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E-Book

E-Book, Deutsch, Band 2, 512 Seiten

Reihe: SIGMA Force - Tucker Wayne

Rollins Kriegsfalke

Roman

E-Book, Deutsch, Band 2, 512 Seiten

Reihe: SIGMA Force - Tucker Wayne

ISBN: 978-3-641-24896-3
Verlag: Blanvalet
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



»Niemand - und ich meine wirklich niemand - schreibt bessere Science-Thriller.« Lee Child
Tucker Wayne hat mit seinem Militärhund Kane die U.S. Army verlassen. Gemeinsam reisen sie ohne festes Ziel durch die USA. Da stöbert sie eine alte Freundin auf, die Hilfe braucht. Irgendjemand versucht, sie und ihr Kind zu ermorden. Wayne will keinen Ärger, aber wegsehen kann er auch nicht. Also stimmt er zu, ein paar Nachforschungen anzustellen. Er ist sich nicht sicher, wie ernst die Lage ist - bis zum ersten Mal eine Kampfdrohne mit einem Maschinengewehr auf ihn feuert! Beinahe zu spät erkennt er, wie gefährlich seine Gegner sind. Doch dann ist er bereit zurückzuschlagen!

Neueste Technologiekenntnisse und fundierte wissenschaftliche Fakten, genial verknüpft mit historischen und mythologischen Themen - all das macht die Abenteuerthriller von James Rollins zum einzigartigen Leseerlebnis. Der passionierte Höhlentaucher James Rollins betreibt eine Praxis für Veterinärmedizin in Sacramento, Kalifornien.
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1
10. Oktober, 18:39 MDT
Bitterroot Mountains, Montana
Der ganze Ärger wegen eines einzigen verfluchten Nagels … Tucker Wayne warf den kaputten Reifen in den Kofferraum seines Mietwagens. Der Jeep vom Typ Grand Cherokee stand auf dem Seitenstreifen einer wenig befahrenen Straße in den bewaldeten Bergen des Südwestens Montanas. Diese Millionen Hektar Land der Kiefern, von Gletscherströmen ausgewaschenen Canyons und schroffen Berggipfel stellten, abgesehen von Alaska, die größte zusammenhängende Wildnis der Vereinigten Staaten dar. Er streckte sich und musterte die gewundene Straße, an beiden Seiten gesäumt von wogenden Hügeln und dichtem Kiefernwald. Typisch. Mitten im Nirgendwo fahre ich auf einen Nagel und fange mir einen Platten … Die Vorstellung fiel schwer, dass dieser bullige SUV von einem Eisenteil lahmgelegt worden war, das nicht mal so lang war wie sein kleiner Finger. Das machte einem bewusst, wie anfällig die moderne Technik war. Er rammte die Ladeklappe zu und stieß einen durchdringenden Pfiff aus. Sein Reisegefährte zog die lange, behaarte Nase aus einem Heidelbeerbusch zurück und blickte sich zu Tucker um. Die Enttäuschung darüber, dass die Pause schon zu Ende war, zeichnete sich in seinen dunkelbraunen Augen ab. »Tut mir leid, Kumpel. Aber bis nach Yellowstone ist es noch ein weiter Weg.« Kane schüttelte sein dichtes schwarz-braunes Fell, fand sich mit den Gegebenheiten ab und lief schwanzwedelnd zu seinem Herrn zurück. Seit seiner Zeit bei den Army ­Rangers und mehreren Einsätzen in Afghanistan waren sie Partner. Als seine Dienstzeit abgelaufen war, hatte er Kane mitgenommen – und zwar ohne spezielle Erlaubnis der Army. Diese Angelegenheit war jedoch inzwischen geklärt. Jetzt waren sie ein unzertrennliches Team und suchten nach neuen Straßen und Wegen. Gemeinsam. Tucker öffnete die Beifahrertür, und der siebzig Pfund schwere, aber schlanke Kane sprang auf den Sitz. Er war ein Belgischer Schäferhund, eine kompakte Rasse, beliebt bei Militär und Ordnungskräften wegen ihrer Treue und Intelligenz, aber auch wegen ihrer Behändigkeit und Zähigkeit im Kampfeinsatz. An Kane aber reichte kein anderer Belgischer Schäferhund heran. Tucker schloss die Tür und streichelte seinen Partner durchs offene Fenster hindurch. Dabei ertastete er eine alte Narbe, die Tucker an seine eigenen Verletzungen erinnerte; einige sah man, andere waren gut versteckt. »Weiter geht’s«, murmelte er, bevor die Gespenster der Vergangenheit ihn einholten. Er setzte sich hinters Steuer, und die Fahrt durch den Bitterroot-Nationalpark ging weiter. Kane streckte den Kopf aus dem Beifahrerfenster, ließ die Zunge heraushängen und schnupperte die Gerüche der Umgebung. Tucker grinste; wie immer, wenn sie unterwegs waren, ließ seine Anspannung allmählich nach. Im Moment war er ohne Beschäftigung – und hatte vor, es einstweilen dabei zu belassen. Er übernahm nur dann einen Auftrag, wenn seine Finanzen es erforderlich machten. Nach seinem letzten Job – als die Sigma Force ihn angeheuert hatte, ein geheimer Ableger der militärischen Forschungs- und Entwicklungsabteilung – war sein Bankkonto gut gefüllt. Um die Auszeit zu nutzen, war er mit Kane in den vergangenen Tagen auf den Spuren der Expedition von Lewis und Clark den Lost Trail Pass entlanggewandert, und jetzt waren sie unterwegs zum Yellowstone-Nationalpark. Er hatte absichtlich den Spätherbst für den Besuch des beliebten Parks ausgewählt, um der Hochsaison auszuweichen, denn Kanes Gesellschaft war ihm lieber als die der Zweibeiner. Hinter einer Kurve der dunklen Straße tauchten die Neon­lichter einer Tankstelle auf. Auf dem Schild an der Einfahrt stand: Edwin Gas and Grocery. Er warf einen Blick auf die Tankanzeige. Fast leer. Er setzte den Blinker und bog zur kleinen Tankstelle ab. Bis zum nächsten Motel waren es noch fünf Kilometer. Er hatte vorgehabt, zu duschen und dann zum Yellowstone weiterzufahren, denn nachts war kaum Verkehr. Jetzt musste er seinen Plan ändern und den platten Reifen so schnell wie möglich ersetzen. Hoffentlich konnte ihm jemand in der Tankstelle eine Werkstatt in dieser abgelegenen Gegend nennen. Er hielt vor den Tanksäulen und stieg aus. Kane sprang aus dem offenen Fenster an der Beifahrerseite. Seite an Seite gingen sie zum Tankstellengebäude hinüber. Tucker zog die Glastür auf. Eine Messingglocke ­läutete. Eingerichtet war die Tankstelle wie überall: Regale mit Snacks und gestapelten Konservendosen, an der Rückwand mehrere Kühlvitrinen. Es roch nach Bohnerwachs und in der Mikrowelle erwärmten Sandwiches. »Guten Abend, guten Abend«, begrüßte ihn ein Mann in melodischem Tonfall. Tucker hörte einen Dari-Akzent heraus. Von seinen Aufenthalten in der Wüste Afghanistans her kannte er sich mit den dortigen Dialekten aus. Trotz des freundlichen Tonfalls hatte er auf einmal ein flaues Gefühl im Bauch. Männer mit diesem Akzent hatten zahllose Male versucht, ihn abzuknallen. Und sie hatten ein Wurfgeschwister von Kane getötet. Er dachte an die ausgelassene Freude seines Partners und ihre einzigartige Beziehung. Gewaltsam verdrängte er das Gemenge aus Schmerz, Trauer und Schuldgefühl. »Guten Abend«, wiederholte der Mann hinter der Theke lächelnd; Tuckers Anspannung nahm er anscheinend nicht wahr. Das Gesicht des Tankstellenbesitzers war dunkelbraun, seine Zähne blendend weiß. Abgesehen von einem grauen Haaransatz war sein Schädel kahl. Er zwinkerte ­Tucker zu wie einem alten Freund, den er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Tucker, der im Einsatz hunderte afghanische Dorfbewohner kennengelernt hatte, wusste, dass seine Freundlichkeit nicht gespielt war. Trotzdem fiel es ihm schwer, die Tankstelle gänzlich zu betreten. Auf der Stirn des Mannes bildete sich eine Falte, als er Tuckers Zögern bemerkte. »Willkommen«, sagte er und schwenkte einladend den Arm. »Danke«, sagte Tucker gepresst. Seine Hand hatte er auf Kanes Flanke gelegt. »Was dagegen, dass ich den Hund mit reinbringe?« »Nur zu. Jeder ist willkommen.« Tucker holte tief Luft und ging an den Regalen mit Dörrfleisch, Slim-Jim-Fleischsnacks und Kartons mit Maischips vorbei. Er stellte sich vor die Theke und bemerkte, dass er der einzige Kunde im Laden war. »Sie haben einen schönen Hund«, sagte der Mann. »Ist das ein Schäferhund?« »Ein Belgischer Schäferhund. Er heißt Kane.« »Ich heiße Aasif Qazi. Diese Tankstelle gehört mir.« Er streifte mit der Hand über die Theke. Tucker ­bemerkte, dass er Schwielen an der Hand hatte. »Sie kommen aus Kabul«, sagte Tucker. Die Augenbrauen des Mannes schossen in die Höhe. »Wo­her wissen Sie das?« »Das sagt mir Ihr Akzent. Ich war in Afghanistan.« »Vor Kurzem, nehme ich an.« Es ist schon eine Weile her, dachte Tucker, trotzdem kommt es mir so vor, als wäre es erst gestern gewesen. »Und Sie?«, fragte er. »Ich bin als Jugendlicher in die Staaten gekommen. Meine Eltern sind klugerweise ausgewandert, als die Russen das Land besetzt haben. Meine Frau habe ich in New York kennengelernt.« Er hob die Stimme. »Lila, sag mal eben Hallo.« Eine kleine grauhaarige Frau schaute lächelnd aus dem Büro hervor. »Hallo. Freut mich, Sie kennenzulernen.« »Und wie sind Sie beide hier gelandet?« »Sie meinen, mitten im Nirgendwo?« Aasifs Lächeln vertiefte sich. »Lila und ich wollten aus der Stadt raus. Wir haben nach dem genauen Gegenteil gesucht.« »Das haben Sie wohl auch gefunden.« Tucker schaute sich im menschenleeren Laden um und blickte zum dunklen Wald hinaus. »Uns gefällt es hier. Normalerweise kommen auch mehr Leute. Aber im Moment ist Zwischensaison. Die Sommertouristen sind weg, und die Skifahrer lassen noch auf sich warten. Aber wir haben Stammkunden.« Wie zum Beweis näherte sich ein brummender Dieselmotor, und ein weißer, verrosteter Pick-up bremste scharf vor den Tanksäulen. Tucker blickte wieder Aasif an. »Sieht so aus, als gäb’s Arbeit …« Der Mann kniff die Augen zusammen, seine Kiefermuskeln traten hervor. Bei der Army hatte man Tucker wegen seines ungewöhnlich großen Einfühlungsvermögens zum Hundeführer bestimmt. Das war die Voraussetzung für eine tiefe Verbindung zu seinem Partner, erleichterte aber auch den Umgang mit Fremden. Allerdings brauchte es keine besonderen Fähigkeiten, um zu erkennen, dass der Mann Angst hatte. Aasif hob warnend die Hand. »Lila, geh wieder ins Büro.« Sie gehorchte, warf ihrem Mann aber einen ängstlichen Blick zu. Tucker trat näher ans Fenster, Kane folgte ihm. Er musterte den Wagen und bemerkte sogleich eine Auffälligkeit: Das Nummernschild war abgeklebt. Das sieht eindeutig nach Ärger aus. Niemand, der gute Absichten hegte, klebte sein Nummernschild ab. Tucker atmete tief durch. Die Luft fühlte sich auf einmal dichter an und knisterte wie elektrisch aufgeladen. Er wusste, das war Einbildung und eine Folge des Adrenalinstoßes. Doch da braute sich eindeutig was zusammen. Kane reagierte auf seinen Stimmungsumschwung, stellte die Rückenhaare auf und knurrte leise. Zwei Männer in Flanellhemden, Baseballkappen auf dem Kopf, sprangen von der Ladefläche. Der Fahrer des Trucks hatte einen schmutzig roten Spitzbart, auf seiner grünen Baseballkappe stand: Ich würd’s lieber mit deiner Frau treiben. Na großartig … diese Landeier haben auch noch einen fürchterlichen Sinn für Humor. Ohne den Kopf zu wenden, fragte er: »Aasif,...


Rollins, James
Neueste Technologiekenntnisse und fundierte wissenschaftliche Fakten, genial verknüpft mit historischen und mythologischen Themen – all das macht die Abenteuerthriller von James Rollins zum einzigartigen Leseerlebnis. Der passionierte Höhlentaucher James Rollins betreibt eine Praxis für Veterinärmedizin in Sacramento, Kalifornien.

Stöbe, Norbert
Norbert Stöbe, 1953 in Troisdorf geboren, begann schon als Chemiestudent zu schreiben. Neben seiner Tätigkeit als Chemiker am Institut Textilchemie und Makromolekulare Chemie der RWTH Aachen übersetzte er die ersten Bücher. Sein Roman New York ist himmlisch wurde mit dem C. Bertelsmann Förderpreis und dem Kurd-Lasswitz-Preis ausgezeichnet. Seine Erzählung Der Durst der Stadt erhielt den Kurd-Lasswitz-Preis und die Kurzgeschichte Zehn Punkte den Deutschen Science Fiction Preis. Zu seinen weiteren bekannten Romanen zählen Spielzeit, Namenlos und Der Weg nach unten. Norbert Stöbe ist einer der bekanntesten deutschen Science-Fiction-Schriftsteller. Er lebt als freier Autor und Übersetzer in Stolberg.


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