Sandner / Welpe / Tumasjan | Die Zukunft ist dezentral | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 300 Seiten

Sandner / Welpe / Tumasjan Die Zukunft ist dezentral

Wie die Blockchain Unternehmen und den Finanzsektor auf den Kopf stellen wird.
1. Auflage 2020
ISBN: 978-3-7504-5919-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Wie die Blockchain Unternehmen und den Finanzsektor auf den Kopf stellen wird.

E-Book, Deutsch, 300 Seiten

ISBN: 978-3-7504-5919-9
Verlag: BoD - Books on Demand
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Eine Technologie, die das gesamte Finanzsystem auf den Kopf stellt - die Blockchain hat das Potenzial, genau das zu tun. Denn Kryptowährungen wie Bitcoin lassen die Frage aufkommen, ob Banken eigentlich noch zeitgemäß sind. Dem Finanzsektor ist dabei längst klar: das größte Risiko der Blockchain ist, sich nicht damit zu beschäftigen. Aber wie muss ein Zahlungsmittel beschaffen sein, damit es flächendeckend Akzeptanz findet? Prof. Dr. Philipp Sandner, Prof. Dr. Andranik Tumasjan und Prof. Dr. Isabell Welpe zeigen das disruptive Potenzial der Blockchain-Technologie auf. Sie lassen führende Finanzexperten wie Dr. Dirk Siegel (Deloitte), Alexander Höptner (Börse Stuttgart), Dr. Helge Königs (Daimler), Dirk Bullmann (Europäische Zentralbank), Dr. Martin Diehl (Deutsche Bundesbank), Michael Spitz (Commerzbank, Main Incubator), Dr. Thomas Schönfeld (PwC) und Stephan Mögelin (BaFin) zu Wort kommen und geben einen Ausblick auf die bevorstehende Revolution der Finanzindustrie. Ebenfalls lesenswert: In "Der Blockchain-Faktor" wagen die Herausgeber einen Blick in die Zukunft und auf die Veränderungen, die eine Technologie wie die Blockchain für unsere Gesellschaft bereithält.

Prof. Dr. Philipp Sandner leitet das Frankfurt School Blockchain Center (FSBC) an der Frankfurt School of Finance & Management, welches im Februar 2017 initiiert wurde. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) führte ihn 2018 als einen der "Top 30"-Ökonomen Deutschlands auf. Weiterhin gehört er laut dem Magazin Capital zu den "Top 40 unter 40". Zu seinen Themengebieten gehören Blockchain, Crypto Assets, Distributed Ledger Technology (DLT), Euro-on-Ledger, Initial Coin Offerings (ICOs), Security Tokens (STOs), Digitalisierung und Entrepreneurship. Herr Prof. Dr. Sandner ist im FinTechRat des Bundesministeriums der Finanzen, im Blockchain Observatory der Europäischen Union und zudem Mitgründer des Blockchain Bundesverband e. V. und der International Token Standardization Association (ITSA) e.V.

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Weitere Infos & Material


Kapitel 1 – Everything a Marketplace: Wie die Blockchain neue Geschäftsmodelle eröffnet
– Sebastian Becker (Riddle & Code) – Ein Blick zurück – der Vergleich zur Entwicklung des kommerziellen Internets E-Mails, Online-Suche, digitale Medien, Online-Shops, Social Media, Online-Videos – wer sich den seit 20 Jahren andauernden wirtschaftlichen Siegeszug des kommerziellen Internets vor Augen führt, kann auf eine lange Entstehungsliste vieler sinnvoller, global weitverbreiteter Dienste blicken. Vieles von dem, was später Unternehmen wie Netflix und Spotify zu Marktführern machte, war schon weit mehr als zehn Jahre vor ihrem Durchbruch in kommerziell nutzbaren Use Cases abzusehen. Amazon öffnete noch deutlich vor Ende des letzten Jahrtausends seine Pforten, und selbst Online-Streaming in voller HD-Bildschirmauflösung war bereits im Jahr 1999 technisch für private Breitbandanschlüsse verfügbar. Der Weg zu einem globalen Online-Video-Business war entsprechend klar vorgezeichnet und musste nur noch mit einem ausreichend attraktiven Inhalte-Angebot beschritten werden. Was zögerte den Durchbruch solcher Angebote dann aber noch einige Jahre hinaus? Ein Hauptgrund waren die klassischen Probleme neuer technologischer Infrastrukturen, etwa die nur langsam steigende Performance der Internet-Anbindung (Bandbreiten-Ausbau), die zu Beginn noch unausgereiften, wenig benutzerfreundlichen Lösungen auf der Softwareseite (Streaming-Plattformen, Codec-Evolution, Rechtemanagement etc.) sowie fehlende Bausteine für die Geschäftsmodelle (Verfügbarkeit digitaler Rechte) oder das Endkunden-Angebot (zu teure Set-Top-Boxen, über die Videos in der Regel damals noch verbreitet wurden). Aber insgesamt war es klar und logisch, dass sich etliche kommerzielle Dienstleistungen, die vorher im Wesentlichen entweder noch analog (Einzelhandel) oder medial vermittelt wurden (Entertainment wie Musik und Video, aber auch Shopping für bestimmte Zielgruppen sowie das Rubriken-Geschäft der Verlage mit Kleinanzeigen), peu à peu in die digitale Infrastruktur des World Wide Web verlagern würden. Eine solche Verlagerung war ebenso für Teile des Zahlungsverkehrs abzusehen. Was jedoch mit Blick auf die ökonomische Bedeutung des Internets wirklich neu war, war das Potenzial dieser Verlagerung – die Effekte jener globalen Netzwerk-Ökonomie, deren Resultate heute als Oligopol führender Internet-Großkonzerne Gestalt angenommen haben. Weltweite Skalierbarkeit erlaubte es, die schon lange in Nischen vorhandenen Geschäftsmodelle von Car- oder Flat-Sharing in die Dimensionen von Uber oder Airbnb zu katapultieren. Und auch die Werbe-Modelle von Google und Facebook stießen wegen der globalen Attraktivität und Reichweite der zugrunde liegenden Service-Angebote bisher kaum an Grenzen. Die »Suche« ist wahrscheinlich noch das genuinste funktionale Internet-Geschäftsmodell, auch wenn sich analoge Vorläufer natürlich reichlich im Bibliothekswesen finden ließen. Aber als Funktion lässt sich Suche – im Gegensatz zu Social Networks – auch kaum obsolet machen. Während die Suchfunktion möglichst alle Bereiche des Internets erfasst und nur dadurch viele relevante Ergebnisse liefern kann, werden Social Networks durch hohe Nutzerzahlen interessanter, da mehr Kontaktverknüpfungen entstehen können. Doch der Mehrwert einer Vernetzung für den Einzelnen kann gegebenenfalls in Foren höher sein, in denen es um spezifische Themen geht – oder die auf einer dominanten Plattform entstehenden sozialen Zwänge führen dazu, dass User sich von diesen Plattformen abwenden. Daraus folgt dann aber kein Verlust an »Zugriff« auf das Internet, sondern lediglich ein Verlust digitaler Kontakte, die deswegen nicht zwangsweise auch gleich in der realen Welt verloren gehen. Somit liegt die Begründung für den Netzwerk-Effekt auch im strukturellen Aufbau des Internets – genau wie die strukturellen Eigenschaften der Blockchain-Technologie auch wieder zu neuen Anwendungen führen werden. So bereitet die Lösung des universellen Problems des »Findens« im Netz den Boden für viele Geschäftsmodelle. Freunde, Lebenspartner, Informationen, Mitfahrer, Kunden – das Internet ist eine »Finde-Maschine« und ein großer Marktplatz, dessen Chaos durch die erfolgreichsten Web-Companies jeweils in Teilbereichen gebändigt und im Extremfall zu die Gesellschaft und Lebenswelten umformenden Geschäftsmodellen kanalisiert wird. Die positiven Faktoren, welche die Online-Wirtschaft zum Blühen brachten, lassen sich auf Aspekte wie Effizienz, globale Anbindung/Reichweite, Adressierbarkeit technisch identifizierbarer Zielgruppen, das Matchmaking zwischen Angebot und Nachfrage auf globaler Ebene sowie auf die inhärente Rückkanal-Fähigkeit des Netzes im Vergleich zu klassischen Medien und Übertragungswegen zurückführen. Vor allem diese globalen Marktplatz- und Matchmaking-Funktionen, Nachrichten in Echtzeit und eine sich laufend verbessernde Usability haben zum Durchbruch der Online-Ökonomie beigetragen. Allerdings zu einem hohen Preis: der Gefährdung der Privatsphäre. Eine globale Plattform für zielgruppengenaue Propaganda und Desinformation oder neue Verbreitungswege für Spam sind nur einige Beispiele hierfür. Letztendlich haben die Herausbildung eines zentralistischen Oligopols einer Handvoll Internet-Riesen und die ungerechte Verteilung der zugrunde liegenden Infrastruktur weltweit zu Veränderungen geführt – teilweise zu ganz anderen, als dies die Gründer dieser Unternehmen beabsichtigt hatten. Der Vergleich zur Büchse der Pandora liegt hier also durchaus nahe. Der Vergleich zum Stand der Blockchain-Technologie heute Auf dieser leistungsfähigen, doch brüchigen und unvollkommenen Grundlage baut die Welt der Blockchains auf. Analog zur Entwicklung des Internets in der zweiten Hälfte der 90er-Jahre ist hier mit Leichtigkeit festzustellen, dass auch die Blockchain-Technologie und die darauf aufbauenden Anwendungen gerade jetzt in der Anfangsphase noch eine stark ausbaufähige Usability und Performance haben. Dies behindert derzeit noch ihren Durchbruch und vielerorts sogar die Prototypisierung vieler Blockchain-basierter Dienste und Geschäftsmodelle, die sich bereits deutlich am Erwartungshorizont der Wirtschaft abzeichnen. So heißt es etwa in Branchen, die mit hohen Daten-Transaktionsvolumina arbeiten müssen (bspw. in vielen Teilen der Finanzwirtschaft, bei der Echtzeit-Versteigerung von Werbeplätzen etc.), dass der noch zu geringe Datendurchsatz von Blockchains einen breiten Einsatz noch nicht absehbar macht. Allerdings bestreiten nur wenige Unternehmen, dass Blockchains für viele Arten von Settlements und »Roaming«-artigen Mehrparteienabrechnungen sehr gut geeignet wären und helfen würden, die Transparenz und Verlässlichkeit in diesen Bereichen zu erhöhen. Die Benutzerfreundlichkeit, die viele Angebote im Netz heute auszeichnet, hat die Ansprüche der User und Entwickler steigen lassen. Es ist dringend notwendig, dass sich Blockchain-Anwendungen in diesem Bereich noch stark verbessern – und das trotz der komplizierteren Abläufe, die der Preis erhöhter Sicherheit sind, wie etwa die fehlende Möglichkeit, verlorene Passwörter/Keys einfach wieder neu anzulegen. Doch die Lösung dieser Usability-Probleme wird aus zwei Richtungen erfolgen: Sowohl das Design der Benutzeroberflächen wird optimiert werden, aber auch die Relevanz der Anwendungen für die angesprochenen Zielgruppen wird klarer werden. Es dürfte jedenfalls keine Frage sein, ob sich Blockchain-basierte Prozesse und Dienste in der realen Wirtschaft etablieren werden, sondern lediglich, wann und wo dies der Fall sein wird, nachdem die erste Anwendung der Technologie, der Launch einer Kryptowährung, den Finanzbereich revolutionieren könnte. Da die Vorteile einer neuen, sichereren und vielfach automatisierbaren Infrastruktur klar benennbar sind, ist es nur noch eine Frage der Zeit, ehe die technische Weiterentwicklung von Blockchains zur Realisierung praktischer Anwendungen führt: auf der Basis von Vertrauen, Transparenz, dem Schutz kritischer Daten und von Prozessen der Überprüfbarkeit von Bezahl-Vorgängen und Wert-Übertragungen ganz allgemein. Die Vorteile der Blockchain-Technologie werden beim Laden von Elektro-Fahrzeugen ebenso zum Tragen kommen wie bei Parkgebühren oder dem Handeln mit privat und gewerblich erzeugter Solarenergie. Neben der Frage, ob sich Prozesse besser durch den Einsatz von Blockchains ausgestalten lassen oder ob klassische IT- und Datenbank-Technologien nicht für viele dieser Themen ausreichend sind, spielt auch noch die vielleicht relevanteste Anwendung auf Basis von Blockchains eine Rolle: die Einführung der sog. »Token Economy«. Was verbirgt sich hinter diesem Begriff? Die Tokenisierung von Gütern, Kunstwerken oder auch Firmen wird es möglich machen, dass in Zukunft auch anteiliges Eigentum an Gegenständen oder an Unternehmungen erworben werden kann. Der Begriff Tokenisierung beschreibt den Vorgang der Abbildung eines materiellen oder immateriellen Guts durch einen Token, also eine digitale...



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