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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 10, 576 Seiten

Reihe: Die SIGMA-Force

Rollins Projekt Chimera

Roman

E-Book, Deutsch, Band 10, 576 Seiten

Reihe: Die SIGMA-Force

ISBN: 978-3-641-21424-1
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



»Uralte Karten, fremde Lebensformen, ein nuklearer Countdown und exotische tödliche Bestien - und bei James Rollins klingt das alles glaubwürdig.«
Publishers Weekly
Eine abgelegene militärische Forschungsstation sendet einen verzweifelten Notruf, doch als das Rettungsteam eintrifft, stoßen die Männer nur auf Leichen. Außerdem wurde jedes Lebewesen - selbst Bakterien - innerhalb von 75 Quadratkilometern ausgelöscht. Das Land ist völlig steril - und die Zone weitet sich aus! Als die Agenten der SIGMA-Force herausfinden, dass der Chefwissenschaftler entführt wurde, setzen sie alles daran, ihn aufzuspüren. Denn mit seiner Entdeckung kann man das Antlitz der Welt verändern - und dort wäre kein Platz mehr für die Menschheit ...Verpassen Sie nicht die weiteren in sich abgeschlossenen Romane über die Topagenten der Sigma Force!

Neueste Technologiekenntnisse und fundierte wissenschaftliche Fakten, genial verknüpft mit historischen und mythologischen Themen - all das macht die Abenteuerthriller von James Rollins zum einzigartigen Leseerlebnis. Der passionierte Höhlentaucher James Rollins betreibt eine Praxis für Veterinärmedizin in Sacramento, Kalifornien.
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27. Dezember, 1832
An Bord der HMS Beagle WIR HÄTTEN DIE Warnung beherzigen sollen … Charles Darwin schaute auf die mit schwarzer Tinte auf die weißen Seiten seines Tagesbuchs geschriebenen Worte nieder, doch er sah nur Rot. Trotz des kleinen Kanonenofens fröstelte er in der Kälte, die ihm bis ins Mark drang – eine Kälte, die vermutlich nie mehr ganz verschwinden würde. Er sprach lautlos ein Gebet und dachte daran, dass sein Vater ihn gedrängt hatte, ein Theologiestudium zu beginnen, nachdem er die Medizinerausbildung abgebrochen hatte. Vielleicht hätte ich auf ihn hören sollen. Stattdessen hatte er der Lockung ferner Küsten und wissenschaftlicher Entdeckungen nachgegeben. Fast auf den Tag genau vor einem Jahr hatte er seine Anstellung als Naturkundler auf der HMS Beagle angetreten. Im zarten Alter von zweiundzwanzig war er bereit gewesen, sich einen Namen zu machen und die Welt kennenzulernen. So war er hier gelandet, und jetzt klebte an seinen Händen Blut. Er schaute sich in der Kabine um. Als er an Bord gekommen war, hatte man ihm ein Quartier im Kartenraum des Schiffs zugewiesen, ein beengtes Gemach, das beherrscht wurde von dem großen Tisch in der Mitte, der vom Besanmast durchstoßen wurde. Er nutzte jeden freien Winkel – Schränke, Bücherregale, sogar das Waschbecken – als Arbeitsfläche und provisorisches Museum für die gesammelten Artefakte und Proben. Er hatte Knochen und Fossilien zusammengetragen, Zähne und Muscheln, sogar konservierte Exemplare ungewöhnlicher Schlangen, Eidechsen und Vögel. Neben seinem Ellbogen lag ein Brett mit aufgespießten Käfern von enormer Größe, mit Hörnern, die an das afrikanische Nashorn erinnerten. Neben dem Tintenfass waren Gläser mit getrockneten Pflanzen und Samen aufgereiht. Hilflos ließ er den Blick über seine Sammlung schweifen – der fantasielose Captain FitzRoy bezeichnete sie als nutzlosen Plunder. Vielleicht hätte ich das alles nach England schicken sollen, bevor die Beagle von Feuerland aufgebrochen ist … Bedauerlicherweise war er wie der Rest der Besatzung zu sehr von den Erzählungen der Wilden des Archipels, den eingeborenen Feuerländern des Yaghanstamms, in Anspruch genommen gewesen. Die Legenden der Stammesleute handelten von Ungeheuern, Göttern und Wundern, die jede Vorstellung sprengten. Diese Erzählungen hatten die Beagle in die Irre und um die Spitze von Südamerika herumgeführt, über das aufgewühlte Meer bis zu dieser erstarrten Einöde am Ende der Welt. »Terra Australis Incognita«, murmelte er vor sich hin. Das berüchtigte Unbekannte Südland. Er zog eine Landkarte aus dem Durcheinander auf seinem Schreibtisch hervor. Vor neun Tagen, kurz nach dem Erreichen von Feuerland, hatte Captain FitzRoy ihm diese französische Karte aus dem Jahr 1583 gezeigt. Es handelte sich um eine Darstellung des unerforschten Kontinents am Südpol der Erdkugel. Die Karte war offensichtlich ungenau und berücksichtigte nicht die Tatsache, dass Sir Francis Drake, ein Zeitgenosse des Kartografen, bereits das Eismeer entdeckt hatte, das Südamerika von diesem unbekannten Land trennte. Obwohl man die Karte schon vor zweihundert Jahren gezeichnet hatte, war dieser unbewohnbare Kontinent noch immer ein Geheimnis. Nicht einmal der exakte Küstenverlauf war bekannt. War es da verwunderlich, dass ihre Fantasie entflammte, als einer der Feuerländer, ein knochiger alter Mann, der Besatzung der soeben eingetroffenen Beagle ein erstaunliches Geschenk machte? Das Schiff hatte in der Nähe der Wulaiabucht geankert, wo der gute Reverend Richard Matthews in seiner Mission viele Wilde bekehrt hatte und sie in den Grundlagen des Englischen unterrichtete. Der alte Mann, der ihnen das Geschenk überreichte, war der Sprache des Königs nicht mächtig, doch es bedurfte auch keiner Erläuterung. Die primitive Landkarte, gezeichnet auf einem Stück gebleichter Seehundhaut, stellte die Küste des südlich gelegenen Kontinents dar. Das allein war schon reizvoll genug, doch die Geschichten, welche die Übergabe begleiteten, steigerten ihr Interesse noch mehr. Einer der Feuerländer – der getauft war und den anglisierten Namen Jemmy Button trug – erläuterte ihnen die Geschichte der Yaghan. Er behauptete, die Stämme lebten hier schon seit siebentausend Jahren, eine erstaunliche Zeitspanne, die ungläubiges Staunen hervorrief. Des Weiteren hob er die nautischen Fähigkeiten seines Volkes hervor, was schon eher glaubhaft schien, da Charles in der Bucht mehrere ihrer größeren Segelschiffe gesehen hatte. Sie waren zwar von primitiver Bauart, aber durchaus seegängig. Jemmy erklärte, die Karte sei das Ergebnis der mehrtausendjährigen Erkundung des großen Kontinents im Süden, und sie werde von Generation zu Generation weitergereicht und immer wieder verbessert, wenn neue Erkenntnisse über das geheimnisvolle Land hinzukämen. Außerdem erzählte er von großen Tieren und außergewöhnlichen Schätzen, von brennenden Bergen und unendlich viel Eis. Seine erstaunlichste Behauptung tönte in Charles’ Kopf wider. Er hatte sie in sein Tagebuch eingetragen, und jetzt vernahm er Jemmys Stimme: Zu einer Zeit, die längst den Schatten anheimgefallen ist, hatte sich das Eis von den Tälern und Bergen zurückgezogen – so berichteten unsere Ahnen. Es gab große Wälder und viel jagdbares Wild, doch in der dunklen Tiefe spukten Dämonen, welche die Herzen der Unvorsichtigen verzehrten … Ein gellender Schrei ertönte an Deck und erschreckte Charles so sehr, dass er Tinte auf der Seite verschmierte. Er verkniff sich einen Fluch, denn die Angst des Rufers war nicht zu überhören gewesen, und erhob sich. Offenbar waren die letzten Seeleute von der schrecklichen Küste zurückgekehrt. Er ließ Tagebuch und Feder liegen, stürzte zur Kabinentür und eilte den kurzen Gang entlang und den Niedergang hoch. »Vorsichtig!«, knurrte FitzRoy. Der Captain stand an der Steuerbordreling; sein Rock war aufgeknöpft, die Wangen über dem angegrauten Bart waren gerötet. Charles trat aufs Mitteldeck hinaus und blinzelte in die Mittsommersonne. Die bitterkalte Luft schmerzte in Nase und Lunge. Eisnebel hing über dem schwarzen Wasser rund um das vor Anker liegende Schiff, Reling und Segel waren eisverkrustet. Der Atem der Besatzungsmitglieder, die dem Befehl ihres Captains Folge leisteten, dampfte. Charles eilte nach Steuerbord und half den anderen, ein Besatzungsmitglied von einem Walboot hochzuhieven, das mittschiffs angelegt hatte. Der Verletzte war von Kopf bis Fuß in Segeltuch eingewickelt und wurde an Tauen hochgezogen. Er stöhnte laut. Charles half mit, den armen Kerl über die Reling zu heben und aufs Deck zu legen. Es war Robert Rensfry, der Bootsmann. FitzRoy rief nach dem Schiffsarzt, doch der Doktor war unter Deck und kümmerte sich gerade um die beiden Rückkehrer des ersten Landausflugs. Beide würden den nächsten Sonnenaufgang nicht mehr erleben, denn sie hatten furchtbare Verletzungen davongetragen. Was aber war mit diesem Mann? Charles kniete neben dem Verletzten nieder. Weitere Seeleute kletterten an Bord. Der letzte war Jemmy Button, aschfahl und aufgebracht. Der Feuerländer hatte sie davor gewarnt hierherzukommen, doch man hatte seine Ängste als Aberglaube abgetan. »Habt ihr es geschafft?«, fragte FitzRoy seinen Stellvertreter, als er Jemmy an Bord half. »Aye, Captain. Wir haben alle drei Schwarzpulverfässer am Eingang deponiert.« »Gut gemacht. Sobald das Walboot gesichert ist, wenden wir die Beagle. Backbordkanonen bereit machen.« FitzRoy richtete den Blick besorgt auf den Verletzten, der vor Charles auf den Decksplanken lag. »Wo bleibt nur der verfluchte Bynoe?« Wie aufs Stichwort trat Benjamin Bynoe, der hagere Schiffsarzt, aus dem Niedergang und kam herbeigeeilt. Seine Arme waren bis zu den Ellbogen blutverschmiert, auch seine Schürze war beschmutzt. Charles bemerkte den stummen Blickwechsel zwischen Captain und Arzt. Der Doktor schüttelte zwei Mal den Kopf. Die anderen beiden Männer waren offenbar gestorben. Charles richtete sich auf und machte Platz. »Auspacken!«, befahl Bynoe. »Ich will mir seine Verletzungen ansehen!« Charles trat an die Reling und stellte sich neben FitzRoy. Der Captain blickte schweigend durchs Fernrohr Richtung Land. Als das Stöhnen des Verletzten lauter wurde, reichte er es Charles. Er setzte das Fernrohr ans Auge und stellte es auf die Küste scharf. Bläuliche Eiswände rahmten die schmale Bucht ein, in der sie geankert hatten. Dichter Nebel verdeckte die Sicht aufs Ufer, doch es war nicht der Eisnebel, der über dem Meer hing und die umliegenden Eisberge einhüllte. Es war Schwefeldampf, der Brodem der Hölle, der einem Land entstieg, das ebenso wundersam wie monströs war. Ein Windstoß klärte vorübergehend die Sicht auf einen Schwall von Blut, das von einer Eisklippe herabstürzte. Es teilte sich in mehrere Bäche und Rinnsale auf, die aussahen, als sickerten sie aus der dämonischen Tiefe hervor. Charles wusste, das war kein Blut, sondern Wasser, das von verschiedenen Stoffen und Mineralien in den Tunneln rot gefärbt wurde. Trotzdem hätten wir die Warnung beherzigen sollen, dachte er. Wir hätten den unterirdischen Gang nie betreten dürfen. Er richtete das Fernrohr auf die Höhlenmündung und die drei ölgetränkten Fässer. Trotz all des...


Rollins, James
Neueste Technologiekenntnisse und fundierte wissenschaftliche Fakten, genial verknüpft mit historischen und mythologischen Themen – all das macht die Abenteuerthriller von James Rollins zum einzigartigen Leseerlebnis. Der passionierte Höhlentaucher James Rollins betreibt eine Praxis für Veterinärmedizin in Sacramento, Kalifornien.

Stöbe, Norbert
Norbert Stöbe, 1953 in Troisdorf geboren, begann schon als Chemiestudent zu schreiben. Neben seiner Tätigkeit als Chemiker am Institut Textilchemie und Makromolekulare Chemie der RWTH Aachen übersetzte er die ersten Bücher. Sein Roman New York ist himmlisch wurde mit dem C. Bertelsmann Förderpreis und dem Kurd-Lasswitz-Preis ausgezeichnet. Seine Erzählung Der Durst der Stadt erhielt den Kurd-Lasswitz-Preis und die Kurzgeschichte Zehn Punkte den Deutschen Science Fiction Preis. Zu seinen weiteren bekannten Romanen zählen Spielzeit, Namenlos und Der Weg nach unten. Norbert Stöbe ist einer der bekanntesten deutschen Science-Fiction-Schriftsteller. Er lebt als freier Autor und Übersetzer in Stolberg.


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