Salvatore | Die vergessenen Welten 09 | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 9, 416 Seiten

Reihe: Die vergessenen Welten

Salvatore Die vergessenen Welten 09

Brüder des Dunkels
1. Auflage 2012
ISBN: 978-3-641-07488-3
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

Brüder des Dunkels

E-Book, Deutsch, Band 9, 416 Seiten

Reihe: Die vergessenen Welten

ISBN: 978-3-641-07488-3
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Baenre, die Oberpriesterin der Spinnenkönigin Loth, rüstet zum Krieg gegen Mithril-Halle. Dort hat der abtrünnige Dunkelelf Drizzt Do'Urden Zuflucht bei dem Zwergenkönig Bruenor und seiner Adoptivtochter Cattie-brie gefunden. Doch Cattie-brie hat furchtbare Träume, die Magie versagt, Drizzts magischer Panther Guenhwyvar ist dem Tode geweiht. Und die Horden aus der Dunkelelfenstadt Menzoberranzan stehen bereits vor den Toren Mithril-Halles...

R. A. Salvatore wurde 1959 in Massachusetts geboren, wo er auch heute noch lebt. Bereits sein erster Roman »Der gesprungene Kristall« machte ihn bekannt und legte den Grundstein zu seiner weltweit beliebten Romanserie um den Dunkelelf Drizzt Do´Urden. Die Fans lieben Salvatores Bücher vor allem wegen seiner plastischen Schilderungen von Kampfhandlungen.

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Prolog
Sie war eigentlich viel zu schön, um sich mit dem Schlamm dieser rauchverhangenen Ebene des Abgrundes abzugeben. Ihr Gesicht war gut geschnitten, ihre Züge fein gemeißelt; glänzende, ebenholzfarbene Haut ließ sie wie eine zum Leben erwachte Skulptur aus Obsidian aussehen. Die Geschöpfe um sie herum, schleimige Schnecken und Kreaturen mit Fledermausflügeln, beobachteten jede ihrer Bewegungen, behielten sie mißtrauisch im Auge. Selbst die größten und stärksten unter ihnen, gigantische Monster, die eine Stadt von beträchtlicher Größe vernichten konnten, hielten Abstand, denn das Aussehen konnte trügerisch sein. Obgleich diese Frau nach den Maßstäben der grauenhaften Ungeheuer des Abgrundes zart, ja sogar zerbrechlich wirkte, war sie in der Lage, jedes der Monster, die sie argwöhnisch beäugten, mühelos zu vernichten – oder auch zehn oder fünfzehn von ihnen zugleich. Die Ungeheuer wußten dies und stellten sich ihr nicht in den Weg. Sie war Lloth, die Spinnenkönigin, die Göttin der Drow, der Dunkelelfen. Sie war das fleischgewordene Chaos, ein Instrument der Vernichtung, ein Ungeheuer wie die anderen, nur hinter einer zarten und schönen Fassade verborgen. Lloth durchquerte unbeirrt eine Region, in der sich große, dicke Pilze inmitten des schwappenden Schlammes auf kleinen Inseln zusammendrängten. Sie schritt unbekümmert von Insel zu Insel, und sie trat so leicht auf den gurgelnden Schlamm, daß nicht einmal die Unterseiten ihrer zarten schwarzen Sandalen besudelt wurden. Sie fand viele der stärksten Bewohner dieser Ebene schlafend in Pilzhainen vor, darunter sogar Tanar’ri, und weckte sie grob. Jedesmal erwachten die reizbaren Kreaturen mit einem Knurren und versprachen dem Störenfried ewige Folterqualen, und jedesmal waren sie dann erleichtert, daß Lloth von ihnen nur eine einzige Antwort auf eine einzige Frage erwartete. »Wo ist er?« fragte sie immer wieder, und obgleich keines der Monster den genauen Aufenthaltsort des großen Unholdes kannte, so wiesen ihre Antworten Lloth doch den Weg, wiesen ihr die Richtung, bis sie schließlich die Bestie fand, nach der sie gesucht hatte. Es war ein riesiger, zweibeiniger Tanar ’ri mit einer Hundeschnauze, den Hörnern eines Stieres und enormen, lederartigen Flügeln, die er hinter seinem mächtigen Körper zusammengefaltet hatte. Er sah außerordentlich gelangweilt aus, wie er da in einem Sessel saß, den er aus einem der Pilze geschnitzt hatte. Seinen grotesken Kopf hatte er in die Hand gestützt. Mit dreckigen, gekrümmten Klauen kratzte er sich rhythmisch über die bleiche Wange, und in der anderen Hand hielt er eine vielschwänzige Peitsche, die ab und an zuckte und gegen die Seite des Pilzsessels klatschte, wo jene geringere Kreatur kauerte, die er sich für diesen Moment der Ewigkeit zur Folterung ausgewählt hatte. Das kleine Wesen jaulte und winselte erbärmlich und zog sich dadurch einen weiteren schmerzhaften Hieb zu. Plötzlich grunzte das Monster, hob wachsam den Kopf und spähte mit roten Augen prüfend in den Nebelschleier, der um den Pilzthron herumwaberte. Etwas war in der Nähe, etwas Mächtiges. Lloth trat in sein Blickfeld, ohne ihren Schritt zu verlangsamen, während sie das Ungetüm, das größte in diesem Gebiet, forschend musterte. Ein kehliges Knurren kam über die Lippen des Tanar’ri — Lippen, die sich erst zu einem bösen Lächeln verzogen und dann ärgerlich erschlafften, als er entdeckte, was da seinen Schlupfwinkel betrat. Zuerst hielt der Unhold Lloth für ein Geschenk, eine herumirrende Dunkelelfin, die sich weit von der materiellen Ebene und ihrem Zuhause entfernt hatte. Das Monstrum brauchte jedoch nicht lange, um die Wahrheit zu erkennen. Es schoß mit unglaublicher Schnelligkeit und Geschmeidigkeit aus dem Sessel hoch, so daß es mit seinen ganzen zwölf Fuß über dem Eindringling aufragte. »Setz dich, Errtu«, befahl ihm Lloth mit ungeduldiger Geste. »Ich bin nicht gekommen, um dich zu vernichten.« Wieder knurrte der stolze Tanar’ri, aber er machte keine Bewegung auf Lloth zu, denn er wußte sehr wohl, daß sie mit Leichtigkeit tun konnte, was sie gerade behauptet hatte nicht vorzuhaben. Nur um ein wenig seines Stolzes zu bewahren, blieb Errtu stehen. »Setz dich!« stieß Lloth plötzlich heftig hervor, und ehe Errtu es noch recht merkte, fand er sich bereits auf seinem Thron wieder. Frustriert griff er zu seiner Peitsche und prügelte die schniefende Kreatur, die an seiner Seite hockte. »Warum bist du hier, Drow?« grollte er, und seine tiefe Stimme kippte in ein schrill krächzendes Gewinsel um, das wie Fingernägel auf einer Schiefertafel klang. »Du hast das Grollen des Pantheons gehört, oder?« fragte Lloth. Errtu dachte eine lange Zeit über die Frage nach. Natürlich hatte er gehört, daß die Götter der Reiche im Streit miteinander lagen, daß sie sich gegenseitig mit intriganten Machtgesten herausforderten und intelligente geringere Wesen dabei wie Spielfiguren benutzten. Hier im Abgrund bedeutete dies, daß seine Bewohner, selbst größere Tanar’ri wie Errtu, sich oftmals ungewollt in politische Intrigen verstrickt wiederfanden. Und genau das war es, was Errtu jetzt befürchtete. »Es wird eine Zeit des Haders heranbrechen«, erklärte Lloth. »Eine Zeit, in der die Götter für ihre Torheit zahlen müssen. « Errtu kicherte. Es war ein widerwärtiges, raspelndes Geräusch. Lloth musterte ihn ärgerlich aus rotglühenden Augen. »Warum sollte ein solches Geschehen deine Mißbilligung erregen, Herrin des Chaos?« fragte der Unhold. »Diese Streitereien haben nichts mit mir zu tun«, erklärte Lloth ernst, »sie haben mit uns allen nichts zu tun. Ich werde es genießen, dabei zuzusehen, wie die Narren des Pantheons herumgestoßen werden, wie sie ihres falschen Stolzes entblößt und einige vielleicht sogar erschlagen werden. Aber jedes Wesen, das sich nicht vorsieht, wird in den Ärger hineingezogen werden.« »Lloth war nie für ihre Vorsicht bekannt«, warf Errtu trocken ein. »Lloth war nie eine Närrin«, erwiderte die Spinnenkönigin sofort. Errtu nickte, saß aber einen Moment lang schweigend auf seinem Pilzthron und grübelte. »Was hat das alles mit mir zu tun?« fragte er schließlich, denn Tanar’ri wurden nicht angebetet, und daher bezog Errtu seine Macht auch nicht von den Gebeten irgendwelcher Gläubigen. »Menzoberranzan«, erwiderte Lloth und meinte damit die legendenumwobene Stadt der Drow, das wichtigste Zentrum ihrer Anbeter in den Reichen. Errtu legte den grotesken Kopf schief. »Die Stadt befindet sich bereits im Chaos«, erklärte Lloth. »Wie du es haben wolltest«, warf Errtu ein und kicherte. »Wie du es arrangiert hast.« Lloth widersprach nicht. »Aber da liegt die Gefahr«, fuhr sie schließlich fort. »Wenn ich in die Unruhen des Pantheons hineingezogen werde, werden die Gebete meiner Priesterinnen unbeantwortet bleiben.« »Erwartest du, daß ich sie beantworte?« fragte Errtu ungläubig. »Die Gläubigen werden Schutz brauchen.« »Ich kann nicht nach Menzoberranzan gehen!«brüllte Errtu plötzlich, als sein Zorn — der Zorn über jahrelange Verbannung — überkochte. Menzoberranzan war eine Stadt im Unterreich von Faerun, in dem großen Labyrinth unter der Oberfläche dieser Welt. Doch obgleich es durch Meilen dicken Felsens von der Region des Sonnenlichtes getrennt war, blieb es ein Teil der materiellen Existenzebene. Vor Jahren war Errtu auf Anrufung eines geringeren Zauberers auf dieser Ebene gewesen und hatte sich dort auf die Suche nach dem Crenshinibon gemacht, dem Gesprungenen Kristall, einem mächtigen Artefakt aus einem vergangenen und größeren Zeitalter der Zauberei. Und er war ihm schon so nahe gewesen! Er hatte den Turm betreten, den das Crenshinibon nach seinem Ebenbild geschaffen hatte, und er hatte mit seinem Besitzer gearbeitet, einem erbärmlichen Menschen, der sicher bald gestorben wäre und den Unhold im Besitz seines gehegten Schatzes zurückgelassen hätte. Aber dann war Errtu einem Dunkelelfen begegnet, einem Abtrünnigen aus Lloths Herde, aus Menzoberranzan, jener Stadt, die er jetzt anscheinend für sie beschützen sollte! Drizzt Do’Urden hatte Errtu besiegt, und für einen Tanar’ri bedeutete eine Niederlage auf der materiellen Ebene hundert Jahre Verbannung im Abgrund. Jetzt bebte Errtu sichtlich vor Zorn, und Lloth trat einen Schritt zurück für den Fall, daß die Bestie angreifen sollte, bevor sie ihr Angebot erläutern konnte. »Du kannst nicht gehen«, stimmte sie zu, »aber deine Untergebenen können es. Ich werde dafür sorgen, daß ein Tor offengehalten wird, selbst wenn alle Priesterinnen meines Reiches sich ständig darum kümmern müssen.« Errtus donnerndes Gebrüll übertönte die Worte. Lloth verstand die Ursache dieser ohnmächtigen Wut; das größte Vergnügen eines solchen Unholdes war es, frei auf der materiellen Ebene herumzustreifen und die schwachen Seelen und noch schwächeren Körper der verschiedenen Rassen herauszufordern. Lloth verstand es, aber Errtu tat ihr nicht leid. Die von Grund auf böse Lloth hatte niemals mit irgendeiner Kreatur Mitgefühl. »Ich kann mich dir nicht widersetzen«, gab Errtu zu, und seine großen, vorquellenden, blutunterlaufenen Augen zogen sich tückisch zusammen. Er hatte nur zu recht. Lloth hätte sich seiner Hilfe versichern können, indem sie ihm im Gegenzug einfach sein Leben anbot. Dazu war die Spinnenkönigin jedoch zu schlau. Wenn sie Errtu versklavte und anschließend tatsächlich, wie sie befürchtete, von dem nahenden Sturm mitgerissen wurde, könnte Errtu ihrer Gefangenschaft entkommen oder, schlimmer noch, einen Weg finden, sich gegen sie...


Salvatore, R.A.
R. A. Salvatore wurde 1959 in Massachusetts geboren, wo er auch heute noch lebt. Bereits sein erster Roman »Der gesprungene Kristall« machte ihn bekannt und legte den Grundstein zu seiner weltweit beliebten Romanserie um den Dunkelelf Drizzt Do´Urden. Die Fans lieben Salvatores Bücher vor allem wegen seiner plastischen Schilderungen von Kampfhandlungen.



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