Schmid Seelen Spiegel Bilder
1. Auflage 2011
ISBN: 978-3-8426-8344-0
Verlag: Schlütersche
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Die fremde Welt der Demenz
E-Book, Deutsch, 88 Seiten
ISBN: 978-3-8426-8344-0
Verlag: Schlütersche
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
„Welche Bilder würden uns wohl erwarten, wäre ein Spiegel in der Lage, uns ein getreues Abbild unseres Innersten, unserer Seele, wiederzugeben?"
Dieses Buch ist ein ungewöhnlicher Ansatz, um sich der Welt von Menschen mit Demenz zu nähern. In lyrischen Texten und klassischen Schwarz-Weiß-Fotografien macht es eine Welt verständlich, die sich von der Welt der „Normalen" unterscheidet.
Ganz bewusst beschäftigt sich die Autorin nicht mit dem medizinischen Verlauf der Erkrankung, sondern versucht einzig und allein den inneren Aufruhr und das Wechselbad der Gefühle in Worte zu fassen, um Verständnis für (scheinbar) Unverständliches zu wecken.
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1;Front Cover;1
2;Copyright;5
3;Front Matter;6
4;Body;12
5;Back Matter;89
6;Back Cover;90
Labyrinth (S. 56-57)
Wie konnte mir das nur passieren?
Wie – um alles in der Welt –
konnte ich nur so plötzlich
in diese schier ausweglose Situation geraten?
Sämtliche Hinweise und Warnzeichen
auf meinem Weg
muss ich gänzlich übersehen haben!
Ich habe mich hoffnungslos verirrt,
laufe und laufe, suche meinen Weg,
kann aber den Ausgang nicht finden.
Jede neue Weggabelung lässt mich hoffen
und gleichzeitig zweifeln.
Ich muss mich entscheiden,
weiß aber nicht, wie.
Jede neue Biegung
gibt mir neue Rätsel auf.
Rechts und links
vor und hinter mir
sieht der Weg gleich aus,
verhindern hohe Wände den Überblick.
Ich kann mich absolut nicht orientieren,
weiß nicht, ob ich vorwärts oder rückwärts laufe.
Noch nie habe ich mich so sehr nach einer Begegnung
mit einem anderen Menschen gesehnt.
Einem Menschen, der meine Ängste versteht,
der mir die Hand reicht und mich zum Ausgang führt.
Hin und wieder höre ich Geräusche,
sehe diffuse Schatten auf der anderen Seite,
doch bin ich einfach nicht schnell genug dort – oder der Andere bei mir.
Wir können uns nicht erreichen.
Immer tiefer gerate ich in dieses fürchterliche
Labyrinth,
bin völlig erschöpft, mutlos und ängstlich,
möchte mich irgendwo setzen, ausruhen,
entspannen.
Aber solange ich nicht angekommen bin
ist mir das einfach nicht möglich.