Rippmann | Frömmigkeit in der Kleinstadt | Buch | 978-3-0340-1654-4 | sack.de

Buch, Deutsch, 316 Seiten, Format (B × H): 166 mm x 244 mm, Gewicht: 682 g

Rippmann

Frömmigkeit in der Kleinstadt

Jenseitsfu¨rsorge, Kirche und städtische Gesellschaft in der Schweiz, 1400-1530

Buch, Deutsch, 316 Seiten, Format (B × H): 166 mm x 244 mm, Gewicht: 682 g

ISBN: 978-3-0340-1654-4
Verlag: Chronos Verlag


Am Beispiel des Stiftungswesens und der Praxis der Jenseitsfürsorge in der Diözese Konstanz wird ersichtlich, wie Stifterinnen und Stifter aller Stände finanziell in ihr künftiges Seelenheil investierten. Die untersuchten Seelenheilstiftungen berührten nahezu sämtliche Lebensbereiche in der Kleinstadt und auf dem Land. Ein reichhaltiger Quellenbestand zu den kirchlichen Verhältnissen in der Diözese Konstanz und zur Region Bischofszell bezeugt die dortige Praxis der Heilsökonomie bis zur Reformation. Stifterinnen und Stifter hatten vorausschauend rechtliche, ökonomische und spirituelle Umstände ihrer guten Werke zu bedenken. Ungleiche finanzielle Möglichkeiten und Interessenlagen begründeten vielfältige Formen des Stiftungsverhaltens. Als Empfänger und Verwalter von Seelen­heilstiftungen traten insbesondere die Chorherren des Stifts St. Pelagius in Bischofszell und das städtische Spital in Erscheinung. Es ging um Kirche und Kommerz, Finanzkapital, Renten und Kredite. Säkularklerus und Laiengesellschaft standen in einem Austausch- und Spannungsverhältnis zueinander. Die Kumulation von Kaplanei- und Altarstiftungen trug einer­seits zur Intensivierung religiösen Lebens, andererseits zum Wandel der Gesellschaft, insbesondere des Stadt-Land-­Verhältnisses, bei.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


1 Einleitung

Das Projekt Frömmigkeit in der Ostschweiz
Akteure und Institutionen
Untersuchungen zu Stiftskirchen und Sepulkralkultur
Stiftungsgeschichte und Mikrohistorie: Das Universelle im Kleinen suchen
Fragestellungen zu Religion und Gesellschaft in der Ostschweiz
Reformation
Jenseitsvorsorge, Familie und Gesellschaft
Armenfürsorge und Gemeinde
Das Konzept der Quellensammlung (Onlineedition)


2 Tod und Jenseitsvorstellungen

Fromme Stiftungen, Rechenhaftigkeit und Schriftlichkeit
Tod und Sterben in Predigten und Traktaten
Otto von Sonnenberg und das Medium des Buchdrucks
Pflichtversäumnis von Seelsorgern


3 Die Materialität der Schriftzeugnisse und Typen der Speicherungsmedien

Urkunden
Die Akteure in Bischofszell
Die Schreibpraxis verschiedener Akteure und Akteurinnen
Urkunden
Notariatsinstrumente
Hochformatiger Beschreibstoff: Innovationen
Rödel und Jahrzeitbücher



4 Stiftungen und Begräbnisse des Adels

Die Landenberg von Greifensee
Margaretha von Hohenlandenberg und Rudolf von Hünenberg
Der «himmlische Mertzel»: Albrecht von Bürglen
Himmlischer und irdischer «mertzel»:
Albrecht von Bürglen und die Klingenberger
Johannes und Ursula von Heidelberg: Jahrzeitfeiern an den Nebenaltären
Pfrundstiftungen des niederen Adels:
Die erste Phase sakraler Verdichtung im Stift St. Pelagius
Verena von Bonstetten und Ulrich Ryff stiften an die Agnesenpfründe
Erinnern und vergessen: Die von Helmsdorf’sche Familiengrablege


5 Bäuerliches Totengedenken

Dörfliche Jahrzeitbücher: Sulgen und Berg
Armenspenden
Die Sozialstruktur auf dem Land
Der polyfunktionale Gebrauch von Jahrzeitbüchern


6 Soziale Distinktion

Die «feinen Unterschiede»: Soziale Differenz nach dem Tod


7 Renten und Kreditgeschäfte: Bürgerliche Investitionen

Die Bilgeri: Landbesitz und kommerzielle Interessen


8 Bürger und Bürgerinnen: Werkfrömmigkeit und gemeiner Nutzen

Die Ordnung der Ungleichheit und die Witwenschaft
Bischofszeller Frauen stiften



9 Die Mitglieder des Stifts St. Pelagius

Die Elendenherberge: Hermann und Heinrich Blaiker
Chorherren und Karrieren
Die Agnesenpfründe und die Allerheiligenpfründe
Gebhard am Hof
Johannes Hering
Konflikte um Vermögens- und Erbsachen in Stiftskapiteln:
Ein Mordanschlag im Landstift Embrach
Umstrittenes Erbe: Kaplan Christian Bötscher
Synodalbeschlüsse zum Erbrecht: Wer ist ein «clericus»?


10 Die zweite Phase sakraler Verdichtung im Stift St. Pelagius

Bürgerstiftung: Der Allerseelenaltar in der Beinhauskapelle
(Michaelskapelle)
Die Erneuerung der Agnesenpfründe: Ein Projekt der Bischofszeller Elite
Der Kauf der Orgel für die Stiftskirche
«Arbeiten und militieren»: Seelenheilstiftungen und
kaufmännische Mentalität
Frömmigkeit und gemeiner Nutzen: Die Dankbarkeit der Beschenkten
Bauern und Städter: Bürgerlicher Landbesitz und wirtschaftliches
Ungleichgewicht
Die Höfe Bühl in Niederbüren und Lehn in Waldkirch


11 Frauenstiftungen um 1500

Die Tugend der Barmherzigkeit: Walpurga Henselerin und das Spital
Werkfrömmigkeit als Vorsorge für das Alter
Jesus Christus als Alleinerbe: Margarethe Michlin und
Johannes Nägelin stiften die Liebfrauenkapelle
Der Testamentsvollstrecker
Der letzte Wille der Eheleute Nägelin und Michlin
Das «Senatus consultum Velleianum»:
Rechtswohltat oder Verzicht auf Entscheidungskompetenz?
Almosen für das Spital, das Feldsiechenhaus und die Hausarmen
Ein geistlicher Höhepunkt vor der Reformation:
Die St.-Katharinen-Kapelle



12 Kollektive Stiftungen auf dem Dorf

Eine Bruder- und Schwesternschaft und ihre Heiligen
Bruderschaft und Pfarrgemeinde
Die Intensivierung kirchlichen Lebens in Sulgen und Berg
Der heilige Mauritius in Berg:
Eine symbolische Annäherung an das Zentrum
Berg und Konstanz: Auf dem Weg zum himmlischen Jerusalem


13 Fazit oder: «Was ain mensch an im sol han,
der des ewigen leben begert»

Machtmechanismen und Konkurrenz: Das Stift und die Stadt
Die lokalen Eliten und die Kirchenpfleger
Stiftung und Gesellschaft


Dank

Abkürzungen

Anhang
Tabelle 10: Das Format der edierten Urkunden
Zum Personal
Die Dignitäre und Inhaber von Personaten der Stiftskirche St. Pelagius
in Bischofszell
Bischofszeller Vögte
Masse, Gewichte und Münzen

Abbildungsnachweise
Quellen und Literatur


Rippmann, Dorothee
ist Historikerin und Museologin. Sie lehrte Geschichte des Mittelalters an der Universität Zu¨rich und forscht zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, zur historischen
Frauenforschung, zur Geschichte der ländlichen Gesellschaft und zu Stadt-Land-Beziehungen.


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