Schmitz / Schuhler / Handke-Raubach | Kognitive Verhaltenstherapie bei Persönlichkeitsstörungen und unflexiblen Persönlichkeitsstilen | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 247 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 650 g

Schmitz / Schuhler / Handke-Raubach Kognitive Verhaltenstherapie bei Persönlichkeitsstörungen und unflexiblen Persönlichkeitsstilen

Ein psychoedukativ- und kompetenzorientiertes Therapieprogramm zur Förderung von Selbstakzeptanz, Menschenkenntnis und persönlicher Entwicklung

E-Book, Deutsch, 247 Seiten, Format (B × H): 210 mm x 297 mm, Gewicht: 650 g

ISBN: 978-3-95853-652-4
Verlag: Pabst Science Publishers
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Das Therapieprogramm basiert auf einem dimensionalen Modell eines Kontinuums vom Persönlichkeitsstil zur Persönlichkeitsstörung, die mit fließenden Übergängen zur Normalität als deren Extreme aufgefasst werden.
Dadurch eröffnet sich ein ressourcen- und problemorientierter therapeutischer Zugang, indem ausgehend vom Erlebens- und Verhaltensstil eines Patienten der jeweilige Persönlichkeitsstil in seinen Stärken und Risiken oder Schwächen und Problemen erarbeitet wird, die insbesondere dann entstehen, wenn ein Persönlichkeitsstil sich zuspitzt und als Persönlichkeitsstörung behindernd auf die psychosoziale Situation des Menschen auswirkt.
Die Zielsetzungen des Programms sind verstehens- wie auch veränderungsorientiert: Die Patienten lernen ihre positiven Seiten besser kennen und können sie als Ressourcen nutzen, während die Beschäftigung mit ihren unflexiblen, einschränkenden Verhaltensmustern das Verständnis der eigenen Lerngeschichte, eine bessere Selbstakzeptanz und die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel fördert.
Das Programm bietet für jede Persönlichkeitsvariante ein psychoedukatives Modul zur Förderung günstiger Einsichtsprozesse und zur Einführung in den jeweiligen Persönlichkeits- und Kommunikationsstil, in seine Entwicklung und Auswirkungen sowie ein kompetenzorientiertes Model zur Förderung spezifischer psychosozialer Fertigkeiten.
Die umfangreichen Therapiematerialien umfassen viele störungsspezifische Ausarbeitungen, Narrative mit psychosomatischen und suchtspezifischen Zusammenhängen, diagnostische Instrumente, Fallbeispiele und konkrete Handlungsanleitungen. Die 12 Therapieeinheiten können in der Einzel- und Gruppentherapie in psychosomatischen und Suchtkliniken, aber auch ambulant in psychotherapeutischen Praxen und Beratungsstellen sowie für die therapeutische Ausbildung genutzt werden.
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Weitere Infos & Material


Vorwort IX
von R. Jahrreiss und K. Limbacher

Einleitung XI

I Theoretische Grundlagen

1 Klassifikation und Diagnostik bei Persönlichkeitsstörungen
1.1 Allgemeine diagnostische Kriterien
1.2 Spezifische diagnostische Kriterien
1.3 Probleme der Diagnostik
1.4 Störungsübergreifende Merkmale bei Persönlichkeitsstörungen

2 Ausgewählte Forschungsschwerpunkte bei Persönlichkeitsstörungen
2.1 Kategoriale versus dimensionale Ansätze in der Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen
2.2 Entwicklung standardisierter und strukturierter Untersuchungsinstrumente
2.3 Epidemiologische Untersuchungen und Komorbiditätsforschung
2.4 Persönlichkeitsstörungen und Abhängigkeitserkrankungen
2.5 Therapiebezogene Komorbiditätsforschung
2.6 Studien zur Wirksamkeit von Verhaltenstherapie bei Persönlichkeitsstörungen

3 Verhaltenstherapeutische Erklärungs- und Behandlungsansätze bei Persönlichkeitsstörungen
3.1 Entwicklungsbedingungen ausgewählter Persönlichkeitsstörungen nach Millon
3.2 Der kognitive Ansatz von Beck und Mitarbeitern
3.3 Der schematheoretische Ansatz von Young
3.4 Der dreistufige empirische Ansatz von Turkat
3.5 Der Ansatz der dialektischen Verhaltenstherapie bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen von Linehan
3.6 Zusammenfassung

4 Psychoedukation und Persönlichkeitsstörungen
4.1 Die stigmatisierende Sprache und Defizitorientierung des Persönlichkeitsstörungskonzepts
4.2 Das dimensionale Modell der Persönlichkeitsstile als Grundlage eines psychoedukativen Behandlungsansatzes
4.3 Psychoedukation und Motivierung

5 Persönlichkeitsstile und Persönlichkeitsstörungen

6 Das psychoedukativ- und kompetenzorientierte Gruppentherapieprogramm
6.1 Institutionelle und organisatorische Rahmenbedingungen
6.2 Die psychoedukativen Themen
6.3 Die kompetenzorientierten Bausteine
6.4 Zielsetzungen und Besonderheiten

7 Handhabung und Anwendung des Manuals
7.1 Gruppentherapie
7.2 Einzeltherapie
7.3 Abwandlung des gruppentherapeutischen Programms

8 Evaluation des Gruppenprogramms

II Das Gruppentherapieprogramm „Persönlichkeits- und Kommunikationsstile“

1 Der gewissenhafte Persönlichkeitsstil - die zwanghafte Persönlichkeitsstörung
1.1 Psychoedukativer Teil
1.2 Hausaufgaben und vorbereitende Übungen
„Vorbereitende Übung ´Genuss´“
„Disput irrationaler Einstellungen“
„Anregung zur Schulung der Wahrnehmungsfähigkeit“
1.3 Kompetenzorientierter Übungsteil
„Energiekuchen“
„Genussexperiment“
„Blinder Spaziergang“
„Kopfwiegen“
„Vertrauensfall“
„Sich von innerem ´Gepäck´ distanzieren“

2 Der dramatischen Persönlichkeitsstil - die histrionische Persönlichkeitsstörung
2.1 Psychoedukativer Teil
2.2 Hausaufgaben und vorbereitende Übungen
„Vorbereitung eines individuellen Konfliktgespräches“
„Bild meiner Selbst aus verschiedenen Perspektiven“
„Persönlichkeitsrad“
2.3 Kompetenzorientierter Übungsteil
„Trennung der Wahrnehmungsebenen“
„Kontrollierter Dialog“
„Sprich per ich“
„Wirkung positiver Kommunikationsstrategien“
„Vorwürfe in Wünsche umformulieren“
„Individuelles Rollenspiel“
„Gefühle verstehen“

3 Der anhängliche Persönlichkeitsstil - die dependente Persönlichkeitsstörung
3.1 Psychoedukativer Teil
3.2 Hausaufgaben und vorbereitende Übungen
„Der Ausdruck von Gefühlen“
3.3 Kompetenzorientierter Übungsteil
„Gefühlspantomime“
„Nicht-sprachlicher Ausdruck von Gefühlen“
„Sprachlicher Ausdruck von Gefühlen“
„Auswirkung von direktem und indirektem Gefühlsausdruck“
„Eigene Bedürfnisse offen und ehrlich zum Ausdruck bringen“
„Wünsche abschlagen“
„Reflexion dysfunktionaler Grundüberzeugungen“
„Ich kann nicht - ich will nicht“

4 Der selbstbewusste Persönlichkeitsstil - die narzisstische Persönlichkeitsstörung
4.1 Psychoedukativer Teil
4.2 Hausaufgaben und vorbereitende Übungen
„Umgang mit Kritik“
„Eigene Stärken/Schwächen“
4.3 Kompetenzorientierter Übungsteil
„Fragen und Antworten“
„Gefühle spiegeln“
„Pantomime“
„Verbale Einfühlung“
„Quadratübung“
„Feedback“
„Der heiße Stuhl“

5 Der sensible Persönlichkeitsstil - die selbstunsichere Persönlichkeitsstörung
5.1 Psychoedukativer Teil
5.2 Hausaufgaben und vorbereitende Übungen
„Diskriminationstraining“
„Übungsvorschläge“
„Unsicherheit ist eine Kopfgeburt“
5.3 Kompetenzorientierter Übungsteil
„Party“
„Nicht um die Ecke sprechen“
„Nein-Kreis“
„Sicher Stehen“
„Die Platte mit dem Sprung“
„Rollenspiele“
„Innere Fallen.“
„Der Kopf ist rund.“

6 Der sprunghafte Persönlichkeitsstil - die Borderline-Persönlichkeitsstörung
6.1 Psychoedukativer Teil
6.2 Hausaufgaben und vorbereitende Übungen
„Protokolle: Was denken - was fühlen - was tun?“
6.3 Kompetenzorientierter Übungsteil
„Atemfluss und –wirkung“
„Konzentration auf den Atem“
„Bewusstes Gehen“
„Nähe-Distanz-Übung“
„Der innere Balkon“
„Gelenkte Imagination“
„Verhaltensanalyse“

III Materialien

Anhang A:

Materialien zum psychoedukativen Teil
Gewissenhafter Stil
Dramatischer Stil
Anhänglicher Stil
Selbstbewusster Stil
Sensibler Stil
Sprunghafter Stil

Anhang B:

Materialien zum kompetenzorientierten Übungsteil
Gewissenhafter Stil
Dramatischer Stil
Anhänglicher Stil
Selbstbewusster Stil
Sensibler Stil
Sprunghafter Stil

Anhang C:

Patienteninformation zum Therapieprogramm

Anhang D:

Gruppenbewertungsbogen
Prozessbewertungsbogen
Abschlussbewertungsbogen
Faktorenstruktur, Skalen, Auswertung

Literaturverzeichnis


3 Der anhängliche Persönlichkeitsstil – die dependente Persönlichkeitsstörung  (S. 74)

3.1 Psychoedukativer Teil

Der anhängliche Stil wird unter dem Motto „Der gute Kumpel" eingeführt (Oldham & Morris, 1992).

Beschreibung des Persönlichkeitsstils mit seinen Stärken und Risiken/Schwächen

Mittels anschaulicher Beispiele werden gemeinsam mit den Gruppenteilnehmern die Merkmale des anhänglichen Stils erarbeitet. Im Anhang A, S. 129 befindet sich dazu nochmals eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten und prägnantesten Aspekte, die einen anhänglichen Menschen/Stil ausmachen (modifiziert nach Oldham & Morris, 1992). Unter Berücksichtigung verschiedener Lebensbereiche sollen dabei neben den bestehenden Stärken (z.B. Fähigkeit Bindungen einzugehen) auch mögliche Schwächen und Risiken (z.B. Schwierigkeiten selbständig Entscheidungen zu treffen) transparent gemacht.

Beziehungen: Der Schlüsselbereich – Meine Welt bist du. Anhängliche Menschen übernehmen die Bedürfnisse anderer. Ihr Leben wird eindeutig von dem Bereich „Beziehungen" dominiert. Andere Menschen sind der Sinn ihres Daseins. Sprachlich äußert sich dies häufig, indem diese Menschen sagen „Ich bin glücklich, wenn du es bist." Sie können leicht Beziehungen eingehen und machen es sich zur Hauptaufgabe, den wichtigen Bezugspersonen zu gefallen. So sind sie z.B. begabte Gastgeber, indem sie die Bedürfnisse anderer vorwegnehmen zu scheinen. Sie nehmen Unannehmlichkeiten auf sich, damit Nahestehende diese nicht ertagen müssen. Oft leisten sie einen größeren Anteil an Arbeit und Opfer, um Beziehungen aufrechtzuerhalten – ohne Leistungen gegeneinander aufzurechen. Große Entscheidungen überlassen anhängliche Menschen lieber ihrem Partner („Was immer du willst, Liebling"). Im Extremfall unterwerfen sich diese Menschen völlig, geben alle eigenen Interessen auf. Dabei besteht je nach Ausprägung des Stils, die Gefahr, sich mit tyrannischen Partnern zusammen zu tun, sich ausnutzen und misshandeln zu lassen. Ihrem Partner werden sie selten überdrüssig, im Gegenteil, sie idealisieren ihn eher und stellen ihn auf ein Podest. Gerne beziehen sie den Partner in alle Bereiche des Lebens ein („Wie gefällt dir das Kleid?"). Kritik nehmen sie sehr ernst und zeigen sich besserungswillig. Für Missstände und Schwierigkeiten fühlen sie sich schnell persönlich verantwortlich.

Stress erleben anhängliche Menschen, wenn es zu Schwierigkeiten in der Beziehung zu wichtigen Menschen kommt. Häufig zeigt sich der Stil erst bei Beendigung einer Beziehung in seinem wahren Ausmaß.
In der Regel füllen anhängliche Menschen eine entstandene Lücke aber schnell wieder.
Gefühle, Selbstbeherrschung und reale Welt: Ein treuer Mensch.
Anhängliche Menschen sind beständig und offen, wenn sie eine gute und stabile Beziehung haben, werden allerdings ängstlich und besorgt bei einer schwierigen Beziehung. Sie können Liebe äußern und annehmen, haben aber Probleme negative Gefühle zu artikulieren. Sie neigen dann eher dazu zu grübeln, als z.B. Wut direkt zu benennen, v.a. aus Angst, den anderen dadurch zu verlieren. Insgesamt zögern sie eher ihre Meinung zu äußern, neigen dazu eigene Prinzipien über den Haufen zu werfen und sich zu ändern, um zu gefallen. Durch Bindung erleben sie Befriedigung und Zufriedenheit. Je stärker der Stil ausgeprägt ist, umso eher haben sie allerdings auch das Gefühl, den Ansprüchen des idealisierten Partners nicht zu genügen.

Sie sind wenig impulsiv und gut in der Lage, sich selbst zu beherrschen. Allerdings benötigen sie viel emotionale Bestätigung. Oft holen sie sich einen symbolischen Ersatz, z.B. über Nahrung. Andere nehmen für anhängliche Menschen einen großen Raum ein, sie selbst fühlen sich oft wie Kinder: klein und bedürftig.

Arbeit: Im Dienst der anderen. Anhängliche Menschen arbeiten gut und tüchtig, sie tun alles, was von ihnen verlangt wird, um zu gefallen. Sie haben keine Probleme Anweisungen entgegenzunehmen, sind kooperativ und teamfähig. Sie konkurrieren dabei nicht gerne. Meist sind sie nicht erpicht darauf, Entscheidungen zu treffen, sondern führen lieber aus. Probleme können entstehen, wenn ein anhänglicher Mensch aufgrund seiner guten Arbeit befördert wird und plötzlich gezwungen ist große Entscheidungen zu treffen, denen er sich nicht gewachsen fühlt.

Klärung individueller anhänglicher Einstellungen und Verhaltensweisen
Mittels eines Kurzfragebogens (s. Anhang A, S. 130) haben die Gruppenteilnehmer an dieser Stelle die Möglichkeit sich mit eigenen anhänglichen Einstellungs- und Verhaltensweisen auseinanderzusetzen und sich gegenseitig auf Grundlage der Items zu explorieren.


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