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E-Book, Deutsch, 261 Seiten

Schütze Sprechen über Farbe: Rubens und Poussin

Bildfarbe und Methoden der Farbforschung im 17. Jahrhundert und heute

E-Book, Deutsch, 261 Seiten

ISBN: 978-3-95899-250-4
Verlag: VDG Weimar - Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



In der Kunstwissenschaft ist nach wie vor umstritten, ob und wie sie sich mit dem Thema 'Farbe' auseinander setzen soll. 'Sprechen über Farbe' erörtert, wie Kunsttheoretiker in der Vergangenheit mit dem Thema umgegangen sind und welche methodischen Ansätze es heute gibt, adäquat die Farbe in Bildern aus vergangenen Epochen zu analysieren. Die vorgestellten analytischen Herangehensweisen zeigen, dass erst die Synthese von historischer Argumentation und formal-ästhetischer Analyse die Funktionen von Farbe im Bild umfassend herausarbeiten kann. Das methodische Problem der Farbinterpretation wird exemplarisch an Rubens und Poussin aufgerollt. An ihren Bildern entzündete sich im 17. Jahrhundert die querelle du coloris. Dieser kunsttheoretische Streit entzweite die Mitglieder der französischen Academie royale de peinture et de la sculpture und ging als heftigste intellektuelle Auseinandersetzung über Farbe in die Theoriegeschichte ein. In der querelle du coloris wurden bereits viele Aspekte thematisiert, die die kunsthistorische Farbforschung nach wie vor herausfordern, z.B. die Schwierigkeit, Farbkompositionen in Sprache zu 'übersetzen', die Emotionalität des Farbenerlebens, die Veränderlichkeit von Farben eines Bildes durch äußere Einflüsse (z.B. Alterung oder variierende Beleuchtung) oder differierende Konzepte über die Bedeutungen einzelner Farben. Mit Rubens und Poussin werden zwei Maler gegenübergestellt, deren Farbgestaltung unterschiedlicher nicht sein könnte. Die Bilder Poussins mit ihren klar voneinander geschiedenen Farben zeigen besonders deutlich bedeutungstragende und ordnende Funktionen der Farbe. Die Bilder Rubens' mit ihren dynamisch ineinander fließenden Farben verdeutlichen dagegen vor allem die wirkungsästhetische Kraft der Farbe.
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Weitere Infos & Material


1;Cover;1
2;Impressum;5
3;Inhalt;6
4;Dank;10
5;Vorwort;11
6;1. Kapitel - Sprechen über Farbe: Probleme, Methoden und Ziele;14
6.1;1.1. Farbe als Teil der Bildsprache versus die Unsprachlichkeit des Phänomens ‚Farbe‘;16
6.2;1.2. Die sich dem wissenschaftlichen Diskurs entziehende Farbe;23
6.3;1.3. Positionen im Farbdiskurs;27
6.4;1.4. Sprechen über spezifische Phänomene der Farbgestaltung;34
7;2. Kapitel - Sprechen über die Farbgebung in Rubens’ und Poussins Bildern nach 1945;38
7.1;2.1. Der emphatische Blick: ‚Koloritgeschichte‘ als Methode: Dittmann (Goethe, Schöne, Strauss, Hetzer), Zawadzky, Badt, Fischer;39
7.1.1;2.1.1. Die phänomenologische Bildbetrachtung und die Frage nach der historischen Verankerung des Betrachtens;39
7.1.2;2.1.2. Der Stellenwert historischer Farbentheorien bei Dittmann;44
7.1.3;2.1.3. Das ‚schwebende‘ Rot: Dittmanns Beschreibungsverfahren und Deutung;46
7.1.4;2.1.4. Farbe als Stilphänomen und ‚überpersonale Größe‘;49
7.1.5;2.1.5. Das ‚farbgenetische‘ Helldunkel: wirkungsmächtige Farbe;52
7.1.6;2.1.6. Kurt Badt: ‚Farbverwendung‘ als Ausdruck von ‚Originalität‘;56
7.1.7;2.1.7. Farbe ‚lesen‘;61
7.1.8;2.1.8. Zusammenfassung: Vor- und Nachteile der koloritgeschichtlichen Methode;69
7.2;2.2. Der Blick zurück: kulturhistorisch orientiertes Sprechen über Farbe: Gage und Kemp (Pastoureau, Parkhurst, Jaffé), Bätschmann;71
7.2.1;2.2.1. John Gage: Farben und ihr Bedeutungswandel;71
7.2.2;2.2.2. Martin Kemp: die ‚wissenschaftliche‘ Farbe;75
7.2.3;2.2.3. Das Bild als Beispiel: der Stellenwert des einzelnen Werks in der kulturhistorisch orientierten Farbforschung;77
7.2.4;2.2.4. Oskar Bätschmann: Poussins Heilung der Blinden als gemalte ‚Theorie‘;85
7.2.5;2.2.5. Zusammenfassung: methodische Vor- und Nachteile des kulturhistorischen Sprechens über Farbe;91
7.3;2.3. Resümee: ‚Sprechen über Farbe‘ in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – die Denkfigur des Ordnungssystem der Farbe;93
8;3. Kapitel - Gegensätzliche Vorstellungswelten: Rubens’ und Poussins Farbverständnis;98
8.1;3.1. Farbe als wirkungsästhetisches Mittel des Bildes;99
8.2;3.2. Rubens’ Löwenjagd: Polarisierung und Gleichgewicht – die Farbe erfasst alles;101
8.2.1;3.2.1. Die Jagd als Kampf: Affekte darstellen und auslösen;102
8.2.2;3.2.2. Farbe als abstraktes gestalterisches Mittel: Dynamik, Polarität und Ausgleich;107
8.2.3;3.2.3. Das Bild von der Farbe her entwickeln;109
8.2.4;3.2.4. ‚Versatzstücke‘: Formen und Farben kehren modifiziert wieder;111
8.2.5;3.2.5. „Grâce“ und „véhémence“ als „concept“;113
8.3;3.3. Poussins Rettung des Pyrrhus: Harmonie der Farbe;116
8.3.1;3.3.1. Körperbewegungen – Seelenbewegungen: Bezüge zu Leonardos Trattato della Pittura;119
8.3.2;3.3.2. Modi der Farbgestaltung;122
8.3.3;3.3.3. Rhythmisierung durch Lokalfarben;126
8.3.4;3.3.4. Harmonische Farbfolgen;130
8.4;3.4. Löwenjagd versus Rettung des Pyrrhus;133
8.5;3.5. Farben im Bild – Farbe in der Natur;134
8.6;3.6. Rubens’ Bethlehemitischer Kindermord: Körperfarben und farbige Erscheinungen;141
8.6.1;3.6.1. Veränderlichkeit der Farben: Haut, Stoffe und Landschaften;143
8.6.2;3.6.2. Aguilonius’ Unterscheidung;147
8.7;3.7. Poussins Eliezer und Rebekka am Brunnen: Farben der Objekte, Farbenperspektive;148
8.7.1;3.7.1. Eigenfarbigkeit und Schatten: drei Arten der Darstellung;149
8.7.2;3.7.2. Licht, Schatten und Farben als Teil eines Systems;151
8.8;3.8. Resümee: ‚Gleiches ist nicht gleich‘ versus ‚Gleiches ist gleich‘;156
9;4. Kapitel - Sprechen über Bedeutungen und formale Aspekte der Farbgestaltung;158
9.1;4.1. Am Beispiel lernen: die frühen Akademiesitzungen;159
9.1.1;4.1.1. Bourdons Vortrag zur Heilung der Blinden: Poussin als Meister der „belle oeconomie“ und des „raisonnement“;161
9.1.2;4.1.2. Le Brun und die ‚stumme Theologie‘: Farbe als Symbol;168
9.1.3;4.1.3. Eine ‚zarte und sanfte Einheit‘: Nocrets formal-ästhetische Analyse;170
9.2;4.2. Den Blick ‚anziehen‘: Piles’ Überlegungen zum coloris;172
9.2.1;4.2.1. Das ‚gefährliche‘ coloris: Poussins Tizian-Episode;175
9.2.2;4.2.2. Zwischen Regeln und Launen: Rubens weist den Weg zum coloris;177
9.3;4.3. Resümee: Verlagerung des Diskurses hin zu einer rein formal-ästhetischen Betrachtungsweise der Farbe;192
9.4;4.4. Fazit: Die Spezifik von Rubens’ und Poussins Malerei als Parameter für das Phänomen ‚Farbe‘;194
10;Anhang;200
10.1;I. Historische und technische Angaben zu den analysierten Bildern;200
10.1.1;I.I. Peter Paul Rubens: Löwenjagd;200
10.1.2;I.II. Nicolas Poussin: Rettung des Pyrrhus;201
10.1.3;I.III. Peter Paul Rubens: Bethlehemitischer Kindermord;202
10.1.4;I.IV. Nicolas Poussin: Eliezer und Rebekka am Brunnen;203
10.2;II. Textpassagen zur Farbe aus dem 17. Jahrhundert;203
10.2.1;II.I. Auszüge aus André Félibiens Beschreibung und Analyse von Poussins Bild Eliezer und Rebekka am Brunnen;204
10.2.2;II.II. Auszüge aus Félibiens Protokoll von Sébastien Bourdons Akademievortrag vom 3. Dezember 1667 u¨ber die Heilung der Blinden;209
10.3;III. Verzeichnis der Bilder von Poussin und Rubens, die im Mittelpunkt der Diskurse der französischen Kunsttheoretiker;216
10.3.1;III.I. Poussin;216
10.3.2;III.II. Rubens;217
11;Literaturverzeichnis;222
12;Abbildungsnachweise;238
13;Abbildungen;240


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