Rose | Whisperworld 2: Flucht in die Wüste | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 288 Seiten

Reihe: Whisperworld

Rose Whisperworld 2: Flucht in die Wüste


22001. Auflage 2022
ISBN: 978-3-646-93540-0
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark

E-Book, Deutsch, Band 2, 288 Seiten

Reihe: Whisperworld

ISBN: 978-3-646-93540-0
Verlag: Carlsen Verlag GmbH
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Lesespaß mit Sogwirkung - auf nach Whisperworld! In Whisperworld, einem Land fernab der Zivilisation, werden Kinder zu Tierflüsterern.  Sie wachsen über sich hinaus, retten bedrohte Arten und finden Freunde fürs Leben.    Eine aufregende Reise für Leser*innen ab 9 in eine unbekannte Welt - voll mit wilden Tieren, Fantasiewesen und spannenden Prüfungen! Oh nein! Die Karte von Whisperworld wurde gestohlen und verrät, wo das Hauptquartier im Deepwood zu finden ist! Die zukünftigen Tierflüsterer Amy, Chuck, Mohit, Paul und Coco fliehen überstürzt. Ihr neues Ziel: die Wüste Sablo Diablo. Dort lernen sie ein neues Teammitglied kennen und stoßen auf ein Rätsel: Der große Salzsee ist fast ausgetrocknet. Das Leben vieler Tiere ist bedroht. Die Freunde steigen in ein verzweigtes Höhlensystem, wo sie die Ursache für das fehlende Wasser vermuten.Doch mit dem, was sie in der Dunkelheit finden, hat keiner gerechnet ...          Ein Buch voller Fantasie und Abenteuer, das Kindern auch das Thema Artenschutz näherbringt

Barbara Rose ist Kinder- und Jugendbuchautorin und Journalistin. Bevor sie mit dem Schreiben anfing, hat sie Sendungen für Kinder und Jugendliche im Radio moderiert und sich Geschichten fürs Fernsehen ausgedacht. Sie wohnt mit ihrem Mann, vier Kindern, Hund Molly und vielen anderen Tieren in der Nähe von Stuttgart. Aber häufig ist sie auch an einem anderen Ort anzutreffen ... in Whisperworld!
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Damit Menschen und Tiere oder Tierwesen sich in Whisperworld verstehen können, muss es eine Verbindung zwischen ihnen geben. Außerdem hilft es, wenn der Zuhörer sich auf sein Gegenüber konzentriert.

Und genau das tat Mohit jetzt.

„Guten Morgen, Mohit“, flüsterte Nemal. „Du hast gespürt, dass ich komme.“

Mohit nickte glücklich. Er hatte seinen kleinen Freund verstanden. Jedes Wort! Mohit fühlte sich in diesem Lichtbad im dunklen Dschungel wohl und geborgen. „Ich habe das Flüstern gehört, Nemal. Das Flüstern von Whisperworld.“

Das winzige Flugwesen nickte. „Die Zeit ist gekommen, dass du unser Tierflüsterer wirst. Wir brauchen einen starken Freund an unserer Seite, denn wir selbst sind zu klein, um uns vor den Widrigkeiten von Whisperworld zu schützen. Und erst recht vor allem, was es noch außerhalb dieser Welt gibt.“ Nemal streckte die winzige Hand nach Mohits großer aus. „Du solltest Doktor Noa bald von unserer Übereinkunft berichten.“

„Sehr gern“, murmelte Mohit ergriffen.

„Versprich uns, dass du auf dich achtgibst“, erwiderte Nemal. „Der Dschungel ist nicht mehr sicher.“

Mohit runzelte die Stirn. „Was …?“

Nemal schlug mit den kleinen Flügeln, sodass ein Lichtfunken herausstob. „Sei unbesorgt, Mohit. Miracorns gibt es überall in Whisperworld. Möglicherweise auch irgendwann in der ganzen Welt, wenn die Zeit gekommen ist, dass wir magischen Wesen uns dort frei und furchtlos bewegen können.“ Er seufzte laut. „Egal wo du dich in Whisperworld aufhältst, einer von uns wird an der Zeremonie teilnehmen. Wir sind eine große Familie und du bist bald ein Teil von ihr.“

Nemal erhob sich und tauchte ein in die Tiefen des Deepwood, gefolgt von einer Traube kleiner Lichtpunkte.

Mohit sah ihm grüblerisch hinterher. Was hatte Nemal mit seiner Andeutung gemeint? Würden sie den Deepwood verlassen? Er musste dringend mit Doktor Noa sprechen!

„Coco hat es schon geschafft“, murmelte er. „Sie ist Tierflüsterin der Luchse. Und eigentlich wäre jetzt meine Zeit gekommen, ganz bestimmt … aber irgendwie spüre ich, dass es komplizierter wird …“

Damit meinte er nicht nur das Problem mit der verschwundenen Karte, sondern auch Chuck. Mohit hatte das Gefühl, dass Chuck ebenso bald von einer Tierart als Tierflüsterer ausgewählt werden würde.

„Wer wird der Nächste sein? Er oder ich?“ Mohit biss sich auf die Unterlippe. Er wollte nicht länger warten.

Nach Mohits Ankunft in Whisperworld hatte es eine Weile gedauert, bis er und die Miracorns problemlos miteinander kommunizieren konnten. Doch seine Achtsamkeit in Bezug auf Tiere, die ihn sein Vater gelehrt hatte, und die stetigen Hinweise der Lehrer, die alle Tierflüsterer ausbildeten, hatten schließlich Wirkung gezeigt. Mohit hatte auf seine Körpersprache und die der Tierwesen, auf Mimik und Gestik und seine Stimmfarbe geachtet. Schnell waren die schimmernden Miracorns Teil seines Lebens in Whisperworld geworden. Und heute war endlich der Tag gekommen, an dem sie ihn zum Tierflüsterer ihrer Art berufen hatten.

Hinter dem Dunst begann es zu dämmern, die aufgehende Sonne tauchte den Horizont in ein blassrosa und orangefarbenes Licht. Hunderte von schillernden Vögeln schwirrten zwischen den Bäumen umher und saugten Nektar aus den Blüten.

„Guten Morgen, ihr Frühaufsteher!“, rief Mohit den wendigen, kleinen Flugkünstlern mit gedämpfter Stimme zu, um seine Mitbewohner Chuck und Paul nicht zu wecken.

In Whisperworld hatte Mohit gelernt, dass Kolibris die ersten Tagtiere waren, die frühmorgens mit ihrer Arbeit begannen. Weit vor den meisten anderen Vögeln und vor allem den Insekten, die erst erschienen, wenn es etwas wärmer wurde. So sicherten sich die Kolibris ausreichend von dem begehrten Nektar, den die duftenden Blüten während der Nacht produziert hatten.

Mohit liebte den Tagesanbruch und das Erwachen des Deepwood.

In den frühen Morgenstunden war es im Dschungel noch ziemlich frisch. Mohit fröstelte. Er schlang sich die Arme um den Körper, lehnte sich an das Geländer des Baumhauses und sah über die Wipfel. Inzwischen trug der Himmel Pastellfarben, die Luft war erfüllt vom Zwitschern und Tirilieren der Aras, Tukane, Paradiesvögel und Kakadus. Zwar schlief der Dschungel nie, aber die Geräusche der Nacht hörten sich für Mohit gespenstischer und gefährlicher an als die Laute, die tagsüber aus dem Dickicht drangen.

Mohits Blick glitt über den tropischen Wald unter sich, über die Blätter der Kakao-, Gummi- und Mahagonibäume, die nach dem leichten Regenschauer saftig glänzten. Fast zwei Monate war er schon in Whisperworld, und noch immer konnte er sich an dem grünen Meer nicht sattsehen.

Er sog den Duft der Orchideen ein und bestaunte die farbenprächtigen Bromelien, die Ananasgewächse, die in den Kronen der Bäume saßen. Durch den feinen Regenschauer wurden ihre Gerüche und Farben noch intensiver.

Belustigt beobachtete Mohit die Brüllaffen, die mithilfe ihrer langen Greifschwänze geschickt von Ast zu Ast kletterten. In sicherer Entfernung hockte eine Familie von putzigen Stumpfnasenaffen. Erst vor kurzer Zeit hatten sich die ausgesprochen scheuen Tiere im Deepwood angesiedelt. Mit ihren kurzen Nasen, den kleinen Ohren und dem plüschigen Fell waren sie in ihren angestammten Gebieten lange ein beliebtes Ziel von Jägern und höchst gefährdet. In jüngster Zeit war die zunehmende Rodung der Wälder, in denen sie lebten, ihre größte Bedrohung. Eine der vielen Tierarten, die im Land der Tierflüsterer ein neues, geschütztes Zuhause gefunden hatten.

„Ob Coco und Amy schon wach sind? Ich muss mit jemandem reden“, überlegte Mohit leise.

Neugierig betrachtete er das Runde Haus, das Baumhaus in einiger Entfernung, das sich langsam aus dem Nebel schälte und in dem die beiden Freundinnen wohnten. Doch nichts regte sich dort.

Auch im großen Baumhaus von Doktor Noa, das in Spuckweite der Elefantenbude lag, herrschte Stille.

Die anderen sechs kleineren, völlig unterschiedlichen Baumhäuser konnte Mohit von seinem Platz aus nicht sehen. Sie schwebten ringsherum, von Blättern gut verborgen, in den breiten Ästen der tropischen Bäume. Architektonische Meisterleistungen, wie Mohit fand. Alle hatten breite Terrassen, Treppen, Leitern oder Seile mit merkwürdigen Zugvorrichtungen. Hängebrücken verbanden die Häuser, andere führten in den Dschungel oder zu kleinen Sitzgelegenheiten hoch in den Bäumen.

Es hatte zu nieseln begonnen, Mohit hielt die Hände schützend über den Kopf. Er wollte sich gerade im Schneidersitz unter das Terrassendach setzen, als ihn jemand am Bein zupfte.

„Ummi? Was willst du denn hier?“

Der Schimpanse lebte seit vielen Jahren im Hauptquartier der Tierflüsterer, am liebsten trieb er sich in der Küche herum, weil es dort immer etwas Leckeres zum Futtern gab. Nun hopste Ummi aufgeregt vor Mohit auf der Stelle hin und her und trommelte mit seinen Handknochen auf den Holzboden.

„Donaschimi. Ihmükosort. Trepuunihbaus“, kreischte Ummi dazu.

Mohit legte den Kopf schief. „Hä?“ Er hatte kein Wort verstanden. Der Affe war einfach zu aufgeregt.

„Was is’n hier los?“ Chuck schlurfte auf die Terrasse und blieb im Nieselregen stehen. Ein paar verstrubbelte Strähnen fielen ihm tief in die Stirn, sein T-Shirt war feucht und verschwitzt. „Kleine Dusche, was? Passt gut. Hab mich noch nich gewaschen.“ Er tat so, als würde ihm der Regen nichts ausmachen. „Aber Mann, ey, es is doch noch total früh am Morgen. Was machst’n du hier, Mohit? Und was will Ummi?“

Umgehend hopste der Schimpanse zu Chuck, sprang auf seine Schulter und zupfte ihn an den Haaren.

„Donaschimi. Ihmükosort. Trepuunihbaus“, wiederholte Ummi. Zumindest hörte es sich für Mohit nach wie vor so an.

„Wir sollen sofort kommen?“ Chuck wandte sich an Mohit. „Doktor Noa schickt ihn. Der Treffpunkt ist unter ihrem Baumhaus.“ Müde rieb er sich die Augen. „Echt jetzt? Sofort? Also gleich?“

„Natürlich sofort“, gab Ummi zurück, und jetzt konnte sich auch Mohit auf seine Worte konzentrieren. „Die Mädchen sind schon wach, alle Lehrer ebenfalls. Es gibt wichtige Neuigkeiten. Ihr müsst sofort verreisen. Weit weg!“

Mit diesen Worten schwang sich der Schimpanse aufs Geländer, sprang mitten ins Nichts und packte mit seinen langen Armen gekonnt nach einer Liane, die zwischen zwei Merantibäumen baumelte. „Beeilt euch!“

„Spinnt ihr?“ Paul trat aus dem Baumhaus, fix und fertig angezogen. „Wir haben erst in zwei Stunden Unterricht. Aber ihr macht einen solchen Lärm, dass kein Mensch mehr schlafen kann.“

Mohit schüttelte den Kopf. „Das waren wir nicht, das war Ummi.“

„Wo er recht hat, hat er recht“, meinte Chuck. „Wir sollen ganz schnell zur Besprechung unters Baumhaus von Doc kommen.“

Mohit tippte sich an die Stirn. „Wir müssen verreisen, hat Ummi gesagt.“

Paul verschränkte die Arme. „Hab ich mir schon gedacht. Doktor Noa wird es hier zu heiß, nachdem die Karte verschwunden ist. Ich wette, wir wechseln in einen anderen Teil von Whisperworld.“

Mohit blickte stumm in die Blätterkronen um sich herum. Sie waren doch gerade erst hier angekommen. Er hatte wirklich keine Lust, auf Erkundungstour zu gehen.

Paul grinste. „Wir erobern Whisperworld. Das wird cool! Abmarsch!“

„Nicht im Schlafanzug“, meinte Mohit.

Kurze Zeit später betrat er als Erster die...



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