Buch, Deutsch, 102 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 153 g
Buch, Deutsch, 102 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 153 g
Reihe: Berichte aus der Werkstofftechnik
ISBN: 978-3-8322-8293-6
Verlag: Shaker Verlag
Ein vielversprechender Weg für die Untersuchung und Überwachung von Korrosionsprozessen ist die Erfassung und Bewertung des elektrochemischen Rauschens. Damit hat man die Möglichkeit Keimbildungsvorgängen der Korrosion zeitnah und mit hoher Empfindlichkeit zu untersuchen.
Der kathodische Prozess ist ein wichtiger und unerlässlicher Teilprozess bei der Korrosion, weil der Verbrauch von Elektronen den weiteren Ablauf des Korrosionsprozesses ermöglicht und seine Kinetik kontrolliert. Da sich das elektrochemische Rauschsignal aus der Freisetzung und dem Verbrauch der Elektronen generiert, soll der kathodische Prozess zu den wichtigen Einflussfaktoren beim elektrochemischen Rauschen gehören. Erstaunlicherweise wurde bisher die Wirkung des kathodischen Prozesses auf die Rauschsignale bei der Korrosion noch nicht berücksichtigt. Zum ersten Mal wurde deswegen der Einfluss der Sauerstoffreduktion auf die Rauschsignale bei den Keimbildungsprozessen der Lochkorrosion an Chrom-Nickel- Stählen untersucht.
Durch Beeinflussung der Kinetik der Sauerstoffreduktion, die anhand einer Variation des Sauerstoffgehalts und des Flächenverhältnisses von Anode zu Kathode eingestellt wurde, konnte festgestellt werden, dass die Amplitude der Rauschsignale aufgrund des Elektronenverbrauchs beim kathodischen Prozess verringert wird. Je stärker dieser Elektronenverbrauch ist, desto geringer fällt das Rauschsignal aus. Elektrochemische Rauschsignale bei der Keimbildung der Lochkorrosion sind nur deshalb zu erfassen, weil der kathodische Prozess durch das Vorhandensein der Passivschicht oder durch Sauerstoffmangel gehemmt ist. Da der kathodische Prozess eine maßgebliche Rolle bei der Form der Rauschtransienten und demzufolge bei den Rausch-Zeit-Kurven spielt, muss sein Effekt unbedingt bei der Auswertung und Interpretation von Rauschsignalen berücksichtigt werden.