Renkawitz / Keim | Diabetes besiegen mit einem gesunden Darm | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 164 Seiten

Renkawitz / Keim Diabetes besiegen mit einem gesunden Darm

Wie Sie Ihre guten Darmbakterien stärken und wieder gesund werden

E-Book, Deutsch, 164 Seiten

ISBN: 978-3-432-11055-4
Verlag: Enke
Format: EPUB
Kopierschutz: 6 - ePub Watermark



Mit guten Darmbakterien gegen DiabetesDiät und Sport sollen am besten helfen gegen Diabetes Typ 2? Alles schon probiert, mit mäßigem Erfolg? Dann kommt die bahnbrechende Gegenstrategie, die bei Wissenschaftlern hoch gehandelt wird, für Sie wie gerufen: Die Mikrobiota, also die Zusammensetzung unserer Darmbakterien, ist entscheidend für Vorbeugung, Krankheitsverlauf und Heilung der Zuckerkrankheit.Stuhlprobe statt BlutzuckermessungTesten Sie aus, wie es um Ihre Darmbakterien bestellt ist – und lesen Sie hier, wie das ganz einfach funktioniert.Mit dem Ernährungsprogramm GutBalance bekommen Sie die guten und die schlechten Bakterien ins Gleichgewicht.Viele praktische Ernährungstipps und leckere Rezepte für Ihren Weg zum Gesundwerden.Ran an die Bakterien, um die Blutzuckerwerte dauerhaft zu verbessern und sich wieder richtig fit zu fühlen.
Renkawitz / Keim Diabetes besiegen mit einem gesunden Darm jetzt bestellen!

Zielgruppe


Gesundheitsinteressierte

Weitere Infos & Material


1 Diabetes und die Risikofaktoren verstehen
Bevor wir zur überragenden Rolle der Darmbakterien für den Diabetes kommen, lohnt sich ein Blick auf weitere Einflussfaktoren und Stellschrauben. 1.1 Diabetes mellitus – ein kurzer Blick zurück
Erste Hinweise auf die Erkrankung Diabetes finden sich um ca. 1500 v. Chr. in der berühmten medizinischen Buchrolle »Papyrus Ebers« aus dem Alten Ägypten. Da bei den Kranken die übermäßige Urinausscheidung und der süße Urin auffielen, glaubte man, dass die Niere das erkrankte Organ sei. Gelehrte der Antike wie Apollonius von Memphis und Aretaios verwendeten schon das Wort »diabetes« (altgriech.: »durchfließen«). Der berühmte Arzt Galenos bezeichnete den Diabetes treffend als »Harndurchfall«. 1675 beschrieb Thomas Willis den Geschmack des Urins als honigsüß und kreierte die Bezeichnung »Diabetes mellitus« (»honigsüßer Durchfluss«). Obwohl bereits 1683 Johann Conrad Brunner Hunden die Bauchspeicheldrüse entfernte und als Folge extremen Durst und häufiges Wasserlassen der Hunde beobachtete, lebte der Glaube, die Niere sei für solche Symptome verantwortlich, in der Medizin noch weiter fort. Schließlich waren es 1889 die Ärzte Oskar Minkowski und Josef von Mering, die den Nachweis erbringen konnten (auch sie entfernten einem Hund die Bauchspeicheldrüse), dass eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse für den Diabetes mellitus verantwortlich ist. 20 Jahre zuvor hatte Paul Langerhans die Inselzellen in der Bauchspeicheldrüse beschrieben, deren Funktion aber nicht untersucht. Heute wissen wir, dass die nach ihm benannten »Langerhansschen Inselzellen« das Hormon Insulin produzieren. Einer der größten medizinischen Erfolge im 20. Jahrhundert war die Extraktion von Insulin aus tierischen Bauchspeicheldrüsen durch Frederick Banting und Charles Best 1921. 1.2 Diabetes nimmt überhand
Der Diabetes mellitus ist die häufigste Stoffwechselkrankheit in den westlichen Industrienationen. Sie sind also »in guter Gesellschaft«, wenn Sie selbst erkrankt sind. Früher hätte man von einer »Volkskrankheit« gesprochen, aber die Erkrankung ist weit mehr, denn sie greift rasend schnell um sich, über Ländergrenzen und Kontinente hinweg. Nach Angaben der Internationalen Diabetes-Föderation waren 2017 weltweit ca. 425 Millionen Menschen an Diabetes erkrankt. Die prognostizierte Zunahme der Zahlen ist erschreckend. Bis 2030 sollen weltweit 54 % mehr Menschen an Diabetes leiden als 2017, in Afrika sogar bis zu 98 % mehr. Die Zahlen sind so beunruhigend, dass sich mit diesem Thema auch die UNO befasst und Diabetes zu einer »globalen Bedrohung der Menschheit« erklärt hat. Beim 3. UN-Gipfel für nicht übertragbare Krankheiten (also nicht AIDS oder Tuberkulose usw.) 2018 mussten die Regierungen weltweit einräumen, dass ihr 3 Jahre zuvor formuliertes Ziel, vorzeitige Todesfälle aufgrund dieser Erkrankungen um ein Drittel bis 2030 zu senken, beim jetzigen Umsetzungstempo nicht erreicht werden kann. In Deutschland sind 10 %–12 % der Bevölkerung (man geht von einer Dunkelziffer aus) betroffen. 95 % von ihnen sind Menschen mit einem Typ-2-Diabetes. Jedes Jahr erhalten rund 500 000 Menschen in Deutschland neu die Diagnose »Diabetes«. Auch für Deutschland hat die Deutsche Diabetes Gesellschaft 2018 »Schockerzahlen« veröffentlicht. Ein Fünftel aller Todesfälle in Deutschland lässt sich direkt auf den Diabetes zurückführen. Im Deutschen Gesundheitsbericht heißt es, dass durch Diabetes und seine Folgekrankheiten jährlich Kosten von rund 35 Milliarden Euro entstehen. 1.3 Apfel oder Birne – das metabolische Syndrom
Losgetreten hat die Diabeteswelle eine Übergewichtsepidemie, da die meisten Menschen mit einem Typ-2-Diabetes – ausgehend von ihrem Body-Mass-Index – übergewichtig oder adipös sind. Die entscheidende Rolle spielt aber nicht das Gewicht an sich, sondern die Fettverteilung. Das Risiko, an Diabetes zu erkranken, ist viel stärker ausgeprägt bei vermehrtem Bauchfett (Viszeralfett). Menschen mit Bauchfett werden zum »Apfeltyp« gezählt. Lagert sich das Fett eher an den Hüften und an den Oberschenkeln an, spricht man vom »Birnentyp«. Salopp kann man sagen »Hüftgold« ist weniger schlimm als »Rettungsringe«. Die Volksschauspielerin Heidi Kabel hat einmal gesagt: »Flirtende Ehemänner am Strand sind keine Gefahr, denn sie schaffen es nicht, lange genug den Bauch einzuziehen.« Leider ist Übergewicht kein Schönheitsproblem, sondern eine echte gesundheitliche Gefahr. Übergewicht kann zu einem Mix aus Störungen der Gesundheit führen. Ein solcher Mix heißt in der Medizin »Syndrom«. Übergewicht und Bewegungsmangel können zu einem sogenannten »metabolischen Syndrom« (Stoffwechselsyndrom) führen. Dazu gehören Typ-2-Diabetes, Fettstoffwechselstörungen z. B. mit erhöhtem Cholesterin, Bluthochdruck und erhöhter Harnsäure. Oft entsteht der Diabetes als letzte Krankheit bei Menschen mit einem metabolischen Syndrom. Leider erhalten Menschen mit einem metabolischen Syndrom ihre Diagnose häufig wie einen Stempel aufgedrückt. Zu diesem Stempel gehören dann meistens Medikamente wie Antihypertonika (Mittel gegen Bluthochdruck), Cholesterinsenker mit ihren vielen Nebenwirkungen u. v. m. Diese Krankheiten gehen aber mit diesen Medikamenten nicht weg, es werden nur die Symptome unterdrückt. Mir haben Patienten berichtet, dass in vielen Arztpraxen nicht nur der Rezeptblock für diese Medikamente gezückt, sondern auch der Zeigefinger erhoben wird. »Nehmen Sie ab, machen Sie Sport.« Ein Mantra, das gebetsmühlenartig wiederholt wird. Sie kennen das sicherlich auch. Viele Patienten wissen gar nicht, wie sie abnehmen sollen. Sie scheitern zum x-ten Mal an Diäten und fühlen sich für Sport zu dick und unbeweglich. Beim nächsten Arzttermin wird nicht nur der Zeigefinger erhoben, sondern eine Standpauke gehalten. Letztlich seien sie selbst schuld. Als einzige Option wird dann eines der zahlreichen Antidiabetika verschrieben, die zwar die Blutzuckerwerte verbessern, aber nicht heilen. Achtung! 35 % der Menschen mit einem metabolischen Syndrom haben ein Schlafapnoesyndrom. Übersetzt heißt Schlafapnoe: Atemstillstand im Schlaf. Diese Zustände können länger als 10 Sekunden andauern und stören die Erholungsfunktion des Schlafes erheblich. Wenn Sie tagsüber sehr müde sind oder sogar einen Sekundenschlaf bei sich bemerkt haben, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt darüber. Mit diesem Buch wird das jetzt anders: Sie kommen raus aus der Einbahnstraße, da Sie Ihre Darmbakterien zu Verbündeten machen gegen das metabolische Syndrom, gegen die Zuckerkrankheit und gegen das Übergewicht. Wie das funktioniert, erfahren Sie jetzt. Die entsprechenden Hilfestellungen zur Ernährung finden Sie im Buchteil » ? Die Darmbakterien stärken« und im ? Rezeptteil. 1.4 Die wichtigsten Unterschiede zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes
In der Bauchspeicheldrüse wird Insulin hergestellt. Während wir den Speichel im Mund benötigen, um die Nahrung einzuspeicheln, brauchen wir den »Bauchspeichel«, um den Zucker im Blut (er kommt dorthin über unsere Nahrung) in die Körperzellen hineinzutransportieren. Die Körperzellen benötigen die Zuckermoleküle als Nährstoff und Energiesubstrat. Allerdings können die Zuckermoleküle nicht einfach in die Zellen hineinschlüpfen. Sie benötigen Insulin als Schlüssel, um die »Zelltüren« zu öffnen. 1.4.1 Typ-1-Diabetes
Bei Typ-1-Diabetes handelt es sich um eine »Autoimmunerkrankung«, bei der die körpereigene Abwehrkraft falsch gepolt ist und die eigenen Langerhansschen Inselzellen (Betazellen) zerstört werden. Es entsteht ein absoluter Insulinmangel. Die Therapie ist das Spritzen von Insulin – Tabletten helfen nicht. 1.4.2 Typ-2-Diabetes
Früher nannte man den Typ-2-Diabetes auch »Altersdiabetes«, da vor allem ältere Menschen davon betroffen waren. Inzwischen bekommen aber immer mehr Menschen den Typ-2-Diabetes bereits mit unter 60 Jahren. Selbst Kinder erkranken daran, und zwar immer öfter. Die Bezeichnung Altersdiabetes ist also längst nicht mehr korrekt. Bei diesem Diabetestyp ist die Sache komplizierter. Die eigentliche Ursache ist eine sogenannte »Insulinresistenz«. An den Oberflächen der Zellen befinden sich Rezeptoren, die man sich wie ein Schlüsselloch vorstellen kann. Wenn das Insulin an die Zellwand klopft, kommen Transporteiweiße zur Tür, um sie für die Zuckermoleküle zu öffnen. Übergewichtige Menschen haben nun ein doppeltes Problem. Erstens kommen die Transporteiweiße, die die Rolle eines Türöffners haben, nicht zur Zellwand. Zweitens kann das Insulin die Tür nicht öffnen. Denn bei Menschen mit einem Typ-2-Diabetes sind die Schlüssellöcher deformiert und die »Insulinschlüssel« passen nicht hinein. Das Ergebnis ist: Der Zucker aus den verspeisten Kohlenhydraten häuft sich im Blut an und der Blutzucker steigt. Der überschüssige Zucker wird in Fett umgewandelt und gespeichert. Wie reagiert der Körper? Er produziert immer mehr Insulin, auf dass doch der richtige Schlüssel dabei sei, der die Zellen öffnen kann – leider keine Chance. Es werden immer mehr »Insulinschlüssel« produziert, die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse immer mehr überfordert, bis dann der Schlüsselproduzent so ausgelaugt ist, dass er gar kein Insulin mehr herstellen kann....


Alexandra Renkawitz ist studierte Ernährungswissenschaftlerin und hat einen Universitätsabschluss M.A. in Komplementärer Medizin. Nach vielen Jahren als Autorin und Redakteurin zu medizinischen und Ernährungsthemen arbeitet sie seit 2010 als Ernährungsberaterin und Heilpraktikerin in eigener Praxis in Lich, Hessen. Ihre Leidenschaft und Kernkompetenz gilt dem Darm, mit all seinen „Mitbewohnern“ und all den Symptomen und Syndromen, die in deren Ungleichgewicht ihren Anfang nehmen.


Ihre Fragen, Wünsche oder Anmerkungen
Vorname*
Nachname*
Ihre E-Mail-Adresse*
Kundennr.
Ihre Nachricht*
Lediglich mit * gekennzeichnete Felder sind Pflichtfelder.
Wenn Sie die im Kontaktformular eingegebenen Daten durch Klick auf den nachfolgenden Button übersenden, erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Ihr Angaben für die Beantwortung Ihrer Anfrage verwenden. Selbstverständlich werden Ihre Daten vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Sie können der Verwendung Ihrer Daten jederzeit widersprechen. Das Datenhandling bei Sack Fachmedien erklären wir Ihnen in unserer Datenschutzerklärung.