Reardon / Harvey-Berrick | Invincible - Ich geb dich niemals auf | E-Book | sack.de
E-Book

E-Book, Deutsch, 463 Seiten

Reardon / Harvey-Berrick Invincible - Ich geb dich niemals auf

E-Book, Deutsch, 463 Seiten

ISBN: 978-3-7363-0940-1
Verlag: LYX.digital
Format: EPUB
Kopierschutz: 0 - No protection



Seine Welt liegt in Scherben. Er ist gebrochen. Er hat alles verloren. Aber sein Herz ist unbesiegbar.
Als Nick Renshaw mit sechsundzwanzig Jahren seine Profikarriere als Rugbyspieler wegen einer Sportverletzung aufgeben muss, verliert er nicht nur den Sport, den er über alles liebt, sondern auch seine Verlobte und alle Hoffnung. Die Ärztin Anna Scott soll das Aushängeschild der Rugby-Liga wieder fit machen, doch sie merkt bald, dass Nicks Seele den größten Schaden davongetragen hat. Nur langsam dringt sie zu ihm vor, doch als ihre eigene Vergangenheit sie einzuholen droht, wird Nick klar, dass man erst unbesiegbar sein kann, wenn man gemeinsam stark ist!
'Authentisch und besonders! Bewegend wie keine andere Sports-Romance!' Beware Of the Reader Book Blog

Debütroman von Rugbystar Stuart Reardon und Liebesroman-Autorin Jane Harvey-Berrick
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1
April 2014 »Verdammte Scheiße! Ist es das, wonach es aussieht?« Kenny starrte auf das kleine, mit Samt überzogene Kästchen, das in Nicks Sporttasche lag. »Woher soll ich wissen, wonach es für dich aussieht?«, sagte Nick ruhig. »Meistens bist du mit deinen Gedanken in einer anderen Galaxie, weit, weit weg.« »Leck mich am Arsch! Ernsthaft? Du willst Molly bitten, dich zu heiraten?« Nick war fast drei Jahre mit Molly zusammen. Sie hoffte auf einen Ring, und für ihn sprach nichts dagegen. Alle Freunde, die er aus der Schule kannte, waren schon verheiratet und erwarteten Kinder. Warum also nicht auch er? Er war sechsundzwanzig, verdiente gut, besaß ein Haus, und deshalb war der nächste logische Schritt, sich niederzulassen und zu heiraten. »Ja, ich finde, dass es an der Zeit ist.« Kenny sah ihn verwirrt an. »Ist sie schwanger?« Nick lachte laut. »Nein, du Irrer! Warum fragst du mich das?« Kenny schlug ihm auf den Hinterkopf und rief: »Warum machst du es dann, du Idiot?« Es war kein Geheimnis, dass Ken und Molly sich nicht leiden konnten, auch wenn Nicks Leben viel einfacher wäre, wenn sie es täten. »Du bist ein Schwachkopf«, entgegnete Nick. »Aber ich will, dass du mein Trauzeuge wirst.« Kenny grinste ihn höhnisch an. Seine vier Vorderzähne hatte er vor zwei Monaten bei einem Spiel verloren, und jetzt wartete er bis zum Ende der Saison, bevor er sich Implantate einsetzen ließ. Er sah wie ein zu groß geratener Vampir aus. »Oh, ja! Trauzeugenrede! Ich bin dabei!« Nick hatte vorher schon das Gefühl gehabt, dass er diese Entscheidung bereuen würde. »Wann willst du sie fragen?« »Heute auf der Afterparty.« »Game over, Kumpel.« Was für ein Arschloch, dachte Nick und schüttelte den Kopf. »Warum sind wir noch mal befreundet?« Kenny runzelte die Stirn. »Weiß nicht. Niedrige Ansprüche?« Während Nick sich vorbereitete und aufwärmte, hatte er die ganze Zeit ein seltsames Gefühl im Bauch, einen Knoten der Angst. Er holte seine Glücksstiefel heraus und stellte sie einsatzbereit auf die Bank neben den Mundschutz. Er war zwar nicht so abergläubisch wie manch anderer Spieler, aber er mochte seine Glücksstiefel. Auch wenn sie erste Abnutzungserscheinungen aufwiesen, was ihn nervös machte. Außerdem trug er noch seine Lieblingsboxershorts unter dem Trikot, doch das ging niemanden etwas an. »Letztes Spiel mit deinen Kumpels«, sagte Kenny, er klang wehmütig. »Jetzt, da du uns für die erste Liga verlässt, bist du einfach zu groß für uns. Für dich ändert sich alles – du wirst uns komplett vergessen.« Nick lachte und schlug seinem Freund auf den Rücken. »Als wenn ich dich jemals vergessen könnte, Kenny.« Kenny lächelte nicht, und es lag etwas in seinem Blick, doch dann rief sie der Kapitän auf den Platz, und sie schwiegen. Der Himmel war fast schwarz, dunkle Wolken zogen auf, und obwohl es noch Frühling war, drängten sich die Fans zusammen, ihr Applaus war leise, und die zahlreichen leeren Sitzreihen gaben ein trostloses Bild ab. Nicht viele waren zu diesem letzten Auswärtsspiel der Saison gekommen. Nick sah zu den spärlich gefüllten Rängen, und Enttäuschung trübte sein Vorhaben, positiv gestimmt zu bleiben. Egal wie, er war immer noch entschlossen, sein Bestes auf dem Feld zu geben. Aber wenn das Team die Chance gehabt hätte, in die Premiership – die Rugby-Superliga – aufzusteigen, wären die Ränge jetzt voll gewesen. Aber nicht heute, nicht nach einer mittelmäßigen Saison, in der sie langsam in die untere Hälfte der Tabelle gerutscht waren. Nicht einmal für das letzte Spiel des Jahres. Als der Schiedsrichter das Spiel anpfiff, fing es in Strömen an zu regnen, und das Feld verwandelte sich schnell in ein Schlammbad. Nick und die anderen Spieler schlitterten und rutschten, das nasse Trikot klebte ihm am Körper und klatschte gegen die Haut. Er hasste Spiele wie dieses. Er war ein Fullback – der letzte Verteidiger –, der sich den Spitznamen »Die Rakete« durch seine Schnelligkeit und Beschleunigung, Flinkheit und Kraft verdient hatte. Mit seiner Schnelligkeit konnte er ganze Spiele gewinnen. Doch an Tagen wie diesem bremste ihn der Schlamm und hing in riesigen Klumpen unter seinen Stiefeln, sodass er jedes Mal, wenn der Schiedsrichter das Spiel unterbrach, mit den Fingern Matschbrocken aus den Stollen herausholte, in der Hoffnung, damit die Bodenhaftung auf dem Feld zu verbessern. Der Kapitän signalisierte der Hintermannschaft, enger zu spielen, denn bei kurzen Pässen kam es seltener zu Fehlern. Nick schüttelte frustriert den Kopf, Regen lief ihm über das mit Schlamm verschmierte Gesicht. Er wischte sich mit dem Shirt über die Augen, wodurch sein harter, flacher Bauch und ein Teil seiner muskulösen Brust entblößt wurden und kalter Regen auf seine heiße Haut tropfte. Das Spiel war jetzt noch langsamer, weil der Ball glitschig wurde, und an Nick klebte hartnäckig der Matsch. Der Wind peitschte ihm den Regen in die Augen, und von der für diese Jahreszeit ungewöhnlichen Kälte war er durchgefroren. Auf der anderen Seite des Feldes grinste Kenny seinen Gegenspieler herausfordernd an und sagte Dinge zu ihm, die ihm einen Platzverweis einbringen konnten, hätte der Schiedsrichter sie gehört. Jeder Spieler kämpfte gegen die Naturgewalten an, und Nick hatte seinen Vorteil der Schnelligkeit verloren. Er konnte sich nicht mehr darauf verlassen, den Ball an den anderen Spielfeldrand bringen zu können. Das Beste wäre, ihre Gegner auf Höhe der Tryline festzuhalten. Das Spiel war ruppig und derb, und Dennis, der auf dem linken Außendreiviertel spielte, schlug sich nach einem brutalen Tackle die untere Zahnreihe durch die Oberlippe. Das Blut lief ihm übers Kinn und hinterließ rostrote Spritzer auf seinem Shirt. Er verzog das Gesicht und schob die Zunge durch die Wunde. Nick zuckte zusammen. Kenne ich nur zu gut, die Narbe ist der Beweis dafür. Dennis verließ fluchend das Spielfeld. Allerdings hörte man nur ein flüsterndes Lispeln, weil er sich auch auf die Zunge gebissen hatte. Er würde in der Pause genäht werden, um in der zweiten Halbzeit wieder spielen zu können. Das Spiel ging weiter. Nick fluchte, als Kenny bei einem Gedränge zu Boden ging und unter einem Berg schwerer, tretender und fluchender Männer verschwand. Die Sanitäter bereiteten die Tragbahre vor. Doch dann befreite der Hooker – der Stürmer in der Mitte der ersten Reihe – den Ball, und das Spiel lief weiter. Kenny setzte sich auf, schüttelte den Kopf wie ein verwundeter Bulle und stapfte auf seine Position zurück. Nick war erleichtert, dass er unverletzt war. Die Fans jubelten. Schließlich wurde der Ball unsauber in Nicks Richtung geworfen, und er passte ihn in der Luft ab, packte das glitschige Leder und rannte über das Spielfeld. Er kniff die Augen zusammen, um etwas durch den strömenden Regen erkennen zu können. Als er wusste, dass die Linie nicht mehr weit war, warf er sich nach vorn und spürte einen schmerzhaften Ruck im ganzen Körper, als er auf dem Feld landete, vorwärtsrutschte und eine matschige Furche hinterließ. Das! Genau das war es, wofür er lebte. Nichts war vergleichbar. Adrenalin schoss durch seinen Körper, als der Schiedsrichter in die Pfeife blies. Nick rappelte sich auf, grinste seine Mannschaftskameraden an, während sie ihn abklatschten und sich über die Punkte auf der Anzeigetafel freuten. Dann trat ein Spieler vor. Er wischte sich den Schlamm aus den Augen, bevor er sich an der Erhöhung – ein Kick durch das H-förmige Tor – versuchte. Er fokussierte den Ball, sah hoch zum Tor und traf den Ball perfekt. Das Team hielt den Atem an, als er die Latte streifte und dann durch die Torpfosten segelte. Die Fans sprangen auf und bejubelten die zwei Punkte. Nick klatschte, Erleichterung breitete sich in seiner Brust aus. In einem engen Spiel zählte jeder Punkt. Er atmete schwer aus. Sein Oberkörper, Shorts und Beine waren mit Schlamm bedeckt, sein Gesicht dreckverschmiert. Er spuckte Matsch aus und verlor dabei fast seinen Mundschutz. Er legte den Kopf in den Nacken und bewegte ihn hin und her. Die Schmerzen und blauen Flecken ignorierte er. Rugby war ein hartes Spiel, ein brutales Spiel, auch wenn man nicht angegriffen, getreten oder geschlagen wurde oder Stöße gegen den Kopf bekam. Er liebte es. Das war bisher der erste Versuch gewesen, bei dem der Ball in die gegnerische In-Goal-Area getragen wurde, und jetzt brauchten sie noch sieben weitere Punkte. Doch in der Halbzeit lagen sie mit neunzehn Punkten zurück, und die Mannschaft verlor langsam den Fokus. Der Trainer ließ sie etwas trinken und Zuckerhaltiges für mehr Energie essen. Dann ließ er sie sich eine Minute lang aufregen, bevor er ihnen eine Standpauke hielt, bei der ihm die Spucke nur so aus dem roten Gesicht flog. »Ihr spielt da draußen, als wärt ihr im Halbschlaf! Viel zu viele Fehlpässe, zu viele verpasste Angriffe. Ihr seid doch kein Haufen blutiger Anfänger! Benehmt euch gefälligst wie Profispieler! Kommt schon! Ihr könnt das! Passt den Ball nach hinten – sie werden nur schwer punkten können, wenn ihr sie an ihrem Feldende festsetzt. Und seht zu, dass eure Passquote besser wird – ihr könnt gewinnen!« Sie mussten daran glauben, dass sie immer noch gewinnen konnten. Niemand gab auf. Woche für Woche auf der...


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