Literarische Figurationen des (Post-)Heroischen
Buch, Deutsch, 279 Seiten, PB, Format (B × H): 145 mm x 205 mm, Gewicht: 395 g
ISBN: 978-3-89528-871-5
Verlag: Aisthesis
Begriff und Konzept des Heroischen erfahren in der Moderne tiefgreifende Veränderungen. Dem 19. Jahrhundert kommt hierbei eine Schlüsselstellung zu: Traditionelle, vor allem aristokratische Vorstellungen vom Helden verlieren ihren exklusiven Geltungsanspruch und werden durch neue Figurationen des Heroischen ersetzt. Eine Verbürgerlichung des Heldischen setzt sich durch, neue Helden aus dem Volk betreten die Bühne; das Heroische wird semantisch vieldeutig und ambivalent. Der Band untersucht diese neuen (post-)heroischen Konstellationen moderner Individualitätssemantik am Beispiel von bedeutenden Autoren und Themen in der deutschsprachigen Literatur des 19. Jahrhunderts.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
Jesko Reiling / Carsten Rohde: Vorwort: Zur Ambivalenz des Heroischen im 19. Jahrhundert
Rémy Charbon (Genf): Helden in der Schweizer Literatur des 19. Jahrhunderts
Marianne Derron (Bern): Keine heile Welt für Helden. Existentielle ‚Aventiuren‘ bei Jeremias Gotthelf
Jesko Reiling (Bern): „[D]a steh’ ich wie ein Pflänzchen“. Zum Heroismus in Berthold Auerbachs Andree Hofer
Stephan Baumgartner (Zürich): Prekäres Heldentum. Siegfried in Hebbels Die Nibelungen
Timm Reimers (Berlin): Gracchen und Scipionen. Konzepte von Heldentum in deutschen Römertragödien des 19. Jahrhunderts
Nikolas Immer (Trier): „Vorwärts heißt ein Feldmarschall“. Zur Heroisierung Gebhard Leberecht von Blüchers im frühen 19. Jahrhundert
Michael Gamper (Hannover): Ausstrahlung und Einbildung. Der ‚große Mann‘ im 19. Jahrhundert
Christian Stadler (Winterthur): Das ökonomische Heldenkonzept. Der Aufstieg des Homo Oeconomicus im frühen Realismus
Roman Lach (Berlin): Von Walter Scotts „liebenswürdigen Nullen“ zu Friedrich Spielhagens „Held im Roman“. Die problematische Mitte des Realismus
Christian von Zimmermann (Bern): „Ein Haufen neuer Plag’ und Arbeit erhob sich vor der Seele des Deichgrafen“. Zur narrativen Gestaltung moderner Menschenbilder in Storms Schimmelreiter
Carsten Rohde (Karlsruhe): Fontane und der „Knacks“