Schneider | Weisses Feuer | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 312 Seiten

Schneider Weisses Feuer

E-Book, Deutsch, 312 Seiten

ISBN: 978-3-7504-7453-6
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Das Jahr 2286. Um ultimative Macht zu erlangen, entwirft Viktor Bashkoff den ultimativen Plan: Verbünde dich mit Gleichgesinnten, schüre Chaos und Zerstörung und schiebe alles auf deinen alten Erzfeind. Nachdem er in den Besitz eines Raumschiffes mit unglaublicher Zerstörungskraft gelangt ist, lässt Viktor die Sektor-Welten mit einer Welle der Gewalt überziehen und lenkt den Verdacht auf Marcus Dhellyann, seinem Todfeind aus vergangenen Tagen. Doch es geht nicht nur darum, eine alte Rechnung zwischen zwei bis aufs Blut verfeindeten Gruppen zu begleichen. Je länger die Angriffe andauern, umso verheerender wird die Verleumdungskampagne, die nicht nur Marcus selbst, sondern auch seine Heimatwelt an den Rand der Vernichtung bringt. Nur der riskante Einsatz eines Spions könnte Marcus und dem freien System Skyye den lange gesuchten Hinweis geben, wer hinter den grausamen Attacken auf die Sektor-Welten steckt. Doch zum Handeln bleibt kaum mehr Zeit, denn Viktors entscheidender Schlag ist längst in Vorbereitung.

Ralf Schneider wurde 1971 in Südhessen geboren. Schon seit seiner Kindheit haben ihn epische Abenteuer im Weltraum und das gefährliche Leben eines Geheimagenten in ihren Bann gezogen. Im Jahr 2009 begann er, in die fantastischen Welt der Science Fiction einzutauschen. Nach vielen kleinen Projekten verwirklicht er mit der Veröffentlichung des Titels "Weisses Feuer" einen lange gehegten Traum und eröffnet damit dem Leser die Reise in ein Abenteuer, das nach zwei weiteren spannenden Teilen seinen grandiosen Abschluss findet.
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Kapitel 1
Datum: 6. April 2286 – Terra-Standardzeit Das Hon-Chi-System war im Vergleich zu den großen Kolonien ein eher kleines Sternensystem. Es besaß nur drei Planeten, die um eine Sonne mit unterdurchschnittlicher Leuchtkraft kreisten. Nur wegen eines fahrlässigen Navigationsfehlers hatte es das Forschungsschiff Donryu soweit nach draußen an die äußeren Grenzen des Hanzon-Raums verschlagen. Um vor seinem Forschungsleiter zuhause auf Kirishima nicht als vollkommen inkompetent dazustehen, beschloss der Skipper, die Planeten auf nutzbare Rohstoffquellen zu scannen: ein verzweifelter Versuch, nicht mit leeren Händen von dem angeforderten Sprungschiff eingesammelt und nach Hause gebracht zu werden. Doch die Chancen, so weitab vom Schuss etwas Brauchbares aufzustöbern, fielen erfahrungsgemäß gering aus. Die Verzweiflung löste sich auf, als das Sensorendeck bei einem Planeten Hinweise auf zahlreiche Mineralvorkommen in nicht allzu großer Tiefe entdeckte. Besonders ein Scan, der auf ein wahrhaft gigantisches Vorkommen eines möglicherweise unbekannten Metalls oder Minerals hindeutete, löste Euphorie aus. Die Vermessungsergebnisse aus dem Orbit zeigten eine Massenansammlung von großer Dichte und voluminöser Ausdehnung. Ein wahrer Glücksfall. Der Skipper war so erfreut über diesen Fund, dass er ihn noch vor dem Eintreffen des Rettungsschiffes seinem Forschungsleiter in der Heimat mit über eine Paulsen-Welle mitteilte; der teuersten Funkübertragung, die zurzeit für die interstellare Kommunikation zur Verfügung stand. Der nahm den spektakulären Fund mit nicht mehr als einer steinernen Miene und einem kurzen Kopfnicken zur Kenntnis. Das Geld zur Rettung der Donryu musste trotzdem ausgegeben werden. Felix Rivendecker schloss die schwere Stahltür der Druckausgleichkammer und die Verriegelungsanzeige sprang auf Grün. Er nahm den Helm seines Raumanzuges ab, steckte sich den Bordkommunikator ans Ohr und schaltete ihn ein. »Ich bin drin.« Einige Lichter wechselten von Rot auf Grün und Rivendecker verließ den stählernen Raum. Im anschließenden Umkleidebereich legte er den Helm in ein Regal und machte sich daran, den Raumanzug abzulegen. Rivendecker war heilfroh, dass man für die Arbeit auf der Oberfläche von Hon-Chi 2 mit der leichteren Version der Anzüge auskam. Der Abstand des Planeten zu seiner Sonne war ideal für die dünnhäutige Ausführung. Rivendecker war ein grauhaariger, leicht gebeugt gehender Endfünfziger und fungierte als Expeditionsleiter auf Hon-Chi 2. Er ließ es sich nicht nehmen, jeden zweiten Tag draußen an den fünf unterschiedlichen Bohrstellen nach dem Rechten zu sehen. Davon abgesehen verbrachte Rivendecker gerne Zeit an der Oberfläche. Es erinnerte ihn daran, wie er als junger Wissenschaftsassistent noch jeden Tag selbst neue Entdeckungen gemacht hatte. Diese Ausflüge sorgten auch dafür, dass er mit der aktiven Forschungsarbeit in Berührung blieb und nicht von der endlosen Bürokratie bei Hanzon Industries erdrückt wurde. Nachdem er drei Decks im Hauptgebäude der Forschungsanlage hochgestiegen war, betrat er die Zentrale; das Herz des gesamten Komplexes auf Hon-Chi 2. Nur zwei Personen saßen bei der Arbeit an ihren Steuerkonsolen. Seine Assistentin Lois Cramer und der Geologe Ludwig Hoobergh beobachteten gebannt einen Holoschirm, der die topografische Darstellung ihres neuen Ausgrabungsplatzes zeigte. Das Bild leuchtete an den Rändern in gelben und orangenen Farbtönen. In der Mitte zeichnete sich ein dunkelrotes Areal ab, das fast den gesamten Bildschirm ausfüllte. »Also, was habt ihr?« »Doktor, das müssen Sie sich ansehen«, antwortete Lois. »Diese Erhöhung der Gesteinsdichte ist wirklich signifikant.« »Die Scans der Donryu hatten etwas Derartiges schon angedeutet«, merkte Hoobergh an. »Alle Werte, die wir bis jetzt empfangen, deuten tatsächlich auf ein Metall hin.« Er wechselte die Auflösung des Holoschirms. Aus den verzerrten Linien entstand eine gleichmäßige Kontur mit Ecken und Kanten, die in etwa die Form eines Rechtecks bildeten. »Haben Sie es schon vermessen?«, fragte Rivendecker. »Gerade kommen die Werte rein«, Lois rief die Daten auf. »Es ist etwa achthundertfünfzig Meter lang und dreihundertsiebzig Meter breit. Die Höhe konnten wir noch nicht exakt ermitteln. Wir haben aber ein bisschen mit den Zahlen gespielt und eine Massenschätzung vorgenommen. Unter Annahme von ähnlichen Dichtewerten schätzen wir das Gewicht dieses Vorkommens auf ungefähr zweihundertachtzigtausend Tonnen. Das würde dann eine Höhe von etwa zweihundertfünfzig Metern ergeben. Das ist immer noch sehr grob und der Wert muss wahrscheinlich noch korrigiert werden.« Rivendecker stieß die Luft mit einem leisen Pfiff aus. Was hier vor ihnen lag, mochte sich durchaus als wahre Goldgrube erweisen. »Wie tief liegt es in der Erde?« »Wir haben den höchsten Punkt dieser anormalen Dichte in achtzig Metern Tiefe gemessen. Man muss zwar noch eine Menge Sand wegschieben, aber ich denke, wir können in weniger als einem Tag eine Probe nehmen.« Rivendecker verschränkte die Arme und dachte darüber nach, ob es sich lohnen könnte, vielleicht ein paar Ressourcen umzuschichten. Die Entscheidung fiel ihm leicht. »Ziehen Sie die Mannschaft von Grube drei ab und beordern Sie sie dorthin. Sie sollen sofort mit den Grabungen beginnen, wenn der Schlafzyklus vorbei ist. Und nehmen Sie die erste Probe persönlich, Ludwig. Ich will so schnell wie möglich wissen, was wir da unten haben.« Rivendecker sah Cramer und Hoobergh zufrieden an. »Gute Arbeit. Ich habe das Gefühl, da wartet etwas Großes auf uns.« Sechs Stunden später begannen die Arbeiten. Ein zwanzig Mann starker Trupp verlegte fünfundfünfzig Tonnen Grabungsausrüstung an ihren neuen Einsatzort. Die Proteste des verantwortlichen Geologen von Grube Drei verhallten ungehört; der Mann konnte nur hoffen, irgendwann später wieder eine neue Grabungsmannschaft zu bekommen. Die Maschinen fraßen sich durch das Gemisch aus losem Geröll, Sand und hartem Fels. Ständig vermaßen und korrigierten geologische Sensoren die Bohrrichtung und den Kurs. Nach achtzehn Stunden lagen nur noch fünf Meter Fels zwischen den ersten Ausläufern des Vorkommens und dem Grubenbohrer. Ludwig Hoobergh befahl den Rückzug des schweren Geräts und ließ nur noch mit leichten Infraschallbohrern weiterarbeiten. Als die Grabungsmannschaft noch knapp zwei Meter von der ersten messbaren Ader entfernt war, setzte sich Hoobergh selbst an das Steuerpult der Maschine. Vorsichtig löste er die letzten Schichten Sand und Fels, während Cramer mit einem Dichtesensor neben ihm stand. »Weiter links«, sagte sie. »Du bist fast da.« Hoobergh ließ das Gerät vorsichtig nach links gleiten und steuerte den Bohrkopf sanft vorwärts. »Ich glaube, ich bin schon drauf.« »Stopp«, rief Cramer. »Die Ader müsste jetzt direkt voraus sein. Der Sensor schlägt voll aus.« »Gut. Ich vergrößere das Loch noch ein wenig.« Hoobergh ließ den Bohrer kreisförmig um den Punkt des höchsten Messausschlags gleiten und nahm die letzten Zentimeter Geröll weg. Dann verließ er das Steuerpult und stieg in das mannshohe Loch, das er gebohrt hatte. Er starrte angestrengt auf die von Lampen erhellte Wand und zischte einen Fluch. Trotz des klimatisierten Raumanzugs fing sein Visier an, zu beschlagen. Er griff an den Helm und veränderte die Einstellungen des Klimageräts. Das sprach jedoch nicht sofort an und so tastete Hoobergh zunächst blind die Wand vor sich ab. Sand löste sich unter den Berührungen seiner Finger. Dann spürte er einen harten Widerstand. Das ist es, dachte er, aber im nächsten Moment zuckte er zurück. Er hatte schon tausende Gesteinsproben in Händen gehalten. Üblicherweise fühlte sich verwittertes Gestein grob, rau und manchmal auch scharfkantig an. Das hier aber war glatt und eben … Nein, nicht eben, sondern gewölbt. Dieser Stein wies eine leicht gerundete Oberfläche auf, wie die eines sehr großen Rohres oder eines ähnlichen Gegenstands. Er sah immer noch nicht richtig. Verdammter Anzug, dachte Hoobergh. Das Klimagerät blies zwar jetzt kühle Luft in den Helm, doch das Visier klarte nur langsam auf. Er wischte mit dem Handschuh über den Fels, um die gewölbte Fläche zu säubern. »Könnt ihr was sehen?«, fragte er die Arbeiter hinter sich. Er bewegte ungelenk den Kopf, um durch einen klaren Teil des Visiers zu spähen. »Du bist genau drauf, Ludwig. Geh mal näher ran«, hörte er Lois rufen. Endlich war das Helmvisier klar und Hoobergh näherte sich der Wand. Er spürte sein Herz heftig schlagen. Und dann konnte er es sehen. Mitten in der zerklüfteten Wand zeichnete sich eine zylindrische Form ab. Der größte Teil davon war noch in der Wand verborgen, aber die...


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