Schirmer | Das Körperschaftsdelikt | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 46, 285 Seiten

Reihe: Studien zum Privatrecht

Schirmer Das Körperschaftsdelikt


1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-16-155687-6
Verlag: Mohr Siebeck
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)

E-Book, Deutsch, Band 46, 285 Seiten

Reihe: Studien zum Privatrecht

ISBN: 978-3-16-155687-6
Verlag: Mohr Siebeck
Format: PDF
Kopierschutz: Adobe DRM (»Systemvoraussetzungen)



Nach üblicher Lesart tritt die auf § 31 BGB gestützte Deliktshaftung juristischer Personen in zwei Spielarten auf: Begeht der Organwalter das Delikt eigenhändig, haftet die Körperschaft im Wege des Schuldbeitritts. Wird dagegen eine Verkehrspflicht verletzt, setzt die Verantwortlichkeit direkt bei der Rechtsperson an. Dem stellt sich Jan-Erik Schirmer entschieden entgegen. Er weist nach, wie die herrschende Doktrin zwar den Fortschritt predigt, sich dabei aber auf überkommene Autoritäten stützt und noch immer mit einem Bein im 19. Jahrhundert verharrt. Alternativ entwickelt der Autor im Spannungsfeld von Delikts- und Gesellschaftsrecht das Modell eines einheitlichen Körperschaftsdelikts: § 31 BGB konzentriert die Haftung auf die juristische Person, das Organ haftet nur in Sonderfällen. Diese Arbeit wurde mit dem Promotionspreis 2015 des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Freien Universität Berlin ausgezeichnet.

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1;Cover;1
2;Vorwort;8
3;Inhaltsübersicht;10
4;Inhaltsverzeichnis;12
5;Einleitung;18
6;1. Kapitel: Ausgangspunkt;22
6.1;A. Tatbestand: § 31 BGB als umfassende Repräsentantenhaftung;22
6.1.1;I. Wer haftet?;22
6.1.2;II. Für wen wird gehaftet?;24
6.1.3;III. Wofür wird gehaftet?;26
6.1.4;IV. Themenbegrenzung: Korporative Deliktshaftung;27
6.1.5;V. Zwischenergebnis: Zurück zum Kern;30
6.2;B. Rechtsfolgen: § 31 BGB als multifunktionale Zurechnungsnorm;31
6.2.1;I. Der Ausgangsfall: Schuldbeitritt bei eigenhändigen ­Rechtsverletzungen;31
6.2.1.1;1. Die unmittelbare Verletzung absoluter Rechte ­( § 823 Abs. 1 BGB);32
6.2.1.2;2. Die sittenwidrige vorsätzliche Schädigung (§ 826 BGB);34
6.2.1.3;3. Die eigenhändige Schutzgesetzverletzung (§ 823 Abs. 2 BGB);36
6.2.2;II. Der Sonderfall: Zusammenrechnung bei mittelbaren ­Rechtsverletzungen;38
6.2.2.1;1. Die Kontroverse um das „Baustoff“-Urteil;39
6.2.2.1.1;a) Das Urteil;40
6.2.2.1.2;b) Die Reaktionen in der Literatur;41
6.2.2.1.3;c) Der Durchbruch dank Kleindiek: § 31 BGB als Transfernorm;44
6.2.2.2;2. Die Folgefrage: Wann haftet zusätzlich die Organperson?;46
6.2.2.2.1;a) Das (späte) Einlenken der Rechtsprechung;46
6.2.2.2.2;b) Die Klarstellung: BGHZ 194, 26 – „Plüschtier“;48
6.2.3;III. Zwischenergebnis: Zwei „Grundtypen“ der korporativen ­Deliktshaftung;50
6.3;C. Erste Zweifel;52
6.3.1;I. Zwei Zurechnungsmodelle in einer Brust;52
6.3.2;II. Alles nur geträumt?;55
7;2. Kapitel: Spurensuche;56
7.1;A. Erster Strang: Autorität;56
7.1.1;I. Die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs;56
7.1.1.1;1. Das vermeintliche Präjudiz: BGHZ 56, 73 – „Treibstoff“;58
7.1.1.1.1;a) § 31 BGB als Pferdefuß;59
7.1.1.1.2;b) Mangelnde Vergleichbarkeit;61
7.1.1.2;2. Die „Verbreiterungsthese“ als Erklärung?;62
7.1.1.3;3. Das eigentliche Präjudiz: BGH GRUR 1959, 428 – „ Michaelismesse“;63
7.1.1.4;4. Outgesourct;65
7.1.2;II. Die Rechtsprechung des Reichsgerichts;65
7.1.2.1;1. Die vermeintlichen Präjudizien;65
7.1.2.2;2. Das eigentliche Präjudiz: RGZ 28, 238 – „Börsenverein“;67
7.1.2.2.1;a) § 27 Abs. 5 SächsGjP als Einfallstor der Eigenhaftung;69
7.1.2.2.2;b) Subsumtion statt Argumentation;71
7.1.3;III. Zwischenergebnis: Häuser auf Sand;72
7.2;B. Zweiter Strang: ‚Jedermanns-Pflichten‘;73
7.2.1;I. Individuelle Primärverantwortung bei eigenhändiger Schädigung: Ein allgemeines Prinzip?;75
7.2.2;II. Aber: Wird das Prinzip überhaupt durchgehalten?;76
7.2.2.1;1. Erste Feuerprobe: Die Eingriffskondiktion;77
7.2.2.1.1;a) BGHZ 99, 244 – „Chanel No. 5“;80
7.2.2.1.2;b) BGHZ 143, 214 – „Marlene Dietrich“;81
7.2.2.1.3;c) BGH GRUR 2009, 515 – „Motorradreiniger“;83
7.2.2.1.4;d) Zwischenergebnis: Erste Kratzer;84
7.2.2.2;2. Zweite Feuerprobe: Die Geschäftsanmaßung;85
7.2.2.2.1;a) Die Lösung der Rechtsprechung: Die Rechtsperson als Geschäftsanmaßerin;87
7.2.2.2.1.1;aa) BGHZ 156, 394 – „Durchgehendes Rind“;89
7.2.2.2.1.2;bb) Vielsagende Ergebnisse;90
7.2.2.2.2;b) Die Lösung der Literatur: § 31 BGB als Transfernorm;92
7.2.2.2.3;c) Zwischenergebnis: Sichtbare Risse;95
7.2.2.3;3. Dritte Feuerprobe: § 117 Abs. 1 S. 1 AktG und § 890 Abs. 1 ZPO;95
7.2.2.3.1;a) § 117 Abs. 1 S. 1 AktG: Schädigende Einflussnahme auf die AG;95
7.2.2.3.2;b) § 890 Abs. 1 ZPO: Erzwingung von Unterlassungen und Duldungen;97
7.2.3;III. Zwischenergebnis: Scherben und Neustart;99
8;3. Kapitel: Vergleich;104
8.1;A. Staatshaftung;104
8.1.1;I. Der Konstruktionsfehler: Der Staat als bloßes Haftungssubjekt;105
8.1.2;II. Die Neukonstruktion: Originäre Staatshaftung für hoheitliches Unrecht;113
8.1.3;III. Zwischenergebnis: Auf halber Strecke stehengeblieben;116
8.2;B. Verbandsstrafbarkeit;119
8.2.1;I. Zwischen historischer Selbstverständlichkeit und historischer ­Unmöglichkeit;119
8.2.2;II. Gegenbewegungen im Ordnungswidrigkeitenrecht;122
8.2.3;III. Stand heute: Aufgabe des deutschen Sonderwegs?;125
8.2.4;IV. Zwischenergebnis: Mit einem Bein in Mecklenburg;127
8.3;C. Korporative Deliktshaftung in Europa;129
8.3.1;I. Englisches Recht;129
8.3.1.1;1. Exemplarisch: Williams v. Natural Life Health Foods Ltd;132
8.3.1.2;2. Zwischenergebnis: Korporationshaftung die Regel, Eigenhaftung die Ausnahme;135
8.3.2;II. Französisches Recht;136
8.3.2.1;1. Exemplarisch: Le Poivre, SCCS-SARL und SBTR-SARL;139
8.3.2.2;2. Zwischenergebnis: Korporationshaftung die Regel, Eigenhaftung die Ausnahme;141
8.3.3;III. Überblick über die sonstigen Rechtsordnungen;142
8.4;D. Aus der Zeit gefallen;145
9;4. Kapitel: Historie;148
9.1;A. Auf Schlingerkurs zum Vorentwurf;148
9.1.1;I. Das Schwanken der Rechtsprechung;149
9.1.1.1;1. Das preußische Obertribunal;150
9.1.1.2;2. Das (Ober-)Appelationsgericht Celle;154
9.1.1.3;3. Das Reichsoberhandelsgericht;156
9.1.1.4;4. Das Reichsgericht;159
9.1.1.5;5. Zwischenergebnis: Im Fluss;162
9.1.1.5.1;a) „Wie“ noch nicht auf der Agenda;164
9.1.1.5.2;b) Abhilfe durch die Literatur?;167
9.1.2;II. Das Schwanken der Literatur;167
9.1.2.1;1. Der Ausgangspunkt: Savignys Fiktionstheorie;168
9.1.2.1.1;a) Von der Straflosigkeit zur Deliktsunfähigkeit;169
9.1.2.1.2;b) Der Kern der Ablehnung: Keine Rechtsfähigkeit im Unrechtsverkehr;170
9.1.2.1.3;c) Der Einfluss von Staatshaftung und Verbandsstrafbarkeit;172
9.1.2.2;2. Die „Unmöglichkeit des Körperschaftsdelikts“ als herrschende Doktrin;174
9.1.2.3;3. Der Gegenpol: Gierke und die Genossenschaftstheorie;176
9.1.2.3.1;a) Die reale Verbandsperson in den Grenzen der Rechtsordnung;176
9.1.2.3.2;b) Deliktshaftung als Ausdruck körperschaftlicher Handlungsfähigkeit;178
9.1.2.3.3;c) Der Preis des ‚Körperschaftsdelikts‘;180
9.1.2.3.4;d) Der Einfluss von Staatshaftung und Verbandsstrafbarkeit;184
9.1.2.4;4. Zwischenergebnis: Bemerkenswerte Parallelen;186
9.1.2.4.1;a) Aus gemeinsamer Quelle;187
9.1.2.4.2;b) Kein einheitliches Rechtsbewusstsein;188
9.1.3;III. Der Gebhard’sche Vorentwurf;188
9.2;B. Vorschläge der BGB-Kommissionen;190
9.2.1;I. Die Arbeiten der Ersten Kommission;191
9.2.2;II. Die Arbeiten der Zweiten Kommission;193
9.3;C. § 31 BGB als offen konzipiertes Zweckmäßigkeitsprodukt;194
9.3.1;I. Ein Nebensatz als Anhaltspunkt?;195
9.3.2;II. Vertreter- und Organtheorie als bloße Stichwortgeber;196
9.3.3;III. Offene „allgemeine Geltung“ statt mehrpoligem Haftungsregime;197
9.3.4;IV. Zwischenergebnis: Zwei Erkenntnisse, ein Fragezeichen;200
10;5. Kapitel: Körperschaftsdelikt;202
10.1;A. Emanzipation;202
10.1.1;I. Ein Relikt der Begriffsjurisprudenz;203
10.1.1.1;1. Die begrifflich-logische Methode in den zivilen Verbandstheorien;207
10.1.1.2;2. Die begrifflich-logische Methode in Staats- und Strafrecht;210
10.1.1.3;3. Zwischenergebnis: Selbst die Hände gebunden;212
10.1.2;II. Das Verwaisen der Verbandstheorien als Methodenphänomen;212
10.1.2.1;1. Keine allgemeine ultra-vires-Doktrin;215
10.1.2.2;2. Das Unternehmenspersönlichkeitsrecht;218
10.1.3;III. Zwischenergebnis: Zeit, loszulassen;221
10.2;B. Wertungskanon;224
10.2.1;I. Die Vorgaben des § 31a Abs. 2 BGB;224
10.2.2;II. Wertungen des Körperschaftsrechts;227
10.2.2.1;1. Das Trennungsprinzip;227
10.2.2.1.1;a) Die gesetzlichen Wertungen als Ausgangspunkt;229
10.2.2.1.2;b) Personale Reichweite: Viel mehr als nur Mitgliederschutz;229
10.2.2.1.3;c) Sachliche Reichweite: Viel mehr als nur Vertretungsregel;231
10.2.2.2;2. Der Grundsatz der Haftungskonzentration;233
10.2.2.2.1;a) Die wechselhafte Entwicklung des § 93 Abs. 2 AktG;234
10.2.2.2.2;b) Haftungskonzentration und korporative Deliktshaftung;237
10.2.3;III. Wertungen des Deliktsrechts;240
10.2.3.1;1. Die zentralen Zwecke: Kompensation und Prävention;241
10.2.3.2;2. Schuldbeitrittsmodell zwecks Ausgleichssicherung?;241
10.2.3.3;3. Schadenszurechnung und Prävention;245
10.2.3.3.1;a) Der unpassende Ansatz: Die Begehungsform;245
10.2.3.3.2;b) Der passende Ansatz: Die Risikosetzung und -steuerung;246
10.2.3.3.2.1;aa) Der Grundsatz: Originäre Deliktsverantwortlichkeit der juristischen Person;247
10.2.3.3.2.2;bb) Die Ausnahme: Zusätzliche Eigenhaftung der Organperson;249
10.2.3.3.2.2.1;(1) Eigenhaftung für Vorsatz;250
10.2.3.3.2.2.2;(2) Eigenhaftung bei Schutzgesetzverletzung;252
10.2.3.4;4. Zwischenergebnis: Ein Modell wird erkennbar;252
10.3;C. Körperschaftsdelikt;252
10.3.1;I. Zwei Beispiele;254
10.3.1.1;1. Verkehrsunfall auf Geschäftsfahrt;254
10.3.1.2;2. Veräußerung fremden Eigentums („Lamborghini“-Fall);255
10.3.2;II. Ausblick;256
11;Ergebnisse;260
12;Literaturverzeichnis;266
13;Sachregister;284


Schirmer, Jan-Erik
Geboren 1986; 2015 Promotion; 2022 Habilitation; Privatdozent an der Humboldt-Universität zu Berlin, Juristische Fakultät.



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