Ritz-Müller / Müller | Des Widerspenstigen Zähmung | E-Book | sack.de
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E-Book, Deutsch, 214 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm

Reihe: Kultur und soziale Praxis

Ritz-Müller / Müller Des Widerspenstigen Zähmung

Sinnwelten prämoderner Gesellschaften

E-Book, Deutsch, 214 Seiten, Format (B × H): 148 mm x 225 mm

Reihe: Kultur und soziale Praxis

ISBN: 978-3-8394-0134-7
Verlag: transcript
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Die meisten Tätigkeiten werden unbedacht, rein routinemäßig verrichtet. Bei anderen dagegen, von denen Wichtiges, vielleicht das Leben, abhängt, denkt sich der Handelnde etwas, das sein Verhalten dann leitet. Bewußt »sinnlos« würde in derartigen Fällen wohl kaum jemand handeln. Sinnvoll können jedoch nur handlungsleitende Zwecke erscheinen, die auch von anderen als solche verstanden werden. Sinnsysteme sind daher immer Gruppenkonzepte, die Orientierungs- und darum notwendig auch Begründungs- und Präskriptions-, in umstrittenen Fällen zusätzlich Rechtfertigungsfunktionen erfüllen. Das läßt sich besonders deutlich an prämodernen, stark traditionsbestimmt lebenden, d.h. höchstmäßig kohärenten Gesellschaften darstellen. Die Buchbeiträge exemplifizieren das an zwei Haupttypen derartiger Gemeinschafts- und Kulturformen und zeigen anschließend auf, wie unter dem Einfluß stratifizierter, »hochkulturlicher« Sozietäten die alten Sinnsysteme zerfallen, umgedeutet, rekombiniert und neue entwickelt werden - bis hin zur postkolonialen Zeit. Den Abschluß bildet eine allgemeine Entwicklungssystematik und Theorie der Sinntypenkonstituierung. Das Fazit lautet, daß Sinnkonzepte einem Grundbedürfnis sozialer Gruppen entsprechen, Identität begründen und insofern eine fundamentale analytische Bedeutung für das Verständnis gesellschaftlicher Seins- und Lebensauffassungen sowie das Vermögen besitzen, sich erfolgreich mit Konfliktsituationen gerade auch unter den Bedingungen pluralistischer, multikultureller Gesellschaftsformen auseinanderzusetzen.

Klaus E. Müller (Dr. phil.) ist emeritierter Professor für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Er steht der »Wissenschaftlichen Gesellschaft zur Förderung der Parapsychologie« vor und arbeitet in verschiedenen interdisziplinären Forschungsprojekten mit, u.a. am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen und am Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst. Ute Ritz-Müller studierte Ethnologie, Romanistik und Geographie an der Universität Frankfurt am Main. Nach Feldforschungen im Sudan und Arbeiten im Sonderforschungsbereich »Kulturentwicklung und Sprachgeschichte im Naturraum westafrikanische Savanne« war sie Stipendiatin der DFG und Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen.
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Weitere Infos & Material


1;Inhalt;5
2;Vorwort;9
3;Bruder Tier;15
3.1;1. Tiermenschen;15
3.2;2. Die Verwandlung;20
3.3;3. Verbindlichkeiten unter Verwandten;22
3.4;4. Schuld und Sühne;25
3.5;5. Das Opfer;27
3.6;6. Die gelöste Gesellschaft;34
4;Verflucht sei der Acker;40
4.1;1. Die Bestellung der Welt;40
4.2;2. Die Verstrickung;44
4.3;3. Pflanzenmenschen;46
4.4;4. Die frohe Botschaft;53
4.5;5. Das Fest der Erlösung;56
5;Der Palast;63
5.1;1. Die Geburt der Herrschaft;63
5.2;2. Die Aufteilung der Welt;65
5.3;3. Der Gottesstaat;70
6;Der Auszug;82
6.1;1. Neue Welten;82
6.2;2. Die Gottgesandten;89
6.3;3. Apartheid;99
7;Warum sind die Hyänen im Fluss?;107
7.1;1. Ein Unglück öffnet dem andern die Tür;107
7.2;2. Ein falscher Spiegel gibt kein richtiges Bild;112
7.3;3. Gewesen ist gewesen;115
7.4;4. Bei alten Münzen zweifelt niemand;116
7.5;5. Die Mutter sagt es, der Vater glaubt es, ein Narrzweifelt daran;118
7.6;6. Je mehr Handel, je mehr Händel;118
7.7;7. Der weiße Teufel ist schlimmer als der schwarze;120
7.8;8. Was gestern richtig war, kann heute falsch sein;123
7.9;9. Tradition bewahren heißt nicht Asche aufheben, sondern eine Flamme am Brennen erhalten (Jean Jaurés);124
7.10;10. Lieber seine alten Kleider flicken als neue borgen;125
7.11;11. Mit fremden Ochsen ist gut pflügen;126
7.12;12. Verdienste sind die besten Ahnen;127
7.13;13. Du weißt, wer du bist, woher du kommst, wohin du gehst;128
7.14;14. Der neue mokiert sich nicht über den alten Topf;129
7.15;15. Der Mann ist des Mannes Tod, die Frau sein Leben;130
7.16;16. Je älter der Adel, desto morscher der Baum;131
7.17;17. Ein alter Rücken krümmt sich;132
7.18;18. Wie das Haupt, so die Glieder;133
7.19;19. Zu viele Bäume, um den Wald zu sehen;134
7.20;20. Diese Geschichte hat einen langen Bart;136
7.21;21. Besser viel wissen als viel reden;137
7.22;22. Mit Stärkeren ist schlecht streiten;139
7.23;23. Viele spielen, einer gewinnt;140
7.24;24. Der eine sattelt das Pferd, der andere reitet es;141
7.25;25. Besser ein freier Vogel als ein gefangener König;143
7.26;26. Gott allein erstrebt kein Amt;146
7.27;27. Ein Hase als Joker im Hintergrund;146
8;Vom Sinn des Ganzen;159
8.1;1. Sinngründe;159
8.2;2. Die Regeln der Gemeinsinnigkeit;161
8.3;3. Sinnkrisen;171
8.4;4. Der Sinn an sich;182
9;Literatur;193


Ritz-Müller, Ute
Ute Ritz-Müller studierte Ethnologie, Romanistik und Geographie an der Universität Frankfurt am Main. Nach Feldforschungen im Sudan und Arbeiten im Sonderforschungsbereich 'Kulturentwicklung und Sprachgeschichte im Naturraum westafrikanische Savanne' war sie Stipendiatin der DFG und Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen.

Klaus E. Müller (Dr. phil.) ist emeritierter Professor für Ethnologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Er steht der 'Wissenschaftlichen Gesellschaft zur Förderung der Parapsychologie' vor und arbeitet in verschiedenen interdisziplinären Forschungsprojekten mit, u.a. am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen und am Hanse-Wissenschaftskolleg Delmenhorst.
Ute Ritz-Müller studierte Ethnologie, Romanistik und Geographie an der Universität Frankfurt am Main. Nach Feldforschungen im Sudan und Arbeiten im Sonderforschungsbereich 'Kulturentwicklung und Sprachgeschichte im Naturraum westafrikanische Savanne' war sie Stipendiatin der DFG und Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen.


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