Schmidt | Melde dich mal wieder! | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 176 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm

Schmidt Melde dich mal wieder!

Wenn erwachsene Kinder ihre Eltern meiden. Woran es liegt - was Sie jetzt tun können
1. Auflage 2021
ISBN: 978-3-8426-1631-8
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wenn erwachsene Kinder ihre Eltern meiden. Woran es liegt - was Sie jetzt tun können

E-Book, Deutsch, 176 Seiten, Format (B × H): 145 mm x 215 mm

ISBN: 978-3-8426-1631-8
Verlag: Schlütersche
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Wieso meldet sich mein Kind so wenig? Habe ich etwas falsch gemacht? Wenn der Kontakt zu den erwachsenen Kindern schwindet, ist das für die meisten Eltern sehr belastend. Fragen, Erwartungen und Vorwürfe, aber auch Angst, Scham oder Wut stehen einer gesunden Eltern-Kind-Beziehung im Weg. Sascha Schmidt nennt in seinem Ratgeber typische Ursachen für die Entfremdung, gibt Tipps für Konflikte und liefert Im-pulse, um eine Brücke zu den Kindern aufzubauen. Er zeigt auch, wie wichtig Selbstreflexion als erster Schritt ist: als Mutter oder Vater die eigene Handlungsweise zu reflektieren und zu ändern, gibt dem Kind erst die Chance, sein Kontaktverhalten zu überdenken. Das ist das Erfolgsgeheimnis auf dem Weg zu einer gesunden Eltern-Kind-Beziehun

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MEIN KIND WIRD FLÜGGE
Mit der Pubertät beginnt die endgültige Loslösung der Kinder vom Elternhaus. Manifestiert wird dies schließlich durch den Auszug. Ihre elterlichen Reaktionen auf diese wichtigen Lebensabschnitte Ihres Kindes beeinflussen maßgeblich die zukünftige Qualität des Kontakts. Wenn die erwachsene Eltern-Kind-Beziehung aus dem Lot ist, reicht die Verwerfung sehr oft bis in die Vergangenheit zurück. Deshalb lohnt sich ein ehrlicher Blick zurück in die Zeit, in der Ihr Kind bei Ihnen wohnte und von Ihnen abhängig war. Die Lebensreise eines Kindes bei und mit seinen Eltern ist von Anfang an ein Aufbruch in das eigene, selbstbestimmte Leben. Es ist ein Balanceakt von Nähe und Distanz, Fürsorge und Loslassen, Kontrolle und Vertrauen, elterlicher Führung und kindlicher Eigenständigkeit, Lebenserfahrung und Lebensbeginn, Macht und Ohnmacht. Evolution Eltern-Kind-Beziehung
KIND Ich liebe meine Eltern, doch jetzt beginnt mein Leben! ELTERN Wir wollten und wollen nur das Beste! Schon ab eineinhalb Jahren strebt das Kleinkind in Richtung Autonomie und Selbstwirksamkeit. Dies wird gerne als „Trotzalter des Kindes“ bezeichnet. Das stimmt so nicht ganz. Nicht die Kinder, sondern die Eltern werden trotzig. Plötzlich hat das Kind einen eigenen Willen und äußert diesen auch noch lautstark. Als Mutter oder Vater hielten Sie dagegen. Je nach Generation autoritär, d. h. Sie forderten gehorsam vom Kind ein, oder antiautoritär, d. h. Sie ließen Ihr Kind einfach machen. Das Familienleben ging weiter. Ihr Kind kam in den Kindergarten und in die Schule. Hier streben Kinder weiter nach Eigenständigkeit. Sie wollen alleine losgehen, entwickeln eigene Freundschaften, brauchen elternfreie Zeit. In dieser Zeit wirkten Sie als Eltern mit Ihrer Erziehung auf das Kind ein. Und zwar nicht mit dem, was Sie sagten, sondern mit der Art, wie Sie es machten. STRUKTUR DER BEZIEHUNGS-DNA VERSTEHEN In der Kindheit legten Sie als Eltern den Grundstein für die zukünftige Eltern-Kind-Beziehung. Die Verantwortung für die Qualität der Beziehung liegt bei Ihnen. Ihr Kind passt sich den Gegebenheiten in der Familie an. Das machen Kinder, um emotional überleben zu können. Denn als Baby, Kleinkind und Kind sind sie abhängig von den Eltern. Welche Grundeinstellung hat Ihr Kind bei Ihnen erlebt? • „Ich bin okay, so wie ich bin!“ oder • „Ich bin okay, wenn ...“ Haben Sie es in den ersten zwölf Lebensjahren Ihres Kindes geschafft, ihm immer wieder zu signalisieren, dass es wertvoll ist, dass es bedingungslos geliebt wird? Oder neigten Sie eher dazu, diese Herzensrückmeldung mit Bedingungen à la: „Du bist wertvoll, wenn du brav bist“ oder „Du bist okay, wenn du Leistung bringst“, zu verknüpfen? Hinterfragen Sie sich ehrlich wie Sie damals als Mutter oder Vater waren. Wirksam ist hierbei oft ein Gespräch mit anderen Beteiligten (Freunde, Großfamilie) aus der Zeit, um die Selbstwahrnehmung mit einer Fremdwahrnehmung abzugleichen. Es hilft, wenn Sie verstehen und anerkennen, wie Sie sich früher verhalten haben. Ihr Kind kommuniziert mit Ihnen heute bewusst oder unbewusst weiterhin auf Basis dieser Erfahrungen. Familiäre Beziehungskultur
Die DNA für die grundlegende Beziehungskultur zu Ihrem Kind wurde in dieser Zeit gelegt. Ihr Kind hat ganz tief im Inneren abgespeichert, wie Beziehung mit Ihnen geht. Im Idealfall weiß es, dass es fast immer gesehen wurde in all seinen Bedürfnissen und Gefühlswelten; dass es sein durfte, wie es war. Und dass Mama und Papa mit einer herzlichen Führung Stabilität, Sicherheit und Struktur gaben. In meinen Beratungen höre ich oft andere Geschichten. Dass man als Kind okay war, wenn man gehorsam dem elterlichen Willen folgte. Oder dass die Eltern mit sich beschäftigt waren und man als Kind viel zu früh ein kleiner Erwachsener werden musste, um emotional überleben zu können. Pubertät als Sollbruchstelle
Die Pubertät ist der Beginn vom Ende der alten Familie. Sie ist von der Natur gewollt. Mit der Geschlechtsreife kann das Kind theoretisch eine eigene Familie gründen. Es könnte selbst Mutter oder Vater werden. Das passiert heutzutage eher selten. Laut dem Statistischen Bundesamt liegt das Alter der Mutter beim ersten Kind seit 2014 im Durchschnitt bei Plusminus 30 Jahren. Es bleibt also genug Zeit, sich vom Jugendlichen zum Erwachsenen zu entwickeln, sich zu erproben und sein eigenes, unabhängiges Leben aufzubauen. Die Pubertät, die in der Vorstufe häufig nach der Grundschule beginnt, hat ihren Höhepunkt im Alter von 12 bis 16 Jahren. Danach klingt sie ab. Die körperlichen und mentalen Veränderungen werden akzeptiert und ins eigene wie ins Familienleben integriert. In der Hochphase der Pubertät erleben Eltern häufig den ersten ernsthaften Kontaktabbruch: • Das schweigende Kind. • Die verschlossene Tür zum Jugendzimmer. • Die Abwesenheit am Wochenende. • Das Desinteresse an gemeinsamen familiären Aktionen. • Kein Bock auf Familienurlaub. Das sind alles ganz natürliche Aktionen und Reaktionen Ihres Kindes auf dem Weg in die Eigenständigkeit. Kein Grund zur Sorge oder Panik. Und doch eine Zeit, in der die Gefahr besteht, dass Eltern es verpassen, Abschied zu nehmen vom alten Familienleben. Sie klammern an der schönen Vergangenheit. Ist dies der Fall, dann muss das Kind umso mehr Energie aufbringen, um sich loslösen zu können. Der temporäre Kontaktabbruch ist da eher eine Art Selbstschutz des Kindes als ein Angriff auf die Eltern. Die Kunst der Eltern liegt darin, dies so zu sehen und nicht beleidigt oder verletzt zu schmollen. Sie spielen jetzt keine Hauptrolle mehr im Leben Ihrer Kinder. Doch Sie bleiben immer – bis über den Tod hinaus – Mutter und Vater und damit ganz wichtige Bezugspersonen für Ihr Kind – im Guten wie im Schlechten. Der dänische Familientherapeut Jesper Juul (1948–2019) empfahl Eltern von pubertierenden Jugendlichen ganz simpel, man möge seinen Partner wieder neu entdecken. Die Idee dahinter: Fokus weg vom Kind. Das Kind hat über zehn Jahre das Rüstzeug für das eigenständige Leben von Ihnen als Eltern bekommen. Jetzt beginnt es, dies alleine zu nutzen und Erfahrungen zu sammeln. Als Mutter oder Vater stehen Sie in der Not bei oder geben gerne auf Nachfrage einen Tipp. Das war es dann aber auch. Beruhigend dazu die Aussage eines 21-jährigen Mannes an seine Mutter: „Mama, jetzt ist es durch. Wir können wieder normal miteinander kommunizieren.“ Das macht deutlich, dass die Kinder selbst merken, dass in der Phase der Pubertät einiges durcheinandergerät. Wenn die Eltern dabei nicht auch noch Druck machen, sondern gelassen an der Seitenlinie des Lebens stehen und Hilfe anbieten, wenn sie benötigt wird, dann ist ein wunderbares Umfeld für eine gesunde Loslösung während der Pubertät geschaffen. KONTAKTABBRUCH IN DER PUBERTÄT VERSTEHEN UND MEISTERN Wenn Kinder beginnen zu schweigen, liegt es oftmals daran, dass sie die Erfahrung gemacht haben, es werde ihnen nicht zugehört oder sie werden nicht verstanden. Dieser Eindruck fällt nicht vom Himmel, sondern basiert auf den kindlichen Erlebnissen in der Kommunikation mit den Eltern. Kinder tun sich in dem Alter – und später auch – sehr schwer, ihre Eltern offen zu kritisieren. Das mag Sie verwundern. Vielleicht erlebten Sie heftige Konfrontationen während der Pubertät mit Ihrem Kind. Doch vermutlich hat Ihr Kind Ihnen niemals gesagt, dass es das Ergebnis Ihrer Beziehungs- und Erziehungskompetenz sei. Und dass Sie Mitverantwortung daran tragen, wenn es sich jetzt zum Beispiel nicht abgrenzen kann beim Alkoholkonsum in der Clique. Wie auch? Es hat nie gelernt, dass man sich abgrenzen darf und soll. Es sollte ja immer schön gehorsam folgen. Das tut es jetzt auch. Nur nicht mehr Ihnen, sondern der Clique. Diese frühkindlichen und kindlichen Erfahrungen wirken weiter – bis ins hohe Erwachsenenalter. Ein schweigendes oder ausweichendes Kind à la: „Ich weiß nicht!“, ist eine Aufforderung an Sie, Ihr Kind neu und vorurteilsfrei zu entdecken. Die Leitfrage lautet: Wer bist du? Werfen Sie vorher alles über Bord, was Sie glaubten, über die Persönlichkeit Ihres Kindes zu wissen. Entdecken Sie Ihr Kind neu und nähern Sie sich ihm langsam und zugewandt. Also nicht: „Sprich mit mir! Ich kann dir helfen!“, sondern „Ich sehe deine Schwierigkeiten mit xy. Ich möchte dir helfen, wenn du magst. Wie kann ich dich unterstützen?“ Auch wenn Ihr Kind mit: „Weiß ich auch nicht“ antwortet, hat es trotzdem ein sehr großes Geschenk von Ihnen erhalten: Es wurde gesehen in seinem Dilemma. Es wurde gleichzeitig in Ruhe gelassen, um seinen eigenen Weg zu finden. Es ist okay, so wie es ist. Schöner geht es für kein Kind! Mein Kind zieht...


Sascha Schmidt ist als Paar­ und Familien­berater auf Familienkonflikte spezialisiert. Als familylab­Seminarleiter und aufgrund seiner um­fangreichen Beratungserfahrung weiß er, wie sich schwie­rige Situationen zwischen Eltern und Kindern in der Familie alltagstauglich auflösen lassen. Für diesen Ratgeber hat er die besten Tipps für alle Eltern zusammengetragen, die den engen Draht zu ihren Kindern verloren haben oder deren Kinder den Kontakt einschränken oder gar abbrechen.



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