E-Book, Deutsch, 976 Seiten, Format (B × H): 190 mm x 270 mm
E-Book, Deutsch, 976 Seiten, Format (B × H): 190 mm x 270 mm
ISBN: 978-3-456-95354-0
Verlag: Hogrefe AG
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark
Diese – und andere – Fragen werden von dem Herausgeberinnen- und Autorinnen-Team mit langjähriger Erfahrung und Expertise im Bereich der Palliative Care beantwortet.
Das erfolgreiche Lehrbuch stellt das gesamte Palliative-Care-Konzept umfassend, interdisziplinär, organisationsübergreifend sowie praxisorientiert dar. Es zeigt, dass Palliative Care nicht erst mit dem Sterben beginnt! Es stellt von Anfang an den betroffenen Menschen und seine Familie in den Mittelpunkt und leitet davon die patientenbezogenen Behandlungs- und Versorgungskonzepte ab. Es wirbt um die Entwicklung von Haltung und Kultur im Umgang mit schwer kranken, alten und sterbenden Menschen und überträgt diese auf eine würdevolle Behandlung, Pflege und Begleitung bis zuletzt. Es wendet sich an Pflegende und Personen in anderen Gesundheitsberufen, die schwer kranke und sterbende Menschen in verschiedenen Settings der palliativen Spezialversorgung und in der Normalversorgung betreuen. Das „Lehrbuch Palliative Care“ avancierte in kürzester Zeit zum Standardwerk für alle, die sich in „Palliative Care“ fort- und weiterbilden oder ein Studium absolvieren.
Zielgruppe
Palliativpflegende, Palliativmediziner, Seelsorger u.a. Gesundheitsberufe.
Autoren/Hrsg.
Fachgebiete
Weitere Infos & Material
1;Lehrbuch Palliative Care;2
1.1;Inhaltsverzeichnis;9
1.2;Geleitwort;15
1.3;Einfu?hrung in das Lehrbuch;17
1.4;Vorwort der HerausgeberInnen;21
1.5;Teil I – Geschichte und Grundverständnis von Palliative Care;31
1.5.1;Einfu?hrung;32
1.5.2;1 Grundprinzipien einer palliativen Behandlung, Pflege und Begleitung;35
1.5.2.1;1.1 Die historische Entwicklung von Hospizarbeit und Palliative Care;36
1.5.2.2;1.2 Reflexionen zu ausgewählten Definitionen von Palliative Care;42
1.5.2.3;1.3 Palliative Care – Haltungen und Orientierungen;52
1.5.3;2 Palliative Care im Versorgungskontext;61
1.5.3.1;2.1 Hospiz und Palliative Care als Kulturentwicklung – ein Überblick;62
1.5.3.2;2.2 Hospiz und Palliative Care in der stationären Altenhilfe;72
1.5.3.3;2.3 Palliative Care im stationären Hospiz;84
1.5.3.4;2.4 Mitmenschlichkeit als Leitmotiv – Freiwillige prägen das Hospizkonzept;94
1.5.3.5;2.5 Integrative Palliative Care;103
1.5.3.6;2.6 Palliative Care und Sozialarbeit;114
1.5.4;3 Elemente in Palliative-Care-Prozessen;121
1.5.4.1;3.1 Kommunikation in Palliative Care;122
1.5.4.2;3.2 Reflexionen zum Assessment in Palliative Care;138
1.5.4.3;3.3 Bedeutung der Pflegediagnostik in Palliative Care;153
1.5.4.4;3.4 Patientenedukation in Palliative Care;159
1.5.4.5;3.5 Selbstsorge im Umgang mit schwer kranken und sterbenden Menschen;172
1.5.4.6;3.6 Ein systemorientiertes Verständnis von Palliative Care;181
1.6;Teil II – Schmerztherapie und ausgewählte Symptome;191
1.6.1;Einfu?hrung;192
1.6.2;4 Schmerztherapie;195
1.6.2.1;4.1 Phänomene der Chronifizierung des Schmerzes;196
1.6.2.2;4.2 Schmerzbedingte Schlafstörungen;204
1.6.2.3;4.3 Reflexionen zum Schmerzassessment in der Pflege;209
1.6.2.4;4.4 Patientenedukation am Beispiel chronischer Schmerzen;221
1.6.2.5;4.5 Schmerztherapie in der Geriatrie;233
1.6.2.6;4.6 Schmerzerfassung und -therapie bei Menschen mit Demenz;242
1.6.3;5 Linderung ausgewählter Symptome;247
1.6.3.1;5.1 Vom Umgang mit depressiven Menschen in Palliative Care;249
1.6.3.2;5.2 Tumorgerichtete Therapie im Kontext der Palliative Care?;255
1.6.3.3;5.3 Fatigue;264
1.6.3.4;5.4 Ernährung und Appetitlosigkeit;275
1.6.3.5;5.5 Kachexie;281
1.6.3.6;5.6 Übelkeit und Erbrechen;287
1.6.3.7;5.7 Obstipation und Diarrhö;295
1.6.3.8;5.8 Hydratation und therapeutische Dehydratation;307
1.6.3.9;5.9 Delir;322
1.6.3.10;5.10 Agitation;327
1.6.3.11;5.11 Atemnot;336
1.6.3.12;5.12 Hirndruck, spinale Kompression, Epilepsie und Myoklonien;347
1.6.3.13;5.13 Exulzerierende Tumorwunden;353
1.6.3.14;5.14 Pruritus;363
1.6.3.15;5.15 Stomatitis und Xerostomie;371
1.6.3.16;5.16 Pharmakotherapie: Möglichkeiten und Grenzen in Palliative Care;384
1.7;Teil III – Psychosoziale Aspekte;391
1.7.1;Einfu?hrung;392
1.7.2;6 Kommunikation, Begleitung und Trauerarbeit;397
1.7.2.1;6.1 Leiden – verletztes Menschsein und seelisches Trauma;398
1.7.2.2;6.2 «Total Pain»;408
1.7.2.3;6.3 «Comfort» als «Spitze des Pflegebewusstseins» in Palliative Care;417
1.7.2.4;6.4 Der Mensch in seinen Sinn- und Wertebezu?gen: Logotherapie und Palliative Care;425
1.7.2.5;6.5 Die Bedeutung der Sexualität in Palliative Care;437
1.7.2.6;6.6 Unterstu?tzung pflegender Angehöriger in Palliative Care;442
1.7.2.7;6.7 Kinder und Jugendliche als Angehörige begleiten;452
1.7.2.8;6.8 Abschiedskultur in Palliative Care;461
1.7.2.9;6.9 Trauerprozesse verstehen und begleiten;470
1.7.2.10;6.10 Abschied und Trauer der Fachpersonen;480
1.8;Teil IV – Kulturelle und spirituelleAspekte der Palliative Care;487
1.8.1;Einfu?hrung: «Menschensensible» statt «kultursensible»;488
1.8.2;Einfu?hrung: Spiritualität ? die Tiefendimension;491
1.8.3;7 Die kulturelle und spirituelle Dimension von Palliative Care;495
1.8.3.1;7.1 Kulturelle Aspekte (Einfu?hrung);496
1.8.3.1.1;7.1.1 Transkulturelle Kompetenz in Palliative Care;499
1.8.3.1.2;7.1.2 Bedeutung religiös-kultureller Unterschiede in Palliative Care;512
1.8.3.2;7.2 Spirituelle Aspekte in Palliative Care (Einfu?hrung);520
1.8.3.2.1;7.2.1 Spiritual Care;524
1.8.3.2.2;7.2.2 Spirituelle Begleitung in der palliativen Betreuung;532
1.8.3.2.3;7.2.3 Seelsorge in Palliative Care;551
1.9;Teil V – Palliative Care am Lebensende: Reflexionen und Ansätze;571
1.9.1;Einfu?hrung: Sterben in einer «haltenden Umwelt»;572
1.9.2;Einfu?hrung: Sich vom Leben lösen;577
1.9.3;8 Palliative Betreuung am Lebensende;581
1.9.3.1;8.1 Reflexionen zur Versorgungsgestaltung am Lebensende;582
1.9.3.2;8.2 Palliative Betreuung am Lebensende im Akutspital;600
1.9.3.3;8.3 Palliative Betreuung in den letzten Lebenstagen und -stunden;608
1.9.3.4;8.4 Palliative Care bei sterbenden Neugeborenen;627
1.9.3.5;8.5 Vom Leib zum Leichnam: Vom wu?rdigen Umgang mit Verstorbenen;643
1.9.3.6;8.6 Bestattung zwischen Event und Verdrängung – Beobachtungen eines Bestatters;657
1.10;Teil VI – Ausgewählte Zielgruppenin Palliative Care;661
1.10.1;Einfu?hrung;662
1.10.2;9 Pädiatrische Palliative Care;667
1.10.2.1;9.1 Palliative Care am Beispiel der Pädiatrie;668
1.10.2.2;9.2 Schwer kranke sterbende Kinder und Jugendliche begleiten;674
1.10.3;10 Palliative Care fu?r Menschen mit chronischen Erkrankungen;683
1.10.3.1;10.1 Chronisches Krankheitsmanagement mit Palliative-Care-Ansatz fu?r Menschen mit HIV;684
1.10.3.2;10.2 Neuro-Palliative Care;695
1.10.3.3;10.3 Palliative Betreuung bei amyotropher Lateralsklerose (ALS);701
1.10.4;11 Palliative Care fu?r alte Menschen;713
1.10.4.1;11.1 Palliative Care am Beispiel der Gerontopsychiatrie;714
1.10.4.2;11.2 Holistisches Assessment als Grundlage geriatrischer Palliative Care;719
1.10.4.3;11.3 Relokationsstresssyndrom – Vom Unterwegssein zum Ort des Abschiednehmens im Alter;727
1.10.4.4;11.4 Demenz und Palliative Care;741
1.10.4.5;11.5 Bedu?rfnisse älterer PatientInnen und BewohnerInnen am Lebensende;760
1.11;Teil VII – Komplementäre Aspekte der Palliative Care;767
1.11.1;Einfu?hrung;768
1.11.2;12 Komplementäre Ansätze in Palliative Care;773
1.11.2.1;12.1 Komplementäre Ansätze in Hospizarbeit und Palliative Care;774
1.11.2.2;12.2 Maltherapie in der Begleitung schwer kranker und sterbender Menschen;789
1.11.2.3;12.3 Poesie- und Bibliotherapie in Palliative Care;801
1.11.2.4;12.4 Musiktherapie fu?r palliative Patienten mit kognitiven Defiziten;812
1.11.2.5;12.5 Humor in Palliative Care;820
1.12;Teil VIII – Ethik;829
1.12.1;Einfu?hrung;830
1.12.2;13 Ethische und juristische Aspekte in Palliative Care;833
1.12.2.1;13.1 Leiden lindern, warten können: Ethos und Ethik in Palliative Care;834
1.12.2.2;13.2 Intensivmedizin oder Palliative Care: Wer verantwortet die Entscheidung?;852
1.12.2.3;13.3 Sterbehilfe;865
1.12.2.4;13.4 Palliative Sedierungstherapie;875
1.12.2.5;13.5 Patientenverfu?gungen – Chancen und Gefahren;890
1.12.2.6;13.6 Frailty: Medizinethische Überlegungen zur Gebrechlichkeit des schwerkranken, alten und sterbenden Menschen;905
1.13;Teil IX – Anhang;917
1.13.1;Universitäre Weiterbildungsstudiengänge in Palliative Care;918
1.13.2;Echelle comportementale de la douleur pour personnes âgées non communicantes (ECPA);920
1.13.3;Häusliche Pflege-Skala (HPS);922
1.13.4;Teamgespräch Neonatologie – Gesprächsleitfaden und Protokollvorlage;924
1.13.5;Adressenverzeichnis;928
1.13.5.1;Unterstu?tzung und Beratung – Die Krebsliga in Ihrer Region (CH);928
1.13.6;Ausgewählte Links zu den Themen «Schmerztherapie» und «Palliative Care»;930
1.13.6.1;Fachgesellschaften und Vereine;930
1.13.6.2;Dachverbände der Selbsthilfevereinigungen von Menschen mit chronischen Schmerzen;931
1.13.7;Verzeichnis der HerausgeberInnen und AutorInnen;932
1.13.8;Medikamentenverzeichnis;946
1.13.9;Abku?rzungsverzeichnis;949
1.13.10;Sachwortverzeichnis;953
Einführung in das Lehrbuch (S. 15)
Cornelia Knipping
Ich habe keine Lehre. Ich zeige nur etwas. Ich zeige Wirklichkeit, ich zeige etwas an der Wirklichkeit, was nicht oder zu wenig gesehen worden ist […] Ich stoße das Fenster auf und zeige hinaus. Ich habe keine Lehre, aber ich führe ein Gespräch.
(Martin Buber, in: Liesenfeld, 1999: 1) Mit diesem einführenden Zitat von Martin Buber ist das Anliegen der Herausgeberin offengelegt: Was ist Palliative Care? An wen richtet sich Palliative Care? Wann beginnt Palliative Care? Wo realisiert sich Palliative Care? Welche Voraussetzungen zu Haltung und Kultur, Wissen und Fertigkeiten, welche Kompetenzen, welche Strukturen sind für Palliative Care erforderlich? Diese Fragen stoßen sozusagen «das Fenster» zum Grundverständnis palliativer Wirklichkeit auf. Das Anliegen dieses Lehrbuchs liegt primär im Werben um ein Grundverständnis von Haltung und Kultur, im Plädoyer für eine interagierende, integrierte und umfassende Gesundheits-, Krankheits- und Versorgungsgestaltung mit den Menschen, die sich in einer palliativen Krankheits- und Versorgungssituation befinden.
Bewusst fokussiert das Lehrbuch auf Haltung und Kultur der Palliative Care, um daraus das erforderliche Wissen, die Expertise und die Fertigkeiten hinsichtlich ausgewählter Schlüsselthemen zu generieren und zu entfalten. Behandlung und Versorgung sind nicht ohne Haltung möglich. Hiermit ist die Haltung gemeint, welche sich weniger an Zuständen als vielmehr an Prozessen, weniger an Grenzen als vielmehr an Übergängen, einem Sowohl- als-auch, statt einem Entweder-oder, orientiert (Steppe, 1996). Das erklärte Ziel der WHO-Definition (2002) von Palliative Care, nämlich die bestmögliche Einflussnahme auf die Lebensqualität von Patienten und ihren Familien, mag sich auch und gerade darin neu positionieren, dass nicht nur die Befunde, sondern auch das Befinden, nicht nur der Bedarf, sondern auch die Bedürfnisse der Betroffenen berücksichtigt werden. Nicht nur die umfassende Behandlung, sondern auch die umfassende Versorgung (Caring) bis zuletzt soll mit den Betroffenen selbst gestaltet und gesichert werden.
Die Intention dieses Lehrbuchs liegt in der Einladung an die Leserschaft, sich auf eine Reflexion und fachliche Auseinandersetzung in Bezug auf das Grundverständnis und die Kernelemente eines patientenorientierten Behandlungs- und Versorgungsansatzes in Palliative Care einzulassen – mit dem Ziel der bestmöglichen Einflussnahme auf die Lebens- und Sterbequalität der betroffenen Menschen. Sich mit der Behandlungs- und Versorgungsgestaltung in Palliative Care auseinanderzusetzen, setzt exzellentes Wissen, entwickelte Kompetenzen, professionelle Handlungs- und Reflexionsfähigkeit voraus, die sich ständig – persönlich, interprofessionell, institutionell – weiterentwickelt. Dazu benötigt es einerseits eine ausgeprägte Fachexpertise, die Relativierung der eigenen Person, Profession und Organisation sowie andererseits das stete Aufnehmen und Verarbeiten von aktualisierten Wissensbeständen des beruflichen Handelns und die Auseinandersetzung mit internationalen Entwicklungen.
Dieses Lehrbuch wendet sich primär an Pflegefachpersonen, die in Praxis und Lehre einer umfassenden Behandlung, Pflege und Begleitung von schwer kranken, chronisch kranken, alten und sterbenden Menschen sowie ihren Familien stehen. Es richtet sich aber auch an alle weiteren Fachpersonen und Freiwilligen im Gesundheits- und Sozialwesen, die sich einer umfassenden Behandlung und Begleitung von Menschen in palliativer Betreuungssituation verpflichtet wissen. Weiterhin ist dieses Lehrbuch aber auch bewusst adressiert an die verschiedenen Organisationen im ambulanten, stationären und Langzeitbetreuungsbereich im Gesundheitswesen. Organisationen sind nicht nur Behandlungsorte, sondern auch Verhandlungsorte, soziale Systeme. Deshalb ist die Qualität der...