Reinhardt | Reproduktion und Bild | Buch | 978-3-95490-440-2 | sack.de

Buch, Deutsch, 216 Seiten, Format (B × H): 225 mm x 315 mm, Gewicht: 1135 g

Reihe: Monumenta Artis Romanae

Reinhardt

Reproduktion und Bild

Zur Wiederholung und Vervielfältigung von Reliefs in römischer Zeit
Erscheinungsjahr 2020
ISBN: 978-3-95490-440-2
Verlag: Reichert Verlag

Zur Wiederholung und Vervielfältigung von Reliefs in römischer Zeit

Buch, Deutsch, 216 Seiten, Format (B × H): 225 mm x 315 mm, Gewicht: 1135 g

Reihe: Monumenta Artis Romanae

ISBN: 978-3-95490-440-2
Verlag: Reichert Verlag


Im Zentrum der Arbeit steht die römische Bild(re)produktion als ein Phänomen der antiken Kulturgeschichte. Ihr Ziel sind nahsichtige Einblicke in die Mechanismen der visuellen Kultur sowie eine differenzierte Beurteilung der Frage, vor welchen Hintergründen und mit welchen Bedürfnissen Bildentwürfe im Zeitraum vom 1. Jh. v. bis zum 2. Jh. n. Chr. wiederholt und vervielfältigt wurden. Dabei richtet die Arbeit den Blick auf die beteiligten Akteure, ihre Intentionen sowie Aspekte der Repräsentation und schenkt speziell der Veränderlichkeit von Bildern und ihrer kontextuellen Einbettung große Aufmerksamkeit.

In einem komplementären Ansatz werden dafür im ersten Teil die technischen Grundlagen am Beispiel der so genannten toreutischen Gipsabgüsse (speziell der Abformungen von reliefierten Gefäßwänden) untersucht. Dort lässt sich deutlich die situative Bedingtheit der Bild(re)produktion zeigen, finden sich doch gleichberechtigt sowohl vollständige Wiedergaben als auch – sogar häufiger – partielle Reproduktionen, die als Ausgangspunkt für neue Bildfindungen im Sinne des modernen ›copy & paste‹ dienten und als solche von anderen Handwerkszweigen rezipiert wurden.
Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich mit Serienstücken im Bereich der marmornen Reliefs und Reliefträger des römischen ›Ausstattungsluxus‹. Nach einer Diskussion des Serien-Begriffs liegt der Fokus der folgenden drei Detailstudien auf der Frage der Kongruenz beziehungsweise Varianz zwischen Serienstücken, wobei letztere als Indikator für die äußere Beeinflussung der Bildreproduktionen interpretiert wird. Bei den Piräus-Reliefs fallen in diesem Sinn punktuelle gestalterische und motivische Abweichungen innerhalb der Serien dieses Fundes auf, die sich als eine selbstbewusste, eigenständige Einflussnahme der ausführenden Bildhauer innerhalb des kulturellen Umfelds der Zweiten Sophistik lesen lassen. Das nächste Fallbeispiel thematisiert ein mehrteiliges Weihegeschenk im Diana-Heiligtum von Nemi und interpretiert die zwei zugehörigen Serien und ihre Varianz mit Blick auf die Repräsentationsabsichten des Stifters. Die in diesen Fallstudien gewonnenen Beobachtungen werden in einer letzten Detailstudie mit weiteren Serienstücken konfrontiert. Auf dieser Grundlage werden übergreifende Phänomene im Bereich des römischen Ausstattungsluxus sichtbar, innerhalb dessen das Thema der Serienfertigung eine charakteristische Facette der visuellen Kultur bildet.

Die Arbeit schließt an aktuelle Diskussionen sowohl von klassisch-archäologischer Seite als auch in den Kunst- und Kulturwissenschaften an und möchte den etablierten Blick auf die antike Bildreproduktion als eine traditionelle Frage des diachronen Bildbezugs beziehungsweise der Technikgeschichte weiten. Durch ihre synchrone und kontextbezogene Betrachtungsweise der reproduzierten Bilder treten die Repräsentation der beteiligten Akteure, herrschende Sehgewohnheiten und ästhetische Vorstelllungen sowie übergeordnete Fragen der Konstituierung von Bildbedeutungen deutlicher als wichtige Facetten der antiken Bild(re)produktion hervor.
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Autoren/Hrsg.


Weitere Infos & Material


Arne Reinhardt, geboren 1985, studierte in München Klassische Archäologie sowie Lateinische und Griechische Philologie mit Auslandssemestern in Florenz und Rom. 2011–2015 war er zeitweise Projektmitarbeiter am Winckelmann-Institut der Humboldt Universität zu Berlin und verfasste dort seine Promotion, die von Susanne Muth betreut und später mit dem Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts ausgezeichnet wurde. Seit 2016 ist Arne Reinhardt Akademischer Mitarbeiter am Archäologischen Institut der Universität Heidelberg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der römischen Archäologie im Bereich der visuellen Kultur, speziell der Reliefplastik in Marmor und Terrakotta, sowie in der archäologischen Rezeptionsforschung.

Arne Reinhardt, born in 1985, studied Classical Archaeology as well as Latin and Greek Philology at the University of Munich with semesters abroad in Florence and Rome. From 2011 to 2015 he was a project collaborator at the Winckelmann Institute of the Humboldt University of Berlin, where he also wrote his dissertation, which was overseen by Susanne Muth and later awarded the travel grant of the German Archaeological Institute. Since 2016 Arne Reinhardt is a research associate at the Archaeological Institute of the University of Heidelberg. His research focuses on Roman Archaeology in the field of visual culture – here in particular on relief sculpture in marble and terracotta – as well as on archaeological reception research.



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