Buch, Deutsch, 160 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 239 g
Psychologie und Philosophie: Heilmittel für die kranke Menschheit
Buch, Deutsch, 160 Seiten, PB, Format (B × H): 148 mm x 210 mm, Gewicht: 239 g
ISBN: 978-3-921836-39-2
Verlag: Verlag für Tiefenpsychologie
Trotz dieser Schwierigkeiten unternimmt der Autor den Versuch einer Kulturdiagnostik und verweist auf kulturtherapeutische Möglichkeiten. Wichtig ist ihm dabei der Gedanke, dass sich die einzelnen Krankheitssymptome der Kultur zu einem Syndrom zusammenfügen. Darum muss man die Totalität stets im Auge behalten, wenn man wirksam tätig sein will. Das haben die Philosophen besser als die Psychologen gewusst; deshalb lässt der Autor seine Erwägungen in die Philosophie einmünden.
Autoren/Hrsg.
Weitere Infos & Material
DIAGNOSTIK ALS GRUNDLAGE EINER KULTURANLAYSE
- Gibt es eine psychoanalytische Kulturtherapie?
- Kulturkrankheit I: Krieg und Auifrüstung
- Kulturkrankheit II: Soziale Vorurteile - Mann und Frau im Patriarchat
- Kulturkrankheit III: Machtgier ohne Zügelung und Kontrolle
- Kulturkrankheit IV: Wertverkennung und Wertblindheit als Konstanten der bisherigen Kulturgeschichte
- Kulturkrankheit V: Fehlende Personalität in der nivellierenden Massengesellschaft
- Kulturkrankheit VI: Gestörtes Verhältnis zur Erde sowie zur Natur und ihren Geschöpfen
PHILOSOPHEN ALS VORLÄUFER UND VORBILDER FÜR EINE KULTURTHERAPIE
- Konfuzius und Mencius: Weisheit und Lebenskenntnis in der chinesischen Frühzeit
- Aus den Gesprächen des Konfuzius
- Pythagoras und seine Schule
- Der Philosoph als Persönlichkeit: Diogenes, Sokrates und Heraklit
- Spinoza: Immanenzphilosophie, Aufklärung und Liberalismus
- Friedrich Nietzsche: Erzieher und Emanzipationsdenker
- Bertrand Russell: Vom Begründer einer mathematischen Logik zum Kulturtherapeuten großen Stils
ZUM GELEIT
Der Titel dieses Buches ist beinahe eine Provokation. So mancher Leser mag sich fragen, ob eine Psychotherapie der Kultur überhaupt möglich sei - weiß man doch, dass schon die Heilung einzelner Patienten enorme Schwierigkeiten mit sich bringt. Wie soll man nun den Kollektivpatienten Menschheit in die Kur nehemen? Schon die Diagnostik der Kulturkrankheiten bringt äußerste Schwierigkeiten mit sich. Je nach ihrem weltanschaulichen Standort fassen die Autoren ganz andere Defekte und Krankheitssymptome ins Auge, und auch die Therapievorschläge divergieren in alle möglichen Richtungen.
Gleichwohl möchten wir den Versuch unternehmen, auf diesem dornigen und unübersichtlichen Gebiet einige Klarheit zu schaffen. Wir folgen hierbei dem Vorbild der Gründerväter unserer Disziplin. Sigmund Freud, Alfred Adler und C. G. Jung hatten sichtlich die Ambition, auch der Kultur in ihrer Gesamtheit Förderung und Heilung zu vermitteln.Ob sie hierbei das Richtige trafen, ist nicht unbedingt relevant. Schon die Bemühungallein eröffnete die Wege zu Forschungen.
Wir beschränken uns auf die Erörterung von sechs großen Störungen im Kulturhaushalt der Menschheit. Das sit fragmentarisch, lädt aber andere Autoren ein, unsere Arbeit fortzusetzen und zu ergänzen. Wichtig ist uns der Gedanke, dass sich die einzelnen Krankheitssymptome der Kultur zu einem Syndrom zusammenfügen, also zu einer Einheit, in der Teile und Ganzes einander bedingen.
Berlin, Frühjahr 2012 Josef Rattner