Schmidt / Vorbohle / Schank | Führung und Verantwortung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 141 Seiten

Schmidt / Vorbohle / Schank Führung und Verantwortung

E-Book, Deutsch, 141 Seiten

ISBN: 978-3-86618-761-0
Verlag: Edition Rainer Hampp
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Je turbulenter und dynamischer die Zeiten sind, desto größer ist die Suche nach Sinn und Orientierung. Somit gewinnt auch das Thema Führung eine besondere Bedeutung. Denn ein zeitgemäßes Verständnis von Führung hat sich längst davon verabschiedet, harte Anweisungen oder nur materielle Anreize zur Zielerreichung zu geben. Wichtiger ist es für Führungskräfte, ihren Mitarbeitenden sinnstiftende Handlungsangebote zu machen. Dafür spricht auch die zunehmende Integration ethischer Aspekte in die Ausrichtung von Unternehmen. Führung und Verantwortung spielen unmittelbar zusammen. Wer führt steht in der Verantwortung für die Menschen, die von dieser Führung betroffen sind. Nimmt man dabei den Begriff der Verantwortung wörtlich, so rückt das dialogische Element ‘Antwort geben’ in den Blick: Führung bedeutet in erster Linie antworten und nicht ansagen. Doch damit scheint sich ein neues, nichtlineares Verständnis davon, was Führung ist, den Weg zu bahnen. Zugleich werden neue Fragen aufgeworfen; etwa danach, wie die Macht zwischen denjenigen, die führen und denjenigen, die geführt werden verteilt ist bzw. verteilt sein sollte. Mithin ist zu untersuchen, in welcher Verantwortung die ‘Geführten’ stehen, deren Spielraum vor dem Hintergrund des skizzierten Zusammenspiels von Führung und Verantwortung im Vergleich zu einem linearen und monologischen Verständnis von Führung vergrößert wird. Mit Beiträgen von: Martin Booms, Jan Borkowski, Elisabeth Göbel, Hauke Laackmann, Volker Lingnau, Heinz Nötges, Thomas Petersen, Hans Riegel, Matthias Schmidt, Werner Schwartz und Dieter Wagner.
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Weitere Infos & Material


1;Inhaltsverzeichnis;7
2;Führung und Verantwortung – Zur Einführung;10
3;I. Spannungsfelder von Ethik und Führung;16
3.1;Führung, Macht, Ethik;18
3.2;Menschenfreundlichkeit ist keine ökonomische Kategorie – oder: Warum die Betriebswirtschaftslehre Probleme mit ethischen Aspekten hat, aber nicht haben sollte;34
3.3;Verantwortung, Macht und Führung - Ansätze einer ethisch-dialogischen Neubestimmung;48
4;II. Verantwortung und Respekt in einer modernen Führungskultur;56
4.1;Zeitgemäße Personalführung;58
4.2;Respekt in der Führung – was das heißt und warum das wichtig ist;70
4.3;Wer führt wen? Wirtschaftspolitische Überlegungen zu Führungsverantwortung in Krisenzeiten;90
4.4;Führung und Verantwortung im Spannungsfeld der Mitbestimmung;100
4.5;Zur Unmöglichkeit der Führung;106
5;III. Führungsverantwortung konkret;110
5.1;Führung und Verantwortung – Erfahrungen aus der Praxis;112
5.2;Menschenfreundlich führen - Notizen zur Wahrnehmung unternehmerischer Verantwortung in der Diakonie;124
5.3;Es gibt keine Alternative zur Authentizität - Ein Interview mit Heinz Nötges;134
6;Autorenverzeichnis;138


Zeitgemäße Personalführung (S. 57-58)

ELISABETH GÖBEL

1 Was heißt zeitgemäß?

Wer etwas über zeitgemäße Personalführung sagen will, sollte wohl zunächst klären, was „zeitgemäß“ heißt. „Zeitgemäß“ kann man so auffassen, dass es um die zur Zeit praktizierte Art der Personalführung geht, also um eine Art Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Praxis im Umgang mit dem Personal. Natürlich kann sich niemand anmaßen, diese bestehende Praxis in ihrer Gänze zu beschreiben. Aber es lässt sich eine gewisse Tendenz feststellen.

Es scheint, dass der Umgang mit den Mitarbeitern in den letzten Jahren eher rauer geworden ist. Durch die Medien angeprangert wurden in jüngerer Zeit beispielsweise die sittenwidrig niedrigen Löhne beim Textildiscounter KIK, die heimliche Ausspähung der Angestellten beim Markendiscounter Lidl, die Entlassung und anschließende Wiederanstellung der Mitarbeiter zu deutlich schlechteren Konditionen bei der Drogeriemarktkette Schlecker sowie die Kündigung langjähriger Mitarbeiter wegen absoluter Bagatellen in verschiedenen Betrieben.

Symptomatisch scheint weiterhin das Unwort des Jahres 2009 zu sein, welches „betriebsratsverseucht“ lautet und auf eine zunehmende Ablehnung und Diskreditierung der Arbeitnehmermitbestimmung hinweist. Arbeitswissenschaftler beobachten seit Jahren Rückschritte zu Lasten der Beschäftigten, welche schlagwortartig mit Re-Taylorisierung, Vermarktlichung und Prekarisierung bezeichnet werden.

Stark standardisierte und monotone Arbeit kehrt in die Fabriken zurück (Re-Taylorisierung), die Anpassung an Markterfordernisse führt zu permanent hohem Zeit- und Leistungsdruck und Flexibilitätsansprüchen bis hin zur jederzeitigen Verfügbarkeit (Vermarktlichung). Befristete Arbeitsverträge, schlecht bezahlte Arbeit und unbezahlte Mehrarbeit, mehr Leih- und Teilzeitarbeit lassen die Arbeitnehmer insgesamt ärmer werden und führen zu existenziellen Unsicherheiten (Prekarisierung). Mittlerweile gilt schon ein Drittel der Arbeitsverhältnisse in Deutschland als „prekär“ (vgl. Bartelmes 2010: 246).

Nachdem von den 70er bis hin zu den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts die Mitbestimmung der Arbeitnehmer und die Humanisierung der Arbeit in Theorie und Praxis wichtige Themen waren, hat man in den letzten ca. 15 Jahren den Eindruck einer stärkeren „Ökonomisierung“ der Personaldebatte. Personal wird wieder stärker als Kostenfaktor und Produktionsfaktor wahrgenommen. Die Ökonomisierung in der theoretischen Debatte entspringt wohl einem Bedürfnis, die Personalwirtschaftslehre stärker von den Verhaltenswissenschaften abzugrenzen und ihr Profil als spezielle Betriebswirtschaftslehre zu schärfen. Die sog. Personalökonomik hat stark an Bedeutung gewonnen (vgl. Weibler/Wald 2004: 268f.).


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