnis 5
Abbildungsverzeichnis 8
Tabellenverzeichnis 10
Abkürzungsverzeichnis 10
Einleitung 11
1 Definitionen 12
1.1 Grenze 12
1.2 Grenzregion 12
1.3 Grenzüberschreitende Zusammenarbeit 13
1.4 Integration 13
2 Theoretische Grundlagen 14
2.1 Grenzforschung innerhalb der Geographie 14
2.2 Grenzforschung innerhalb der Politikwissenschaft 14
2.3 Ansätze in der Grenzforschung 15
2.3.1 Der „frontier view“ 16
2.3.2 Der „border area view“ 19
2.3.3 Der „bottom up-regionalism view“ 24
2.3.4 Der „transnational regionalism view“ 24
2.3.5 Wahrnehmung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit 26
2.4 Fragestellungen 27
3 Förderung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit in der EU 29
3.1 Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Europapolitik 29
3.2 INTERREG-Programme 31
3.3 Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Räumen mit deutscher Beteiligung 32
4 Die Grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Oberrhein 34
4.1 Historischer Hintergrund 34
4.2 Geschichte der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit 35
4.3 Wichtige Institutionen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit 36
5 PAMINA: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf regionaler Ebene 38
5.1 Aufbau und Ziele 39
5.2 Initiativen und unterstützte Projekte 40
5.3 Chronologie der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im PAMINA-Raum 43
6 Empirische Untersuchung grenznaher Gemeinden 44
6.1 Methodik 44
6.2 Aufbau des Fragebogens 44
6.3 Geographische Abgrenzung des Untersuchungsgebietes 44
6.4 Ergebnisse der Untersuchung 45
6.4.1 Bekanntheitsgrad von PAMINA 46
6.4.2 Bewertung der Lage in der Grenzregion 47
6.4.3 Allgemeine Beurteilung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit 50
6.4.4 Beteiligung an der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit 53
6.4.5 Intensität der Kontakte 59
6.4.6 Nutzen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit für die Gemeinden 60
6.4.7 Bewertung der einzelnen Bereiche der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit 63
6.4.8 Grenzüberschreitende Zusammenarbeit in ausgewählten Bereichen 65
6.4.9 Grenzüberschreitende Pendlerwanderung 70
6.4.10 Grenzüberschreitende Eheschließungen 71
6.4.11 Sprachkenntnisse 72
6.4.12 Grenzüberschreitende regionale Identität 74
6.4.13 Geforderte politische Maßnahmen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit im Grenzgebiet 75
6.4.14 Vernachlässigte Bereiche der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit 77
6.5 Zusammenfassung der Problemfelder bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
von Gemeinden 78
7 Empirische Untersuchung grenznaher Einzelhandelsbetriebe 80
7.1 Methodik 80
7.2 Aufbau des Fragebogens 80
7.3 Geographische Abgrenzung des Untersuchungsgebietes 80
7.4 Zentralörtliche Struktur des Untersuchungsgebietes 81
7.5 Ergebnisse der Untersuchung 82
7.5.1 Bekanntheitsgrad von PAMINA 82
7.5.2 Grenzüberschreitende Wirtschaftsförderung 83
7.5.3 Beurteilung der Infrastruktur 83
7.5.4 Anteil der Unternehmen, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit praktizieren 84
7.5.5 Vorteile durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit 84
7.5.6 Bekannte Ansprechpartner im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit 85
7.5.7 Nutzen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit 86
7.5.8 Entscheidungsfaktoren bei Filialgründungen im Nachbarland 87
7.5.9 Anteil des Absatzes ins Nachbarland 89
7.5.10 Anteil des Einkaufes aus dem Nachbarland 89
7.5.11 Verschärfung des Wettbewerbes durch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit? 90
7.5.12 Anteil der Kunden aus dem Nachbarland 91
7.5.13 Unterschiede im Konsumentenverhalten 93
7.5.14 Werbung im Nachbarland 95
7.5.15 Auswirkungen der Euro-Einführung 96
7.5.16 Probleme beim Aufbau einer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit 97
7.5.17 Geforderte politische Maßnahmen zur Erleichterung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit 98
7.6 Zusammenfassung der Problemfelder bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit
im Einzelhandelsbereich 99
8 Rückbezug auf die Fragestellungen 101
9 Zusammenfassung und Ausblick 106
Literaturverzeichnis 107
Anhang: Fragebögen, Zeitungsartikel 114
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Möglicher Wandel grenznaher Städtenetze mit abnehmender Barriereentwicklung
der Grenze 21
Abb. 2: Systematisierung von Grenzregionen nach Martinez 23
Abb. 3: Euroregionen an Deutschlands Außengrenzen 32
Abb. 4: Der PAMINA-Raum in Europa 38
Abb. 5: Übersicht über den PAMINA-Raum 38
Abb. 6: Aktiv- und Passivräume in der Europäischen Union 39
Abb. 7: Die PAMINA- Kooperationsnetzwerke 42
Abb. 8: Einteilungskriterien für die Gemeinden 45
Abb. 9: Bewertung der Lage in der Grenzregion 47
Abb. 10: Beurteilung der Infrastruktur in Abhängigkeit der Grenzentfernung 48
Abb. 11: B9 zwischen Wörth (Pfalz) und Lauterbourg 49
Abb. 12: Wirtschaftliche Nachteile in Abhängigkeit der Grenzentfernung 49
Abb. 13: Beurteilung der GZA 50
Abb. 14: Beurteilung der GZA in Abhängigkeit der Nationalität 51
Abb. 15: Beurteilung der GZA in Abhängigkeit der Grenzentfernung 51
Abb. 16: Beurteilung der GZA in Abhängigkeit der Gemeindegröße 52
Abb. 17: Beteiligung an der GZA 53
Abb. 18: Durchschnittliche Anzahl der Bereiche, in denen eine GZA stattfindet 53
Abb. 19: Gemeindepartnerschaften innerhalb des PAMINA-Raumes 54
Abb. 20: Beteiligung an der GZA in der Raumplanung 54
Abb. 21: Beteiligung an der GZA in unterschiedlichen Bereichen (a) 55
Abb. 22: Beteiligung an der GZA in unterschiedlichen Bereichen (b) 58
Abb. 23: Charakterisierung der GZA 59
Abb. 24: Bewertung der Bereiche der GZA (a) 63
Abb. 25: Bewertung der Bereiche der GZA (b) 64
Abb. 26: Beurteilung der Tourismusbereiche 65
Abb. 27: GZA im Umweltschutz 67
Abb. 28: GZA im Katastrophenschutz 68
Abb. 29: Grenzüberschreitende Kriminalitätsbekämpfung 69
Abb. 30: Wichtige Arbeitspendlerbewegungen innerhalb des PAMINA-Raums 70
Abb. 31: Anteil der Grenzgänger an den Beschäftigten am Wohnort 71
Abb. 32: Grenzüberschreitende Eheschließungen pro Jahr 72
Abb. 33: Kenntnisse der Sprache des Nachbarlandes 72
Abb. 34: Was soll die erste Fremdsprache sein? 73
Abb. 35: Entwicklung einer oberrheinischen Identität? 74
Abb. 36: Zentralörtliche Struktur des PAMINA – Raumes 81
Abb. 37: Einflussbereiche der wichtigsten Zentren 81
Abb. 38: Bekanntheitsgrad von PAMINA 82
Abb. 39: Grenzüberschreitende Wirtschaftsförderung sinnvoll? 82
Abb. 40: Ist die regionale Infrastruktur ausreichend? 83
Abb. 41: Anteil der Unternehmen, die GZA praktizieren 84
Abb. 42: Nutzen der GZA 86
Abb. 43: Faktoren bei Filialaufbau 87
Abb. 44: Anteil des Absatzes ins Nachbarland 89
Abb. 45: Anteil des Einkaufes aus dem Nachbarland 90
Abb. 46: Wettbewerbsverschärfung durch GZA? 90
Abb. 47: Anteil der Kunden aus dem Nachbarland 91
Abb. 48: Bevölkerungsdichte im PAMINA-Raum 92
Abb. 49: Unterschiede im Konsumverhalten 93
Abb. 50: Grenzüberschreitende Werbung 95
Abb. 51: Beurteilung der Euro-Einführung 96
Abb. 52: Bewertung der Probleme beim Aufbau einer GZA 97
Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Kategorien zur Erforschung der Grenze 16
Tab. 2: Grenzdurchlässigkeit – Abbau der Grenzfunktionen 17
Tab. 3: Überblick über Rechtsformen, Zielsetzungen und Projekte in den Kooperations-
Räumen 33
Tab. 4: PAMINA-Leitprojekte der Konzeption einer nachhaltigen Entwicklung 41
Tab. 5: Polarisierung zwischen Versorgungs- und Erlebniskauf 94