Buch, Deutsch, Band 5, 238 Seiten, PB, Format (B × H): 235 mm x 208 mm
Reihe: Ethik und Ökonomie
Die Ethik differenter Interessen und der plurale Kapitalismus
Buch, Deutsch, Band 5, 238 Seiten, PB, Format (B × H): 235 mm x 208 mm
Reihe: Ethik und Ökonomie
ISBN: 978-3-89518-640-0
Verlag: Metropolis
Die kapitalistische Pluralität hat nicht zuletzt mit den verschiedenartigen Moralkulturen auf unserer Erde zu tun. Sie färben den globalen Kapitalismus bunt. Moralkulturen besitzen ökonomische Bedeutung und prägen die Interessen ökonomisch einschlägiger Akteure (Unternehmen, Wirtschaftspolitikerinnen, Konsumenten usw.) inhaltlich. Moralkulturen sind einerseits die Software der ökonomischen Hardware. Andererseits kann keine Moralkultur im luftleeren Raum schweben, sondern muss sich ökonomisch bewähren. Moralkulturen sind notwendigerweise „ökonomische Moralkulturen“. Ohne die Hardware kann auch die Software auf Dauer nicht überleben.
Moralkulturelle Differenzen begründen Interessenunterschiede, die sich unter anderem in der Pluralität von Kapitalismen konkretisieren. Die Vielfalt unterschiedlichster Interessen (ökonomischer, moralischer, monetärer oder religiöser Art) stellt eine grundlegende Herausforderung für die Ethik dar, die sich mit gemeinsamen und widerstreitenden Interessen zu befassen hat. Ethik ist immer eine „Ethik differenter Interessen“ („Interessenethik“), deren Job in einem konzeptionellen Diversity Management von Interessen unter dem Gesichtspunkt der Gerechtigkeit oder Fairness besteht.
Moralkulturen sind daher für das Theoriedesign der Wirtschafts- und Unternehmensethik von Belang. Es geht nicht nur um die Pragmatik eines moralkulturellen Diversity Managements, sondern ebenso um konzeptionellen Konsequenzen sowohl für die ökonomische als auch für die ethische Theorie. Moral Cultures matter!