Rieger-Ladich / Casale / Thompson Un-/Zugehörigkeit

Bildungsphilosophische Reflexionen und machttheoretische Studien

E-Book, Deutsch, 286 Seiten

Reihe: Schriftenreihe der DGfE-Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie

ISBN: 978-3-7799-5355-5
Verlag: Juventa Verlag GmbH
Format: PDF
Kopierschutz: 1 - PDF Watermark



Wenige Begriffe prägen derzeit politische Auseinandersetzungen und gesellschaftliche Debatten wie jener der Zugehörigkeit. Nicht erst seit 2015 wird die Frage erörtert, wer in welchem Kontext und aufgrund welcher Eigenschaften »dazugehört« - zu einer Nation, zu einer sozialen Gruppe oder zu einer Gesellschaft. Was dabei auf dem Spiel steht, hat bereits Hannah Arendt herausgestellt: Es geht nicht allein um Identitäten und Ressourcen, sondern auch um das Recht, Rechte zu haben. Vor diesem Hintergrund schenken nun auch Vertreter*innen der Erziehungswissenschaft den Praktiken der Benennung und Klassifizierung größere Aufmerksamkeit: Sie wenden ihren Blick auf rechtliche Verfahren und ökonomische Verhältnisse, auf kulturelle Praktiken und pädagogische Routinen, um zu erforschen, unter welchen Bedingungen Zugehörigkeit gewährt oder verweigert wird. Dieser wichtigen theoretischen Arbeit wissen sich auch die Beiträge des vorliegenden Sammelbandes verpflichtet.

Markus Rieger-Ladich, Prof. Dr., lehrt als Professor für Erziehungswissenschaft Allgemeine Pädagogik an der Universität Tübingen. Er engagiert sich in der Kommission Bildungs- und Erziehungsphilosophie der DGfE und ist Mitglied des Graduiertenkollegs »Doing Transitions« sowie des Netzwerks »Theoretische Forschung in der Erziehungswissenschaft«. Aktuell gilt sein Interesse der Analyse und Kritik von Privilegien sowie Tendenzen und Praktiken von Exklusion innerhalb der eigenen Disziplin oder in Bildungsinstitutionen, zum Beispiel vermittelt über autosoziobiografische Texte. Rita Casale, Dr. phil., ist Oberassistentin am Fachbereich Allgemeine Pädagogik der Universität Zürich und Mitglied des Vorstandes der Sektion 'Frauen und Geschlechterforschung in der Erziehungswissenschaft' (DGfE). Dr. Christiane Thompson ist Professorin für Theorie und Geschichte von Erziehung und Bildung an der Goethe-Universität Frankfurt.
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1;Inhalt;6
2;Vorwort der Herausgeber*innen;8
3;I Begriffliche Klärungen und konzeptionelle Erörterungen;12
3.1;Inferiore Subjektivität. Annie Ernaux, Didier Eribon unddie Gewalt von Zugehörigkeitsordnungen;13
3.1.1;1 Zugehörigkeitsordnungen;13
3.1.2;2 Autosoziobiografien als Erkenntnismittel;18
3.1.3;3 Annie Ernaux sucht nach einem dritten Ort;21
3.1.4;4 Didier Eribon kehrt (nicht) zurück;27
3.1.5;5 Tertium non datur;31
3.2;Soziale Zugehörigkeit. Begrifflicher Umriss eines Phänomens;38
3.2.1;1 Dinge und Menschen;38
3.2.2;2 Das analytische Konstitutionsfeld sozialer Zugehörigkeit;41
3.2.3;3 Zugehörigkeitspraxis;45
3.3;Imaginäre und bitterlich-reale Un-/Zugehörigkeit.Trilemmatische Spaziergänge an den Grenzen des Allgemeinen;55
3.3.1;1 Gedankenlose Zugehörigkeit – der emotionale Spaziergang;57
3.3.2;2 Der ontologische Status von Andersheit* – der technische Spaziergang;62
3.3.3;3 Kämpfe um und mit der eigenen Andersheit* – der (disziplin-)politische Spaziergang;64
3.3.4;4 An den Grenzen des Allgemeinen und der Allgemeinen Pädagogik;67
3.4;„Like Jack the Bear; just ain’t nowhere“. Bildung und Begegnungen an den Rändern der Geschichte;70
3.4.1;1;70
3.4.2;2;71
3.4.3;3;73
3.4.4;4;79
3.4.5;5;84
3.4.6;6;86
3.5;Mit-Werden, Navigation, Oszillation. Drei praxeologischeDenkfiguren als Prämissen einer relationalen Zugehörigkeitstheorie;91
3.5.1;1 Zugehörigkeit dekonstruieren!?;91
3.5.2;2 Die Welt ist Werden;94
3.5.3;3 Mit-Werden als Enti-Tätigkeit: Soziale Navigationen;95
3.5.4;4 Oszillation zwischen Anbindung und Loslösung;98
3.5.5;5 Pädagogische Implikationen;101
4;II Politische Auseinandersetzungen und rhetorische Ausgrenzung;108
4.1;Rhetorische Ausgrenzung und politische Kämpfe.Uneindeutige Zugehörigkeiten – über Bildung, die wederfremd macht noch integriert;109
4.1.1;1 Fremde als national Unzugehörige bei Zygmunt Bauman;109
4.1.2;2 Migrationspädagogische Infragestellungen von Integration;111
4.1.3;3 Étienne Balibars Konzept egalitärer Freiheit;114
4.1.4;4 Geschlechterreflexive Beanspruchungen von Zugehörigkeit mit Differenz;116
4.1.5;5 Sprechen und Schweigen;119
4.1.6;6 Verweigerte Zugehörigkeit;120
4.2;Gleichheit und Artikulation;124
4.2.1;1 Phone und Logos – Zoe und Bios;125
4.2.2;2 Aufteilungen des Gemeinsamen – „was wir teilen“;127
4.2.3;3 Gesetze des Wahnsinns;132
4.2.4;4 Gleichheit, Freiheit, Polis;138
4.3;Ursprung und/oder Konstitution. Von der doppelten Problematikder Zugehörigkeit;143
4.3.1;1 Vorbemerkung;143
4.3.2;2 Zwei Weisen, sich der Problematik sozialer Ordnung zu nähern;144
4.3.3;3 Ladakh: Ein Beispiel problematischer Zugehörigkeiten;150
4.3.4;4 Abschließende Bemerkung;156
4.4;„Integrationsunwillige Ausländer“. Analyse eines Kampfbegriffs;159
4.4.1;1 Wer und wie viele sind eigentlich „integrationsunwillig“?;160
4.4.2;2 Gesellschaft, Gemeinschaft, Integration;164
4.4.3;3 Integration in eine Kultur oder in einen politischen Verband?;166
4.4.4;4 Zwei Begriffe des Staatsbürgerverbandes;167
4.4.5;5 Verschiedene Formen der Integration – um welche geht es?;168
4.4.6;6 Anerkennung sowie: ein dichter und ein dünner Integrationsbegriff;169
4.4.7;7 Das werdende Weltbürgerrecht als Grundlage;171
4.4.8;8 Immigration, Integration, Anerkennung;172
4.5;Trauma und die Erfahrung der (Un-)Zugehörigkeit. Zum Zusammenhangvon Leid, Sprache und Gewalt aus bildungstheoretischer Sicht;176
4.5.1;1 Trauma und Un-/Zugehörigkeit – einleitende Bemerkungen;176
4.5.2;2 Die Ordnung des Traumas;179
4.5.3;3 Das Subjekt des Traumas, (geteilte) Verletzbarkeit und die Erfahrung der Un-/Zugehörigkeit;184
4.5.4;4 Bildungstheoretische Perspektiven: Negativität, Entzug und Veranderung;188
5;III Gewaltförmige Narrative und nationalstaatliche Diskurse;196
5.1;Heimsuchung. Das Spiel mit der Zugehörigkeit zum „eigenen“ Ort;197
5.1.1;1 Ch?ra und die binäre Ausschlusslogik;198
5.1.2;2 Vom verletzten Körper der Sprache;203
5.1.3;3 Ausschlusslogik, Logik der Aufhebung und die Logik der Alterität;206
5.2;Das ‚fremde‘ Kind. ‚Besatzungskinder‘ im pädagogischen Diskursder Nachkriegszeit;212
5.2.1;1 Einleitung;212
5.2.2;2 Problematisierung der Schwarzen deutschen Kinder;214
5.2.3;3 Problematisierung der Gesellschaft;217
5.2.4;4 Fazit;226
5.3;Phänomenologische Analysen zur Konstitution von Zugehörigkeit mit einem Vergleich russischer und deutscher Morgenkreise in Kitas;229
5.3.1;1 Im Zwischen: „Fremd und zu nichts und niemandem gehörig“ (Ulla Hahn 2011, S. 438);230
5.3.2;2 Konstitution von Zugehörigkeit: Theoretische Zugänge;231
5.3.3;3 Zugehörig-Sein und Zugehörig-Werden im Kindergarten;236
5.3.4;4 Zusammenführende Interpretation;242
5.4;Un-/Zugehörigkeit in Unterleuten. Fragen der Konstitution des Subjekts unter Bedingungen von (verweigerter) Anerkennung – literarische Untersuchungen in Auseinandersetzung mit Karl-Otto Apel;248
5.4.1;1 Methodische Vorüberlegungen;248
5.4.2;2 Dem Wesentlichen auf der Spur;249
5.4.3;3 Das Verhältnis von Zugehörig-Sein und Subjektwerdung in Anlehnung an Judith Butler;251
5.4.4;4 Der Mensch als Bewohner zweier Welten bei Kant;252
5.4.5;5 Der Versuch, Apels Diskursethik als säkularisierte Übersetzung des Kantischen Konzepts zu lesen;253
5.4.6;6 Unterleuten;256
5.5;Kolonialität und hyperkulturelle Pädagogik. Über ungehorsameUn-/Zugehörigkeitsordnungen;269
5.5.1;1 Einleitung;269
5.5.2;2 Hyperkultur und Gesellschaft der Singularitäten;270
5.5.3;3 Hyperkulturelle Pädagogik und Migrationspädagogik;273
5.5.4;4 Hyperkultur und Kolonialität;277
5.5.5;5 Dekoloniales pädagogisches Grenzdenken;280
5.5.6;6 Fazit;283
6;Verzeichnis der Autor*innen;287


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